"Ice and more" - Alaska und Yukon im September 2008

  • Ein nasser Tag: Schöne Wasserfälle =) dann Regen
    Aber gut, dass der Regen doch erst später kam und Ihr trotzdem viel sehen konntet.
    Gletscher finde ich faszinierend!
    Wie waren denn die Temperaturen? Man hat beim Lesen wirklich das Gefühl, dass ne warme Suppe zum Mittagessen richtig willkommen war.

  • Zitat

    Original von Grille
    Schon wieder ein Bär :clab: :clab: :!!


    Wir waren auch total begeistert von den vielen Tieren. An diesem Tag hatten wir irgendwie gar nicht mit gerechnet, wollten eigentlich nur ein bißchen Gletscher & Valdez gucken. Aber umso besser!


    Zitat


    Jetzt hast du mir mir der Beschreibung von eurem Fisch-Essen schon wieder hungrig gemacht :wut1: ;)
    Hört sich total lecker an.


    War auch wirklich ein supergeniales Fischessen. Wie Toni schon sagte, das lohnt sich an der Küste meistens, mal frischen Fisch zu essen.


    Zitat


    Tolle Herbstimpressionen wieder auf der Strecke, wenn bloß der blöde Regen nicht wäre :( Auch die Gletscher sind sicher imposant anzusehen


    Wobei es eigentlich erst Richtung Valdez damit angefangen hat, tagsüber hat eher die tiefhängende Bewölkung gestört, da ist der Ausblick einfach getrübt. :-(

  • Zitat

    Original von Westernlady
    Wie waren denn die Temperaturen? Man hat beim Lesen wirklich das Gefühl, dass ne warme Suppe zum Mittagessen richtig willkommen war.


    Silke, so ganz genau weiß ich das auch nicht mehr, aber grob geschätzt so um die 10 Grad (Celsius). Dafür hatten wir ja warme Klamotten dabei, nervig an dem Tag war eigentlich hauptsächlich der Wind.


    Grüßle
    Elke

  • Zitat

    Original von cleoxx


    Silke, so ganz genau weiß ich das auch nicht mehr, aber grob geschätzt so um die 10 Grad (Celsius). Dafür hatten wir ja warme Klamotten dabei, nervig an dem Tag war eigentlich hauptsächlich der Wind.


    Grüßle
    Elke


    Na wenn ich mich so recht erinnere hatte es leicht angefangen zu schneien als wir aus dem Totem inn rausgelaufen sind. Aber die Einheimische Bevölkerung ist noch in kurzen Hosen und im Unterhemd rumgelaufen :MG:


    Gruss


    Stephan

  • Freitag, 19.09.2008


    Heute steht nun also unsere Fährfahrt quer über den Prince William Sound an, von Valdez bis nach Whittier. Als wir aufwachen, hat sich das Wetter seit gestern abend nicht groß verändert – es regnet immer noch in Strömen.



    Da die Fähre erst um 12.15 Uhr geht, können wir es heute etwas gemütlicher angehen lassen. Auf dem Weg zum Ferry Terminal halten wir am Supermarkt, um nochmals Lebensmittel einzukaufen.


    Frühzeitig sind wir am Terminal, aber wir nutzen die Zeit und schauen uns dort den Fährhafen und die Informationstafeln an sowie blicken etwas über die Bucht hinüber zur Erdöl-Verladestation. Momentan liegt dort ein Riesentanker verankert, aufgrund des Nebels können wir aber keine Details erkennen. Als gegen 11 Uhr die Fähre eintrifft, können wir das Anlegen gut beobachten.



    Sie scheint recht gut beladen zu sein, es verlassen einige Fahrzeuge und Passagiere die Fähre, die heute früh in Cordova gestartet ist.


    Kurz darauf beginnt auch schon das Boarding, dabei müssen wir unser Ticket sowie die Reisepässe vorzeigen. Anschließend wird das Gas am WoMo abgedreht und versiegelt und wir werden einer Lane zugewiesen. Wir sind eines von drei Wohnmobilen, die an Bord wollen. Nach etwa 10 Minuten dürfen wir dann als letztes Fahrzeug auf die Fähre.


    Beim Einfahren sieht man deutlich die Spuren von Fahrzeugen, die hier schon aufgesessen sind, daher fahren wir vorsichtig und langsam. Dabei werden wir von der Crew exakt eingewiesen.



    Als wir gerade unser Fahrzeug verlassen, fällt jedoch auf, dass das Schiff im vorderen Teil zu stark beladen ist, daher werden wir gebeten, mit dem WoMo nochmals ein Stück rückwärts in den hinteren Teil zu fahren. Anschließend gehen wir über Treppen hoch an Deck.


    Hier bin ich sehr positiv von der Fähre überrascht, das Innere ist richtig edel gehalten, etwa im Style einer Airline-Lounge am Flughafen. Es gibt eine Cafeteria, Plätze mit kleinen Tischchen und viel Fußraum für alle.



    Die Fähre ist kaum belegt, die wenigen Leuten verlieren sich in der über 250 Passagieren Platz bietenden Fähre ziemlich. Wir wählen uns einen Platz ganz vorne und warten auf Abfahrt. Das Freiluftdeck befindet sich hinten, hier sind auch ein paar Sonnensitze montiert, die bei dem Wetter allerdings nass und wenig einladend sind. Daher beschränken sich während der Fahrt unsere Besuche dort darauf, ein paar Photos zu machen.


    Pünktlich legen wir dann in Valdez ab. Am Anfang fährt die Fähre noch gemächlich, bis sie die hier liegende Meeresbucht hinter sich gelassen hat. Wir sehen linkerhand einen Öltanker, der von 2 kleinen Schiffen bis zur Verladestation geschleppt wird. Schon beeindruckend groß!



    Leider sieht man von den umliegenden Bergen und Gletschern nicht sehr viel, nur immer wieder kurz lassen Umrisse vermuten, wo sich diese befinden. Nach Verlassen der Bucht nimmt die Fähre Fahrt auf, wir sind nun mit knapp 70 km/h unterwegs, wie uns unser Garmin anzeigt. Da wir heute – zufällig - die Speedferry (MV/Chenega) erwischt haben, werden wir nur 2 ¾ anstelle von 6 ½ Stunden (bei der regulären Fähre) unterwegs sein. Beim Verlassen der Meerenge zeigt uns ein Crewmitglied auch, wo sich das Riff befindet, an dem die Exxon Valdez zerschellt ist.


    Nach einem ganzen Stück Fahrt sehen wir - anfangs in weiter Ferne, dann immer näher kommend - viele kleine Eisberge im Wasser schwimmen.



    Sie leuchten tiefblau. Leider versperrt der Nebel auch hier eine etwas weitere Sicht, aber den kalbenden Columbia Glacier hätten wir auch bei schönem Wetter von hier aus nicht gesehen. In früheren Zeiten fuhr die Fähre wohl extra einen Umweg zum Gletscher, aber dies ist leider Geschichte.


    Nachdem die Eisberge wieder verschwunden sind, gibt es erst mal nichts zu sehen und wir nehmen unsere mitgebrachten Lunchpakete zu uns. Ich glaube, wir sind die einzigen, die hier auf der Fähre zur Mittagszeit nicht schon literweise Bier konsumieren. Auf der weiteren Fahrt wird das Meer auch etwas unruhiger, aber es ist immer noch alles im Rahmen - gestern muß es hier wohl um einiges wilder gewesen. Als wir uns nach etwa 2 Stunden Fahrt langsam Whittier nähern, hängen zum Glück die Wolken etwas höher als in Valdez.



    Wir sehen zuerst viele Wasserfälle, die von den grün bewachsenen Waldhängen direkt ins Meer abfallen.



    Sie führen dabei recht große Wassermengen mit sich – das beeindruckt!



    Und noch viel beeindruckender sind die dann kurz vor Whittier ins Blickfeld rückenden Gletscher, die hier tiefblau schimmernd immer näher kommen.



    Schon alleine deswegen hat sich die Fährfahrt für uns gelohnt, auch wenn sie sich aufgrund der Lichtverhältnisse nicht wirklich gut auf Photos festhalten lassen. Gegen 14.30 legen wir dann in Whittier an und kommen auch recht zügig von der Fähre.


    Da wir in Whittier nichts vorhaben und die Stadt auch keinen besonders hübschen Eindruck hinterläßt, machen wir uns gleich auf die Weiterfahrt. Diese führt uns als erstes zum Arthur Anderson Tunnel. Dieser Eisenbahntunnel wurde vor einigen Jahren so ausgebaut, dass – im Wechsel mit den Eisenbahnen – auch einspuriger Kfz-Verkehr auf der Eisenbahntrasse möglich ist. Als wir am Tunnel ankommen, darf gerade die Gegenrichtung fahren und so müssen wir noch ein paar Minuten warten.



    Der Wechsel der Richtungen erfolgt hier im ¼-Stunden-Takt. Als wir dann fahren dürfen, ist der Tunnel recht hoch und eng, aber auch mit dem RV gut befahrbar. Platzangst sollte man jedoch nicht unbedingt haben.




    Nach dem Tunnel kommt gleich rechterhand ein Parkplatz auf dem wir anhalten und unser Gas wieder andrehen. Zuerst zeigt unser Kühlschrank daraufhin lediglich einen Fehler an, aber nach mehrmaligem An- und Abschalten funktioniert er dann doch wieder. Somit haben wir das Abenteuer Fähre gut überstanden!


    Vom Parkplatz aus hat man einen beeindruckenden Blick auf mehrere Gletscher, darunter den Portage Gletscher und den Byron Gletscher, sowie auf den Portage Lake.



    Ab und zu lässt sich sogar die Sonne blicken – schon alleine für solch wunderschöne Augenblicke hat sich die Reise gelohnt!



    Nach einiger Zeit fahren wir ein paar Meilen weiter bis zum Beggich Boggs Visitor Center des Chugach National Forest Services. Dieses befindet sich auf der anderen Seite des Portage Lakes und hat recht interessante Ausstellungen sowie auch nochmals Gletscherblick.



    Da sich der Portage Glacier in den letzten 50 Jahren jedoch stark zurückgezogen hat, ist dieser vom Visitor Center nicht wirklich zu sehen. Hierzu müssten wir die Bootstour von hier mit der MV Ptarmigan machen, die jedoch nur bis Mitte September angeboten wird. Daher machen wir uns nun auf die Weiterfahrt Richtung Seward Highway, nach kurzer Fahrt können wir noch einen Blick auf den Middle Glacier werfen.


    Auf dem Seward Highway halten wir auf dem ersten Parkplatz nochmals an, um uns eine heiße Suppe zuzubereiten. Passend dazu fängt es wieder an, in Strömen zu regnen. Das ist echt immer wieder faszinierend, wie schnell das Wetter hier wechseln kann! Nach der kurzen Pause geht es – immer noch im Regen – weiter. Daher sind die Ausblicke nicht so berauschend sind, und wir können uns die meisten Scencic Viewpoints sparen.


    Erst nachdem der Sterling Highway Richtung Homer vom Stewart Highway abgegangen ist, hört es wieder auf zu regnen. Und je weiter wir Richtung Seward kommen, umso höher ziehen auch die Wolken und ab und zu sehen wir ein blaues Stück Himmel. Da wir – bei einigermaßen gutem Wetter – morgen ab Seward ein Bootstour in den Kenai Fjords National Park machen wollen, werden wir heute auf dem letzten State Campground vor Seward campen, dem Primrose Campground. Da hier schon off-season ist, ist das Campen hier um diese Jahreszeit umsonst, allerdings wird auch kein Service mehr angeboten. Aber wer braucht schon Service? Leider sind die zwei schönsten Plätze am Fluss schon belegt und so parken wir unser WoMo eben in einem relativ schmalen Camplot im Wald.


    Nach der Kurzplanung für morgen machen wir uns dann zu Fuß noch etwas auf Tour. Zuerst kurz an den Kenai Lake, der als einer der schönsten Seen auf der Kenai-Peninsula gilt. Gegenüber vom See sieht man einen wunderschönen Regenbogen aus den herbstbelaubten Bergen gegenüber aufsteigen. Ein toller Anblick!



    Wir beobachten den Regenbogen kurz, bevor wir uns den Primrose-Trail am gegenüberliegenden Ende des Campgrounds kurz anschauen. Dieser führt jedoch lediglich durch ein recht schlammiges Waldstück, erst nach 2 Meilen (one-way) soll ein hübscher Wasserfall kommen. Wäre zwar bestimmt nett, aber da es kurz vor 19 Uhr ist und wir noch grillen wollen, sind wir dafür wohl etwas zu spät dran. Wieder zurück, sehen wir noch ein paar Vögel auf ihrer Zugroute.



    Als die Sonne weg ist, wird es auch recht schnell empfindlich kühl – mal sehen, ob es heute nacht wieder gefriert. Daher wird das draussen Gegrillte auch genüßlich drinnen im beheizten Wohnmobil verzehrt.


    Gefahrene Meilen: 85 Meilen
    Mit der Fähre zurückgelegte Meilen: ca. 95 Meilen
    Übernachtung: Primrose Campground, Seward, AK


    Gruss
    Stephan

    • Offizieller Beitrag

    Schade, dass die schöne Überfahrt durch das schlechte Wetter getrübt wurde.


    Die Fähren haben immer einen grossen Komfort, damit sich die Passagiere wirklich
    wohl fühlen und die Fahrt geniessen können.


    Klasse die Wasserfälle, die die Hänge hinunter laufen. :!!

  • Also ich stelle es mir schon etwas unheimlich vor, wenn man plötzlich im Wasser Eisberge sieht... Da denkt man doch automatisch an


    Habt Ihr während Eurer Planung schon festgestellt, dass Ihr die Speed-Ferry an dem Tag habt oder habt Ihr das erst direkt vor Ort erfahren?


    Das Blau der Gletscher ist irgendwie faszinierend.

  • Zitat

    Original von Westernlady
    Also ich stelle es mir schon etwas unheimlich vor, wenn man plötzlich im Wasser Eisberge sieht... Da denkt man doch automatisch an


    Hmm, wenn Du es jetzt erwähnst, könnte man tatsächlich auf solche Gedanken kommen. Aber ganz ehrlich, vor Ort habe ich keine Sekunde an sowas gedacht. Vermutlich, weil ich ganz auf die Landschaft konzentriert und von den Eisbergen so fasziniert war


    Zitat


    Habt Ihr während Eurer Planung schon festgestellt, dass Ihr die Speed-Ferry an dem Tag habt oder habt Ihr das erst direkt vor Ort erfahren?
    .


    Wir wußten, daß die Fähre nur 2 3/4 Stunden fährt, haben aber gedacht, das wäre halt die normale Überfahrtszeit für diese Strecke. Dass es da zwei unterschiedliche Fähren gibt, war uns beim Buchen gar nicht so bewußt. Aber nachdem die um diese Jahreszeit eh nur noch jeden 3. bis 5. Tag fährt, hätten wir sowieso keine Wahl gehabt, sondern das nehmen müssen, was halt fährt. Obwohl ich da auch keine bestimmte Präferenz hatte.


    Grüßle
    Elke

  • Zitat

    Original von Grille
    Das Blau der Gletscher sieht irgendwie unwirklich aus - toll :!! :!!


    Ja, die haben uns auch immer wieder aufs Neue begeistert - vor allem, wenn mal noch die Sonne drauf scheint, leuchtet das Blau schon unheimlich toll!!!


    Zitat


    Die Wasserfälle, die so direkt ins Meer laufen sehen auch toll aus :clab:


    Das hat uns auch sehr fasziniert - kennt man ja normalerweise gar nicht so. Vor allem, wenn von allen Seiten am Berghang scheinbar unendlich viele Wasserfälle ins Meer laufen - echt klasse!


    Grüßle
    Elke

  • Samstag, 20.09.2008


    Heute früh wachen wir wie üblich etwa gegen 8 Uhr auf, es gibt erst mal Kaffee. Ein Blick nach draussen sagt uns, dass es mit Regnen aufgehört hat, die Wolken höherziehen und ab & zu sogar ein Stück blauer Himmel durchblitzt. So langsam werden wir tatsächlich verhalten optimistisch, was unsere heutige Glacier Tour in den Kenai Fjords Nationalpark angeht, vielleicht spielt das Wetter ja doch noch mit! Daher brechen wir zeitig Richtung Seward auf und kaufen dort bei Renown-Tours unsere Tickets für die 6-Hour-Glacier-Tour. Da diese erst um 11.30 Uhr losgeht, haben wir nun noch etwas Zeit. Als erstes tanken wir mal das Wohnmobil voll und erkundigen uns an der Tankstelle, wo wir dumpen können. Ein public dump befindet sich an der D-Street, also fahren wir zuerst dort hin.


    Nun fahren wir zurück ins Zentrum von Seward. Hier scheint es schon etwas touristischer zu sein als andernorts. Sogar für das Parken wird hier Geld verlangt – für einen ganzen Tag sind es 10 $. Da wir nun immer noch etwas Zeit haben, schauen wir noch im Visitor Center des Kenai Fjord National Parks vorbei.



    Dieses gibt aber außer einem großen Souvenirshop, der Wetter- und Wellenvorhersage für die nächsten Tage und einem Parkranger für Fragen nicht arg viel her. Daher sind wir hier schnell durch und schlendern schon mal gemütlich zu unserem Schiff (der „Spirit“). Wir setzen uns dort in die Sonne und warten, bis um 11 Uhr das Boarding losgeht. Schön, endlich mal wieder Sonne genießen!



    Als wir an Bord dürfen, sichern wir uns einen Platz auf dem geschlossenen Oberdeck am Fenster. Die Masse der Leute strömt nach draußen, aber nach etwa 5 Minuten Fahrt sitzen eigentlich alle schon wieder innen. Wird halt bei dem Fahrtwind doch recht schnell unangenehm draußen. Wir sichern uns gleich noch eines der zur Verfügung gestellten Ferngläser und warten gespannt darauf, was uns die Fahrt heute bringt.


    Punkt 11.30 Uhr geht es los. Unser Kapitän lenkt das Schiff gekonnt per Fernbedienung aus dem Hafen und wir nehmen kurz Fahrt auf – stoppen dann aber gleich wieder. Ein Seeotter schwimmt direkt vor uns auf dem Rücken im Wasser. Einfach supersüß – ich muß gleich wieder unzählige Bilder davon machen. Aber heute wird eh der Bilder-Rekordtag des gesamten Urlaubs werden, also was solls?



    Wir schippern nun entlang der Küste in der Resurrection Bay Richtung Golf von Alaska. Schon hier beeindruckt uns auch die tolle Landschaft, das Grün der Wälder in Verbindung mit dem tiefblauen Meer und den grauen Bergen.



    Beim nächsten Stop sehen wir sowohl Sea Lions auf dem einen Felsen herumliegen als auch Harbor Seals auf einem anderen in der Nähe. Die Sea Lions machen ja ganz schön Krach hier!




    Das Wasser leuchtet in der Bay wundervoll in den Farben tiefblau/türkis: Am liebsten möchte man hier gleich ins Wasser hüpfen, lässt den Gedanken bei den hier herrschenden Wassertemperaturen aber auch sofort wieder fallen. Als nächstes gibt es Weißkopfseeadler zu sehen. Diese sitzen in den Bäumen hoch oberhalb der grauen Felsen und sind daher auf diese Entfernung nur sehr schlecht zu sehen und zu fotografieren. Sehr faszinierend sind sie aber auch diesmal wieder! Kurz danach hält unser Schiff dann nochmals bei wunderbar im Wasser sitzenden Felsen an – als wären sie extra für uns dort hingepflanzt werden. Die Farben bei dem heutigen strahlenden Sonnenschein sind einfach traumhaft!



    Bei der Ausfahrt aus der Resurrection Bay in den Harding Gateway können wir auch einen Blick auf den Bear Glacier werfen, den ersten Gletscher unserer Tour. Nebenbei gibt es nun Lunch. Dieses war im Tour-Preis mit enthalten und besteht aus einem frischen Bagel, Räucherlachs, Creamchesse, Cheddarcheese und einem Riesencookie sowie Getränken. Warmgetränke und Wasser sind während der ganzen Tour inklusive. Während wir essen, erklärt uns der Kapitän, dass wir heute ausnahmsweise bis zum Northwestern Glacier in die Northwestern Lagoon fahren. Cool – dies ist eigentlich nur bei der 9-Stunden-Tour der Konkurrenz möglich, die aber um diese Jahreszeit nicht mehr fährt! Diese hätten wir sowieso am liebsten gebucht, da der Northwestern Glacier am beeindruckendsten sein soll. Unsere Tour hätte eigentlich nur bis zu den weiter nördlich liegenden Gletschern Aialik und Holgate Glacier gehen sollen. Aber umso besser – das kann heute nur ein guter Tag werden!


    Kurz nach dem Einbiegen in die Harris Bay als Einfahrt zur Northwestern Lagoon sehen wir bereits die ersten Gletscher. Bevor diese aber genauer betrachtet werden, fahren wir erst mal in eine Bucht namens „Cataract Cove“ ein, wo es unzählige wunderschön direkt ins Meer abfallende Wasserfälle gibt.



    Unser Boot wird dabei atemberaubend direkt bis an die Felsen gelenkt – ein Traum bei diesem herrlichen Spät-Septemberwetter! Weiter geht es nun direkt in die Northwestern Lagoon.



    Linkerhand sehen wir den Southwestern Glacier, auf weitere Ausläufer des Harding Icefields fahren wir direkt zu.



    Das blaue Gletschereis glitzert wieder wundervoll in der Sonne. Wir können es immer noch gar nicht glauben, was wir heute für ein Wetterglück haben! Nun drehen wir etwas nach rechts ab, und was ist denn das? Aus der Ferne schwimmen uns hier erste, winzig kleine Eisberge entgegen? Hier wird es doch nicht noch ins Meer kalbende Gletscher geben?



    Wir fahren immer weiter, die Eisstücke im Wasser werden größer, bis irgendwann der Northwestern Glacier mit seinen Ausläufern sichtbar wird. Wow!



    Unser Käpt´n steuert das Boot nun langsam durch die „Eisberge“, bis es so viele sind, dass wir nicht mehr näher an den Gletscher kommen können. Jetzt wird der Motor des Boots abgestellt und wir können ganz in Ruhe den Gletscher beobachten.



    Leider sehen wir keine Stücke direkt ins Meer abfallen, aber immer wieder hören wir es bei den Eisstücken im Wasser knirschen und vom Gletscher kommend immer mal wieder ein lautes Knacken. Total beeindruckend das Ganze!



    Zwischen den vielen Eisschollen schwimmen recht viele Harbor Seals, die aber auf den Photos leider nicht gut sichtbar sind. :-( Auch das Wetter macht immer noch mit, durch die Sonne leuchtet das blaue Gletschereis genial und der blaue Himmel mit seinen paar Wölkchen tut ein übriges zu unserer guten Stimmung hier! Nach einem etwa ½-stündigen Aufenthalt dort am Gletscher geht es dann schon weiter.



    Schade eigentlich, hier hätte ich noch stundenlang an der Reling stehen und den Gletscher beobachten können.



    Bei der Ausfahrt aus der Northwestern Lagoon kreuzen wir noch einmal direkt den Ausblick auf die beiden Gletscher-Ausläufer des Harding-Icefields und schon wieder werden unendlich viele Photos gemacht.



    Vorbei an Matusha Island und Chiswell Island geht es nun hinaus aufs offene Meer des Golfs von Alaska. Hier sind die Wellen nun doch etwas höher, das Wasser spritzt ganz schön an den Wänden unseres Schiffes hinauf! Aber kein Problem, wir haben ja heute früh vorhersehender Weise schon unsere Sea-Sickness-Tabletten genommen. Wobei sich immer die Frage stellt, ob wir sie auch wirklich gebraucht hätten, der Rest des Bootes scheint das hier ja auch ganz gut zu vertragen. Schon nach kurzer Zeit gesellen sich zwei Dall’s Porpoises zu unserem Schiff und begleiten uns wie Delphine in Front unseres Schiffes ein ganzes Stück des Weges. Da sie immer vor dem Schiff schwimmen, ist es relativ schwer, sie gut aufs Bild zu bekommen.



    Zwischen Barwell Island und Cape Resurrection gibt es schließlich nochmal ein absolutes Tages-Highlight: Wir sehen zwei Buckelwale! Eine Muttter mit einem Jungen! Einfach genial, aber leider auch nur sehr schwer zu fotografieren.



    Diese beobachten wir auch einige Minuten mit ausgeschaltetem Motor, bevor die Fahrt weitergeht. Wir biegen nun am Cape Resurrection wieder nach rechts ab und nähern uns durch die Eldorado Narrows wieder der Resurrection Bay. In den Eldorado Narrows sehen wir auf den Berghängen einer kleinen Insel auch einige Mountain Goats (Bergziegen) herumhüpfen. Wie die wohl dort hin gekommen sind? Anschließend kommen wieder einige Seelöwenkolonien – diesmal sind sie zwar nicht so lautstark wie am Anfang, aber dafür geruchsintensiver.



    Bei der Weiterfahrt sehen wir nochmals ein paar kleinere Wassserfälle, sowie die Ausläufer von Spoon Glacier, Porcupine Glacier und Prospect Glacier in die Resurrection Bay.



    Von weitem sehen wir nun schon dunkle Wolken in der Resurrection Bay hängen, in Seward regnet es wohl.



    Da hatte also der Wetterbericht für heute doch nicht ganz unrecht, aber wir haben zumindest unheimliches Glück gehabt! Kurz vor der Hafeneinfahrt gibt es dann ganz überraschend noch einen schönen Regenbogen zu sehen.



    Punkt 17.30 Uhr legen wir schließlich wieder am Hafen an und eine traumhaft schöne Bootstour nimmt leider schon wieder ihr Ende! Sowohl die Crew, das traumhafte Wetter als auch die überraschende Abweichung mit der Fahrt zum Northwestern Glacier haben hierzu ihren Teil dazu beigetragen.


    In Seward gehen wir direkt zurück zu unserem hässlichen Cruise America-RV und sehen eines mit identischer Bemalung direkt neben unserem parken. Die beiden Insassen kommen auch gerade zurück und wir unterhalten uns noch kurz. Wie sich herausstellt, waren sie ebenfalls mit uns auf dem Schiff.


    Nun haben wir noch eine etwa 2-stündige Autofahrt nach Soldotna vor uns – von dort geht morgen früh um 9 Uhr unser Flug zur vorgebuchten Silver Salmon Creek Lodge. Die Fahrt dorthin führt wieder durch spektakuläre Landschaft, aber viele Photos davon haben wir nicht, die gibt’s dann erst auf der Rückfahrt. Heute haben uns a) die fortgeschrittene Uhrzeit und b) der andauernde Regen davon abgehalten.


    Kurz nach 19.30 Uhr erreichen wir Soldotna und schauen uns kurz den Airstrip an, wo wir morgen bei Natron Air einchecken sollen. Kein Problem, das ist schnell gefunden. Keine 10 Minuten Fahrzeit davon entfernt befindet sich der städtische Centennial Park Campground, den wir jetzt aufsuchen. Unterwegs sehen wir schon einen Elch am Straßenrand stehen und Blätter von einem Baum essen. Auf dem Campground angekommen, sehen wir auf Campsite No. 1 ebenfalls eine Elchkuh mit ihrem Jungen stehen. Leider haben wir etwas zu langsam auf den Auslöser gedrückt, daher gibt es auch hier keine Bilder.


    Nachdem wir uns einen Stellplatz ausgesucht haben, registrieren wir uns noch kurz dort, bevor die üblichen abendfüllenden Arbeiten vorgenommen werden. Da bleibt zum Abendessen nicht mehr viel Zeit, daher gibt es heute mal Mikrowellenessen aus der Pfanne. Nun packen wir für unseren morgigen kurzen Flug und die eine Nacht auf der Lodge eine kleine Reisetasche zusammen, bevor es dann ins Bett geht.


    Gefahrene Meilen: 122
    Übernachtung: Centennial Park Campground, Soldotna, AK


    Gruss


    Stephan

    • Offizieller Beitrag

    Nee, was ist das schön :!!


    Diese Überfahrt macht einfach unglaublichen Spass. :clab:


    Ist das "normal", dass an diesen Gletscher rangefahren wird ?


    Das wäre ja ein zusätzlicher Anreiz für die Fähre.

  • Matze:
    Ja, dieser Teil der Fahrt war auch total beeindruckend. Immer wieder kamen so kleine Felsen, die wie "hingepflanzt" wirkten --> das war wirklich traumhaft, sah irgendwie aus wie in einem Film.


    @Toni:
    Meinst Du jetzt die Fahrt mit der Fähre am Tag davor? Oder den "Schiffsausflug" in den Kenai Fjords National Park? Dort ist es wohl schon normal, dass so dicht an die Gletscher rangefahren wird. Allerdings steht der Northwestern Glacier bei Renown Tours normalerweise gar nicht auf dem Programm, sondern nur beim Konkurrenten, der allerdings mit deutlich größeren Schiffen unterwegs ist (wir haben da das etwas "persönlichere" Umfeld bevorzugt)


    @all:
    Was ich im Tagesbericht glaub ganz vergessen habe zu erwähnen: An Bord der Spirit war auch eine National Park Rangerin, die immer wieder kompetent Auskunft gegeben hat. Leider war sie jedoch teilweise aufgrund der Fahrtgeräusche nur eingeschränkt zu verstehen. Auf jeden Fall auch ein Pluspunkt für diese Tour :!!


    Grüßle
    Elke

    • Offizieller Beitrag

    Oh, ich hatte noch die Überfahrt im Kopf. Aber die war ja abgeschlossen.
    Klar, bei dem Ausflug fährt man näher an die Gletcher heran.

  • So, ich bin Euch hinterher gepaddelt ;)


    Das Seeotterbild ist der Hammer. Gott ist der niedlich!
    Ich bin hin und weg ;dherz;


    Diese Szenerie mit den einzelnen Felsen in der Resurrection Bay ist wirklich wunderschön.


    Da habt Ihr ja wirklich Glück gehabt, dass Ihr sogar bis zum Northwestern Glacier gefahren seid. Hat der Kapitän gesagt, was der Grund für diese Ausnahme ist?


    Toll beschrieben, wie Ihr den Gletscher erlebt hat. Beim Lesen hört man selber das Knacken des Gletschers :!!


    An dem Tag seid Ihr ja regelrecht verwöhnt wurden, sogar noch eine Buckewalmama mit Kind.


    :clab: :clab: :clab:

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