Die Flucht vor dem Regen

Heinz
Die Zeit fürs Fotografieren nehme ich mir, dass muss sein. Meistens fotografiere ich aus der Hand, wenn es die Lichtverhältnissen erlauben. Nur manchmal nutze ich ein Stativ. Ich nutze es immer z. B. bei Wasserfällen.
Ich erhebe für mich nicht den Anspruch, Profibilder zu machen. Ich habe Spaß am fotografieren und will auch keine Vorträge machen, zumindest keine womit man Geld verdient.

@Silke
Der Fremont war doch nicht reißend, eher ein langsam dahinfließendes Flüsschen.
Zu meiner Schande muss ich gestehen, dass ich keine Bilder von der Piste habe die ins Upper Cathedral Valley führt. Ich habe gar nicht daran gedacht, welche zu machen. So was interessiert ja hier im Forum und ich gelobe Besserung beim nächsten Mal.

Auf Silkes Spuren und die größte Enttäuschung.

Donnerstag, 11.10.2007

Ich bin wieder früh aufgestanden, um 06:15. Draußen konnte man noch nicht viel erkennen, es war noch dunkel. Von meinem Fuß habe ich noch nichts gespürt, habe zur Vorsicht aber doch noch einmal den elastischen Strumpf angezogen. Der Weather Channel sagte nichts Gutes voraus. Ich ging erst einmal ins Restaurant zum Frühstück und bestellt mir nach langer Zeit mal wieder was Anständiges - ein Ranch Breakfast: Eggs, Sausage, Potatos and Toast. Beim Frühstück überlegte ich mir, was ich machen sollte: Die UT12 zum GSENM fahren und hoffen, dass der Regen nicht kommt? Oder sollte ich schon Richtung Moab fahren? Das erste Mal war ich ratlos und mein Bauchgefühl meldete sich auch nicht.
Nach dem Frühstück - es war noch nicht richtig hell - fuhr Red Devil ganz von alleine auf die UT12 - eine der schönsten Scenic Routen der USA -und ich fügte mich seiner Entscheidung. Ab jetzt geht es stetig am Boulder Mountain aufwärts bis zu eine Höhe von 2800 m. Hier oben war es kalt und windig. Der Berg liegt im Aquarius Plateau und ist 3449 m hoch. Boulder Mountain und das Aquarius Plateau ist noch stark bewaldet mit Pine (Kiefer), Spruce (Fichte), Fir (Tanne) und Aspen (Espen). Der Höhepunkt des Fall Foliage war schon überschritten, aber vereinzelt gab es noch ein paar schöne Stellen:

Bei den Overlooks, von denen man normalerweise eine schöne Aussicht hat, musste man in die tief stehende Sonne schauen und man konnte deshalb wenig erkennen. Danach ging es an den breiten Flanken des Boulder Mountain wieder abwärts. Nach ca. 37 Meilen ist der kleine Ort Boulder erreicht. Südlich von Boulder führt die Road über den Hogback. Der Hogback ist ein schmaler Berggrat mit steilen Abhängen, die bis zu 2000 feet tief sind. Rechts und links fließt der Calf und Boulder Creek. Von verschiedenen Pullouts hat man beeindruckende Aussichten auf das untenliegende Sandstein "Slickrock" Country, z. B. auf den Boulder Creek:

und auf den Canyon, durch den der Calf Creek fließt. Unten kann man sogar den Weg zum Lower Calf Creek Falls sehen:

Die Road verliert jetzt weiter an Höhe und kurz danach hatte ich die Calf Creek Recreation Area erreicht. Von hier beginnt der 5,5 Meilen Roundtrip zu dem 126 feet hohen Lowe Calf Creek Falls. Ich habe mich an der Registry Box registriert und bin um 09:45 losgegangen. Der Weg, der überwiegend am Calf Creek entlangführt, ist an sich schon sehenswert, vor allem, da die Bäume überwiegend gelbe Blätter hatten. Zuerst war der Canyon noch weit:

aber er wurde immer schmaler je mehr man sich dem Fall näherte. Der Weg führte jetzt direkt am Calf Creek entlang:

In der Recreation Area standen schon viele Autos und ich befürchtete, das sich am Lower Calf Creek Falls eine Invasion von Menschen befinden. Umso erstaunlicher fand ich es, nur zwei Personen hier zu sehen. Schnell baute ich mein Stativ auf und machte vom Fall mehrere Fotos:

Es war schon ein toller Anblick und soviel Wasser hätte ich nicht vermutet. Ich war gerade noch rechtzeitig angekommen, denn der Fall lag noch in der Sonne. Etwas später wäre er halb in der Sonne und halb im Schatten gewesen. Als die Schatten den Fall immer mehr verdeckte ging ich den Weg zur Recreation Area zurück. Auf dem Rückweg lagen jetzt Teile des Canyons, die vorher im Schatten waren, in der Sonne:

Nachdem ich am Parkplatz den Fotorucksack verstaut hatte, habe ich erst mal eine Cola :cola: getrunken, das Wasser hatte mir heute unterwegs gar nicht geschmeckt. Dann fuhr ich weiter Richtung Escalante. Es ging jetzt durch eine Schlucht und dann über den Escalante River. Danach geht es in einer weiten fast 180 Grad Rechtskurve bergauf. Am Ausgang stand ein Hinweisschild zum Kiva Koffeehouse. Ich hielt hier und bestellte mir ein Cappuccino und ein Homemade Muffin und suchte mir einen Platz auf der Terrasse. Von hier hat man einen schönen Blick in den Esalante River Canyon:

Danach ging es weiter nach Escalante, unterwegs habe ich aber noch öfters ein Foto gemacht, z. B. am Boynton Overlook:

und am Head of the Rocks Overlook:

Von diesem Overlook hat man vielleicht den atemberaubendsten Blick des ganzen Byway.

Kurz danach bin ich in Escalante angekommen und als erstes zum BLM-Office gefahren. Hier habe ich mich zuerst nach dem Wetter der nächsten Tage erkundigt und es kam was ich befürchtet hatte:

Heute noch OK aber für die nächsten 2 Tage Regenwahrscheinlichkeit > 50%.

Ich war am Boden zerstört, sollte es dieses Jahr nichts werden mit der HIRR? Ich überlegte was ich machen sollte:

- Die nächsten Tage in Escalante bleiben und hoffen? Nee, so toll ist der Ort nun auch wieder nicht.
- Nach Westen fahren unter dem Schlechtwettergebiet hindurch?? Nein, irgendwann muss ich ja nach Denver.
- Nach Süden - Arizona? Auch das nicht, denn das Wetter zieht von Nordwest nach Südost.

Schweren Herzens entschied ich mich nach Osten zu fahren, in Richtung Moab.

HITRR ich komme wieder, vielleicht schon 2008.

Da es noch schön war wollte ich über den Burr Trail/ Notom Road nach Hanksville fahren. Es ging die UT12 wieder zurück bis Boulder und um 14:30 fuhr ich auf den Burr Trail, der von hier startet. Nach etwa 12 Meilen erreichte ich den Long Canyon und hielt zuerst an einem Aussichtspunkt an:

Der Long Canyon ist ca. 7 Meilen lang und besteht aus Wingate Sandsteinformationen. Auf der Fahrt durch den Canyon habe ich öfters angehalten:

Danach steigt der Burr Trail wieder an und von einem kleinen Pass hat man eine schöne Aussicht auf das unterliegende Gebiet. In der Ferne kann man die Henry Mountains erkennen:

Nach 31,2 Meilen erreicht man die Grenze zum Capitol Reef NP und jetzt beginnt die Gravelroad. Ich genoss auch die herrliche Aussicht, die man von hier hat:

Nach weiteren 2 Meilen kommt die Abfahrt zum Upper Muley Twist Canyon, den ich aber aus Zeitgründen nicht mehr schaffte. Auch auf den Strike Valley Overlook musste ich verzichten. Kurz darauf kommt man zu dem Top of the Switchbacks, von dem man eine tolle Aussicht hat:

Über die viele Serpentinen, die alle schon im Schatten lagen, fuhr ich hinunter ins Tal. Nach etwa 37 Meilen erreichte ich die Notom Road und bog links ab, um zur UT24 zu gelangen. Leider war es schon ziemlich spät und somit konnte ich nur noch ein paar Mal anhalten, um zu fotografieren:

Die Sonne stand schon ziemlich tief und es schien mir, als ob die Fahrt auf der Notom Road sich endlos hinziehen würde. Dann kam der asphaltierten Teil der Notom Road und ich machte mir jetzt weniger Sorgen. Östlich vom Capitol Reef NP trifft die Notom Road auf die UT24, die ich dann nach Osten in Richtung Hanksville fuhr. Im Rückspiegel sah ich, dass die Sonne hinter Wolken verschwand, die wie ein Krebsgeschwür über den Bergen näher kam:

Es war schon dunkel als ich in Hanksville ankam. Im Whispering Sands Motel ergatterte ich noch ein Zimmer für die Nacht. Nachdem ich das Gepäck ausgeladen hatte, bin ich zum Red Rock Restaurant gefahren und habe ein Steak gegessen. Heute bin ich erst spät ins Bett gekommen.

Zitat

Original von Westernlady
Bin gerade wieder zu mir gekommen... der Titel dieses Tagesberichts hat mich geschockt

Gerd!!!

Upps, das war aber nicht meine Absicht. Entschuldigung

Zitat

Original von Westernlady
Beim Lesen des Titels hab ich gerade sonst was vermutet! Ohne komplett zu lesen war ich gerade kurz davor die entsprechenden Info-Seiten von meiner Webseite zu nehmen, weil ich den totalen Kardinals-Fehler befürchtete

Puhhhhh, so kriegt man gestresste Versicherungskauffrauen auch wieder hellwach...

Ich hoffe, Du meinst mit der größten Enttäuschung das Wetter

Nee, eigentlich nicht. Ich meinte, das ich nicht zur HITRR kam.

Zitat

Original von Westernlady
Jaaa, Wetter und nicht zur Hole in the Rock Road - das meinte ich damit.

Ich muss jetzt nochmal eine rauchen gehen, bin noch immer ganz bleich um die Nase wegen der Überschrift

Oh Oh wie kann ich das nur wieder gutmachen?

Zitat

Original von Westernlady
Gerd, ich arbeite an der Entschädigungsliste
Bin schon auf Seite 39 (Schriftgröße 4)

Ich hoffe sie wird nicht zu lang, eigentlich wollte ich dieses Jahr auch nochmal rüberfliegen, um mir was anschauen.

@Reh
Eigentlich ist es im September/Oktober doch regenärmer als im Juli/August mit den „fast täglichen" Thunderstorms.

@Bille
Was meinst Du wie es mir geht, ich habe auch Bauchweh vor Sehnsucht weil der Termin noch nicht feststeht. Ich kann auch noch nicht buchen.

@Silke
Sprichst Du noch mit mir, bitte nicht mehr böse sein.

@Sandra
Ich denke mir, es ist besser irgendetwas zu unternehmen, als 2 oder 3 Tage in Escalante festzusitzen.

klaus
Ja, leider ist die to-do-Liste schon so groß, dass es für 2 Urlaube reicht.

Zitat

Original von Westernlady
.......

Gerd, mach Dir keinen Kopf, ich sitze schmunzelnd vorm Compi und bin bei meiner Wunschliste auf Seite 468
.......

Oh, Oh das wird teuer