Reisebericht "Rocking Colorado" September 2008

  • Furchtbar. Wir haben jeder ein Stück gegessen.
    Und dann den Rest der Rezeption überlassen, die sich sehr darüber gefreut und es begeistert gegessen hat.


    Das Zeug ist einfach für deutsche Verhältnisse übermässig süß. Aber ich kann auch keine Süßspeisen in Südeuropa oder Nordafrika essen. Das ist mir der Overkill.

  • So, wollen wir weiter ?


    Reisebericht - Rocking Colorado Tour 2008 - Tag 8 - 22.09.2008


    Heute haben wir den ersten längeren Fahrtag von zwei vor uns. Das Wetter ist entsprechend schlecht am Morgen und kälter ist es auch geworden. Die Vorhersage für die nächsten Tage ist aber wieder deutlich besser und "mostly sunny" oder doch "partly cloudy" ?



    Wir starten in Hot Springs, entscheiden uns aber kurzfristig noch die Mammoth Site zu besichtigen. Hier wurden in den 70er Jahren bei Ausgrabungen komplette Skelette von Mammuts und weiteren Tieren gefunden. Nach den ersten Ausgrabungen und den Forschungen wie gross dieses Gebiet sein muss, wurde die Fläche überdacht und dem Publikum öffentlich gemacht. Heute wird hier eine prima Tour angeboten, die im Eintrittspreis von 7,50 $ dabei ist. Die Tour erklärt die Geschichte der Mammuts und wie diese von der Erde "verschluckt" wurden. Die Mammoth Sites beheimatet vollständig erhaltene Skelette von Mammuts, die hier auch noch an den original Fundstellen gezeigt werden.

    Auch heute wird noch ausgegraben und gemessen, so dass sicher in diesem Gebiet noch weitere Funde in den nächsten Jahren entdeckt werden. Ebenso ist es möglich im Labor die Arbeiten der Techniker zu beobachten, die Knochen reinigen oder diese identifizieren. Alles in allem eine tolles Highlight, was man nicht verpassen sollte.



    Wir fahren weiter auf unser erstes längeres Teilstück. Wir halten erst wieder in Casper um zu tanken und bei Starbucks einen Kaffee zu kaufen. Hier sind die Spritpreise enorm günstig, das fällt auch unserem Tanknachbarn auf, der sofort fragt, wie die Spritpreise denn in Colorado sind. Erstaunlich wie schnell dieser unser Kenneichen gesehen und dann umgeschalten hat, um sich diese Frage beantowrten zu lassen. Aha, die Amerikaner machen sich auch schon Gedanken zu den aktuellen Spritpreisen. Lieber etwas später als überhaupt nicht.



    Wir halten nicht mehr an bis Hells Half Acre. Dies ist kein Ort sondern eigentlich ein ehemaliges Restaurant direkt am Highway 20. Dieser wurde aber vor Jahren geschlossen und das Gebiet samt Campingplatz mit Kette und Zaun verriegelt. Direkt dahinter und teilweise auch neben dem Restaurant verbirgt sich aber ein landschaftliches Highlight, der unbedingt öffentlich gemacht werden muss. Hierbei handelt es sich um einen Canyon, der aufgrund der verschiedenen Gesteinsschichten in allen Farben glänzt. Ebenfalls findet man Hoodos mit schwarzen Hüten hier, die durch Erosion entstanden sein müssen.

    Alleine der Rundgang entlang des Rims ist dieser Halt wert. Man hat einen fantastischen Blick über das komplette Gebiet, hinunter bis zur Talebene. Das ist uns aber noch nicht genug und wir versuchen einen Absteigspunkt nach unten zu finden. Verschiedene Quellen berichten, dass dies nicht möglich sei, das können wir aber jetzt verneinen, denn es war Frank ohne grössere Probleme möglich hinunter zu kommen und die Ablicke von unten sind ebenfalls fantastisch.

    Weiter in`s Tal geht Frank aber nicht, denn dies würde einer Tagestour gleich kommen. Das holen wir sicher aber beim nächsten Mal nach. Für alle die es interessiert, können wir gerne einen Tipp geben, wo der Abstiegpunkt möglich war. Für alle anderen ist der Blick von oben mehr als schön. Wir reissen uns ungern von hier los aber noch steht ein weiteres Highlight heute auf unserem Zettel.



    Kurz vor Moneata biegen wir auf die Castle Garden Road nach links ab. Dies ist eine unpaved Road, die man aber gut mit 50 mph fahren kann. Erst die letzten Meilen sind etwas rauher. Natürlich verhält sich das anders, wenn es zuvor hier geregnet hat. Der Weg zu Castles Garden ist bis zum Endpunkt ausgeschildert, so dass hier keine Wegbeschreibung oder GPS-Koordinaten von nöten sind. Am Parkplatz sind bereits zwei Zelte aufgebaut nur ist weit und breit niemand zu sehen. Der Wind bläst hier unerbittlich und wir ziehen unsere langen Sachen an.

    Dieser Ort beheimatet nicht nur schöne Felsformationen mit tollen Farben sondern auch Petroglyphen der Indianer, die sehr gut erhalten sind. Nur leider gibt es immer wieder Idioten, die das nicht schätzen und selbst Ihre Felsmalereien dazu ritzen. Deshalb wurden diese Malereien jetzt hinter Stacheldrahtzäunen geschützt.

    Wir laufen umher und finden immer wieder neue Motive und Farbanordnungen. Es macht richtig Spass auch zwischen den Felsen zu kraxeln und das ganze von oben anzuschauen. Im ganzen benötigt man für das komplette Gebiet sicher nicht länger als eine Stunde, diese Stunde ist aber unbedingt nötig.

    Nachdem uns etwas die Zeit davon rennt und wir heute Abend das Monday Night Football Game schauen wollen, machen wir uns auf den Weg zurück zum Highway 20. Der weitere Weg bis Riverton ist unspektakulär und wir erreichen unser vorgebuchtes Hotel. Im Ort sind so ziemlich alle Hotelzimmer ausgebucht oder es werden horrende Preise verlangt. Wir können darüber nur lächeln, denn wir haben 8,88 $ für das Zimmer bezahlt.
    Wir gehen gleich wieder los und nutzen unser TomTom für die Restaurantsuche. Wir finden einen Mexikaner und entscheiden spontan dort zu Essen. Gegenüber ist eine Bar, die auch einige Fernseher für das Footballspiel haben. Beim Mexikaner bekommen wir wie meistens viel zu grosse Portionen und die Frage nach einer Box verneinen wir dieses Mal. Warum machen die nicht so Portionen, die man auch schafft, dann müsste das Restaurant keine Boxen verteilen ?
    Den Abend lassen wir noch bei einem Bier und dem Footballspiel ausklingen. Die Jets haben leider den Sack vollbekommen aber das ist nicht so wichtig.
    Morgen geht es früh weiter.



    Übrigens, weißt Du eigentlich wie das Tanken in den USA funktioniert ? Im Gegensatz zu Deutschland kann in den USA an den meisten Tankstellen direkt an der Zapfsäule bezahlt werden, sofern Du eine Kreditkarte hast. Diese wird am dafür vorgesehenen Schacht durchgezogen ( Nummer 1 ), ab und an wird dann noch ein ZIP-Code verlangt. Hier merkst Du dir am besten einen amerikanischen, denn die deutsche Postleitzahl geht in den meisten Fällen nicht, dann wird die Spritart gewählt ( Nummer 2 ) und Du kannst Tanken. Ab und ann muss Du noch die Klappe in der der Tankrüssel eingehängt ist nach oben schieben ( nicht im Bild ), damit das Tanken funktioniert. Wenn Du fertig bist, kannst Du noch einen Beleg bekommen ( Nummer 4 ), wenn Du es wünscht und fertig ist das Tanken. Hier noch zwei Bilder zur besseren Erklärung:





    Gefahrene Strecke: 360 Meilen / 579 Kilometer
    Hotel: Super 8, Riverton, WY $ 9,50 ( Super 8 Special 8,88 $ ) / € 6,46
    Essen: Sol del Mexico, Riverton $ 32 / € 21,70
    Sehenswürdigkeiten: Mammoth Site, Hells Half Acre, Castle Garden
    Wetter: 20° C
    Tanken: Flying J, Casper, WY - 16,437 Gallonen / $ 3,439 pro Gallone / $ 56,53 / € 38,34


    Links zu wichtigen Homepages:




    Hells Helf Acre
    Mammoth Site

  • Ein sehr schöner Tag, tolle Bilder :!!


    Bei uns hat zu 80 % der deutsche Zip-Code funktioniert. Wenn der nicht geholfen hat, hat auch ein amerikanischer nichts gebracht. Aber vielleicht gibt es unseren Zip-Code in USA auch.


    Gruß


    Sandra

  • Zitat

    Original von rehsde
    Einen Abstieg im Hells Half Acre hatten wir uns damals nicht getraut.
    Leider ein viel zu wenig beachtetes Gebiet.

    Ich habe schon im Spass gesagt, dass ich dieses Land kaufe und den Kiosk wieder aufmache. Ich denke, das wäre nicht ohne

    Zitat

    Und wieder nur 8,88$. Hey.

    Man tut was man kann

  • Reisebericht - Rocking Colorado Tour 2008 - Tag 9 - 23.09.2008


    Die Nacht war etwas warm, da leider kein Fenster zu öffnen und die Klimaanlage einfach zu laut war. Geschlafen haben wir trotzdem wie Murmeltiere. Dieses Motel ist aber etwas eigentümlich konzipiert, denn der Frühstücksraum ist direkt am Eingang zum Motel und die Rezeption ist ein kleiner Kapuff mit Fenster. Alles etwas ungemütlich aber für den Preis von 8,88 $ sicher vertretbar.



    Nach dem Auffüllen unserer Kühlbox mit Eis und dem Starten unserer Geräte geht es auf den Weg Richtung Süden. Direkt nach Lander muss die Red Canyon Road abgehen, die durch den besagten Canyon führt. Leider fahren wir beim ersten Mal daran vorbei, was weder an unserem TomTom noch an uns selbst lag. Diese Strasse ist einfach ganz schlecht beschildert, nämlich gegensätzlich zur Fahrtrichtung von Norden kommend. Einfach zu finden ist die Orientierung nach Red Canyon Wildlife Managment, was sehr groß auf einem Schild ausgewiesen wird.



    Die ersten Meilen führt diese unpaved Road vorbei an einigen Häusern. Die Strasse ist sehr gut befahrbar und breit. Nach den ersten Meilen wird die Strasse zunehmend schlechter und schmaler, dafür wird die Landschaft aber sehr viel schöner. Der rote Sandstein kommt durch die grünen Sträucher hindurch und leuchtet im Sonnenlicht.

    Es besteht durchaus die Möglichkeit dieselbe Strecke auch auf dem Highway zu überbrücken, es wäre aber schade, diese tolle Landschaft zu verpassen, nur um einige Minuten an Zeit zu sparen. Uns hat es jedenfalls sehr gut gefallen.


    Die weitere Fahrt geht auch wieder südwärts bevor wir wieder auf eine unpaved Road abbiegen. Wir wollen uns die beiden Goldrausch-Städte Atlantic City und South Pass City anschauen.



    Diese beiden Städte wurden ca. 1860 im Zuge der Goldgewinnung gegründet und auch heute leben dort noch "about 7 People". Atlantic City ist da durchaus etwas belebter als South Pass City aber die guten Zeiten sind hier längst vorbei oder kommen erst wieder.
    Kurz vor South Pass City ist die Carissa Goldmine zu sehen. Diese ist leider nicht mehr aktiv, wird aber aktuell restauriert und Ende 2008 für die Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Hier wird dann veranschaulicht wie Gold abgebaut und verarbeitet wurde.

    South Pass City ist eine alte Goldgräberstadt, die sehr liebevoll restauriert und gegen eine Gebühr von 2 $ zugänglich gemacht wurde. Hier sind alle etwa 1860 benutzten Gebäude wie Schule, Restaurant, Hotel, Kirche und weitere Gebäude geöffnet und eingerichet worden. Der Eintritt hat sich auf jeden Fall gelohnt obwohl der Wind auf der freien Fläche sehr unangenehm wurde.

    Wir fahren weiter, auch hier auf unpaved Road aber gut befahrbar wieder Richtung Süden. Wir fahren weiter bis Rock Springs und wollen zuerst noch tanken und einen Kaffee trinken. Anscheinend werden im kompletten Ort die Strassen neu gemacht, das bedeutet natürlich Verkehrschaos. Wir benötigen deshalb länger als geplant aber das macht uns nicht wirklich viel aus. Wir fahren Richtung Green River und dann auf die SR 530 Richtung Utah. Diese Strasse führt entlang der Flaming Gorge Recreation Area. Die ersten Meilen sind wir leider zu weit vom Reservoir entfernt und es gibt leider auch keine Möglichkeit näher heran zu kommen. Erst auf den letzten 20 Meilen gibt es einige Abzweige zu Marinas und View Points, die einen Ausblick erlauben.

    Am Ende des Reservoir findet man den Flaming Gorge Dam, der diese riesige Wassermenge anstaut und zugleich Strom erzeugt. Wir sind sehr überrascht wie hoch dieser Damm ist. Der Hoover Dam Nähe Las Vegas hat eine Höhe von 180 m und dieser hat immerhin 140 m. Wir sind schwer beeindruckt und suchen uns einen tollen View-Point für ein Bild. Die Suche dauert nicht lange, denn ein Sheriff der mit laufendem Motor parkt, gibt uns einen Tipp für einen guten Platz und er hatte Recht.



    Die weitere Fahrt nach Vernal verläuft eher langweilig bis auf die 10 Switchbacks und die 9 % Gefälle, da macht das Fahren richtig Spaß. Vor dem Ort gibt es mittlerweile viel Industrie und Firmen die sich niedergelassen haben. Wir sind sehr überrascht, was sich in den letzten beiden Jahren hier getan hat. Der Ort selbst ist wahnsinnig gewachsen, das hat Vernal alles dem Öl, was hier gewonnen wird, zu verdanken. Im ganzen Ort gibt es kein freies Zimmer mehr und die Preise gehen ins Utopische. Wahnsinn, was hier im Ort abgeht.

    Am Abend versuchen wir zum ersten Mal Golden Corral. Diese Restaurantkette bietet ein Buffet für 9,99 $ an und das gilt es mal zu testen.Es schmeckt nicht schlecht, die Auswahl ist riessig und für den Preis empfinden wir es als ganz gut. Das war es wieder mal für heute.
    Unsere heutige USA-Frage lautet wie folgt: Warum ist Regular Benzin ( 85 Oktan ) an einigen Tankstellen teurer als Plus Benzin ( 88 Oktan ) ? Wird Regular auch abgeschafft, wie bei uns Benzin ?



    Gefahrene Strecke: 345 Meilen / 565 Kilometer
    Hotel: Super 8, Vernal, UT $ 80,81 / € 54,99
    Essen: Golden Corral, Vernal $ 29 / € 19,67
    Sehenswürdigkeiten: Red Canyon Road, South Pass City, Flaming Gorge Recreation Area
    Wetter: 20° C aber sehr windig
    Tanken: Exxon, Rock Springs, WY - 18,236 Gallonen / $ 3,799 pro Gallone / $ 69,28 - € 46,98


    Links zu wichtigen Homepages:


    Flaming Gorge Recreation Area
    Carissa Goldmine South Pass City
    South Pass City

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