Reise ohne Titel. Einfach nur Neuengland (Bilder fehlen)

  • Neeee, nich schon wieder ne Tour ausgefallen :EEK:
    Hoffentlich klappt es morgen :!!


    Der Nebel ist aber ne zähe Suppe :EEK:
    Und die Fotografen-Massen :EEK:


    Haste Dein Stativ einmal um Dich geschwungen, so dass Du letztendlich doch ein Bild ohne fremde Arme, Kopf oder Kamera machen konntest? :gg:

  • Der Wahnsinn, Dutzende Fotografen die bei Nebel den Boden fotografieren, so siehts zumindest aus :pipa:


    Schade, daß die Wal-Tour schon wieder zweimal ausgefallen ist.


    Bin echt gespannt, ob es noch Wale geben wird


    Gruß


    Sandra

  • Zitat

    Original von Westernlady
    Neeee, nich schon wieder ne Tour ausgefallen :EEK:
    Hoffentlich klappt es morgen :!!


    Der Nebel ist aber ne zähe Suppe :EEK:
    Und die Fotografen-Massen :EEK:


    Haste Dein Stativ einmal um Dich geschwungen, so dass Du letztendlich doch ein Bild ohne fremde Arme, Kopf oder Kamera machen konntest? :gg:


    Dazu brauche ich kein Stativ.
    Mein Anblick genügt und sie machen Platz ;fei: ;fei: ;fei:




    Thema "Regenwurm": Sie beschäftigte sich in Gedanken mit dem Tau. Also nicht dem Zeug, was morgens auf den Blümchen liegt, sondern das dicke Seil *klugscheiß*
    Ich frage mich, wie das Foto aussieht, wenn man etas aus 2m Entfernung mit einem 1000mm-Objektiv knipst ?(
    Ob nicht ein Mikroskop günstiger wäre? :pipa:

  • 23. September 2009



    Der heutige Tag könnte den Titel tragen: „Und am Ende kam alles anders“
    Heute hatten wir es nicht eilig, aus dem Schlafsack zu kriechen, denn das wichtigste an diesem Tag fand erst 13 Uhr statt. Sofern es stattfand, denn noch wußten wir nicht, ob heute Nebel war oder nicht.
    Normal hätte ich bis 9 Uhr durchgeschlafen, aber eine Krähe hatte es sich halb 7 genau über unseren Köpfen bequem gemacht und nervte mit ihrem Gekrächze die ganze Nachbarschaft.
    So sind wir eben aufgestanden, haben festgestellt, das kein Nebel weit und breit zu sehen war. Auch die Temperatur lag bei angenehmen 15°und wir konnten schon morgens kurzärmelig rumspringen.
    Zur Feier des Tages gab es sogar gekochte Eier, obwohl dieses Vorhaben 1x Nachtanken von Spiritus erforderte. Aber was tut man nicht alles, um es sich gemütlich zu machen.
    Bis 13 Uhr waren es noch über 5 Stunden und wir schmiedeten Pläne, wie man diese Zeit überbrücken könnte. Wir entschieden uns, irgendwo am Meer einen Trail zu laufen und uns nachher noch etwas Bar Harbor anzuschauen.



    Der Trail namens „Ship Harbor“ war ca. 2 km lang und sehr einsam. Kein Wunder, war es doch erst 9 Uhr morgens. Eigentlich hatten wir ja einen an der Klatsche. KEIN vernünftiger Mensch geht früh 9 Uhr ans Meer spazieren. Aber was solls. Uns kennt ja hier keiner ;)



    Momentan war Ebbe und es roch an manchen Stellen arg streng, aber das gehört dazu, wenn man am Meer Urlaub macht. Unterwegs „begegnete“ uns noch ein Segelschiff und gegen 10 Uhr STßen wir wieder im Auto. Mein Vorschlag war jetzt, ERST die Tickets zu holen und dann noch irgendwo nen Stückchen zu laufen.


    Am Schalter sagte mir der gute Mann, daß die Fahrt heute definitiv stattfindet und daß wir uns gegen 12.30 Uhr am Pier 1 mit Lichtbildausweis einzufinden haben.


    Das mit dem 2. Trail ging aber dann doch irgendwie in die Hose, besser gesagt, fiel ins Wasser, weil…. aber dazu muß ich etwas ausholen:


    Auf dem Plan vom NP habe ich gesehen, daß es einen Verbindungsweg zwischen Bar Harbor und der Insel Bar Island gibt, der aber nur bei Ebbe existiert und ich hatte die wahnwitzige Idee: da gehen wir lang :pipa:



    Ungefähr 20 Leute waren dort unterwegs und ein Auto. Nach ca. 100m fiel mein Blick auf die kleinen Wellen, die an das „Ufer“ schwappten und… momentmal…wieso fließt plötzlich das Wasser auf den Weg? Fuhr gerade ein Schiff vorbei? Nein, geht ja nicht, ist ja Ebbe.
    Und dann machte es Klick. Nix Ebbe. F L U T !!!! :EEK:
    Nun aber nichts wie zurück, sonst können wir die „Wahlfahrt“ vergessen. Auch die anderen Strandgänger verließen den Weg, nicht aber ohne immer mal wieder anzuhalten und dem Spektakel zuzusehen.




    Es war schon interessant, wie schnell das Wasser kam. Im nu war der Weg an einer Stelle komplett mit Wasser überspült und alle, die jetzt noch dahinter waren, zogen sich schonmal die Schuhe und Socken aus. :D
    Wieder am rettenden Ufer bemerkte ich ein Päärchen, daß soeben die Insel in der Bucht, zu der wir wollten, verließ. Leider konnte man auf die Entfernung keine Gesichter erkennen, aber ich gehe mal davon aus, daß sie nicht besonders begeistert waren. Und das Wasser dachte nicht im Traum daran, mal kurz anzuhalten.


    Als die beiden nach ca. 20 min endlich bei uns eintrafen, sah man, daß ihnen das Wasser bis zum Hintern ging. Ich denke, dieses Ereignis werden die beiden nicht so schnell vergessen. (Ich habs leider auch nur auf Video)


    Eine ganze Weile blieben wir noch am Ufer hocken und beobachteten Leute. Muß ja auch mal sein.


    12 Uhr trennten wir uns aber von dem Schauspiel und liefen zum Pier 1, an dem schon die Atlantic Cat auf uns wartete. Dieses Schnellboot schaffte bis zu 26 Knoten (50kmh) und hatte 3 Decks. Wir setzten uns auf das 2. mit Blick auf das Meer. Schnell füllte sich die Schüssel mit Menschen aus aller Herren Länder, aber auch mit einer Schulklasse. :EEK: Und sowas ist ja immer wieder interessant, obwohl wir sehr gern darauf verzichtet hätten, denn der Lärmpegel stieg beträchtlich. :ts;



    13 Uhr stellte sich, wie bei Flügen, der Kapitän vor und gab uns einige Infos bezüglich des Wetters und was wir vermutlich zu sehen bekommen, dann gab es Sicherheitsanweisungen, was im Falle eines Falles zu tun sei.
    Als das ganze englische Geplapper endlich vorbei war, stellten wir uns auf eine ruhige und entspannte Fahrt ein, aber wie der Titel des Tages schon verrät: Am Ende kam alles ganz anders.



    Kurz nachdem wir den sicheren Hafen verlassen hatten, vernahmen wir plötzlich eine schrille weibliche Stimme mit der Lautstärke eines herannahenden Düsenjets, bei der wir erstmal mächtig zusammengezuckt sind. Und diese Stimme sollte uns bis zum Hafen, den wir erst 17 Uhr wieder erreichten, nicht mehr verlassen.
    Normal verstehe ich immer, was so auf englisch in meiner Nähe erzählt wird, aber diesmal huschte das Gebrabbel einfach so ohne Umwege durch mein Hirn durch und es ging mir einfach nur tierisch auf die Nerven. Was ich verstanden hatte, war der Zusammenhang zwischen den Zahlen auf der Uhr und der Blickrichtung. Wenn es also später hieß: Wal auf 9 Uhr, mußte man mittig links vom Boot schauen, hieß es 12 Uhr, war es in Fahrtrichtung usw.


    Neben uns STß ein deutsches (?) Ehepaar, mit dem ich mich im Laufe der Fahrt immer wieder unterhalten hab und die für uns ab und an übersetzten.
    Das Boot hatte seine Höchstgeschwindigkeit erreicht und es zog ganz schön, war aber trotzdem auszuhalten.
    Plötzlich und ohne Vorwarnung schoß eine Chesna am Boot vorbei und wir bekamen sooo Augen. Alle zückten ihre Kameras und Videoausrüstung und hofften, daß die Maschine noch einmal zurückkam, was sie tatsächlich auch tat.
    Genial. Aber ich denke, daß das alles zum Programm gehörte.


    Kurze Zeit später bekam Hühnchen hunger und hat sich am Bordkiosk eine Brezel geholt, von der sie dachte, daß es aus Laugenteig besteht. Wir setzten uns nach innen und verspeisten das zugegebener Maßen ekelige Teil. Dort meinte dann auch das Huhn zu mir, daß es ihr irgendwie schummrig war und das es vermutlich daran lag, daß das Kiosk im Unterdeck war und das es dort mehr schaukelte, als oben.


    Nach ca. 10-15 Seemeilen kamen wir an ein klitzekleines verlassenes Eiland, auf dem ein Leuchtturm und ein Wohnhaus samt Nebengebäude standen. Eigentlich war es nur ein halber Schuppen, den die komplette untere Hälfte fehlte. Wie wir später erfahren haben, gab es hier vor 4 Wochen einen Orkan namens Bill, der für dieses Desaster gesorgt hatte.



    Weitere 5 Seemeilen später hatten wir endlich die Walgründe erreicht und die schrille Stimme forderte jeden Gast auf, sich mit ihr nach Walen umzuschauen.
    Ich begab mich aufs Oberdeck, um bei der Suche mitzuhelfen, aber irgendwie sah man nur Wasser ohne Wale und Menschen mit Kotztüten.



    Als sich nach 15 min nichts zeigte, suchte ich meinen angestammten Platz auf dem 2. Deck auf und sah ein völlig bleiches Hühnchen, daß da wie ein Häufchen Elend STß. Ich setzte mich zu ihr und sie meinte nur: bitte nicht anfassen. Mir ist ja sooo schlecht. :kotz:
    Das war zwar nicht das, was ich mir vorgestellt hatte und ich hoffte inständig, daß es nur eine kurze Phase war, aber gut, da mußten wir jetzt durch.
    Lange Rede, kurzer Unsinn: ca. 2 Stunden schaukelte das Schiff noch durch diese Gegend, aber wir bekamen irgendwie nichts zu sehen. Einmal hörte man nur: Whale on 12’ aber bevor jeder aufgesprungen war, war das Tier schon wieder abgetaucht. Es folgten noch 5-10 Blas, aber ansonsten sah man nur Wellen und den Horizont.


    Zwischendurch besorgte ich Hühnchen noch 3 Brechtüten und wanderte von Deck zu Deck und irgendwie wurden es von Minute zu Minute mehr Seekranke, die in allen Ecken und auf allen Stühlen rumlagen.



    So traurig wie es auch ist, aber am Ende werden diese Leute die Fahrt mehr in Erinnerung behalten, als der Rest.


    Kurz vor 5 nachmittags traten wir die Rückfahrt an und als ich zufällig dem Hühnchen wieder über den Weg lief, sagte sie nur 2 Worte: Fünf mal. :EEK:


    Ihr Gesichtsausdruck war eine Mischung aus völliger Übernächtigung und schlechtem Essen und sie wünschte sich nichts mehr, als endlich festen Boden unter den Füßen.

    Kurz nach 5 erreichten wir den Hafen und liefen, ohne uns noch einmal umzudrehen, direkt zum Auto.
    Da wir kein Brot mehr hatten, mußten wir schnell noch zum Supermarkt. Irgendwo in Bar Harbor gab es einen Laden, in dem wir gestern schon waren und bevor wir lange suchten, gab ich Margret den Auftrag: bitte hinführen.
    Sie meinte nur: „Bitte nach 200m links abbiegen, dann sofort haben sie ihr Ziel erreicht!“
    Hühnchen und ich schauten uns an und mußten erstmal lachen. Aber so ist das im Leben, man macht immer alles viel zu kompliziert.
    Sie blieb im Auto und ich holte schnell Brot und ein paar Kekse, denn sie hatte seit Stunden nichts mehr im Magen. Als ich zurück ans Auto kam, meinte sie nur: Alles, nur nichts Süßes.
    Na Klasse, umsonst 2,20$ ausgegeben. Ok, eß ich es eben alleine
    Ursprünglich wollten wir ja nach den Walen noch einmal zu den Klippen gehen, an denen wir heute Morgen entlangliefen, als Ebbe war und den Unterschied im Bild festhalten und abend noch einmal zum Leuchtturm, aber wie gesagt:
    Am Ende kam alles ganz anders.



    Ich schaffte Hühnchen zum Zelt, in das sie sich ohne Umwege verkroch und ich parkte das Auto neben dem Restroom, holte Emails ab und, da der Tag auf dem Meer auf meiner Haut und den Haaren seine Spuren hinterlassen hatte sprang ich schnell noch unter die Dusche.
    Halb 8 weckte ich Hühnchen, und sie versuchte etwas zu essen, bekam aber nicht viel runter. Ich schrieb noch etwas am Tagesbericht und kurz vor 10 krochen wir dann in unsere Schlafsäcke.
    Fazit des Tages: Nie wieder Whale watching und die für die weitere Zukunft geplante Raftingtour und die Alaskakreuzfahrt sind gestrichen.


  • Theoretisch ist es ganz einfach. Der Bug des Schiffes ist 12 Uhr, das Heck 6 Uhr. Wer einen Wal sieht soll dann Uhrzeitmässig angeben wo er ist. Ein Wal zur rechten wäre 3 Uhr. Aber natürlich sehen ihn alle immer geradeaus, und das ist 12 Uhr. Also wird bei jedem Wall "Twelve O'Clock" geschrien - egal wo er ist ...
    Wenn dann wirklich einer zu sehen ist jubelt alles wie wild und vertreibt das Tier damit wahrscheinlich.


    Schade dass es nicht wirklich geklappt hat bei euch - und es bestimmt kein nächstes Mal gibt .....

    • Offizieller Beitrag

    Au weia.:EEK:


    Ein wirklich spannender Tag, den ihr noch lange in Erinnerung habt.


    Und dass die Wale sich nicht an die Planung halten, ist ja wirklich
    ein Hammer. Der Fehler liegt bei ihnen.

  • Zitat

    Original von Yukon1
    Au weia.:EEK:


    Ein wirklich spannender Tag, den ihr noch lange in Erinnerung habt.


    Und dass die Wale sich nicht an die Planung halten, ist ja wirklich
    ein Hammer. Der Fehler liegt bei ihnen.


    Eben. Schließlich hätten sie in der letzten Woche mitkriegen müssen, daß wir sie sehen wollen. Lang genug haben wirs ja probiert... :wut2:
    Sollten ich je wieder vorhaben, Wale zu sehen, werde ich vorher eine schriftliche Ankündigung machen. Vielleicht kapieren sie ja dann, wo sich die Wale aufzuhalten haben :D

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