Reise ohne Titel. Einfach nur Neuengland (Bilder fehlen)

  • Zitat

    Original von Canyonmurmel


    Bei mir ist auch alles fertig, aber dann lese ich es nochmal durch, finde doch noch ein Fehlerchen, das muß ich dann auf der Website auch gleich beseitigen, dann schreib ich doch nochmal was um, das muß ich dann auf der Website auch ändern. Und das dauert :gg:
    Gruß
    Sandra


    Mach dir nichts draus. Das geht jedem Anfänger so.. :wink4:;)


    :schweg;

  • Montag, 14. September



    Zeitig munter werden ist eine Sache, stundenlang darauf warten zu müssen, daß es hell wird, eine andere.
    So erging es Hühnchen, als sie halb 6 aufwachte und irgendwie nichts mit sich anzufangen wußte. Irgendwann gegen 7 haben wir dann gefrühstückt, die Sachen zusammen gepackt und sind Richtung Hartford aufgebrochen.
    Unterwegs gab es noch den einen und anderen Zwischenfall mit unserem Navi „Margret“, weil sie meinte, uns einen kompletten Ort 2x zeigen zu müssen, nur weil ich eine Route mit Zwischenstation eingegeben hatte. (Gegen Ende des Urlaubs kam ich dann dahinter, wieso sie das gemacht hatte. Wenn man als Zwischenstation nur den Ortsnamen eingibt, aber keine bestimmte Stelle, wie eine Kreuzung oder eine Hausnummer, läßt sie uns lieber einmal komplett durch den Ort fahren. Sicher meint sie, so größerem Ärger zu entgehen)
    So kamen wir aber an diesem schönen abgelegenen Friedhof vorbei.




    Connecticut wird in Reiseführern nicht besonders erwähnt, weil es nichts Außergewöhnliches zu sehen gibt. Betrachtet man aber den Staat als Ganzes, muß man sagen, daß er wahnsinnig viel Charme besitzt.
    Alles ist sehr gepflegt. Nirgendwo liegt Müll rum. Ständig fährt man an schönen weißen Holzkirchen vorbei. Alle möglichen und unmöglichen Grünflächen sind kurzgestutzt. Hier im Osten scheint man sich nicht nur mit dem Mähen des Vorgartens zufrieden zu geben. Alles, was nicht nach Wald oder Straße aussieht, wird zu „Golfplatz“ verarbeitet.
    Alles in allem ist es sehenswert aber das macht auch das Fotografieren zum Problem. Denn hält man an, bekommt man nur einen Teil aufs Bild. Entweder ein Haus, ein Stück Straße oder einen See. Das alles würde einen aber nur an Europa als an Neuengland erinnern.
    Was ich damit sagen möchte: wir haben nicht angehalten, wenn etwas besonders schön war, sondern haben das Ganze drumherum auch auf uns wirken lassen.


    Als wir die Stadtgrenze zu Hartford erreichten, kam Margret völlig durcheinander und hat gerechnet und gerechnet und… mit gutem Zureden waren wir gg. 10 Uhr am Capitol, wo man offiziell ein Permit zum Parken benötigt, sich aber irgendwie keiner dafür zuständig fühlte. Wir wollten ja nur mal gucken, paar Fotos machen, aufs Klo gehen ;) und schon würden wir weiterfahren.



    So Kapitole sind schon recht ansehnliche Gebäude und wenn dann noch die Sonne vom blauen Himmel scheint, erst recht.
    Mit diesem Kapitol hatten wir endlich mal wieder Glück, denn man konnte es besichtigen UND meine Videokamera blieb heil. Beim letzten Besuch eines dieser Prachtbauten, hatte meine letzte Kamera den Geist aufgegeben, was mich heute noch ärgert, denn wir waren damals nur 1 Tag von San Francisco entfernt..



    Hinter dem Eingang STßen ein gelangweilter Officer und eine noch gelanggweiltere Dame, die uns einen geführten Rundgang ans Herz legte.





    Leider, leider konnten wir aber auf ihre Wünsche keine Rücksicht nehmen, denn die Geschichte Connecticuts ist nun nicht grad etwas, was und brennend interessieren würde. Sie drückte uns 1kg Infomaterial in die Hand und ließ uns das Gebäude alleine erkunden.




    Nachdem wir uns jeden cm² angesehen und ihn auf Chipkarte gebannt hatten, fuhren wir 2 Meilen weiter zum Mark Twain Haus.



    Da die guten Menschen aber 14$ für die Besichtigung wollten, haben wir uns das herrliche Anwesen nur von außen angesehen und gaben Margret noch eine Chance und die Aufgabe: bitte aus Hartford raus, aber wenn möglich, keine Highways.


    Sie tat wie ihr geheißen und schickte uns durch ein, sagen wir mal so: dunkelhäutiges Viertel der Stadt.
    Man könnte meinen, sie war wegen irgendwas sauer.
    Wir mußten eine kurze Umleitung wegen einer Polizeisperre (!!!) fahren :EEK: , aber sonst klappte alles hervorragend.
    Das letzte Ziel des Tages hieß: Old Sturbridge Village. Dabei handelt es sich um ein Freilichtmuseum mit Akteuren, die den Tätigkeiten nachgehen, wie sie zur Zeit des Ortes üblich waren. Kühe hüten, Töpferwaren herstellen oder eine Bank beaufsichtigen.



    Auf deren Homepage waren u.a. Personen abgebildet, die in die Sachen geschlüpft sind, die man damals üblicherweise trug und das machte mich neuierig, denn ich war mir sicher, daß sowas schöne Fotos abgeben wird.
    Wir löhnten am Eingang jeder 20$ und begaben uns auf Zeitreise.





    Ich kürze jetzt etwas ab, denn so wirklich vom Hocker gehaun hat es uns nicht, denn es waren nur wenige dieser Personen zu sehen bzw. anwesend, die einen Glauben machen sollten, man sei in einer anderen Zeit unterwegs. Sicher lag es an der Uhrzeit, denn es war schon nach 16 Uhr und sicher hatte schon der ein oder andere nach dieser anstregenden Tätigkeit seinen wohlverdienten Feierabend angetreten.
    Es waren nur noch ein Töpfer, 3 Frauen, die in ihrer Küche Kuchen backen wollten und 2 Kuhtreiber unterwegs.
    Das einzigste Sehenswerte war eine Kutsche samt Pferden, die wir aber leider nicht fotografieren konnten, da es sich ein älteres Ehepaar direkt davor gemütlich gemacht und nicht von der Stelle weichen wollte.



    Nach gut einer Stunde haben wir das Gelände und die nach alt riechenden Holzhäuschen verlassen und konnten endlich zu unserer amerikanischen Lieblingsbeschäftigung aufbrechen: dem Campen.
    Wir beiden lieben ja Campingplätze. Also nicht die deutschen, sondern die, auf denen man sich breit machen kann, auf denen es ein Tisch und Bänke und eine Feuerstelle und ein Grill gibt.
    Auf dem Platz hätte man in Dt. mindestens 3 Zelte und 5 Campinganhänger gestellt. Von Freiheit und Abenteuer keine Spur. Hauptsache, die Nachbarn schauen einem auf den Frühstückstisch.


    Mittlerweile war es 17 Uhr und wir hatten noch jede Menge zu tun, bis es dunkel werden sollte. Erst das Zelt aufbauen, dann Feuer machen und am Schluß was Essen.
    Im Walmart „um die Ecke“ hatten wir 6 Scheite Holz für 6$ erstanden und für jede von uns noch 1 Steak vom Rind.


    Das mit dem Zelt war in relativ kurzer Zeit erledigt und ich konnte mich bald um das Feuer kümmern. Die ganze Aktion dauerte ca. 90 min, denn das Holz entpuppte sich als quasi frisch geschlagen. Es wollte und wollte nicht brennen und mein Papier, das als Feueranzünder diente, ging zur Neige. Hühnchen stand am Tisch, hatte schon alles vorbereitet und wartete darauf, endlich das Fleisch aufs Feuer zu legen, aber ich war immer noch damit beschäftigt, dafür zu sorgen, daß nicht nur das Papier brannte.
    Immer, wenn es auszugehen drohte, rannte ich los, und sammelte trockenes Laub ein und warf es aufs Feuer. So ging das eine halbe Ewigkeit und ich denke, ich hab in der Zeit mind. 5 kg abgenommen. (Anm. d.Red: dem war leider nicht so, wie ich nach dem Urlaub feststellte)


    Irgendwann konnte auch das nasseste Holz meinen Bemühungen nicht widerstehen und brannte.
    Die Steaks aßen wir gegen 20 Uhr, wo es natürlich schon stockeduster war. Egal, lecker wars und was will man mehr.



    Kurz danach versuchte ich noch den Tagesbericht zu tippen, aber leider, oder Gott sei Dank, war an der langweiligsten Stelle der Akku alle..


    Das es hier im Osten schon so zeitig dunkel wurde, war ganz und gar nicht schön, denn wenn man mit dem Zelt unterwegs ist, muß man sowas mit einkalkulieren. Bettet man sein Haupt auf weichen Kissen eines Motelzimmers, ist es egal, wann man ankommt.
    So mußten wir aber die Tagesplanungen nach der Sonnenscheindauer ausrichten und das bedeutete: wenn wir am Tag zelten, müssen wir spätestens 17 Uhr am Campground sein. Grillen und Essen mit Taschenlampe macht auf Dauer nämlich keinen Spaß.


    22 Uhr haben wir uns in die Zelte verkrümelt und zumindest Hühnchen war direkt eingeschlafen, während ich noch den krächzenden Vögeln über uns zuhörte.
    Halb 2 Uhr nachts war aus DEN Vögeln nur noch EIN Vogel geworden, der dann gg. halb 3 entnervt aufgab und so konnte ich eine halbe Stunde schlafen, bevor ich 3 Uhr wegen Überhitzung und Kopfschmerzen aufwachte und die Nacht für beendet erklärte.
    Wir hatten keinen 100%ig waagerechten Platz für das Zelt gefunden und so neigte sich unsere Schlafstatt um ein paar Prozent nach unten und genau da lagen unsere Köpfe. Sprich: das ganze Blut landete im Hirn (sofern vorhanden) und als ich aufstand meinte ich, 30 Leute spielen gleichzeitig Squash in meinem Oberstübchen.

  • :gg:


    Warum habt Ihr das Zelt nicht andersrum hingestellt, so dass das evtl. vorhandene Hirn keinen Blutstau bekommt?


    Ach ja, ich weiß, warum ich Motels so gerne mag =) ;)


    Old Sturbridge Village gefällt mir, ist bestimmt ganz interessant.


    War Margret das 1. Mal dabei?


  • Kann es sein, daß du dich grad über mich lustig machst? :wut1:
    Das das Zelt schief stand bzw. am Kopfende um 2% nach unten "hing" hatten wir als nicht so tragich befunden. Erst als ich aufwachte und mein Schädel brummte, hab ich mir Gedanken gemacht. Aber da war es schon zu spät.
    Wieso das Huhn keine Kopfschmerzen hatte? Also ICH weiß es... :pfeiff:


    Margret hab ich mir extra wegen Neuengland zugelegt. (Sie beherrscht übrigens auch die unbefestigten Straßen im Westen) ;)

  • Wunderbar geschrieben; ich habe beschlossen, auch mitzufahren =).


    Das Problem mit den kürzeren Tagen fürs Camping hatten wir ja jetzt im September auch. Da dürfen die Etappen wirklich nicht allzu lang geplant sein.


    Darf ich mal fragen, für welche "Firma" Margret im Einsatz ist?
    Wir hatten jetzt im September erstmals ein Navi in den USA mit dabei und waren von der Zuverlässigkeit und Geschwindigkeit bei Neuberechnungen unseres Garmin Nüvi echt begeistert.


    Gruß
    Gundi

  • Nachdem ich das Bild der Freiheitsglockenkopie gesehen habe fang im am grübeln. Ich weiss ja erst seit ein paar Wochen dass die okinale Bimmel einen dicken Riss hat, habe aber noch nie einen Kopieriss gesehen. Liegt es daran dass ich immer nur von einer Seite gekuckt habe oder haben die anderen keinen Riss? Du scheinst ja schon mehrere Kapitolsens besucht zu haben ....
    Ich war damals morgens um 7 am Hartforder Capitol, kenne ich deshalb nicht innerlich.


    Deine bisherigen Ziele haben mich zwar nicht interessiert ich habe aber trotzdem alles gelesen, muss am Schreibstil liegen. Well done ....

    • Offizieller Beitrag

    Ich hab's geschafft: aufdemLaufendenbin :!!


    Wunderbar geschrieben und es geht runter wie sonstwas.


    Ich nehme an, dass die Wagen beim Vermieter erst vermiet-fertig
    gemacht werden mussten.

  • Dein Schreibstil ist wirklich göttlich. Mir leuchtet nur nicht wirklich ein, warum so manch einer in den USA ein Navi benutzt. Finde die Orientierung über die Interstates und Highways mehr als simpel und mit jeder AAA-Karte problemlos machbar, für größere Städte sollte es dann wenigstens ein kleiner Stadtplan sein, aber ich persönlich finde Navi überflüssig. Wir sind bislang inkl. New York auch so überall angekommen.


    Gruß
    Eva

  • Zitat

    Original von jolly
    Dein Schreibstil ist wirklich göttlich. Mir leuchtet nur nicht wirklich ein, warum so manch einer in den USA ein Navi benutzt. Finde die Orientierung über die Interstates und Highways mehr als simpel und mit jeder AAA-Karte problemlos machbar, für größere Städte sollte es dann wenigstens ein kleiner Stadtplan sein, aber ich persönlich finde Navi überflüssig. Wir sind bislang inkl. New York auch so überall angekommen.


    Gruß
    Eva


    Das habe ich auch schon überlegt, wir haben auch nie ein Navi dabei. Das belebt auf jeden Fall die Gespräche im Auto ;) :)
    Außerdem findet man Straßen, die einem sonst verborgen geblieben wären, z.B. die 7 in New York State statt die 7 in Vermont ;)

  • Zitat

    Original von Heike


    Das habe ich auch schon überlegt, wir haben auch nie ein Navi dabei. Das belebt auf jeden Fall die Gespräche im Auto ;) :)
    Außerdem findet man Straßen, die einem sonst verborgen geblieben wären, z.B. die 7 in New York State statt die 7 in Vermont ;)


    Ich habe bisher auch ein Navi für überflüssig gehalten. Das einzige, was mich reizen würde, wäre die Reiseplanung wie Thomas und dann das navigieren dem Navi überlassen


    Gruß


    Sandra

    • Offizieller Beitrag

    Ich habe voriges Jahr auch erstmals mein TT mit und war froh
    darüber.
    Z.B. von LV zum REI nach Henderson.
    Ruckzuck ohne Verfahren.


  • Ja, da hast Du recht, der Thomas hat mich auch neugierig gemacht :!!;)

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