Auf "Wüsten"-Pisten im Südwesten

Zitat

Original von die_franken

mit dir selber Ich hoffe doch mal nicht

Etwas mehr Respekt bitte. Sonst erzähle ich nur noch von meinen Heldentaten! *böseguck*

ST. 15.3.2008
Page - Kanab
Teil 2
Nach dem Besuch der Paria Townsite fahre ich weiter Richtung Kanab und biege dann rechts ab in die Johnson Canyon Rd. Es ist ein breites sehr schönes, aufgeräumtes Tal mit ordentlichen Häusern und Ranches.

Später rücken die schön gemaserten Felswände enger zusammen, aber ohne zu erdrücken.

Nicht viel später endet der Asphalt und es geht rechts ab auf die BLM 500. Doch halt! Was steht denn da?

Man sieht an den um das Bild herum führenden Spuren, dass es nicht erst seit gestern dort steht, sondern mindestens seit Tagen, wenn nicht seit Wochen und Monaten… Doch was erzählt mir „mein Ranger“ für einen Blödsinn? Ich will mein Verhalten nicht im Nachhinein entschuldigen, ich hätte im Death Valley natürlich nach dem Straßenzustand fragen müssen, aber solche Erfahrungen mit Rangern habe ich schon oft gemacht und trau den Brüdern kaum noch.

Aber was soll’s. Als Death Valley erfahrener Westmann fährt man natürlich auf eigene Faust. Sprich: „Ich werde bei aller Vorsicht mal sehen, wie weit ich komme. Ich möchte schon gerne wissen, wie es auf dieser Strecke aussieht.“

Die Strecke sieht gut aus. Es ist eine bestens präparierte Gravel Road mit schönen Ausblicken auf die Wände des Bryce Canyon…

… jedenfalls, wenn man nicht gerade mit einem Affenzahn überholt wird.

Dann leckt schon wieder erster Schnee an meiner Fahrbahn.

Wie sagte noch mein

? Snow? No! Du brauchst gar nicht versuchen, dich zu verstecken!

Die Straße wird stellenweise etwas unbequemer, ist aber noch gut zu befahren.

Dann leckt der Schnee nicht mehr nach mir, sondern er schlürft geradezu. Und der scheinbar trockene Boden gibt doch bedenklich nach.

Ich mache nach knapp der halben Strecke die Fliege. Soll Westernlady mir doch erzählen, wie es weitergeht.

Wieder zurück auf der Johnson Canyon Rd. will ich dann zumindest die Fortsetzung der Straße nach Glendale erleben. Landschaftlich ist sie der eben befahrenen BLM 500 sehr ähnlich. Auch die Höhenlage um etwa 2.000 m bleibt.

Ein Rudel Bordsteinschwalben versucht sich aus dem Staub zu machen, hat aber mit meiner ständig schussbereiten Kamera nicht gerechnet.

Die Fahrt ist wenig abwechslungsreich. Die Ausblicke auf den Bryce Canyon lassen auch nach und die Zeit plätschert so dahin. Plätschert? Mein linker Augenwinkel sah da doch was plätschern!? Husch, in die Eisen und links ab ins Gebüsch. Und da plätschert er vor mir mit all seiner Herrlichkeit:

Ja, ein Wasserfall. Oder besser ein Schlammfall? Die schönen Authentic-Indian-Petroglyphs hat er jedenfalls mit seinem Tun verschont. Guter Schlammfall!!

Wie so oft in Amerika: Urplötzlich ändert sich die Landschaft und gibt den Blick frei auf bewaldete Täler und die Cedar Breaks. Klar: Ich war auf einem Hochplateau und ein Gebirge definiert sich weniger durch seine Höhe, als durch die Tiefe seiner Täler. Und hier sind jetzt die Täler.

Hier sollte der heutige Tag eigentlich enden, aber es ergab sich doch noch eine nette Kleinigkeit. Davon aber im nächsten Abschnitt.

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Original von Globi
Heinz, jetzt machst du es aber echt wieder spannend ...

War gar nicht meine Absicht. Entspann dich. ich will nur ins Bett, sonst nix. Es kommt noch was Schönes.

Zitat

Original von vanhouten
Aber Heinz, ich bin doch lediglich um Dein Wohlbefinden besorgt. Bei 27 Grad mach ich mir aber keine Sorgen mehr.

Ach ich vergaß: Fahrenheit natürlich, Fahrenheit bitte!

Zitat

Original von vanhouten
Die Tageszeit war halt nicht besonders günstig. Gegen Abend hätte es wahrscheinlich spektakulärer ausgesehen.

Kommt dann die Flut und bringt mehr Wasser?

ST. 15.3.2008
Page - Kanab
Teil 3
Eigentlich war die Fahrt schon zu Ende, da sehe ich auf der US 89 South Richtung Kanab ein Schild: Kanab Canyon. Es ist noch früh genug, um etwas in der Gegend herumzustöbern deshalb fahre ich spontan links ab. Kindlich anmutende Schilder künden von einer Tierklinik, Tier-Verwahr-Station oder alles zusammen. Da hinten lugt eins ungefragt hervor.

Die Asphaltstraße geht an dem „Tierheim“ in eine gut befahrbare Sand-Lehmpiste über. Überall sind in rote Felsen gebettete wunderschöne Pferdekoppeln eingerichtet.

„Verstecken bringt nichts. Ich habe dich längst entdeckt!“

Ich fahre Seitenwege: Auch dort überall in die Felsen eingelassene herrliche naturbelassene Pferdekoppeln. Eine ideale Aufwertung der schönen Landschaft.

Ich komme an einem kleinen Slotcanyon vorbei.

Der Mann mit der Mütze ist auch schon da. Oder setzt da eine Ratte gerade zum Sprung an?

Dann komme ich zu einem fußballfeld-großen Areal mit wunderschön klingenden Windspielen.

Erst auf den zweiten Blick sehe ich, um was es sich handelt: Es ist ein äußerst liebevoll hergerichteter Tierfriedhof.

Dies ist etwa ein Viertel des Areals.

Zusammen mit vielen anderen hat sich sogar für Schweinchen Mollys Kotelett-Knochen ein Plätzchen gefunden.

Nach diesem berührenden Erlebnis suche ich mir in Kanab ein angenehmes Motel. Es ist kalt geworden. Wie es Escalante in den Coyote Buttes wohl geht? Ich bin froh, dass ich nicht mitgefahren bin. Der Wetterbericht hatte ja schon Tage vorher diese Temperaturen angekündigt. Aber wer glaubt schon daran, dass die auch mal recht haben?