Ghosttowns And Steam 08

  • ...freut mich, dass euch die Bilder gefallen!
    Weiter gehts...


    10. Juni 2008
    Durango – D&SNGRR - Durango



    Schon war er da, der „Steam“-Tag.




    Die Tickets hatten wir schon vor einigen Monaten online reserviert. Wir wollten nicht unbedingt Holzklasse fahren und entschieden uns für den SilverVista. Der SilverVista includes complimentary morning pastries, non-alcoholic beverages throughout the day, and custom first-class amenities. Das wußten wir zwar vorher nicht, aber wie wir bald erfahren sollten, war diese Entscheidung gut gewählt!


    Im SilverVista wurden wir erst einmal mit ner SilverVista-Kappe und Wasser begrüßt. Die Sitze sind sehr gemütlich, die Rückenlehne lässt sich je nach Lust und Laune in bzw. gegen die Fahrtrichtung schieben.



    Um 9:00 gings dann los - auf nach Silverton. 45 Meilen werden in knapp 3,5 Stunden bewältigt, dann gibt`s 2 Stunden Aufenthalt in Silverton. Zurück geht’s mit dem Bus.


    Am Anfang ging es an der 550/San Juan Skyway entlang. Ein recht unspektakulärer Teil, aber genau richtig um sich vorzubereiten. Es dauerte nicht lange und man sah die Landschaft nur noch durch den Foto. Der Zug ratterte langsam aber sicher ?( , immer schön am Animas River entlang, in die Höhe.





    Man passiert das Tall Timber Resort. Endlich mal günstig und verkehrstechnisch gut gelegen urlauben – hier haben wir das genaue Gegenteil! 600 Euro darf man gerne hier lassen (natürlich pro Nacht), dafür kommt man auch nur mit der D&SNGRR, oder für die Freunde der Lüfte, mit dem Hubschrauber hin. Eine Strasse gibt es hier nicht (ein nicht ganz unerheblicher Faktor, wie wir bald sehen werden)!


    Bei Halbzeit kamen wir an der Cascade Station am gleichnamigen Canyon vorbei. Da sich hier die Winterendhaltestelle befindet, sah man eine Wendeschleife und einen Picknickplatz. Diese Schienen sollten auch im Sommer nicht unnütz sein und so bogen wir mal kurz rückwärts ein! Überraschte Blicke bei unserer Zugbegleitung inklusive...


    Nach 30 Minuten sickerten Informationen von einer defekten Bremse durch den Zug. Später erreichte uns die Meldung, dass wir zurück nach Durango fahren werden. Yo, runter ohne Bremsen ist immer gut . Einig schien man sich nicht zu sein und so passierte erstmal nix!


    Wir wanderten etwas durch die Gegend, vergnügten uns beim Catering, meditierten und liesen uns überraschen.



    Frei nach Christian Anders: Es fährt kein Zug nach Silverton, mit mir allein als Passagier, mit jeder Stunde die vergeht...


    ...war klar, es ging nur mit dem Zug weiter, es gibt nunmal keine Strasse aus dem Canyon (da war er, der nicht unerhebliche Faktor)! Unsere Bedienung verteilte nun sogar ihre eigenen Apfelschnitze und wir konnten uns Alkohol im Luxusabteil besorgen.



    Dafür hatte man auch genügend Zeit ein paar nette Bildchen vom Zug zu machen.





    Nach knapp 3:30 Stunden Standzeit kam wieder Bewegung in den Zug. Langsam dämmerte uns des Rätsels Lösung. Die schlauen Männer der D&SNGRR hatten den 9:45-Zug angehalten und dessen Lok durfte jetzt für uns bremsen. Also Lok an Lok koppeln, Waggons an Waggons zurren und ab gings im Doppelpack und vier Stunden delay! Silverton wird uns wohl doch noch sehen!



    Durch die Verspätung hatten wir nur 90 Minuten Aufenthalt in Silverton. Da nun ein Doppelzug angekommen war, war an einen gemütlichen Restaurantbesuch nicht zu denken. Die Zeit hätte für ein gemütliches spätes Lunch wohl nicht gerreicht.


    Genug Zeit war aber, um dem uns (von einem Foto abgesehen) unbekannten USA-Stammtischvater Kalle über den Weg zu laufen!
    Muss man sich so vorstellen:
    Wir sitzen gemütlich auf ner Bank, Kalle schlendert vorbei und setzt sich ein paar Meter entfernt nieder.
    Cunni zu Frauchen: das ist 100%ig Kalle!
    Frauchen zu Cunni: na dann nix wie hin!
    Also ran an den „Feind“:
    Cunni zu Kalle: ich weiß wer du bist...
    Kalle zu Cunni: Cunni?
    Cunni zu Kalle: Yo...


    ...also ein kurzes Gespräch und leider mit getrennten Bussen runter nach Durango.
    Kalle war im Zug hinter uns und somit auch im Bus nach uns. Muss alles seine Ordnung haben in USA...
    ...leider hatten wir total verpeilt , uns fürs Abendessen zu verabreden! Aber man trifft sich im Leben ja mindestens zweimal...


    Ein langer Tag ging wieder bei Francisco`s mit einer Combination Plate zu Ende!
    Durango und die Fahrt hatten uns (auch als Nichteisenbahner) super gefallen und eigentlich wollten wir gar nicht weg!
    Aber – heute ist nicht aller Tage, wir kommen wieder – keine Frage!
    Manchmal schneller als man denkt...

  • Nicht schlecht - mal was ganz Neues, eine Panne mit der Eisenbahn! ;) Hat auch nicht jeder jeden Tag!


    "Eure" Lok war auch erst vor kurzem hier im Forum...........



    Und wenn ihr mal mehr Zeit habt........abends wirds in Silverton richtig gemütlich! Essen im Handlebars, im Hintergrund brennt der urige Kamin und Whisky - wahlweise Whiskey! - gibts auf Wunsch auch zum Essen. Echte Western-Atmosphäre und die können sogar gut kochen. Handgreiflich rustikal! Kein Stress, keine Hektik! (So gut wie keine Touristen!)


    Nach dem Essen dann raus in die inzwischen kalte Nacht! Wir sind ja auf 2.860 Metern ü. NN. Und die Wirkung der Alkoholika verdoppelt sich schlagartig. Gut wenn man ein Bett in Laufweite hat!


    Du siehst, Deine Bilder wecken angenehme Erinnerungen! :!!


    Gruss


    Rolf

  • Zitat

    Original von Cunningham
    ...warte mal auf meinen nächsten Tagesbericht, mit Silverton sind wir noch nicht fertig :!!


    Machst Du jetzt auf "suspense" a la Hitchcock? ;)


    Na jedenfalls bin ich gespannt! :wink4:


    Gruss


    Rolf

  • Auch wir hatten bei unserer Fahrt im Jahr 2004 unsere Erlebnisse auf der Fahrt nach Silverton. Hier ein Ausschnitt aus unserem damaligen Tagebuch:


    "Die Fahrt dauerte gerade 50 Meter als es einen abrupten Stop gab und der Zug wieder hielt. Ein Passagier in einem hinteren Wagen hatte eine Herzattacke erlitten und das Rettungsaufgebot von Durango rückte mit zwei Krankenwagen und dem Notarzt an. Nachdem der Passagier die erste Hilfe im Zug erhalten hatte wurde er in einen der Rettungswagen gebracht und der Zug setzte nach gut zwanzig Minuten zusätzlichem Halt seinen Weg Richtung Silverton fort. Dieses Mal dauerte die Fahrt doch gut 10 Minuten bis es den zweiten Zwischenfall gab. Dieses Mal erlitt eine Frau in unserem Wagen eine Herzattacke und erhielt durch eine mitreisende Krankenschwester die erste Hilfe. Bald ein-mal sahen wir auf der Strasse neben dem Bahntrasse Krankenwagen mit Blaulicht und Sirene dem Zug vorfahren und beim nächsten Bahnübergang gab es wieder einen unplanmässigen Stopp. Gleiches Prozedere wie zwanzig Minuten zuvor, nur dass wir es jetzt live mitverfolgen konnten. Das erste EKG wurde noch im Zug gemacht. Das Aufgebot an Rettungspersonal und –material war enorm. Schliesslich standen vier Krankenwagen mit rot und blau blinkenden Lichtern und etwa ein Dutzend Personen um unseren Eisenbahnwagen herum. Sicher hätte dies genügt um den ganzen Wagen notfallmässig zu versorgen. Vergleiche mit unserem Gesundheitswesen, wo überall gespart wird, liessen sich bei mir nicht verhindern. Nach weiteren zwanzig Minuten Aufenthalt konnte der Zug seine Fahrt endlich wieder fortsetzen. So trafen wir nach dreieinhalb Stunden reiner Fahrzeit mit einstündiger Verspätung doch noch in Silverton ein, wo für die Bahn mitten im Dorf Endstation war."

  • Zitat

    Original von Fischer
    Unser Aufenthalt in Silverton war ca. 2 1/2 Stunden.


    Das ist der "normale" Aufenthalt in Silverton!


    Die Fahrt ist wirklich empfehlenswert, sollte man schon mal gemacht haben.
    Vorreservierung ist nicht ganz unwichtig, es ist nämlich ziemlich crowded.
    Die Holzklasse (mit den Sitzen in Fahrtrichtung) ist ziemlich eng, wie Kalle gesagt hat.
    Also Holzklasse "seitlich" oder Silver Vista.
    Silver Vista hat auch als einziger Waggon die legale Möglichkeit zwischen den Waggons zu stehen. Bei den anderen ist der Aufenthalt zwischen den Waggons verboten!
    Und auch wichtig: ältere Klamotten anziehen, die sind am Ende nämlich etwas angegraut!


    Bald gehts weiter...

  • 11. Juni 2008
    Durango – Silverton – Animas Forks – Ironton – Ouray - Gunnison


    Heute sollte es nach Animas Forks gehen. Unser eigentlicher Grund für die Coloradoschleife.


    Es war zeimlich bewölkt, also richtiges Ghosttownwetter. Auf dem San Juan Skyway fuhren wir immer schön einem weißen Highlander hinterher (Dialoge sind dann immer gleich. Guck, bestimmt auch ein deutscher Touri!) bis zu einem Aussichtspunkt (dessen Name mir nicht ums verrecken einfallen will) hoch über Silverton. Vor uns bzw. auf dem Parkplatz neben uns der weiße Highlander und wer steigt aus...
    ...natürlich nicht schwer zu erraten – da waren sie wieder: Kalle mit Frau!


    Dieses Mal hätten wir uns auch fürs Abendessen verabredet, aber unsere Tagesendziele passten nicht zueinander. Besser gesagt: Kalle wußte noch nicht, wo es hingehen sollte.


    Wieder ein kurzer Plausch und weiter ging es nach Silverton, kurzer Besuch im Visitor Center und ab in Richtung Animas Forks. Zuerst auf der 110 und dann der 2 vorbei an der Mayflower Mill



    und der Sunnyside Mill (Rolf :!! )



    Die ersten knapp 7 Meilen waren gut zu befahren, nur die letzten 5 Meilen waren etwas ruppig.


    In Animas Forks wurden erstmal die langen Hosen übergezogen, ganz schön frostig da oben, 3400 Meter überm Meer! Ein Auto war schon da, später kamen noch einmal 2 hinzu. Man konnte schön in und zwischen den Gebäuden rumwandern.








    Zur Bagley Mill kamen wir leider nicht, Schnee versperrte uns die Weiterfahrt.



    Animas Forks – eine Ghosttown ganz nach unserem Geschmack!
    Theoretisch kann man von hier über den Alpine Loop zB. nach Lake City fahren.


    Wir fuhren aber zurück nach Silverton, die Sonne war da und die Handlebar bewirtete uns zum Lunch. Eine wirklich urige Kneipe mit gutem Essen (und Whisky, wie Rolf sagt!).





    Ich hätte gerne in Silverton übernachtet, aber Frauchen wird nicht richtig warm mit Silverton. Vielleicht schaffe ich es beim nächsten Silverton-Besuch.


    Dafür machten wir einen auf Erlkönig-Jäger und entdeckten das erste amerikanische 3-Liter-Auto:



    Auf dem Weg nach Ouray war noch eine weitere Ghosttown, welche unser Interesse geweckt hatte. Ironton, eine Ghosttown im Wald.


    Bisher sind wir unwissentlich immer dran vorbei gefahren. Erschwerdend kommt hinzu, dass sie von der Strasse kaum auszumachen ist. Irgendwo zwischen YankeeGirlMine



    und Ouray musste sie kommen und durch langsame Fahrt mit stetigem Rechtsblick wurden wir fündig. Ein paar 100 Meter auf einem seltsamen Weg (welcher sich später als Wanderweg entpuppte ) und wir standen mitten in Ironton.





    Einsamer geht’s nicht mehr, dagegen war Animas Forks mit seinen ca. 8 Mitbesuchern crowded. Hier kommt wohl kaum jemand her, uns wars recht!


    Über den MillionDollarHighway und Ouray





    ging es dann weiter nach Gunnison. Wir waren vor ein paar Jahren schon einmal in Gunnison und fanden es schrecklich. Das konnten wir so nicht stehen lassen, also nochmal hin...
    ...das WhaterWheelIn war in Ordnung, aber mit dem Ort konnten wir wieder nix anfangen !
    Dinner gabs im Palisades Restaurant!


    Dafür wurde unser Routenplan mal kurz über den Haufen geworfen, dazu morgen mehr...

  • Zitat

    Original von Cunningham
    Ich hätte gerne in Silverton übernachtet, aber Frauchen wird nicht richtig warm mit Silverton. Vielleicht schaffe ich es beim nächsten Silverton-Besuch....


    Überzeugungsarbeit kannst Du mit dem Wyman-Hotel und seinen Themenzimmern leisten. :MG: Für Dich wäre doch der Railroad Room das Richtige? The Bear Room oder doch The Playful Partners Room?


    Tip: Frühstück im Hotel vermeiden. Ist mir persönlich zu alternativ. Davon werde ich nicht satt. ;)


    .....das Wyman liegt in Whisky-Laufentfernung vom Handlebars! :MG:



    Gruss


    Rolf

  • Zitat

    Original von americanhero
    Wie lange im Voraus habt ihr reserviert?


    Oje, ich bin doch notizlos, aber ich werde es herausfinden. Gib mir ein Stündchen...
    ...Reservierung bei D&SNGRR ist sowieso seltsam unverbindlich. Ich komme dann darauf zurück!


    Zitat

    Original von Slow Motion
    Schade das wir deinen eigentlichen Routenplan nicht kennen den du morgen über den Haufen schmeißt. ;)


    Die Route ist im Forum zu finden. Du darfst gerne suchen, oder diesen Link benutzen :gg:



    Zitat

    Original von Hatchcanyon
    Überzeugungsarbeit kannst Du mit dem Wyman-Hotel und seinen Themenzimmern leisten. :MG: Für Dich wäre doch der Railroad Room das Richtige? The Bear Room oder doch The Playful Partners Room?


    Ob du es glaubst oder nicht: Genau dieses Hotel hatte ich als Überzeugungshilfe!
    Hat noch nichts genützt, aber ich bin mir sicher, wir werden dort noch übernachten. Am Hotel lag es sicher nicht, eher an der Höhe!

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