Wer nicht hören will, muß fahren

  • Mittwoch, 05.10.2011


    Nachdem ich heute morgen ins Internet schrieb, dass ich versuchen wollte, mit dem Permit für den 03. heute am 05. doch noch zur Wave zu kommen (weil das Knie weiterhin stabil ist), habe ich das gleich umgesetzt. War auch problemlos möglich, weil ich gestern abend in der Northshore Lake Inn in Overton eingecheckt hatte (nettes Hotel übrigens, wirklich sehr zu empfehlen, nicht nur wg. der 10% DA-Rabatt). Also auf zum Valley of Fire, wo es ja zumindest die Fire Wave gibt. Leider hatte es gestern hier schon geregnet und auch heute versprach der Himmel eigentlich nur Ärger - aber egal, Pläne müssen eingehalten werden (bin ja nicht bei der Bahn).


    Leider ist das Valley of Fire bei verhangenem Himmel nur halb so schön wie bei strahlendem Sonnenschein (bin ja schon im April auch wieder da). Nach ein zwei Zwischenstopps bin ich dann erst mal zum Mousse Tank - war tatsächlich etwas Wasser drin. Dann weiter auf der Suche nach der Fire Wave. Bei Dip 5 konnte man zwar parken - ein Schild war aber nicht mehr da - trotzdem rein in den Creek. Nach ca. 200 Metern dann aber Schluß mit lustig, da stand doch tatsächlich ziemlich viel Wasser im Creek. Als ich mich nur an das "Ufer" rangetreten war, war ich gleich bis übern Knöchel im Schlamm. Also lieber wieder zurück auf die Straße und ca. 150 m weiter nördlich querfeld(oder besser hügel)ein geschlagen. Auch problemlos die Wave gefunden, habe dann noch ne 1/2 Stunde auf die Sonne gewartet - leider vergeblich. Den Parkplatz ca. 500 m weiter rauf die Straße gibt's jetzt übrigens den offiziellen Wanderweg - keine Ahnung, ob es da auch schöner oder nur länger und beschwerlicher ist.


    Nachdem der Wetterbericht ja auch nicht viel Gutes versprochen hatte (fast ganz USA ertrinkt ja mehr oder weniger im Regen), habe ich mir gedacht, machst Du den anderen Reisenden mal nen Gefallen (schließlich treibe ich fast die ganze Tour das schlechte vor mir her) und scheuchst das schlechte Wetter von hier fort - so lautet die heroische Bezeichnung - man könnte auch einfach sagen: fährste zum bereits vor Monaten gebuchtem Hotel. Also auf nach Kalifornien, von dort sollte das gute Wetter in den nächsten Tagen ja zurückkommen.


    Hat auch prima geklappt. Auf der Anfahrt waren zwar immer links und rechts der Straße dicke Wolken, aus denen es offensichtlich schüttete, aber Libby ist max. 10 Minuten durch Regen gefahren. Dann im Death Valley angekommen, erst mal rauf auf Dante's Point (weil da durfte ich letztes Jahr nicht hin, weil die Gruppe lieber ne 1/2 Stunde früher in Las Vegas sein wollte). War zwar nicht ganz wolkenfrei - aber trotzdem wunderschön, aber auch sehr sehr windig und ziemlich kühl (42 F). Dann weiter ins Tal - inzwischen hatten sich die meisten Wolken auch verzogen, so dass man schöne Ausblicke hatte. Zum Abendrot hatte ich mir eigentlich die Mesquite Flat Sand Dunes zum Ziel gesetzt - war auch rechtzeitig da - nur auch hier herrschte ein Sandsturm, so dass ich die gerade gründlichst gereinigten Kameras (gestern im Zion stand doch tatsächlich eine Mutter minutenlang in einem 10 m breiten engen Felsdurchgang vor mir, weil das Kind wegen des vielen Sandes in den Augen heulte - anstatt einfach 5 m um die Ecke zu gehen und sämtlicher Sorgen los zu sein).


    Stattdessen schnell im Stovepipes eingecheckt - hier gibt's kein WiFi - nur in der Lounge gibt es Anschluss, mal gucken, ob es mit Bildern klappt.

    • Offizieller Beitrag

    weil ich die so anschaulich fand


    Danke sehr. Und damit gut an der Nase herumgeführt.
    Den nun offiziellen Weg hat Silke doch mal hier gepostet, oder?
    Da hattest Du ja fast das gleiche Wetter im VoF wie ich, nur mit dem Unterschied, das über der Firewave 2 Stunden die Sonne schien. :!!

  • Donnerstag, 06.10.2011


    Beginnen wir heute mal mit den nicht so guten ersten Erfahrungen - quasi den Entjungferungen:


    Ich habe erstmals in meinem Leben
    mit Rhyolite bewußt meine erste Ghosttown gesehen - ganz witzig diese Reste von 5 Häuschen, aber zum Ghosttowner werde ich wohl nicht. Obwohl das Flaschenhaus schon interessant war.
    eine alte Bergarbeitermine gesehen - auch das wird wohl nicht mein Ding werden, so ne große wie Bingham möchte ich aber schon mal sehen.
    bewußt Gerümpel in der Wüste fotografiert - und bin dann doch einen Schritt vorgetreten, um das dahinter liegende Gebirge zu fotografieren.
    Sorry für alle Fans - aber anscheinend nicht mein Ding.


    Zurück zum eigentlichen Tagesablauf: Eigentlich hatte ich ja geplant, Titus Canyon Road und Rhyolite auf der Rausfahrt zu machen (das war noch zu Sturm- und Fahrzeiten, als ich noch Tonopah und Rachel als Zwischenstationen auf der Mappe hatte) - gestern abend dann gemerkt, dass der Titus ein Einweg-Canyon ist und dann habe ich Rhyolite und Titus für heute aufs Programm genommen. Rhyolite hatte ich schnell abgehakt (s.o.) - Titus war einfach nur geil. Nach jeder Kurve, nach jedem Pass erfreute sich das Herz mehr. Ich bin oft ausgestiegen und habe Fotos gemacht. Farblich war es sicherlich nicht so intensiv wie die CCR - aber durch die Kurverei war es zumindest genauso schön. Nach vielen Stopps war ich nach 4 Stunden durch - und froh, gleich danach eine Toilette zu finden.


    Nächster kleiner Stopp war Scottys Castle - ein kleines Schlösschen mitten in der Wüste. Reingegangen bin ich aber nicht. Stattdessen lieber zum Ubehebe, einem alten Vulkan-Krater. Kurz den Rand hochgestiegen, fotografiert und dann nen bißchen die Übersicht genossen. Nächster größerer Anfahrtspunkt sollte der Golden Canyon Trail werden. War auch ein schöner kleiner Canyon mit tollen gelb-goldígen Felsen - aber als es zum Höhepunkt kommen sollte, schob sich eine Wolke vor die Sonne - na ja Pech gehabt.


    Kurz noch einen Blick auf Devils Golf Course geworfen - sah noch so aus wie letztes Frühjahr, von daher gleich weiter zum Artists Drive, bevor die dicke fette dunkle Gewitterwolke, die der Parkdienst für heute nachmittag angesagt hatte, pünktlich von Westen über die Panamint Range reinzieht. Hat aber nicht geklappt, nach ein paar Fotos habe ich dann erstmal geparkt, dann noch zwei Kampfjets bei Ihren Übungen zwischen den Wolken zugeschaut oder besser zugehört und dann doch mit der Warterei auf die Rückkehr der Sonne aufgehört.


    Auch den Sunset bei Zabriskie Point habe ich mir gespart und bin zur Feier des Tages (morgen ist ja Rückfahrt - also DV war der letzte Eckpunkt dieser Tour - 8 Tage mit je zwei Nächten in Escalante und Moab liegen ja aber noch vor mir) auf ein Steak nach Furnace Creek - sagen wir mal so: das gestern in Stovepipe Wells war billiger - dafür besser und im schöneren Ambiente. Trotz dieser 2 oder 3 kleinen Makel gerade auf Grund von Titus, aber auch auf Grund des allgemeinen Eindrucks, wieder ein rundum gelungener Tag.


    Da es morgen früh los gehen soll (wenn die Sonne mal mitspielt: Sunrise am Dantes View): Gute Nacht und der tägliche Sandsturm (der gerade wieder hier herrscht) hat Euch etwas mitgebracht.


  • Und damit gut an der Nase herumgeführt



    Sorry, aber das lag mir am Abend davor schon quer auf der Tastatur.



    @Silke: Gab nur nen Apfel, dafür jetzt zwei Tage hintereinander Steak - Hauptsache, die Galle kocht diese Nacht nicht über, sehe ich eigentlich zu, dass ich nur jeden 3. Tag was Vernünftiges kriege.



    Und hier die letzten Bilder:

  • nur in der Lounge gibt es Anschluss, mal gucken, ob es mit Bildern klappt.

    Die Bilder sind klasse. Manchmal ist das "bewölkte" Wetter einfach viel besser für das Fotografieren als dieser langweilige blaue Himmel (das sagt jetzt die, die vor dem Regen flüchten muss ;) )

    Titus war einfach nur geil. Nach jeder Kurve, nach jedem Pass erfreute sich das Herz mehr.

    hach, das kann ich nur bestätigen

  • Zum Glück hast Du noch rechtzeitig gemerkt, dass Titus Canyon one way ist. Und durch die Änderung haste da auch das bessere Licht gehabt, der Vormittag ist ideal dafür.


    Gib den Ghost Towns aber noch mal ne Chance. Besuche irgendwann mal Bodie, Berlin oder Lake Valley - Rhyolite ist für mich keine richtige Ghost Town. Da fehlt der Flair.

    • Offizieller Beitrag

    Sorry, aber das lag mir am Abend davor schon quer auf der Tastatur.


    Solche Vorgabe nütze ich auch gern.


    Besuche irgendwann mal Bodie, Berlin oder Lake Valley - Rhyolite ist für mich keine richtige Ghost Town.


    Richtig.

  • Freitag, 07.10.2011


    Um 5:00 wollte ich aufstehen - und dann klingelt der Wecker nicht. Glücklicherweise doch noch einigermaßen früh aufgewacht, schnell geduscht, Sachen zusammengerafft und Gas gegeben. Zwar waren noch 45 Zeit bis zur offiziellen Sunrise-Zeit, aber nun ist das Death Valley ja deutlich größer als mein Heimatkreis - und der ist größer als das Saarland. Bis Dantes View sind es knapp 80 Kilometer und die letzten Meilen sind Tempo 35 oder weniger (aber wer blitzt schon morgens um 6:00?). Am Viewpoint angekommen, gleich den Hügel rauf - und dann erst gemerkt, dass frühmorgens bei starkem Wind auf dem Hügel ne Shorts doch nicht die richtige Wahl ist. Egal, die Sonne kam raus und beleuchtete langsam die gegenüberliegende Bergkette. Nach 20 Minuten war die rote Sonne dahin und es wurde doch etwas kalt - also schnell ins Auto und zum 1. Mal auf der Tour die Air-Condition angeschmissen. Etwas Schlaf nachgeholt, bis zumindest das halbe Tal ausgeleuchtet war und dann noch nen paar Fotos gemacht.


    Next Stop: 20 Mule Canyon. Der Name des Canyons erinnert an die Maultiergespanne, mit denen das Borax früher aus dem Tal abtransportiert wurde (Quelle: nicht dass mir noch der Doktor-Titel aberkannt wird: Angelika Czepan - übrigens eine sehr zu empfehlende DVD für den Südwesten, man kann immer mal schnell umplanen oder nachgucken). Auch wieder ein sehr farbenfroher Ort (hier allerdings eher Sand als Felsen).


    Nachdem ich gestern ja von dunklen Regenwolken ausgebremst wurde (geregnet hat es übrigens in der gesamten Zeit nicht, der letzte Regen waren die 10 Minuten auf der Fahrt von Valley of Fire zum Death Valley), noch mal in den Artists Drive. Nicht wie viele andere nur kurz angehalten und nen Foto gemacht, sondern auch viel herumgelaufen - besonders an Artists Point. Zum Abschluss dann noch raus auf Badwater - immer weiter und weiter bis ich einigermaßen unzerstörte Salzformationen gefunden habe. Da der letzte Regen ja aber schon etwas her ist, waren die charakterischen Ränder, die ich gerne gefunden hätte, bei weitem nicht mehr so deutlich wie erhofft (na ja bis zum April dann). Eigentlich hatte ich gedacht, dass ich ca. 30 Minuten draussen gewesen wäre, aber als ich die Uhr guckte, waren es tatsächlich 1 1/2 Stunden gewesen. Raus ging es dann über den Südeingang, wobei dort auch noch ein paar schöne Stellen zu sehen waren. Hinter Shoshone standen auf einmal ca. 10 - 15 Fahrzeuge am Rand: Moose, Berglöwe, Grizzly?? NIX da: Reifenplatzer - 2 halfen, der Rest gab Ratschläge.


    In Pahrump habe ich Libby dann erst einmal eine Runde ausgegeben. Nicht nur, dass der Sprit hier über 2 $ billiger war als im Death Valley (dort waren es fast 5,80 $ - und ansonsten habe ich so zwischen 3,20 $ und 3,90 $ gezahlt - muß da mal direkt ne Aufstellung machen, wenn ich zurück bin), 8 Meilen hinter Pahrump war auch ein besonderes Ereignis zu feiern. Zwar war es nur eine Radumdrehung für Libby, aber ein großer Meilenstein dieser Tour: die 10.000 km waren voll! Und erst 8.225 Fotos und Filmchen - aber da stehen die Chancen jetzt ja gut, dass ich das noch aufhole.


    Dann noch kurz gestrippt (die Interstate war zu), aber da keiner Beifall klatschte, doch schnell geguckt, dass ich weiterkam (echt nicht meine Stadt, aber vielleiht finde ich ja im Frühjahr mal Gelegenheit, mir zumindest eine Show anzutun).


    Kurz vom Sonnenuntergang noch in den Kolob Canyon. Ich habe zwar nur die Scenic-Tour gemacht, weil es doch dunkel wurde und weil ich in der Kälte nicht noch die Shorts wechseln wollte - aber nun stellt sich mir für morgen früh die Frage, was ich mache: den Kolob oder den eigentlich vorgesehenen Cedar Breaks - danach sollte es mindestens eine Wanderung den Bryce runter werden (das Knie ist ja wieder stabil). Na mal gucken, wozu ich morgen Lust habe.


    Eingecheckt habe ich in Cedar City. Auch dort wieder eine wichtige Frage: Springe ich in den riesigen Whirlpool, der mitten im Schlafzimmer steht oder doch nur unter die Dusche im Bad - wahrscheinlich wird es die Dusche. So nen Whirlpool mitten im Zimmer und dann danach nicht die Air-Condition anstellen wollen, dann kann ich ja gleich das Zimmer zur Sauna umnutzen.


    Noch kurz der Wetterreport: Im Death Valley und bis zum Colorado Plateau nahezu wolkenlos und schön warm (bzw. im Death Valley mit knapp 87 F schön kalt). Hier noch stellenweise bewölkt und eben mit 57 F doch noch etwas kühl.


    Wenn ich mir allerdings angucke, dass die meisten der Berggipfel hier jetzt eine weiße Haube haben (die sie vor 3 Tagen noch nicht hatten) und wenn ich dann noch den Wetterreport sehe:
    Lake Tahoe völlig verschneit, Tioga Pass seit drei Tagen geschlossen (das ist ja beides in etwa der gleiche Breitengrad)
    die Schlechtwetterfront mit viel Regen/Schnee und Tornados hat sich wohl inzwischen Richtung Mittlerer Westen verzogen (sorry Carl und Kris, dass ich die Euch geschickt habe)
    dann bin ich nicht nur deswegen wirklich froh, dass ich unter der Front unterdurchgetaucht bin und die letzten 3 Tage woanders war.

  • Die Bilder sind klasse. Manchmal ist das "bewölkte" Wetter einfach viel besser für das Fotografieren als dieser langweilige blaue Himmel (das sagt jetzt die, die vor dem Regen flüchten muss ;) )


    Danke dann hänge ich doch noch mal gleich zwei an.


    Gib den Ghost Towns aber noch mal ne Chance. Besuche irgendwann mal Bodie, Berlin oder Lake Valley - Rhyolite ist für mich keine richtige Ghost Town. Da fehlt der Flair.


    Zu Ostern hatte ich das nochmal vor (da muß ich mich auch wieder für LV opfern), mal gucken was es wird - ich hatte eigentlich an Rhyolite gedacht, weil das verkehrsgünstig liegt - na mal gucken

  • Einfach nur schön =)
    Ich genieße Deinen Live-Bericht sehr und möchte einfach mal danke sagen.
    Das gibt mir so bissl Urlaubsfeeling und das kann ich bei meinem momentanen Stress einfach gebrauchen.


    ca. 10 - 15 Fahrzeuge am Rand: Moose, Berglöwe, Grizzly?? NIX da: Reifenplatzer - 2 halfen, der Rest gab Ratschläge.


    ;haha_ Saugut geschildert :!!


    Ich hoffe, Du entscheidest Dich morgen bzw. heute für Cedar Breaks. Ich finde, das hat ne ganz eigene Atmosphäre.

  • Samstag, 08.10.2011


    Nachdem ich die guten Nachrichten aus der Heimat vernommen hatte (danke noch einmal Henri für den Live-Ticker), ging es erst einmal zum Frühstück. Der Blick aus dem Fenster verheißt nichts gutes: dunkle Wolken umstreichen Cedar City, damit fällt Kolob schon mal flach (obwohl es wahrscheinlich sowieso nicht Kolob geworden wäre). Also kurz nach 9 Uhr auf Richtung Cedar Springs.


    Kurz nach Cedar City zwei Schilder: ein mickriges Standard-Schild Road Closed und eine große Leuchtschriftanzeige "Road closed 5 miles ahead for half trucks". Da ich ja weder Truck noch halbe Person bin, geht's weiter. Aber nach 5 Meilen ist die 14 warum auch immer ganz gesperrt - und ich wende wie so viele andere, die in diese Falle getappt sind. Macht nichts, wieder rauf auf die Interstate und in Parowan wieder runter und hoch die 143 Richtung Brian Head. Es wird immer kurviger und das Thermometer fällt inzwischen auf unter 35 F - macht ja aber nichts: Straße ist ja nicht gesperrt und vor allen Dingen trocken. Kurz vor Brian Heads kommt dann auch noch schlechte Sicht dazu. In Brian Heads (muß ein schöner Ort sein bei den Straßenseite - keine Ahnung, da Sicht inzwischen ca 20 m) sind wir dann bei 27 F angelangt und es liegt Schnee auf der Straße. Am Ortsausgang dann ein Schild, dass man bei Schnee gerne auf eigene Gefahr weiterfahren kann (die Schneedecke ist inzwischen geschlossen) und passend zum Schild fängt es an zu schneien. Da ich zwar eine gute Lebensversicherung habe, aber ja in den nächsten Tagen noch was sehen möchte (und Cedar Breaks ist nur noch ein paar Meilen, aber die Sicht ist ja sowieso fast Null), gewendet und "Red Rock Canyon" als neuen Zwischenhalt eingetippt.


    In Parowan dann schon wieder Vollsperrung, diesmal aber ganz witzig: ein auf alt getrimmter Treck (die Bilder von den Wagen mit den Gummirädern erspare ich Euch mal) wird von der Polizei durch den Ort eskortiert. Danach wieder rauf auf die Interstate und die normale Zufahrt gewählt (die TomTom von Anfang an fahren wollte). Kurz vor Panguitch die nächste Polizeieskorte.


    Im Red Rock Canyon ist es immer noch wolkenverhangen. Daher zunächst mal zum Casto und Loose Canyon - kurz rumgestreunt, besonders der Arch Trail war nett - aber eben völlig ohne Sonne, und gerade Red Rock und Bryce benötigen in meinen Augen Sonne, damit sie wirken. In der Hoffnung, dass die Sonne mal raus kommt, erst mal etwas genickert. Dann zeigen sich die ersten Wolkenlöcher (ich spreche jetzt nicht von teilweise bewölkt, sondern von vereinzelten qm großen Löchern, durch die man erahnen kann, dass über der Wolkendecke die Sonne scheint) - also auf zum Bryce.


    Da ich den südlichen Teil ab Farview noch nicht kannte, erst einmal diese Punkte abgelaufen oder besser abgefahren. Leider hatte ich meine Mütze vergessen, so dass ich nicht zum Wandern gekommen bin - ich spreche jetzt nicht von der Glatzenverbrennungsverhinderungsmütze, sondern von der bei 34FundstarkemWindOhrenabfallverhinderungspudelmütze. Zudem war es bereits oben auf den Aussichtspunkten immer zwischen 32 und 38 F, und da war ja wenigstens Sonne, so dass ich mir die Wanderungen im Schatten unten gespart habe. Nach 4 1/2 Stunden kamen die Wolken dann wieder zurück, so dass auch das Fotografieren nicht mehr so richtig Spaß machte.


    Aber wenigstens den unbekannten Bryce Point wollte ich auch noch mitnehmen. Geiler Anblick, nur die Speicherkarte ist nach 5 Fotos voll. Kein Problem, habe ja immer zwei Kameras dabei - ist eben Objektivwechsel angesagt. Gerade wieder mal die Objektive gewechselt, greift so eine ältere Tussi (freundlicheres fiel mir nicht ein, unfreundlicheres habe ich gedacht) in ihre Plastiktüte und wirft eine Handvoll Sand in die Luft. Nun habe ich das z.b. im Antelope auch schon versucht, um einen Sonnenstrahl zu visualisieren, hatte aber noch nicht davon gehört, dass das fast ohne Sonnenlicht auch geht. Hat aber eigentlich auch nur allen umstehenden Leuten außer ihr den Spaß verdorben (die Dame neben mir hat ziemlich mit ihr geschimpft - ich habe nur gedacht).


    Da die Sonne weg war und ich mir ja aber ohnehin die 12 nach Escalante noch mal angucken wollte (hat sich die Bezeichnung scenic route wirklich verdient) kurz nach 17:30 Uhr raus aus Bryce und weiter. Kurz noch bei BLM vorbeigeschaut und geguckt, was HITTR macht: impassable - na mal gucken, wie weit ich morgen komme.

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