Reise ohne Titel. Einfach nur Neuengland (Bilder fehlen)

  • Man hat mich gezwungen, meinen Neuenglandbericht nicht nur auf meine HP zu stellen, sondern mir meine Mitleid- und Beileidsbekundungen hier persönlich abzuholen.
    Neuengland ist zwar weit weg ein Offroadparadies zu sein, aber wenn Ihr unbedingt Geschichten aus dem Osten lesen wollt.... biiiiiiittesehr. :pfeiff:
    Aber sagt hinterher nicht, ich hab Euch nicht gewarnt.


    Ich hatte es ja schon vor Tagen mitgeteilt, daß es eine 5- Tour war, was NICHT an mir und meinen Vorbereitungen lag. Wenn ich alleine unterwegs gewesen wäre, wäre es sicher eine 2+ geworden. Aber so...


    Egal.


    Dann fange ich einfach mal mit einem etwas anderen Prolog an, der eigentlich kein Prolog ist und der Rest der 3 Wochen wird dann in regelmäßigen Abständen (ich hoffe 2x am Tag) angehängt. Schließlich will ich das ganze schnell abschließen, denn in 6 Monaten muß ich bereits die nächste Reisevorbereitung beendet haben. Trödeln gibts also nicht !


    Ach nochwas: Es gibt kein Bier während der Fahrt und wer es warm haben möchte, muß sein Holz selber mitbringen. ;)


    Noch Fragen?



    Prolog


    Sonntag, 13. September 2009 - Frankfurt - New York - New Haven
    Montag, 14. September 2009 - New Haven - Sturbridge
    Dienstag, 15. September 2009 - Sturbridge - Charlestown
    Mittwoch, 16. September 2009 - Charlestown - Cape Cod
    Donnerstag, 17. September 2009 - Cape Cod
    Freitag, 18. September 2009 - Cape Cod - Wompatuck SP
    Samstag, 19. September 2009 - Boston
    Sonntag, 20. September 2009 - Wompatuck - Biddeford
    Montag, 21. September 2009 - Biddeford - Acadia NP
    Dienstag, 22. September 2009 - Acadia NP
    Mittwoch, 23. September 2009 - Acadia NP
    Donnerstag, 24. September 2009 - Acadia NP - North Conway
    Freitag, 25. September 2009 - Umgebung North Conway
    Samstag, 26. September 2009 - North Conway - Westminster
    Sonntag, 27. September 2009 - Westminster - Elizabethtown
    Montag, 28. September 2009 - Albany - High Point SP
    Dienstag, 29. September 2009 - High Ponit SP - Hopewell Furnace NHS
    Mittwoch, 30. September 2009 - Harrisburg -Intercourse - Hopewell Furnace NHS

    Donnerstag, 1. Oktober 2009 - Trenton
    Freitag, 2. Oktober 2009 - New York City - Rückflug


    Fazit

  • Prolog



    Wie sich wohl Kolumbus gefühlt haben muß, als er das erste Mal das "Neue Land" betreten hat? Sicher war es für ihn genauso spannend, wie für mich, obwohl damals sicher noch kein Officer mit strengem Blick auf ihn gewartet hat und er Sorge haben mußte, überhaupt ins Land hineingelassen zu werden.
    Was im 15. Jh. sicher besser gewesen ist: es gab keine Gepäckkontrollen und man wußte: das, was ich in Europa eingepackt habe, ist auch bei meiner Ankunft, egal WO auf der Welt, noch da. Jaaa, ok, die Reise dauerte damals über den großen Teich mindestens 300 mal so lange und der Komfort war besch..., aber es ändert NICHTS an der Tatsache, daß wir heute noch mit genauso großen Augen dastehen, wenn wir die ersten dicken Menschen und die schwer bewaffneten Polizisten und die überdimensionierten Autos auf den viel zu breiten Straßen sehen, wie damals.


    Es ist etwas völlig anderes, ob man auf Mallorca landet oder in den Staaten.
    Auf Mallorca steigt man aus dem Flieger und das einzigste, was einen da umhaut, ist die Hitze. Man geht zum Gepäckband, zieht seinen Koffer runter, sucht den Ausgang, steigt in den Bus, der einem zum vollklimatisierten Hotel bringt, zieht seinen Bikini an und geht runter zum Strand, den man erst wieder am letzten Tag seiner vollverpflegten Reise rotgebrannt verläßt. Toller Urlaub.
    Anders hingegen ist es bei einer Reise in die neue Welt.
    Während Mallorca mal so nebenbei bereist werden kann, ist ein Trip in die Staaten mit viel mehr Aufwand verbunden. Wann fliegt man, wieviel Geld wird benötigt, wohin genau soll es gehen, ist es organisiert oder muß ich mich um alles selber kümmern? Wo nächtige ich und wie? Bleibe ich an einem Ort oder reiße ich tausende Km runter? Wie bin ich unterwegs? Per pedes oder im schicken 12-Liter-fressenden Allrädler? Fragen über Fragen. ;][;
    Und das ist das Gute an dieser Art Urlaub zu machen.
    Man ist für alles selbst verantwortlich. Es wird genau SO schön oder unschön, wie es vorbereitet und organisiert wurde.
    Mit welcher Gesellschaft fliege ich? Nehme ich das erstbeste Angebot oder begebe ich mich auf eine monatelange Suche nach dem Preis aller Preise? Wo will ich hin? Welche Jahreszeit? Wie ist die Route? Wer fährt? Wen nehme ich überhaupt mit?


    Und dann ist es soweit. Der Tag, auf den man sich Monate, wenn nicht sogar mehrere Jahre lang vorbereitet hat, ist da. Natürlich macht man die letzte Nacht vor der Abreise kein Auge zu und geht Stück für Stück den Inhalt der viel zu schweren Koffer durch, aber im Grunde ist es das Wert.
    Und auch wenn es zeitraubend ist, ich genieße jede einzelne der Prozeduren beim Einchecken und bei der Sicherheitskontrolle, denn man weiß: ES GEHT LOS
    Scheiß egal, ob man seine Schuhe x-mal aus und wieder anziehen muß, ob einem die Hose runterrutscht, wenn man den Gürtel abnimmt oder ob das Handgepäck gefilzt wird. Auch egal ist es, ob man gefragt wird: haben sie die Koffer und Taschen selber gepackt? Wieviel Sprengstoff ist enthalten? Haben die gefährliche Flüssigkeiten, wie Cremes und Mineralwässer dabei? Wieso fliegen sie in die Staaten und sind sie im Vollbesitz ihrer geistigen Kräfte?
    Im normalen Leben hätte ich dem Fragenden eine runtergehauen aber hier...? Scheiß egal. Endlich Urlaub :!!


    Viele schreckt der lange Flug ab. Klar, 8,9 oder manchmal sogar 13 Stunden in einer Konservendose eingesperrt zu sein, ist nicht jedermanns Sache aber da man im Hinterkopf hat: es folgen gleich 3 Wochen Abenteuer, ist auch das das kleinere Übel von allem.
    Irgendwann ist auch das überstanden und man freut sich schon fast auf den netten Officer, der von einem so wichtige Dinge wissen will, wie: warum sind sie hier? Wie lange? Wo wollen sie hin? Was arbeiten sie? Wie können sie sich 3 Wochen Urlaub leisten?
    Und während man innerlich vor Aufregung brodelt und überlegt, was Urlaub auf amerikanisch heißt, grinst man sich einen ab, denn man will ja nicht wieder zurückgeschickt werden. Kam es je vor?
    Ich finde, dieses ganze Primborium der Einreise gehört dazu.
    Officer, Zoll, Gepäckband, Auto abholen...
    So anstrengend es auch nach 24h wachsein ist, so sehr gehört es doch dazu, wenn man mittlerweile totmüde versucht ein riesiges automatikgetriebenes Supervehikel zum nächsten Motel einer viel zu großen amerikanischen Stadt zu fahren und in die viel zu großen Betten der viel zu teuren heruntergekommenen Motels zu fallen.
    Willkommen in Amerika :songelb:

  • Bier ist ja wirklich manchmal ein Problem. Jedenfalls am Sonntag in RI.


    Du hättest es einfach in MA versuchen sollen, da gibt es welches. Allerdings zu welchem Preis - und hast du auch einen Ausweis dabei, der zeigt, dass du über 25 bist...


    Wenn es anders wäre, dann hätte man ja auch nicht zu erzählen...


    BTW: Malle geht auch individueller und mit Mietwagen

    • Offizieller Beitrag

    Ein spitzenmässiger Prolog.:!!


    Macht bestimmt Spass und ich bin auf dem Dach (und habe die Kühlbox
    mit Bacardi Cola dabei, aber ihr wollt ja nichts trinken).;) :wink4:

  • Sonntag, 13. September


    Es war Sonntag Morgen 4 Uhr und wieso hatte ich nichts Passendes, um nach dem Wecker zu werfen? Welcher Volltrottel...ups :schaem:, das war ja ich. Wieso hab ich den Wecker gestellt? Und dann auf 4 Uhr? Es war doch Sonntag, oder? Oder war heute...? War heute was? Gooooooott, kann denn niemand diesen blöden Wecker ausschalten?
    Heute war was. Aber was war es gleich? ;][;
    Meine Güte, wieso kann ich morgens noch nicht denken?? Was kann es für einen Grund geben, sich Sonntags 4 Uhr wecken zu lassen?
    Arbeit isses nicht. Definitiv.
    Wohnung putzen?? Du lieber Himmel…NEIN !!! Familientreffen? Gott bewahre..
    Dann kann es nur eine Erklärung geben:


    U R L A U B :SCHAU:
    Ach du sch….schon 10 nach 4. Mein Taxi kommt in 30 min. Wieso weckt mich denn keiner ????
    Zum Glück brauchte ich nur noch meine Zahnbürste und meine Wohnungsschlüssel einstecken und war abfahrbereit. Trotzdem kam ich mir noch vor, wie im Vollrausch. Alles im Hirn war so nebelig und ich bewegte mich wie auf rohen Eiern durch meine Wohnung. Normal stehe ich nie vor 9 Uhr auf und da muß ich mich schon sehr überwinden.


    Und wie ich so versuche, meinem Hirn Leben einzuhauchen, klingelt es auch schon an der Tür. Noch so einer, der nicht schlafen kann…


    Hühnchen (anm: Hühnchen ist meine Reisebegleitung und heißt eig. Aysun. Das kann sich aber keiner merken, also hatten wir damals aus Aysun "un" gemacht. Aus "un" "Huhn" und aus "Huhn" "Hühnchen". Alles klar? ;) ), die ebenfalls im Taxi STß, war furchtbar aufgeregt und ist, glaub ich, in Gedanken zum x-ten Male ihr Gepäck durchgegangen, ob sie auch ja nichts vergessen hatte. Im Grunde wars egal, denn jetzt wäre es eh zu spät gewesen.
    Unser „Taxifahrer“ meinte nur: Ihr braucht die Kreditkarte, die Tickets und den Reisepass. Alles andere könnt ihr drüben kaufen. SOFERN sie euch reinlassen ;)


    Und bis es soweit war, legte uns noch einer 2 Steine in den Weg.
    Der erste „lag“ auf der A3 am Mönchhofdreieck und nannte sich „Vollsperrung“. Das wurde uns im Radio zwar schon km weiter vorn mitgeteilt aber welcher Nichthesse weiß schon, wo das Mönchhofdreieck ist?
    Wir verließen uns auf unsere inneren Stimmen und hofften, daß es irgendwo hinter dem Airport ist.
    Tja…was soll ich sagen?


    Machen wirs kurz. Es gab zwar keine ausgeschilderte Umleitung, aber unser Taxifahrer fand einen Weg über die B40.


    Immer noch überpünktlich kamen wir am T1 an, verabschiedeten uns und machten uns auf die Suche nach der Halle B und den Schaltern 474-480.
    Bei Singapore Airlines kann man zwar 48 Stunden vorher einchecken, Bordkarten werden aber trotzdem erst am Internet-Check-In-Schalter ausgestellt.


    Schalter 474 war selbiger und eine nette dunkelhäutige Dame schickte uns, weil 474 besetzt war, an den First-Class-Check-In-Schalter.
    DAS nenn ich bevorzugte Behandlung :resp: Schade, daß ich die Blicke der anderen in einer 100m Schlange stehenden Passagiere, die „gewöhnlich“ eincheckten, nicht gesehen habe, aber ich denke mir, ihr Neid war uns gewiss


    Die nächste Amtshandlung war eine Zigarettenpause fürs Huhn und danach zwei Cappuchino für uns beide.


    Unser Abfluggate war C6 und ich zog innerlich schonmal sämtliche Schuhe und Gürtel aus, denn Flüge in die USA sind immer sehr aufwändig..
    Komischerweise war dem nicht so. An der ersten Kontrolle wollten sie nur die Bordkarten sehen und haben gefragt, wie lange wir bleiben und drückten uns schonmal den Zollzettel und das W94-Formular in die Hand.
    Danach noch schnell durch den Scanner, der nicht gepiepst hat und schwupps, waren wir am Gate.


    Reserviert hatte ich für den Hin-, als auch für den Rückflug die letzten beiden Sitze auf der rechten Seite. Ein perfekter Platz. Eine 2er Reihe und noch nah genug am Fenster. 3 Reihen vor uns war der Platz zwischen den Sitzen bis zum Fenster schon ein halber Meter und um etwas sehen zu können, hätte man schon aufstehen müssen.
    Der Flieger war schon in die Jahre gekommen und alles wirkte irgendwie schmuddelig. Aber da es eine Singapore-Airline-Maschine war, machte ich mir keine Gedanken.
    Was mich allerdings etwas ärgert, ist die Tatsache, daß ich kein Foto der Stewardessen gemacht habe, denn sie sind wirklich das ein oder andere Bild wert.
    Ich bin nicht vom anderen Ufer, aber bei den Damen bekommt der Begriff "90-60-90" endlich einen Sinn. Es müssen wirklich harte Einstellungskriterien bei SQ sein, denn dagegen sind Magermodels dick...



    Irgendwann startete auch der Flieger und gleich danach kamen schon die netten SQ-Damen mit Kopfhörern vorbei und es ging nun darum, sich mit dem Inseat-Kram vertraut zu machen.
    Ich glaub, ich hab bis Irland gebraucht, um es zu begreifen.
    Leider gab es nur 2 Filme auf Deutsch ("The Proposal" und „Nachts im Museum2“).
    Kurz nach dem Start wurden uns Menükarten ausgeteilt und man konnte beim Frühstück zwischen Reis mit Scampis und Beef mit irgendwas wählen. War ganz ok, aber ich hab auch schon besseres gegessen.
    Die Zeit verging rasend schnell und schon bald gab es Essen Teil 2:
    Boeuf Stroganoff für mich und Chicken mit Nudeln fürs Huhn. War ganz lecker. Als Nachtisch wurde uns ein Nogger kredenzt und wenig später landeten wir in New York.




    Wir waren 8 Stunden in der Luft aber es kam mir vor wie 3 einhalb. Dagegen dauerte das sich aus dem Flieger schälen mal wieder eine halbe Ewigkeit und beim Gang durch die Business Class hatte ich sowas im Kopf wie: wütende Horde Dreckschweine.
    Ich kann mich irren, aber je mehr Geld einer für einen Flug ausgibt, umso unordentlicher und chaotischer verläßt er seinen Platz. Das SAH dort vielleicht aus…
    Wieso kann man eine gelesene Zeitung nicht einfach auf den Sitz legen? Muß man alle 40 Seiten einzeln auf den Fußboden verstreuen und dann noch darauf rumtrampeln?
    Man hatte das Gefühl, dort hätten sich Wildsäue in der Ackerfurche gewälzt.
    Widerlich. :wut1:


    Es kam nur die Zeit für den spannendsten Teil der Anreise: der Immigrations Officer-Akt.
    Gott sei Dank waren alle 23(!) Schalter besetzt und es dauerte keine 10 min und wir waren dran.
    Jaaaa und es kam, wie ich es immer prophezeit hatte: wir wurden getrennt voneinander befragt und dieser Gedanke behagte mir gar nicht, denn Hühnchen spricht kein englisch. Ok, ein yes, no und paar Zahlen versteht sie und sie kann auch freundlich grüßen, aber ich möchte nicht wissen, was sie antwortet, wenn der „nette“ Herr fragt, weshalb sie hier ist und für wie lange.
    Wir hatten schon bei den Passagieren vor uns gesehen, daß weder Fingerabdrücke NOCH Augenscans gemacht wurden, was uns ehrlich gesagt immer noch wundert.
    Jedenfalls war ich als erste dran und hatte so meine liebe Not, den Mann zu verstehen. Nicht, weil ich so wenig englisch kann, sondern weil er keine Kraft in seine Stimme legte. Nicht mehr viel und ich STß bei ihm auf dem Schoß, soweit mußte ich mich über den Tresen beugen, um ihn zu hören.


    Egal, nach 2 min hatte ich es geschafft und fragte ihn noch, ob ich hier stehen bleiben und bei der Übersetzung helfen dürfte.
    Er verneinte… :neinnein:


    Mir blieb also nichts andere übrig, als Hühnchen ihrem Schicksal zu überlassen und zu beten. Gefühlte 30 min später kam sie schweißgebadet in meine Richtung und man konnte förmlich 2 Tonnen Stein plumpsen hören.


    Jetzt hieß es auf das Gepäck warten.
    Ich organisierte einen Gepäckwagen für FÜNF DOLLAR und nach weiteren 10 min verließen wir das Gepäckband mit ALL UNSEREM Gepäck und machten uns auf die Suche nach der Airtrain, die uns zu National bringen sollte.
    Gegen halb 12 waren wir endlich da und ich freute mich riesig, eine gut bestückte Choiceline vorzufinden.
    Doch da lag Stein Nr. 2



    Ich übersetze jetzt mal:
    "Tut mir leid, ich kann ihnen keinen Mietwagen geben, ihre Buchung ist für 13 Uhr vorgesehen und es ist erst 11:30 Uhr."


    WAAAAAAAAAS???
    Seit wann spielt die Uhrzeit eine Rolle? Ich bezahle pro Tag und nicht pro Stunde. Außerdem sind es nur 90 min. Was soll der Sch…ß?
    Da ich aber auf deutsch besser denken, als auf englisch fluchen konnte, blieb uns nichts anderes übrig, als in den sauren Apfel zu beißen.
    Wir hockten uns still in eine Ecke und harrten der Dinge die da kommen oder auch nicht kommen.



    Zwischendurch bin ich immer mal wieder raus zu den Autos geschlichen und hab mich schonmal umgesehen, welchen Wagen ich mir dann krallen würde.
    So richtig glücklich war ich mit der Auswahl nicht, denn es waren zwar die Schilder da, die einem sagen, wo welche Kategorie steht aber sie wurden ignoriert. Der ganze Hof war vollgestellt mit Standart-SUV’s ohne Kennzeichen, die, wie ich später erfuhr, nicht zum vermieten gedacht waren.



    Irgendwann waren wir dran, haben 20 Unterschriften geleistet und dem Mann mehrmals gesagt, daß wir die üblichen 1 Mio Extraversicherungen nicht brauchen und er schickte uns im Anschluß daran Richtung Zaun, vor dem 2 Wagen unserer Kategorie standen.



    Ein schwarzer Dodge Nitro und ein weißer Nissan Xterra mit Floridakennung.
    Letzterer wurde es dann auch, obwohl er schon 26.000 Meilen auf dem Buckel hatte. Der Kofferraum des Dodge war uns eindeutig zu klein gewesen. (Ist ein Kofferraum je groß genug?)




    Ca. 14 Uhr fuhren wir vom Hof und unser Navi schickte uns die I678 immer Richtung Norden zum Merritt Pkwy, der als landschaftlich schöne Strecke ausgewiesen war.


    Als wir über eine große Brücke fuhren, konnten wir Manhatten sehen und ich zog mir in dem Moment den Unmut Hühnchens zu, denn New York war auf unserer Reise nicht vorgesehen. „Sylvi, ich hasse dich!“ bekam ich die nächsten 5 min ständig zu hören aber es war mir wurscht.



    Nach dem Passieren 2er Mautstellen, die 1x 5,50$ und 1x1,75$ von uns verlangten, bogen wir auf die I15 mit dem Namen „Merritt Pkwy“ ab.


    Erster Eindruck: sieht aus wie ne Straße durch nen Park.


    Ahaaaa….deshalb auch der Name „Parkway“. Verstehe… :D
    Geplant war, und ich hab viel geplant, ab und an anzuhalten und zu knipsen aber irgendwie ging es im Fahrstress unter, denn unser Navi, dem wir bald den Namen „Margret“ gaben (wie Sandra Bullock's Filmname), machte mal wieder das, was es wollte.
    Die Gegend war hübsch. Keine Frage. Alles sauber, addrett, der Rasen vor den weißen Holzhäuschen war gestutzt und Patriotismus wurde hier, wie auch in übrigen Teilen des Landes, groß geschrieben.
    Ich hatte zuhause Margret schon einige Routen „auswendig“ lernen lassen und wollte sie jetzt abfragen, aber sie nahm es irgendwie zu genau. Immer, wenn wir an einer Zwischenstation ankamen, anders hätte sie uns nie auf dem Merritt-Pkwy gelassen, schickte sie uns von der Straße runter, 2 Meilen zurück, nächste Auffahrt wieder rauf und das ganze von vorn.
    Zu kompliziert? Stimmt. Wir wissen bis heute nicht, wieso sie das gemacht hat. Sicher war bei ihr auch erst 4 Uhr morgens.



    16 Uhr kamen wir in New Haven an und suchten einen Parkplatz nahe der Elmstreet, in deren Nähe die Yale Uni steht.
    Wir warfen 75ct in den Parkautomaten, nur um dann festzustellen, daß ja heute Sonntag ist und niemand Parkgebühr bezahlte. Egal. Sicher ist Sicher.



    3 Kreuzungen später standen wir auf dem Old Yale Campus und staunten nicht schlecht. Auf dem Rasen aalten sich die Studenten, spielten Frisbee oder Fußball, hackten Notizen in ihre Laptops oder haschten einfach nur Pigmente.
    Es war mir schon fast peinlich meine Videokamera auszupacken und die Szenerie festzuhalten, aber watt mutt datt mutt.
    Pitoresk. Das umschreibt es eigentlich perfekt. Uralt und trotzdem wie eine Filmkulisse.
    Irgendwas zwischen Mittelalter und…. Campus und herrlich fotogen.


    Lange hielten wir uns aber nicht auf, denn es war uns in unseren dicken Pullovern eindeutig zu warm und hunger hatten wir auch.



    Was das Wetter angeht, hatten wir es gut erwischt. toi toi toi. Denn die Sonne schien vom wolkenlosen Himmel auf uns herab und brannte uns schon zig Löcher in unsere viel zu dicken Sachen. Wer denkt denn auch, daß es mitte September in der Gegend noch so heiß ist…?





    Unser Tagesziel, das Days Inn, war nach 20 km erreicht, wir checkten ein und schlenderten dann gemütlich über die 5spurige, die vor dem Motel entlang führte, zum Walmart und erledigten unseren ersten Einkauf des Urlaubs. Ich liiieeeebe ja amerikanische Supermärkte. Ich stelle mir dann immer die Frage: was wäre, wenn ich hier Tag für Tag einkaufen müßte? Ob ich nach 2-3 Monaten auch dick und fett wäre? Reicht nicht ein Regalboden mit Salatsoßen?



    Muß es eine ganze Supermarktreihe sein? Egal, um was es sich handelt, es gibt unmengen von Varianten von allem. 1 Mio Brotsorten, 3km gekühlte Steaks, Milch in allen nur erdenklichen Arten usw. Mal eben schnell in den Supermarkt flitzen und ein Teil kaufen, wird hier zum Gewaltakt.




    Leider gab es keine Kühlboxen in meiner mir bevorzugten Preisklasse, also verließen wir die heiligen Hallen ohne. Wir waren im Osten der USA unterwegs, da sind sicher die Superstores nicht so dünn gesäät, wie im Westen.
    In die Mikrowelle auf unserem Zimmer im 2. Stock (macht sich bei 60kg Gepäck hervorragend) warfen wir 3 Fertiggerichte. (1 für mich, 2 fürs Huhn. Ich sach ja: sie frißt und ich wird fett).
    Nach einer Dusche gegen 20 Uhr übermannte uns die Müdigkeit, der wir LEIDER nachgaben. Zum Bericht schreiben hatte ich heute keine Lust mehr, aber ich wußte jetzt schon, daß ich spätestens 3 Uhr wach sein würde, was sich auch bestätigte, denn seit 3 Stunden sitze ich hier auf dem Bett und tippe Tagesbericht.
    Und was macht in dem Moment unser aller Hühnchen?
    Sie schläft natürlich. Ich glaube fast, sie gehört zu der Sorte Mensch, die man nachts stehlen könnte, ohne das sie etwas davon mitbekommt.

  • Ich hasse Dich auch :gg:
    Ich wollte nur noch mal kurz ins Forum und nun da - habe gelesen und gelesen :gg:
    Klasse, dass Du den Bericht hier schreibst.


    Aber ich darf Dich nicht zu sehr loben :gg:


    Die Mietwagen-Story ist ärgerlich aber hier lag der Fehler wohl eindeutlich an der Organisatorin :gg: ;)


    Gefällt mir aber guuuut :gg:
    Yale hast Du prima abgelichtet, sind schöne Eindrücke. Auch wenn man dort lernen muss... :gg: ;)


    Für was waren eigentlich die Standard-SUVs, die man nicht mieten durfte? ?(

  • Zitat

    Original von Westernlady
    Für was waren eigentlich die Standard-SUVs, die man nicht mieten durfte? ?(


    Wenn ich das mal wüßte.
    Der Typ, der da rumsprang hat sich nur die Nummernschilder notiert oder was auch immer und als er mich da rumspringen sah, meinte er nur, daß man sie nicht mieten kann.
    Mein englisch ist nicht so gut, vielleicht meinte er auch: "noch nicht" mieten..
    Als wir am 2.10. wieder auf den Hof gefahren sind, standen jedenfalls keine dieser großen SUV's mehr da. Alle wech...
    Nur noch so Mittelklasse-Kram.


    Zitat

    Ich hasse Dich auch :gg:
    Ich wollte nur noch mal kurz ins Forum und nun da - habe gelesen und gelesen :gg:


    So soooo, du hasst mich?


    Cooool, ich dich auch :wirr:
    Ist nicht meine Schuld, wenn du dich nicht beherrschen kannst. Aber ich muß schon sagen, ich bin nunmal gut im Schreiben... ;)


    :schweg;

  • So, ich bin auch mit an Bord und habe mein eigenes Bier dabei ;)


    Ein sehr gut geschriebener Prolog und ein interessanter langer erster Tag.


    Das mit der Mietwagenanmietung ist ja der Hammer. Ich hab heuer das erste Mal bei National gebucht und die haben als Mietende genau die von mir angegebene Uhrzeit in den Vertrag geschrieben, obwohl eigentlich 24 Stunden Mietdauer pro Tag ist. Da muß man also wirklich aufpassen


    Bin schon gespannt wie es weitergeht. 2 x am Tag schreiben, da hast Du Dir was vorgenommen


    Gruß


    Sanra

  • Zitat

    Original von Canyonmurmel
    Bin schon gespannt wie es weitergeht. 2 x am Tag schreiben, da hast Du Dir was vorgenommen
    Gruß
    Sandra


    Wieso?
    Der Text ist fertig. Die Fotos sind fertig. Ich muß es doch hier nur reinkopieren.
    Vorbereitung ist eben alles. ;) Aber das ist bei USA-Reislern ja kein Problem.


    Gleich gehts weiter.

  • Zitat

    Original von nuu-ya


    Wieso?
    Der Text ist fertig. Die Fotos sind fertig. Ich muß es doch hier nur reinkopieren.
    Vorbereitung ist eben alles. ;) Aber das ist bei USA-Reislern ja kein Problem.


    Gleich gehts weiter.


    Bei mir ist auch alles fertig, aber dann lese ich es nochmal durch, finde doch noch ein Fehlerchen, das muß ich dann auf der Website auch gleich beseitigen, dann schreib ich doch nochmal was um, das muß ich dann auf der Website auch ändern. Und das dauert :gg:


    Gruß


    Sandra

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