2 1/2 Tage Escalante

  • Ich muss zugeben, dass ich den Big Horn Canyon auch unterschätzt hatte. Ich dachte, ein halber Tag reicht sicher aus, und nahm auch noch das Stativ mit, das ich beim Wandern sonst normalerweise gar nicht erst mitnehme! Aber man braucht es für den Slot Canyon im West Fork, wenn man dort einigermaßen vernünftige Bilder machen will, und auch im Zebra Slot, wenn man die große Runde laufen will.
    Damit habe ich mir auch ganz schön einen abgeschleppt. Wir sind morgens früh losgegangen, so dass wir genug Zeit hatten. Aber wir hatten auf die Einheimischen gehört und sind von der Old Sheffield Road einen anderen Einstieg gelaufen, als den von Fritz und Synnatschke empfohlen. Und der hatte es ganz schön in sich! Das hat uns noch zusätzlich an Zeit gekostet. Es war auch ziemlich heiß. Nach dem West Fork sind wir dann wieder umgekehrt, das Wasser wurde nun auch langsam knapp, und mussten am Ende noch ein Stück die Straße wieder hoch zum Auto. Da war ich doch ganz schön fertig.


    Gruß
    Katja

  • Hallo Ansgar :wink4:


    Toll das Du Dich hier meldest :!!;) Wir sind schon selber den Bighorn gelaufen, und wie Katja schrieb, war es kein einfacher Hike.
    Schön das Du mit Kritik gut umgehen kannst. Aus Fehlern kann man lernen und nur das ist wichtig. Die meisten von uns haben auch schon Erfahrungen mit "zu wenig Wasser mitgenommen" etc. gesammelt.

    Viele Grüße
    Volker

  • Hi folks!


    Kurz was zum Thema "Der Typ dramatisiert..." Würde jemand ein Blog lesen in dem nur steht wie man geschlafen hat, wie der Stuhlgang war und ob es Wolken gab oder nicht? Ein wenig interessant und lustig sollte es schon sein, oder? Damit man was erlebt, das auch ein wenig witzig oder spannend sein kann ist es manchmal ganz schön einfach ins Blaue zu starten. Das war zumindest meine Erfahrung. Wenn ich mir drei Monate vorher einen "Projektplan" gemacht und alles akribisch geplant und "abgewandert" wäre - es hätte mir keinen Spaß gemacht. So läuft es in meinem Job und das ist definitiv langweilig! Künftig werde ich weniger Fotokrams mitschleppen und Euren Tipp mit dem Feuerzeug beherzigen! Wenn es mal ganz dumm kommt ist es eine gute Idee sich in der Wüste ein Feuerchen zu machen. Trockenen Krams gibt es dort auch im Winter meist zuhauf. An den meisten Stellen jedenfalls. Auch ist der Rat mit den Walkie Talkies gut! Ich habe gelernt, dass 12 Kilometer Luftlinie in schwierigem Terrain meist 24 Kilometer Fußweg bedeuten! Nach Wolfgangs Schilderung des Hikes hätte ich nicht gedacht, dass es mich so fertig machen würde. Ein Problem mit den GPS-Geräten ist auch, dass man sie eigentlich stets im Blick haben sollte. Doch selbst als Wolfgang und ich mit zwei Colorados unterwegs waren haben wir oft vor lauter Quatscherei nicht drauf geachtet ob wir noch richtig sind! Ein Blick mehr schadet da also definitiv nicht.


    Noch was zum Thema "GPS-Kauf in St. George" - das war durchaus nicht unvernünftig, das der Wetterbericht für diesen Tag schlecht war und es Sturm und Regen geben sollte. Was macht man da schon in einem Kaff wie Page? Eine Stunde kann man es im Walmart aushalten, aber den ganzen Tag?? Da lieber ein wenig spazieren fahren und in St. George durch die Läden ziehen.


    Zum Thema "Unvernunft": Mein BLOG war eine kleine Rückversicherung. So wußte die Familie daheim immer in welchem Hotel ich bin und meist auch was ich vorhabe. Es gab zusätzlich noch ein paar private "Statusberichte". Als mal das WLAN nicht ging wurde fast eine Suchaktion gestartet :-)


    Die Bloggerei hat großen Spaß gemacht und es haben sich wirklich viele Leute beispielsweise aus der Fotocommunity gemeldet. Sie haben dieses Tagebuch gelesen und einige haben hoffentlich ein paar wichtige Impulse bekommen. Ich habe schon eine Reihe von Anfragen nach Geokoordinaten usw. bekommen. Das war ein sehr erfreuliches Feedback.


    Die gesamte Reise war bewußt als "Greenhorntour" angelegt, da ich Planung, Fehlerlisten und den ganzen Krams täglich habe. Im Urlaub kann ruhig mal etwas "ungeplant" geschehen oder auch daneben gehen. Das ist dann eben das Leben. Wenn man einen Rundflug gebucht hat und es am nächsten Tag einen Sturm gibt, was solls? Das ist auch eine Erfahrung! Dazu gehört auch, zu einer schwierigen Tour mal zu spät aufzubrechen. Ob es gleich lebensgefährlich ist, ich weiß es nicht. Die beste Versicherung ist jemanden mitzunehmen wenn es denn möglich ist. Ich war jedoch die meiste Zeit allein und damit nichts passiert war ich vorsichtig was das Wandern angeht. Mein Equipment hat sich vewährt und die Beratungsgespräche im Mainzer Intersport etc. waren wertvoll. Ich bin nirgends runter- oder reingesprungen wenn ich nicht wußte ob und wo man wieder rauskommt. Siehe bspw. den BLOG-Eintrag zum Whitewater Canyon!


    "Never hike alone" das ist die wichtigste Erfahrung aus diesen 5 Wochen.


    Noch was, ich habe bewußt nicht von Samstag auf Sonntag in Las Vegas sondern vorher in Mesquite übernachtet. Das ist deutlich billiger und wenn man bei dem Motel mit dem Auto direkt vorfahren kann ist das Zusammenpacken des "verteilten Lebens" einfacher. Ich bin bestimmt sechsmal zwischen Auto und Zimmer hin und her gelaufen bis das Auto endlich leer war! Bei einem Zimmer im 23. Stockwerk in einem Hotel in Las Vegas wäre das definitiv uncool gewesen. So konnte ich mich sehr einfach weit ausbreiten und meinen ganzen Krempel gut auf beide Koffer verteilen. Beim Check-In waren dann beide Koffer unter 23 KG. Einige andere Fluggäste mussten vor versammelter Mannschaft die Koffer mit den schmutzigen Unterhosen öffnen und umpacken. Das war ihnen sichtbar peinlich!


    Soviel zum Thema "Be prepared".


    Wer sich ein paar Fotos anschauen möchte kann mal hier klicken:
    http://www.fotocommunity.de/pc/pc/mypics/586976


    Ein Anmerkung zum Schluß: Respektvoller Umgang ist auch in Foren wie diesem ein netter Wesenszug.


    Gestern bin ich aus den USA zurück gekommen und heute standen wieder Planungen und Listen auf der Tagesordnung... Am Wochenende geht es endgültig nach Hause. Teil der Übung ist es auch am Tag "danach" wieder mit dem Job zu starten!


    Viele Grüße aus Mainz,
    Ansgar

  • Hallo Ansgar,


    welcome back und gutes Eingewöhnen :!!


    Herzlichen Dank für Dein Fazit und Deine offenen Worte :!!


    Deinen gesamten Blog werde ich mit Spannung, Genuss und Freude nachlesen, schade, dass ich quasi erst "mittendrin" davon erfahren habe. Solche Berichte schreibt das Leben und genau deshalb haben offene Worte mehr Gewicht als eine Tour-Beschreibung, wo alles ohne Problemchen gepasst hat.
    Fehler sind da, dass man sie macht.
    Diese einzugestehen bedeutet für mich Größe.


    Den Gedanken der Rückversicherung kann ich vollkommen nachvollziehen.
    Geht mir ganz genau so, wenn ich während meiner Tour hier immer wieder kurze Meldungen von mir gebe.


    Ein Shopping-Trip von Page nach St. George?
    Warum nicht?


    Ich finde, das Wichtigste ist, dass es für Dich ok war, Du Deinen Urlaub genossen hast und wohlbehalten wieder da bist :!!


    Das sind Erinnerungen, die nicht in Worten oder auf Bildern festgehalten werden können.


    Ich würde mich freuen, wenn Du hier auch weiterhin ab und zu mal vorbei schaust =)

  • Zitat

    Original von anscharius


    Die gesamte Reise war bewußt als "Greenhorntour" angelegt, da ich Planung, Fehlerlisten und den ganzen Krams täglich habe. Im Urlaub kann ruhig mal etwas "ungeplant" geschehen oder auch daneben gehen. Das ist dann eben das Leben.



    ... oder der Tod! Ich empfehle zur Lektüre:


    Jon Krakauer: In die Wildnis, Allein nach Alaska. Piper Verlag, München 1998.


    Beste Grüße
    Peter


  • Wegen aktuer Schlaflosigkeit habe ich den BLOG-Eintrag des Hikes zur Wave noch wie ursprünglich versprochen ergänzt. Wer sich dann noch das Video anschaut sieht auch den Zwischenstopp beim 'Basislager' auf dem Rückweg. Die Idee überflüssigen Ballast zwischendurch abzulegen, sich im GPS einen Trackpoint zu setzen und es auf dem Rückweg wieder mitzunehmen finde ich gar nicht blöd.


    Im BLOG gibt es jetzt ein KMZ und GPX. Da kann man sich alles wichtige anschauen.


    Und hier herum zu granteln finde ich im ürigen überflüssig :-) Ich hatte mich auf 5-8 Wochen USA eingestellt, dementsprechend viel Gepäck hatte ich dabei. Da war es einfacher mal ne Stunde zum Monument Valley zu fahren und den Weg zu genießen als alles einzupacken und umzuziehen. In St. George waren wir nur, weil der Wetterbericht Sturm und Regen vorausgesagt hat. Wer den BLOG aufmerksam liest muss auch nicht granteln...


    Viel Spaß weiterhin,
    Ansgar


  • ja, Mensch, manchmal grantle ich halt. Ich würde einfach nicht auf Idee kommen, mal schnell von Page nach St. George zu fahren um ein wenig zu shoppen. Auch nicht bei schlechtem Wetter.


    Da schüttle ich den Kopf, aber natürlich ist das jedermanns eigene Sache. Ich wollte da eigentlich nur meine Verwunderung ausdrücken.


    Und das mit dem Wave-Weg ist mir halt aufgefallen, schien mir ein Widerspruch zu sein. Die Route hab ich nicht angeschaut, hab jetzt keine Zeit.


    Das Ablegen von Sachen auf dem Weg um Gewicht zu sparen ist auch so eine Sache. Ich lächle darüber. Aber wenns jemand macht, mir wurscht eigentlich.


    Ein wenig anders sehe ich aber andere Dinge in deinem Blog (und ich gebe schon zu, ich hab nicht alles aufmerksam gelesen):


    - Diverse Situationen alleine "out there" finde ich nicht wirklich lustig. Aber das siehst du ja inzwischen auch ähnlich.


    und


    - Die Autofahrt am ersten Tag halte ich einfach für ... gefährlich. Und nicht nur gefährlich für dich, sondern natürlich auch für andere Verkehrsteilnehmer. Ich bin in diesem Punkt nicht sehr zimperlich, ich fahre auch schon mal 2 Stunden nach der Ankunft. Aber von Vegas nach Page???? :EEK: (und ich hoffe jetzt, da hab ich nicht auch was missverstanden).



    Ach noch ein Wort zum granteln (und ja, ich hab deinen Smilie schon gesehen): Auch mein Granteln verträgt das Forum. Es ist nämlich ein sehr nettes. :MG:

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