Fragen zu Trekking- / Campingausrüstung

Hallo Michel,

Zitat

Sind für 2-Tagestouren Zelte in dieser Preisklasse überhaupt notwendig? Die Wassersäule mal außeracht gelassen.

Das kommt m.E. auf die Region drauf an.
Wenn man in entlegenen Winkeln unterwegs ist wo man mit den Unbilden des Wetters zu kämpfen hat, ist ein vernünftiges Zelt Voraussetzung.
Wir haben in den letzten Jahren unsere Ausrüstung kontinuierlich verbessert wenn es irgendwo ein günstiges Angebot gab.

Wir sind schon in Frankreich einen Teilabschnitt des GR4 gelaufen. Wir waren 5 Tage unterwegs, haben ein Wolfskin-Zelt herumgetragen das zwischen 4-5 kg wog, Schlafsäcke mit je ca. 1,5 kg, Isomatte je zwischen 1,2-1,5 kg, schweres Edelstahlkochgeschirr, Edelstahlteller, Edelstahlbesteck, Trinkflasche und das ganze in einem ziemlich schweren Innengestelltrekkingrucksack mit ca. 3kg Eigengewicht. Das ging trotzdem, da wir nicht die ganze Verpflegung für 5 Tage tragen mussten, da wir unterwegs immer wieder nachkaufen konnten.
Für 2 Tage geht das sowieso, und wenn es ordentlich steil wird, wird es eben anstrengender als mit leichter Ausrüstung.

Heute würde ich sagen, das wir für so eine Tour eher schlecht ausgerüstet waren, da unsere Ausrüstung fürs Trekking viel zu schwer war.

Zitat

Wieviel wiegen Euere Backpacks im Durchschnitt?

Unsere neue Ausrüstung:
2 Mann-KuppelZelt Marmot Nyx2P: 2,5 kg (incl. Rockpin-Leichtsgewichtsheringe und leichter Zeltleinen - anstelle der Originalheringe, an den Heringen kann man Gewicht einsparen!)
Footprint fürs Zelt: 300g
Daunenschlafsack Mountain Equipment Helium 400: 800 g
Isomatte Thermarest Z-Lite: 400 g
Leichtgewichts-Trekkingrucksäcke von Gregory (Jade 60 L für mich, Z65 70 L für Frank): 1,4 bzw. 1,75 kg
Titangaskocher Markill Peak Ignition: 90 g
1,5 L Alukochtopf mit Deckel und Griffzange von Trangia: 200g
Titanspork (Gabel-Löffelkombination): 16 g
Teller: nehmen wir nicht mit, wir essen aus Tüte und Topf.
2 L Falttrinkflasche von Platypus: 30g
Wasserfilter Katadyn Mini (für den Getränkenachschub unterwegs): 200 g

Damit haben wir bei der Basisausstattung fürs Trekking das Gewicht mehr als halbiert (was auch im Laufe der Zeit einige Euro, Dollar und Pfund gekostet hat ) und müssen dafür nicht auf Komfort verzichten.

Was unser Rucksack insgesamt wiegen wird, kann ich noch nicht sagen, wir haben noch nicht probegepackt.
Aber ich würde gerne unter 15 kg bleiben (incl. Verpflegung für 7 Tage und Fotoausrüstung).
Ich fürchte aber, dass wir das nicht schaffen werden, die Nahrung wiegt einiges, obwohl wir die leichtgewichtige Tütennahrung von Travellunch eingekauft haben.
Bei einer 2-Tagestour wäre mein Ziel unter 10 kg zu bleiben, aber dass schafft man nicht, wenn Zelt und Rucksack alleine schon 6 kg wiegen.

Zitat

Was ist für Euch die maximale Gwichtsgrenze (brutto) eines Zeltes, da ja noch jede Menge Ausrüstung dazu kommt?

So leicht wie möglich, aber bezahlbar soll es sein.
Ich würde so ungefähr mit 2,5 bis 3 kg für ein 2 Personenzelt kalkulieren und mit 3 bis 3,5 kg für ein 3 Personenzelt.
Leichte Ausrüstung ist i.d.R. teurer, vor allem Schlafsack und Zelt sind da ein grosser Posten.

Günstige Daunenschlafsäcke die im Forum von Outdoorseiten.net ständig hochgelobt werden, kann man in Polen bei der Firma Cumulus erwerben. Ich hatte auch mit dem Gedanken gespielt, einen Daunenschlafsack in Polen zu bestellen, aber dann gab es zur Adventzeit ein tolles Angebot bei Globetrotter für den Mountain Equipment Helium (99 Euro statt 219 ) und da hab ich zugeschlagen.
Wenn von Interesse, hier ist der Link zu Cumulus:
http://www.schlafsack-cumulus.de/schlafsacke.html
Der LiteLine 400 ist besonders beliebt unter Trekkern.
Ansonsten hat auch Robens einen günstigen Daunenschlafsack in der 100 Euro-Klasse: der Robens Downlite 500, wiegt weniger als 1 kg (am besten einen Schlafsack "Baujahr" 2010 kaufen, die 2009er wogen noch 1500 g!! und bei dem Gewicht ist der günstige Preis schon nicht mehr so interessant, weil billig und schwer das können viele andere Schlafsackhersteller auch).
http://www.robens.de/Sleepingb…leepId=286&CatId=90&pid=2

Bei den Leichtgewichtstrekkern im Outdoorforum ist eine besondere Zeltform sehr beliebt: das Lavuu (das sind tipiförmige Zelte die man z.B. mit einem Trekkingstock aufrichtet). Raum-Gewicht-Ausbeute ist dabei unschlagbar und das Gestänge wird gleich ganz eingespart und der Trekkingstock benutzt.
Sehr viel Lob fällt dabei auf das GoLite Shangri-La 3 für das es auch ein passendes Innenzelt gibt, das Nest.
Für mich wäre das bei längeren Treks zu minimalistisch, aber die Ultralight-Fraktion die nicht nur mit Tarp unterwegs sein will schwört darauf und für nur 1 Nacht könnte ich mir das dann doch auch wieder vorstellen.

Insgesamt ist Ausrüstung ein Thema, wo man sich tagelang drüber unterhalten kann und sich meistens nicht einig wird, da der Eine dies und der Andere das gut/schlecht / wichtig/ nachranging ... findet oder einfach bestimmte Marken präferriert bzw. niemals kaufen würde weil ... .

Einlesen und viele Infos ziehen kann man sich im Forum von Outdoorseiten.net - da sind viele User angemeldet die beruflich bzw. nebenberuflich mit "Outdoor" zu tun haben und ganz viele deren grosse Leidenschaft sich um Ausrüstung, Touren, Outdoor dreht. Da wird man auf Produkte, Ideen und Lösungen aufmerksam, an die man sonst im Traum nicht gedacht hätte (z.B. Schlafsackkauf in Polen, Ausrüstung sehr viel günstiger und ohne Zolldilemma in England shoppen). Darf ich den Direktlink posten?
Ich machs einfach mal: http://www.outdoorseiten.net/forum/

Zitat von MiSter

Ich habe jetzt noch weiter gestöbert und dabei bemerkt, dass viel der US Marken eine sehr geringe Wassersäule haben.

Ja, das ist mir auch schon aufgefallen.
Ich kann nicht sagen, woran das liegt, das der Wassersäule (insbesondere der Wassersäule des Zeltbodens) hier in Europa ein grösserer Stellenwert eingeräumt wird als in Nordamerika (Kelty ist ja eine kanad. Marke).

Dicht sind Gewebe ab einer Wassersäule von 1500, sagt die DIN Norm.
Aber wenn z.B. beim knieen Druck auf den Zeltboden kommt, ist eine höhere Wassersäule kein Nachteil, insbesondere dann wenn das Zelt benutzt wird und dadurch mit der Zeit die Beschichtung leidet.
Aber ehrlich gesagt, als wir vor vielen Jahren unsere 1. Campingausrüstung kauften, hatten wir ein einfaches Iglu-Zelt mit PE-Boden (ohne Angabe einer Wassersäule) und das war auch irgendwie dicht (es tröpfelte nur von oben rein durch die Nähte des Zeltdachtes bei Starkregen, nie durch den Boden ).

Letztlich würde ich aber einen Zeltkauf nicht alleine von einer hohen Wassersäule abhängig machen, sondern mir das "Gesamtpaket" anschauen, d.h. Gewicht, Bauform, Material, Raumangebot, Preis...
Wenn die Wassersäule dann idealerweise mind. 5000 für den Boden und mind. 3000 für das Aussenzelt hat, dann ist das schön.
Wenn aber, wie bei vielen Marmot-Zelten nur 2000 am Boden und 1500 am Aussenzelt sind, würde ich die Zelte trotzdem in Erwägung ziehen, wenn mir die anderen "Werte" zusagen.

Hallo,

bei denk.com gibt es zur Zeit sehr gute Abverkaufs-Angebote für Zelte von Mountain Hardwear, z.B. das Twin Arch2 für 169 Euro oder das Soujourn2 für 209 Euro.

Beides 2-Personen-Zelte die aber eher grosszügig bemessen sind. Das Soujourn hat 2 Apsiden.
Gewicht: beide unter 2,5 kg.

Zitat von MiSter

Kennst du vielleicht Zelte und Schlafsäcke von Husky (http://www.huskyat.at/)?
Kommen aus der Tschechischen Republik und es gibt leider nur wenige Diskussionen im Netz darüber.

Nur vom Namen her.
Im letzten Campingurlaub hatten wir auf einem Platz Nachbarn aus der Slowakei, die hatten Zelte von Husky aufgebaut.
Von der Marke hatte ich vorher noch nie was gehört und ich wollte zu Hause eigenlich mal recherchieren, was das für ein Hersteller ist der diese knallroten Expeditionszelte baut (zumindest sahen die Zelte nach "alpintauglich" und "Extremtour" aus).
Hatte das aber ganz vergessen und mich nicht weiter mit beschäftigt.

Hallo,

nach der Tour noch ein kleiner Erfahrungsbericht zu unserem neuen Trekkingzelt, dem Marmot Nyx 2P

Für 2 Personen mit Touren-Gepäck ist die Grösse ziemlich grenzwertig, da die Apside doch relativ klein ist und die Liegefläche für zwei ca. 1,80 m grosse Trekker nicht gerade üppig ausfällt. Man kann im Zelt ausser ein wenig Kleidung und wenig sperriger Ausrüstung kaum was lagern. Ein Trekkingrucksack von 60 L und grösser muss auf alle Fälle in der Apside untergebracht werden, im Zelt ist kein Platz wenn man vernünftig liegen will.
Bei 2 Rucksäcken übereinander gestapelt wird es schon knapp in der Apside und zum Kochen bsp. bleibt kein Platz mehr).

Für häufige Mehrtagestouren würde ich das Zelt aus Platzgründen nicht unbedingt empfehlen, für Gelegenheitstrekker wie wir, ist es aber ein sehr empfehlenswertes Zelt, da leicht, schnell aufgebaut, wenige Heringe zur sturmfesten Verankerung, angenehme Sitzhöhe, windstabil (das durften wir mehrmals testen).
Bei frostigen Temperaturen im Hochgebirge bildete sich relativ viel Kondenswasser, aber durch das recht dicht gewebte Innenzelt tropfte nichts, einzig in der Apside: dort tropfte es ziemlich auf Rucksack & Co., sodass ich beim nächsten Mal auf alle Fälle eine Regenhülle für den Rucksack mitnehmen würde, um ihn vor Bodenfeuchtigkeit und Verschmutzung und gegen Kondenswasser zu schützen.
Die hochgezogene Bodenplane des Innenzeltes erwies sich als ausreichend hoch um heftigem Wind die Kraft zu nehmen, das Aussenzelt flatterte kaum. Regen haben wir auch ordentlich abbekommen, das Zelt hielt oben wie unten dicht.
Für Schläfer mit Körperlänge von 1,90 m und mehr könnte die Liegelänge zu knapp bemessen sein.

Insgesamt sind wir sehr zufrieden gewesen mit unserem kleinen gelben Marmot-Zelt.
Sandstürme in den USA dürften (wegen des dicht geweben Stoffes des Innenzeltes) kein Problem sein (bei unserem Vorgängerzelt von Wolfskin war das ein echtes Manko, da das Innenzelt fast komplett aus Moskitonetz bestand).
Für Nordlandtouren wo man längere Zeit bei schlechterem Wetter ausharren müsste und auch viel Gepäck dabei hat, würde ich wohl aber ein Zelt mit grössererer Apside wählen.

Hi Kate,

danke für Deinen Erfahrungsbericht.

Wir haben einiges an Ausrüstung gekauft, bzw. bestellt.

Wenn Alles da ist, werde ich berichten.

Hallo,

falls noch jemand ein Trekkingzelt braucht, ich habe gerade 2 zu einem unglaublichen Preis gesehen:

MSR Elbow Room 2 für 129 (statt 330 Euro)

MSR Mo Room 2 für 149 (statt 380 Euro)

Da wir ja kaum *hust* Zelte haben, habe ich uns den Elbow Room 2 bestellt. Bei dem Preis hat man die Anschaffungskosten ja nach wenigen Nächten draussen.

Zitat von MiSter

Und was sagt dein Mann dazu? *hüstel*

Der hat gesagt: "Sofort bestellen, bevor es weg ist."
Ich liebe ihn. :)

Zitat von Canyoncrawler

Der hat gesagt: "Sofort bestellen, bevor es weg ist."
Ich liebe ihn. :)

Frauen sind also doch käuflich

Der Shop hat ja tolle Sachen im Angebot. Da würde ich gerne mal live stöbern, aber leider sind die Outdoorshops meistens im süddeutschen Raum

Hallo,

Zitat

wie zufrieden wir mit unseren Cumulus Schlafsäcken sind.
Haben uns die Mysterious Traveller 500 gekauft und haben uns sehr wohl gefühlt. Tiefste Temperatur werden wohl 0 Grad gewesen sein und wir mussten uns nicht dick einpacken.
Mit 880g Gewicht und einem kleinen Packmaß ideal.

Super.

Zitat

Der Shop hat ja tolle Sachen im Angebot. Da würde ich gerne mal live stöbern, aber leider sind die Outdoorshops meistens im süddeutschen Raum

LARCA gibt jedes Jahr einen Katalog heraus. Im Sortiment haben die interessante Sache, z.B. werden die "LARCA"-(Eigenmarke)Rucksäcke bei DEUTER gefertigt und haben das gleiche Tragesystem wie die (teureren) Packs von Deuter.
Den schwedischen Ausrüster Haglöfs und die US-Marke Mountain Hardwear hat auch nicht jeder Shop im Angebot.
Und wenn LARCA Preise reduziert ("Sparfestival" mehrmals im Jahr), dann lohnt sich das für die Kunden wirklich.
Nur im Versand sind die bißl langsam - kann schon mal 5 Wochen dauern bis das Paket kommt - und dann ist evtl. nicht alles drin, weil ausverkauft.

Hallo,

Zitat

Nur im Versand sind die bißl langsam - kann schon mal 5 Wochen dauern bis das Paket kommt - und dann ist evtl. nicht alles drin, weil ausverkauft.

LARCA war wieder seehr langsam (Paket erst am 07.05. angekommen). Dafür war aber das ersehnte Zelt drinnen.

Wir haben das MSR Elbowroom 2P gerade mal probeweise aufgebaut und waren sofort begeistert.
Top-Verarbeitung, durchdachte Lösungen für Gestängeführung und Abspannungen. Leichtgängige Reisverschlüsse, zwei Eingnge & Apsiden.
Und serienmässig mit den sternförmigen Leichtheringen MSR Ground Hog Stake die auch Hammerschläge vertragen ohne einzuknicken.

Tolles Zelt für 129 Euro.