Big West Tour 2015

  • Heute gibt es nur einen kurzen Tagesbericht. Wir lassen es auch mal ruhig angehen.
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    (Originalquelle)


    Die Nacht war trotz der etwas beklemmenden Fülle auf dem Campingplatz ruhig, aber wir kommen nur schwer in die Gänge. Drizzle hängt in der Luft, der Küstennebel ist über Nacht wieder zu Hochform aufgelaufen. Von den Santa Monica Mountains und dem Mulholland Drive, der direkt hinter dem Campingplatz in die Berge führt, ist wenig zu sehen. Dass die Toiletten auf dem Campingplatz heute morgen noch übler sind als gestern, ist leider unübersehbar. Nichts wie weg hier.


    Die küstennahen Campingplätze in Südkalifornien haben für uns jeglichen Reiz verloren. Schön waren sie noch nie, sondern sie profitierten von der hohen Nachfrage und der unschlagbaren Lage, aber wenigstens waren sie früher gepflegt. Das hat über die Jahre ganz schön nachgelassen. Budget-Kürzungen im Pleite-Staat Kalifornien dürften dabei eine nicht unwesentliche Rolle spielen.


    Wir fahren nach Camarillo zum Shoppen. Erst mal zu Ralph´s, wo wir uns mit vernünftigen Käsebrötchen und Starbucks Cappuccinos versorgen. Auch die Croissants und Sesambrötchen sind gut. In dieser Hinsicht scheint sich Südkalifornien zu einem Trendsetter im positiven Sinne zu entwickeln. Von den absolut perfekten Donuts mit Vanillefüllung, die wie die Boston Kreme bei Dunkin´ Donuts schmecken, ganz zu schweigen. Langsam hält eine akzeptable Backkultur Einzug im gelobten Land.


    Nachdem wir unsere Lebensmittelvorräte aufgestockt haben, widmen wir uns einem eher lästigen Thema, das bei einer mehrwöchigen Reise aber leider auch ab und an ansteht: Wäsche. Ca. 90 Minuten dauert es, bis die vier Maschinen bei der nahegelegenen coin-op laundry fertig sind. Ein kleines Schwätzchen mit einem local lockert das Warten etwas auf. Mittagessen gibt es bei Sharky´s, einem guten Mexikaner im Camarillo Shopping Center, wo es nur organic food gibt. Für 25 USD werden wir mit Salaten und Burritos beglückt und sind sehr zufrieden.


    Im Internet habe ich keine bezahlbaren KOA-Campingplätze in der Nähe gefunden, sodass wir uns entscheiden noch eine Nacht im Days Inn in Camarillo zu bleiben. 84 USD plus Tax für ein hervorragendes neues Zimmer sind ein akzeptabler Kurs. In dem Laden sind wir 2013 schon mal abgestiegen, aber damals bekamen wir ein dunkles, abgewohntes und nach Teppichreiniger miefendes Zimmer, das nicht annähernd so schön war wie das Zimmer dieses Jahr.


    Nachdem die Übernachtungsfrage also zur allgemeinen Zufriedenheit gelöst ist, fahren wir zum Strand, wobei wir uns für die immer wieder schöne Sycamore Cove im Point Mugu State Park entscheiden. Die liegt quasi um die Ecke. Wir müssen nur die Las Posas Road zurück zum Meer fahren, dann links ab und nach ein paar Meilen liegt die Bucht vor uns.


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    Interessanterweise ist es am Strand sonnig, während es in Camarillo noch bewölkt ist. Sehr ungewöhnlich, in aller Regel klart es zunächst im Landesinneren auf.


    Der Pazifik ist herrlich. Zwar relativ kühl, aber nicht zu kalt um in den Wellen zu baden. Nur vor den von der Brandung hin und her geworfenen Steinen muss man sich etwas in Acht nehmen. Wir verbringen ein paar schöne relaxte Stunden am Strand, den ich durch einen kurzen Fotospaziergang den Pacific Coast Highway entlang unterbreche. Die Farbe des Pazifiks ist schon klasse.


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    Auf dem Rückweg nach Camarillo machen wir noch einen kleinen Fotostopp bei einer der vielen Plantagen. Hier werden Erdbeeren, Artischocken, Kohl usw. angebaut.


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    Wir fahren zu unserer Unterkunft und halten uns noch eine Stunde am Pool auf, bevor Abendessen angesagt ist. Das gibt es heute bei In-N-Out Burger. Wie üblich ist es voll, geht schnell und ist lecker.


    Noch ein bisschen Pool und Surfen auf dem Zimmer und ein entspannter Tag ist zu Ende.

  • Noch ein gemütlicher Tag.


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    (Originalquelle)


    Gestern haben wir telefonisch einen KOA-Campingplatz in Lake Isabella für den übernächsten Tag für 30 USD inkl. tax klar gemacht. Heute werden wir eine Nacht in Camarillo verlängern, sodass wir der Frage nach einer geeigneten und bezahlbaren Übernachtung für die nächsten Tage sehr entspannt begegnen können.


    Es ist heute morgen bewölt, aber angenehm warm, sodass ein paar Bahnen im Pool nichts entgegen steht. Ein erstes kleines Frühstück im Days Inn und schon sind wir startklar. Nachdem wir uns bei Ralph´s wieder mit zusätzlichen Backwaren (Käsebrötchen mit eingebauten Jalapenos und Oliven usw.), Nachos und Guacamole eingedeckt und Starbucks einen standesgemäßen Besuch abgestattet haben, fahren wir rüber zu den Premium Outlets, wo wir ein paar T-Shirts erstehen.


    Auf dem Programm steht nun der Malibu Lagoon State Beach, der für uns Neuland ist. Zur einen Seite besteht der Park aus offenem Meer, zur anderen Seite befindet sich die besagte Lagune, die Heimat für verschiedene Vögel ist. Dort sollte man allerdings nicht baden wegen hoher bacteria level, aber wer kommt schon auf die Idee einen graubraunen Tümpel dem blauen Pazifik vorzuziehen?


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    Ich mache meinen üblichen Strandspaziergang und gehe bis zum Malibu Pier. Herrlich direkt am Wasser entlang zu laufen, das angenehm warm ist.


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    Der Malibu Pier ist für die locals ein Angelparadies.


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    Der Malibu Lagoons State Beach gilt auch als eine der besten Surfstrände in Südkalifornien. Sport und Aktivität oder einfach nur Faulenzen am Strand - beides hat hier seine Berechtigung.


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    Wir verbringen einige entspannte Stunden am Strand und genießen das warme Wasser, das immer mal wieder zu einem erfrischenden Bad einlädt. Schön, dass immer ein bisschen Wind geht und die Luft nicht zu warm ist.


    Auf dem Rückweg zum Parkplatz kommt man an der Lagune vorbei und ich nutze die Gelegenheit für ein paar Fotos, während Anja und die Mädels schon vorgehen.


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    Beim Auto machen wir uns über die Nachos und das super-leckere Guacamole her. Ein Gedicht!


    Nun können die nächsten Highlights in Angriff genommen werden. Wir fahren weiter Richtung Santa Monica und biegen nach ein paar Meilen in die Las Flores Canyon Road ein, der wir für ein paar Meilen in die Santa Monica Mountains folgen. Wo die Schueren Road auf die Stunt Road trifft, lassen wir den Wagen stehen. Hier irgendwo muss der schmale Pfad hoch zum Saddle Peak sein.


    Ein paar Meter die Stunt Road runter werde ich fündig und folge der die Straße kreuzenden Route. Mit der Wegbeschreibung, die ich aus dem Internet habe, ist die Route leicht nachzuvollziehen. Der Weg führt an einem Wasserturm vorbei, wobei man ohne genaue Beschreibung vielleicht denkt, dass man falsch ist, und führt dann relativ steil auf den Saddle Peak.


    Von oben werde ich mit einem grandiosen Ausblick belohnt.


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    Auf dem obigen Bild sieht man rechts den runden strahlendweißen water tower, der passiert werden muss.


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    Da unten treffen Schueren Road (rechts unten) und Stunt Road (links unten) aufeinander. Dort befindet sich der kleine Parkplatz. Unser schwarzer GMC Yukon ist auch zu sehen. Während ich wandere, genießen Anja und die Mädels die frische Luft und den schönen Ausblick vom Parkplatz und lassen es sich in den Campingstühlen gut gehen.


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    Nach diesem kleinen Fitnesstraining fahren wir über die Stunt Road und den Mulholland Drive zur Interstate 101. Bei unserer Fahrt durch die Santa Monica Mountains kommen wir durch einige schöne Städtchen, von denen mir Calabasas View am besten gefällt. Hier wohnt es sich schon nicht schlecht.


    Gut, dass der Verkehr auf der 101 zumindest in unsere Richtung weitgehend fließt, während auf der anderen Fahrbahn Richtung Downtown L.A. ein übler Stau ist. Wir nehmen den exit Las Posas Road und fahren zum dinner zu Applebee´s. Die Kinder bekommen ihre geliebten Mac & Cheese, während sich Anja und meine Wenigkeit an Caesar´s Salad bzw. Thai Shrimp Salad gütlich tun. Neu für uns sind die kleinen Tisch-Tablets, mit denen man die Bestellung aufgeben und sogar das Trinkgeld vorwählen kann. Scheinbar wird auch das Servicepersonal in Restaurants bald der digitalen Revolution zum Opfer fallen. Irgendwann wird das Essen von Robotern gebracht, wetten?


    Nach dem Essen ist es noch nicht zu spät für eine kleine Runde Erfrischung am Pool.


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  • Heute verlassen wir die Pazifikküste und begeben uns wieder ins heiße Landesinnere. Hat es euch am Pazifik auch so gut gefallen wir uns und vor allem den Kindern?


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    (Originalquelle)


    Morgens das gleiche Ritual: Ich hüpfe in den Pool und den Hot Tub und lese im pullerwarmen Wasser ein wenig. Tribute von Panem Teil 2 steht auf der Agenda. Anders als an den Vortagen ist es schon frühmorgens sonnig und der Himmel ist wolkenlos.


    Anschließend checken wir aus und lassen ein paar Dollar Trinkgeld liegen für den housekeeping service, der sich auffallend viel Mühe mit unserem Zimmer gegeben hat. Sogar die Kuscheltiere der Kinder wurden in Reihe und Glied aufs Bett gesetzt.


    Nachdem wir uns bei Ralph´s fürstlich mit Salaten (Chicken Salad, Quinoa Salad, Nudelsalat) von der Deli-Theke, frischem Guacamole und Sachen zum Frühstücken eingedeckt haben, verlassen wir Camarillo in der Erkenntniss, dass es doch richtig war an die Pazifikküste zu fahren. Wir mussten nur von dem schrecklichen Campingplatz im Leo Carrillo State Park weg und eine schöne Unterkunft haben, dann war alles perfekt inklusive des Wetters. Vor allem die Kinder haben die Zeit am Meer in vollen Zügen genossen, was sie sich durch ihr diszipliniertes Verhalten bei den teilweise langen Fahrtagen zuvor auch mehr als verdient hatten.


    Heute ist Lake Isabella das Ziel, wo wir ja schon einen KOA-Campingplatz resveriert haben. Bekanntlich sind die KOA-Campgrounds top ausgestattet und bieten vor allem Kindern jede Menge Abwechslung. Hier sind ganz eindeutig Familien erste Zielgruppe.


    Mit dieser schönen Perspektive vor Augen fahren wir über die 101 nach Ventura, wo wir kurz überlegen, ob wir einen Abstecher zum Mc Grath State Beach machen sollten. Den kennen wir nämlich noch nicht. Aber heute ist es so wie man es eigentlich kennt: an der Küste hängen noch einige marine layers, die Sonne ist nicht richtig sichtbar, sodass wir verzichten und weiterfahren.


    Ab Ventura kommt ein Stück normaler Highway, bevor wir auf die Interstate 5 Richtung Norden (Bakersfield) fahren. Es geht steil bergauf durch die Berge, dann wieder ebenso steil bergab und vor uns liegt eine endlos weite Ebene, die bis zum Fuße der Sierra Nevada geht.


    Hinter Wheeler Ridge verlassen wir die Interstate 5 und fahren an riesigen Obstplantagen entlang weiter auf Highway 99 Richtung Bakersfield. Mitte der 82er ist es recht warm und vor allem unheimlich staubig. Eine unwirtliche Gegend, durch die wir gerade fahren.


    Dann kommen Obstplantagen ohne Ende.


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    Bakersfield können wir südlich umfahren und machen lediglich Stopps bei Jack-in-the-Box und Starbucks. Dann geht es auf Highway 178, der sich auf schmaler Spur in unendlich vielen Kurven in die Berge nördlich von Bakersfield schlängelt. Landschaftlich ist die Strecke sehr reizvoll und führt stellenweise durch einen engen Canyon, der vom Kern River geschaffen wurde.


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    Trotz der unübersichtlichen Straßenverhältnisse und der engen Kurven wird hier für amerikanische Verhältnisse sehr schnell und riskant gefahren - und das trotz der Warnschilder, die darauf hinweisen, dass seit 1967 schon 281 Menschen hier bei Verkehrs- und Badeunfällen im Kern River ihr Leben ließen. Dass man eine Abkühlung an vielen Tagen herbeisehnt, ist wenig überraschend, denn auch heute zeigt das Thermometer 92° F.


    Im weiteren Verlauf verbreitet sich die Straße und wird sogar zweispurig. Die Höchstgeschwindigkeit beträgt jetzt wieder 55 mph und man kommt entsprechend schnell vorwärts.


    Durch den Ort Lake Isabella kommen wir zum gleichnamigen See, der zwar im Prinzip gewaltige Ausmaße hat, aber die Dürre im Westen der USA hat hier erbarmungslos zugeschlagen. Das Wasser sieht alles andere als einladend aus und der See hat weitflächig den Charakter einer Riesenpfütze.


    Baden können wir uns hier abschminken, so viel steht fest.


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    Schade, das war bestimmt mal eine saucoole Location, aber im Jahr 2015 ist davon nicht mehr viel übrig. Wir stehen am Ufer der Old Isabella Road Recreation Site und fragen uns, wie es hier wohl früher ausgesehen hat. Klares blaues Wasser Fehlanzeige. Stattdessen erstreckt sich vor unseren Augen eine morastig wirkende trübe Brühe.


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    Wir halten uns nicht lange auf, sondern fahren am Südufer entlang zu unserem Campingplatz. Dabei kommen wir an Campingplätzen vorbei, die meilenweit vom Wasser entfernt sind, eigentlich aber doch hervorragende Seelage haben sollten. Buchten, wie Paradise Cove, Kissack Cove oder Joughin Cove existieren nur noch dem Namen nach - in realiter ist nichts mehr davon zu sehen außer knochentrockener Ödnis. Der östliche Teil von Lake Isabella besteht aus dichtem Wald, der dort definitiv nicht hingehört, sondern eigentlich vom Blau des Sees bedeckt sein sollte. Furchtbar, hoffentlich ist diese Umweltkatastrophe bald vorbei und die Gewässer in Kalifornien und den anderen Westküstenstaaten erholen sich wieder.


    Etwas desillusioniert fahren wir zum Lake Isabelle/Kern River KOA, wobei aber jeglicher zaghafte Anflug von schlechter Laune sofort wie weggeblasen ist. Der Campingplatz ist einfach klasse! Ein schöner Pool, äußerst gepflegte, auch für Zelt-Camper geeignete, große, schattige und ebene campsites, freundliches Personal und allerlei andere Vorzüge, wie z.B. kostenloses Eis gegen Abend, sorgen dafür, dass wir uns schnell pudelwohl fühlen. Und das für gerade mal 30 USD pro Nacht! Wir bekommen sogar ein kostenloses Upgrade auf eine electricity site mit Wasser.


    Nach einer schönen Badepause im Pool machen wir uns über unsere Kühltasche her, die komplett entleert und gereinigt wird. Dann knöpfen wir uns die Lebensmittel darin vor und essen uns an den Mitbringseln von der Deli-Theke des Ralph´s in Camarillo richtig satt. Ganz lecker!


    Abends, als die Sonne nachlässt und die Landschaft in sanfte Farben taucht, ziehe ich noch einmal los auf einen ca. einstündigen Fototrip. Zunächst fahre ich ein wenig am Südufer des Sees entlang und halte an einer kleinen Parkbucht für ein paar Fotos.


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    Dann fahre ich den Yankee Canyon Drive hoch, noch ein Stückchen weiter, wo der Asphalt schon aufhört und ich schon fast auf einem Privatgrundstück lande. Von hier oben hat man einen tollen Blick, allerdings sieht man auch besonders gut, dass Lake Isabella auf ungefähr ein Drittel oder noch weniger seiner ursprünglichen Größe geschrumpft ist.


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    Weite Teile des Sees sind komplett versandet.


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    Einen letzten Abstecher mache ich zur South Fork Recreation Site, wo man einen schönen Zugang zum Seeufer hat. Es ist ziemlich windig, aber ich genieße die frische und jetzt am Abend ganz klare Luft.


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    Auf dem Rückweg zum Campingplatz nutze ich noch ein wenig die Gelegenheit die Berge, die sich nördlich von Lake Isabella auftürmen und zu den südlichen Ausläufern der Sierra Nevada gehören, bei perfektem Licht zu fotografieren.


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    Kurz vor halb acht bin ich wieder beim meinen Damen und pünktlich um 19.30 Uhr gibt es kostenloses Eis beim Pool. Jeder bringt sich seine Becher selbst mit, dafür gibt es dann riesengroße Kugeln Vanille oder Schokolade. Ein klasse Service, der hier auch passenderweise ice socializing genannt und dadurch belohnt wird, dass der Campingplatz trotz der miserablen Wasserverhältnisse sehr gut besucht ist. Man hört viele vertraute Stimmen europäischer Herkunft, vor allem sind zahlreiche Holländer da.


    Schön hier am Pool. Wir bleiben noch eine Weile und die Kinder nutzen die Gelegenheit zum Baden. Was auch sonst?


    Spätabends, als es schon stockdunkel ist, kommen neben unserer campsite noch Gäste an, die mit Stirnlampen bewaffnet und im Licht der Autoscheinwerfer ihr Zelt aufbauen. Auch hinter uns kommt eine Großfamilie hispanischer Abstammung noch sehr spät an und baut in den Scheinwerferkegeln ihrer Autos verschiedene Zelte auf. Leider stört das die Ruhe, die ich beim Lesen suche, doch ein wenig, aber man kann es den Leuten kaum übel nehmen. Ich versuche so gut es geht die laue Abendluft zu genießen und sehe den Sternen am Himmel zu.

  • Wir stehen am Ufer der Old Isabella Road Recreation Site und fragen uns, wie es hier wohl früher ausgesehen hat. Klares blaues Wasser Fehlanzeige. Stattdessen erstreckt sich vor unseren Augen eine morastig wirkende trübe Brühe.

    :EEK: :EEK:

    Etwas desillusioniert fahren wir zum Lake Isabelle/Kern River KOA, wobei aber jeglicher zaghafte Anflug von schlechter Laune sofort wie weggeblasen ist. Der Campingplatz ist einfach klasse! Ein schöner Pool, äußerst gepflegte, auch für Zelt-Camper geeignete, große, schattige und ebene campsites, freundliches Personal und allerlei andere Vorzüge, wie z.B. kostenloses Eis gegen Abend, s

    Puh,


    ein Glück , ich dachte schon, euer Katastrophen- urlaub geht weiter :gg: ;)


    Wir haben eigentlich auch auf den KOA Plätzen fast immer sehr gute Erfahrungen gemacht ;;NiCKi;: ;;NiCKi;:


    Eis gab es allerdings bei uns nie kostenlos :wut1: :gg: ;)

  • Jetzt bin ich euch auch bei den 2 Tagen in der Mammoth Mountain-Gegend gefolgt.


    Was für ein Pech auch mit den Bade-Seen und Bötchen-fahren. Schon schlimm, was ich da vom Mary-Lake lese. :EEK: Deine Mädels waren bestimmt heftig enttäuscht.
    Aber ein schönes Campingplätzchen am See hattet ihr. :!!
    Die Aussicht auf den Mammoth Mountains und - wie hießen gleich die anderen Berge, wo du allein unterwegs warst - ist klasse. :clab::clab:


    Schade, dass das Wetter nun auch noch einen Streich durch eure geplante Route macht. :rolleyes::(
    Aber ich finde es klasse, dass ihr so entspannt damit umgeht. :clab:


  • Was für ein Pech auch mit den Bade-Seen und Bötchen-fahren. Schon schlimm, was ich da vom Mary-Lake lese. :EEK: Deine Mädels waren bestimmt heftig enttäuscht.


    Ach, ging eigentlich Die sind mittlerweile ja auch schon in einem Alter, wo sie verstehen, dass so etwas höhere Gewalt ist. Natürlich wären sie gerne Schwimmen, Kayakfahren gewesen, aber ging halt nicht.

  • (Originalquelle)


    Frühstück gibts heute auf der campsite. Zwar sind die Käsebrötchen vom Vortag nicht mehr so der Hit, aber wegwerfen möchen wir sie auch nicht. Dazu gibt es wie üblich Weintrauben. Nur schade, dass der Kaffee, den es im campground store gibt, absolut ungenießbar ist. In der Hinsicht sind wir verwöhnt und verlangen nach Starbucks-Qualität oder zumindest einem Kaffee, der in der Denny´s-Liga spielt.


    Nachdem wir unsere Sachen gepackt haben, verlassen wir Lake Isabella und fahren Richtung Osten, wobei die Strecke landschaftlich schön ist und zunächst deutlich an Höhe gewinnt. Besonders interessant wird es, als wir die Berge verlassen und vor uns die weite knochentrockene kalifornische Wüste liegt. Joshua Trees und andere Wüstenpflanzen säumen die Straße und wir sausen steil bergab der in der Ferne sichtbaren Nord-Südverbindung des Highway 14 entgegen.


    Als wir Highway 14 erreichen, biegen wir nach Norden ab und sind wenig später auf der 395, der wir ja schon weiter nördlich zu Beginn der Reise lange Zeit gefolgt sind. Einen ersten Stopp machen wir kurz vor Lone Pine beim Diaz Lake, was vor allem nostalgische Gründe hat. Diaz Lake war 1991 der erste See, in dem wir in den USA gebadet haben, 24 Jahre später sind wir mal wieder da. Die Zeit vergeht ...


    Die Diaz Lake Recreation Area ist vor allem für Camper, Angler und Jet Ski-Piloten interessant. Und natürlich lockt die fantastische Bergwelt der Eastern Sierra im Hintergrund.


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    Nach dieser kleinen Reminiszenz biegen wir in Lone Pine auf die Whitney Portal Road ab. Die Alabama Hills lassen wir diesmal rechts liegen und fahren durch bis zum Ende der Straße.


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    Immer dem mächtigen Granitfürst Mt. Whitney entgegen ...


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    Der Ausblick in das tief unten liegende Owens Valley ist fantastisch.


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    Am Ende der Whitney Portal Road ist die Hölle los. Sämtliche Parkplätze sind am Wochenende mit Traumwetter belegt und die Leute parken längs der Straße, sodass ein regelrechtes Verkehrschaos ausbricht. Das sind alles Wanderer, die das perfekte Wetter nutzen für eine Besteigung des Mt. Whitney.


    Zurück in Lone Pine essen wir wieder bei Pizza Factory, wo wir ja auch vor ein paar Wochen am 4th of July eingekehrt waren. Für 29 USD bekommen wir eine riesige, leckere Pizza mit green peppers, mushrooms und pepperoni. Diese Kombination hat sich zu einem von allen Familienmitgliedern getragenen Konsens entwickelt.


    Nach einem Tankstopp für angesichts der generell überteuerten Region noch akzeptable 4,08 USD fahren wir weiter die 395 rauf nach Norden. Wir kommen durch Independence und in Bishop gönnen wir uns einen Kaffee bei Starbucks und kaufen bei Vons für die nächsten Tage ein und füllen die Kühltasche mit Eis.


    Apropos Eis: 96° F zeigt das Thermometer in Bishop und wenig später sogar 98° F - es ist eine Bullenhitze.


    Nachdem die Einkäufe erledigt sind und die Verpflegungssituation wieder ein akzeptables Niveau erreicht hat, folgen wir Highway 395 weiter nach Norden und biegen erst bei der Abzweigung zur June Lake Loop links ab.


    Wir fahren zum June Lake Strand und wundern uns, dass day use heute kostenlos ist. Normalerweise kostet das acht USD. Liegt das daran, dass vom majestätischen Reversed Peak ein unangenehm böiger Wind kommt, über den Strand peitscht und dabei immer wieder kleine Staubwolken aufwirbelt, die auf der Haut wie kleine Stecknadeln pieksen? Wenigstens konnten wir hier der großen Hitze in Bishop und Umgebung entfliehen: 79° F sind angenehm, bei dem Wind zum Aufwärmen nach einem Bad im kühlen June Lake jedoch schon wieder ein wenig kühl.


    Der June Lake hat wie so viele andere Binnengewässer im Westen der USA unter der verheerenden Dürre gelitten und sieht im Vergleich zu früheren Jahren geradezu armselig aus. Der Strand ist viel zu breit und steinig, das Wasser in Ufernähe nur knietief und der Felsen, der sonst immer ein Drittel aus dem Wasser ragte, zu dem man hinschwimmen und auf dem man sich sonnen konnte, liegt einsam und verloren nur eine Armläge vom Ufer entfernt im seichten Wasser. Ein trauriger Anblick gemessen daran, wie es einmal war.


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    Lisa-Marie würde gerne Kajak fahren, aber erstens ist die Stunde mit 25 USD für einen Zweisitzer nicht gerade billig und außerdem ist der Wind ein großes Hindernis gerade für Anfänger.


    Der böige Wind nervt ganz gewaltig und wir beschließen vom West- zum Ostufer zu wechseln in der Hoffnung, dass es dort besser ist. Zuvor machen wir noch Bekanntschaft mit den Toiletten, die auch hier in furchtbarem Zustand sind. Was ist, bitteschön, in den State Parks in Kalifornien los? Das war alles mal ganz anders. Leider hat der Umzug von einem Ufer zum anderen keine wirkliche Besserung gebracht, aber da sich Anja und die Mädels wohlfühlen und gerne am Strand bleiben möchten, soll es mir recht sein.


    Nach einer halben Stunde treiben mich die Hummeln im Hintern aus dem Campingstuhl und ich breche für eine ca. einstündige Fotorundfahrt auf. Die June Lake Loop mit den zahlreichen Seen, die ich zwar schon relativ oberflächlich kenne, ist das Ziel.


    Zunächst komme ich zum Gull Lake.


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    Es folgt der Silver Lake.


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    Grant Lake ist auf höchstens die Hälte seiner ursprünglichen Größe verdampft. Mit einer vagen Mischung aus Fassungslosigkeit und Belustigung sehe ich, wie im ehemaligen Seeufer neue dirt roads entstanden sind, über die einzelnen Camper nun versuchen dem Wasser möglichst nahe zu kommen.


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    Hier noch ein Bild vom Nordufer des Grant Lake. Ein merkwürdiges schleierartiges Wolkenband bahnt sich am Himmel seinen Weg und zieht über die Seen der June Lake Loop. Komisch.


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    Als ich wieder am Beginn der June Lake Loop bin, hat sich das eigenartige Bild am Himmel manifestiert. Ganz milchig trüb mit einer leicht rötlichen Färbung sieht das aus.


    Der verbrannte Geruch in der Luft lässt keinen Zweifel: In der Nähe wütet ein größeres wildfire. Hoffentlich bleibt der Yosemite National Park davon verschont, denn den möchten wir am nächsten Tag besuchen.


    Bleibt noch die Übernachtungsfrage zu klären: Der schön, etwas oberhalb des June Lakes, gelegene Oh Ridge! Campground ist leider voll und man versichert uns, dass in der näheren Umgebung überhaupt nichts zu machen sei. Allerdings gibt es doch den riesigen privaten Campingplatz des Pine Cliff Resorts nebenan. Absichtlich oder unabsichtlich wird dieser mit keinem Wort erwähnt, aber wir riskieren einen Versuch. Siehe da, wir bekommen noch eine tent campsite für günstige 20 USD. Zwar liegt diese unschön und ohne Sichtschutz auf einer extrem staubigen Anhöhe, aber wir können natürlich nicht wählerisch sein. Wohlfühlen kann man sich hier nicht, aber für eine Nacht ist das kein Problem. Habe ich schon den extremen Staub erwähnt, dem man nicht ausweichen kann und der alle Sachen komplett einsaut?


    Im kleinen Laden möchte ich mir einen Hut kaufen und probiere auch einige an. Meine Damen sind jedoch der einhelligen Meinung, dass ich so gar nicht der Huttyp bin und mit allen Exemplaren eher lächerlich aussehe. Sie lachen sich quasi in einer Tour schlapp und behaupten, dass ich definitiv eher der Kappen-Typ sei. Natürlich beuge ich mich diesen klaren Einschätzung und zische ohne Hut wieder ab.


    Abends gehe ich noch quer über den Campingplatz ein kurzes Stück zum June Lake, um das sanfte Licht für ein paar Fotos zu nutzten. Die Sicht ist zwar wieder besser geworden, aber das fehlende Wasser wird dadurch leider auch nicht in den See zurück gezaubert.


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    Der Tag endet wie so häufig auf unserer campsite, wo wir schön relaxen und uns die Zeit mit Lesen, Schach spielen usw. vertreiben.

  • Puh, die Tour zum Saddlebag Lake und die anschließende Wanderung hatten es echt in sich :EEK: . Dabei hat es zu Beginn so schön ausgeschaut. :rolleyes:
    Wirklich verrücktes Wetter. :pipa:


    Okay, nach Reno muss man wohl nicht unbedingt.


    Der nächste Tag war ein ganz schöner Fahrtag. Aber zumindest war das Wetter besser.
    Und noch einmal puh, die Dürre ist wirklich erschreckend. :EEK:

  • Es ist schon Wahnsinn,


    wie wenig Wasser noch in den Seen ist. Traurig :traen:

    Meine Damen sind jedoch der einhelligen Meinung, dass ich so gar nicht der Huttyp bin und mit allen Exemplaren eher lächerlich aussehe. Sie lachen sich quasi in einer Tour schlapp und behaupten, dass ich definitiv eher der Kappen-Typ sei. Natürlich beuge ich mich diesen klaren Einschätzung und zische ohne Hut wieder ab.


    Weiser Entschluss ;haha_

  • (Originalquelle)


    Nachts hat es zwei Mal einen fürchterlich lauten Knall gegeben. Hörte sich verdächtig nach einem Gewehr oder einer Pistole an. Dass außerdem noch hin und wieder ein paar Autoalarmanlagen ansprangen, trug ebenfalls nicht gerade zu einer erholsamen Nachtruhe bei. Was zum Teufel ist da los?


    Am nächsten Morgen wird beim Anblick einiger auf dem Kopf liegender schwerer Müllcontainer klar, dass hier nicht Schüsse abgefeuert wurden, sondern offenbar Bären auf dem Campingplatz ihr Unwesen getrieben haben auf der Suche nach Essbarem. Leider ist das in manchen Gegenden zu einem echten Problem geworden, was auch dem Leichtsinn und der Ignoranz einiger Mitmenschen zu verdanken ist, die es trotz eindringlicher Regeln und Warnungen nicht schaffen Lebensmittel bärensicher wegzuschließen. Ärgerlich, weil fast immer unnötig.


    Beim Zeltabbauen ist es noch relativ frisch: 56° F sind nicht gerade kuschelig, aber die Sonne kommt schon raus und es verspricht ein schöner Tag zu werden. Leider ist das Zelt wegen der unsäglichen Staubwüste auf unserer campsite komplett eingesaut und wir müssen es erst einmal vom schlimmsten Dreck befreien.


    Wir fahren nach Lee Vining zum Tanken und zum Frühstücken. Letzteres erledigen wir bei Mono Cup Coffee, wo wir uns Muffins und mittelmäßigen Kaffee kaufen und dieses mit Weintrauben abrunden. Zwar nicht gerade das tollste Frühstück, aber für den Anfang reicht es.


    Über die berühmte Tioga Pass Road geht es Richtung Yosemite National Park, wobei am Eingang ein kleiner Stau entstanden ist. Yosemite Valley wird bestimmt knallvoll. Da wir einen annual pass haben, dürfen wir die linke Spur benutzen und an der Blechlawine vorbeifahren. Das ist natürlich ziemlich praktisch.


    Leider sieht man schon jetzt, dass wir scheinbar genau ins Zentrum der Waldbrandwolke fahren, die sich über den Seen der June Lake Loop schon wieder verzogen hat, aber weiter im Westen im Bereich Yosemite Valley und Glacier Point sehr dominant ist. Mist, ausgerechnet heute ist die Sicht mäßig bis schlecht, aber das ist natürlich höhere Gewalt und Jammern hilft nichts.


    Wegen der quasi nicht vorhandenen Fernsicht, lassen wir Tenaya Lake und Olmsted Point links liegen - hier waren wir in früheren Jahren schon mehrfach, sodass sich der "Verlust" leicht verschmerzen lässt. Ohne Stopp fahren wir hinab ins Yosemite Valley und biegen dann ab auf die Wawona Road. Leider bietet der Tunnel View heute ebenfalls keinen view, sondern nur Touristenmassen, aber auch diesen Aussichtspunkt kennen wir schon zur Genüge.


    Als die Abzweigung zum Glacier Point kommt, biegen wir links ab und folgen der Straße fast bis zum Ende, bevor wir einen ersten Stopp machen: Washburn Point.


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    Der mächtige Granitklotz Half Dome ist gut zu sehen, auch wenn extrem viel Dunst (haze) und dünner Rauch bzw. Asche in der Luft ist.


    Kurz danach sind wir am Ziel und steigen aus. Glacier Point ist einer der beeindruckendsten Aussichtspunkte im Yosemite National Park und dementsprechend ist hier touristenmäßig die Hölle los. Ein Parkplatz ist kaum zu bekommen und es dauert eine Weile bis wir fündig geworden sind.


    Trotz der schlechten Fernsicht ist der Glacier Point ein absolutes Highlight.


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    Ein internationales Stimmengewirr bildet die Hintergrundkulisse und die Leute drängeln sich an den kleinen Buchten der Aussichtspunkte für das perfekte Fotos. Mama und Papa zusammen mit Sohnemann, dann Papa und Mama alleine, dann Mama, Cousin zweiten Grades und Nichte, dann Oma ... Sämtliche kombinatorische Möglichkeiten werden durchgespielt und das dauert dann schon mal.


    Während Anja Taxifahrerin spielt und den Wagen wieder ins Valley bringt, wandern Lisa-Marie, Annalena und ich den 4-Mile Trail, der gegenüber der Straße eine gewaltige Abkürzung darstellt und auf einer Länge von vier Meilen (Wer hätte es gedacht?) hinunter ins Yosemite Valley führt.


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    Wenig überraschend ist auch, dass der Weg beständig steil bergab geht, was man uns entgegen kommenden Wanderern auch deutlich ansieht.


    Hin und wieder gibt es schöne views, z.B. zu den Yosemite Falls, die aber im Hochsommer zu dünnen Rinnsalen degeneriert sind.


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    Insgesamt finde ich den trail aber ein wenig langweilig, da habe ich schon weitaus schönere erlebt. Vielleicht liegt es auch daran, dass das ewige Bergabgehen nervt. Oder mir fehlt die Herausforderung auch den Aufstieg zu schaffen. Wahrscheinlich erklärt das meine zurückhaltende Begeisterung am besten.


    Union Point ist eine schöne Zwischenstation mit gutem Ausblick.


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    Kurz danach kommt uns eine Familie entgegen, die mit starkem britischen Akzent fragen, wie weit es denn noch bis zum Union Point sei. Die Leute sind schon ziemlich am Ende, aber wir können verkünden, dass es nur noch ein paar turns sind.


    Kurz danach sind wir am trailhead der 4-Mile Trails und unsere Taxifahrerin steht zuverlässig an Ort und Stelle. Aus dem Yosemite National Park herauszukommen erweist sich als Geduldsspiel. An der Kreuzung Curry Village und Yosemite Village, wo wir eine spitze Linkskurve zum Northside Drive machen müssen, stehen wir bestimmt eine geschlagene dreiviertel Stunde im Stau.


    Selbst die den Verkehr regelnden Parkranger können dem Ansturm der vielen PKWs kaum Herr werden, bleiben aber wie gewohnt höflich und cool.


    Endlich lässt die Blechlawine nach und wir kommen zügiger voran Richtung Parkausgang. Ab El Portal geht die Straße durch einen Canyon und in vielen Kurven stark bergab. Je tiefer wir kommen, desto heißer wird es. Plötzlich zeigt das Thermometer im Bordcomputer 98° F an. Puuh, wie schön war es doch oben beim Glacier Point!


    Kurz vor Mariposa, in einem kleinen Ort namens Midpines, gibt es einen KOA-Campingplatz. Nach den sehr guten Erfahrungen in Lake Isabella und auch schon einige Male zuvor bei anderen Reisen möchten wir hier gerne bleiben. Leider ist der campground bis auf die letzte site ausgebucht. Es gibt zwar noch eine cabin, aber 89 USD plus tax sind uns zu teuer, sodass wir weiterfahren.


    Mariposa ist ein kleiner Touristenort, der vermutlich fast ausschließlich vom Yosemite-Tourismus lebt. Danach begrüßt uns die mittelgroße Stadt Merced mit 98° F und Highway 140 trifft auf die Nord-Süd-Verbindung des Highway 99. Hier laufen die westlichen foothills der Sierra Nevada sanft aus und es gibt ein großes Angebot an Kettenmotels, Supermärkten und anderen Versorgungseinrichtungen. Bei Travelodge checken wir für insgesamt 75 USD ein und bekommen ein ganz ordentliches Zimmer mit einem hübschen Pool.


    Wir sind ziemlich kaputt und schaffen es gerade noch uns zum Denny´s zu schleppen - schließlich möchten wir zur Feier des Tages (Annalenas Geburtstag) einen schönen Ausklang mit leckerem Essen haben. Unsere Kleine freut sich sehr über ihre neuen Ohrringe. Auch ihre Spaghetti munden ihr, wobei Lisa-Marie mit Fish & Chips, Anja mit einem Salat und ich mit einem 4-Cheese Omelet auch nicht schlecht gewählt haben. 43 USD inklusive Tringeld sind auch ein passabler Kurs.


    Wir lassen den Tag am Pool auskligen - selbst am späteren Abend ist es draußen noch pullewarm.

  • Am nächsten Morgen wird beim Anblick einiger auf dem Kopf liegender schwerer Müllcontainer klar, dass hier nicht Schüsse abgefeuert wurden, sondern offenbar Bären auf dem Campingplatz ihr Unwesen getrieben haben auf der Suche nach Essbarem.

    :EEK:


    Leider sieht man schon jetzt, dass wir scheinbar genau ins Zentrum der Waldbrandwolke fahren, die sich über den Seen der June Lake Loop schon wieder verzogen hat, aber weiter im Westen im Bereich Yosemite Valley und Glacier Point sehr dominant ist. Mist, ausgerechnet heute ist die Sicht mäßig bis schlecht, aber das ist natürlich höhere Gewalt und Jammern hilft nichts.

    Das ist natürlich sehr schade :traen:


    Während Anja Taxifahrerin spielt und den Wagen wieder ins Valley bringt, wandern Lisa-Marie, Annalena und ich den 4-Mile Trail, der gegenüber der Straße eine gewaltige Abkürzung darstellt und auf einer Länge von vier Meilen (Wer hätte es gedacht?) hinunter ins Yosemite Valley führt.

    4 Miles nur bergab kann auch ganz hübsch anstrengend sein ;;NiCKi;:


    Hin und wieder gibt es schöne views, z.B. zu den Yosemite Falls, die aber im Hochsommer zu dünnen Rinnsalen degeneriert sind.

    Wenigsten hattet ihr etwas Wasser, wir haben Ende Sept. 2012 nicht einmal einen Tropfen gesehen :rolleyes:

    - schließlich möchten wir zur Feier des Tages (Annalenas Geburtstag) einen schönen Ausklang mit leckerem Essen haben.

    Na, dass ist wohl das Mindeste für das Geburtstagskind ;;NiCKi;:


    Unsere Kleine freut sich sehr über ihre neuen Ohrringe.

    :!! :!!


    Wahnsinn, was für Menschenmassen sich durch diesen Park schieben :EEK: :EEK:

  • (Originalquelle)


    Ein kurzer Hüpfer in den Pool weckt die Lebensgeister. Kann ich gebrauchen, denn die Nacht war ziemlich unruhig. Im Zimmer war es total heiß, wir mussten zwischenzeitlich die laute Klimaanlage an- und die Tür aufmachen, sonst wäre es nicht auszuhalten gewesen. Hätten wir mal besser doch die cabin auf dem KOA genommen! Aber jetzt relaxe ich ein bisschen und erhole mich mit einer Schale Raisin Bran Müsli in der Hand von der Hitze der Nacht.


    Nach dem Auschecken besorgen wir uns noch bei Starbucks am Motel Drive Koffein und Croissants für die Kinder. So gestärkt geht es los Richtung Sacramento. Die ein wenig abseits liegende Hauptstadt Kaliforniens kennen wir noch nicht und heute soll diese Lücke geschlossen werden. Schon morgens ist es mit 88° F übelst warm. Hoffentlich wird das in Sacramento nicht eine Hitzeschlacht.


    Wir fahren auf der 99 nach Norden und wechseln in Höhe Stockton auf die Interstate 5. Die Industrieanlagen entlang der Interstate sind einfach nur grottenhässlich und wir fragen uns, was um alles in der Welt Leute dazu bewegen kann freiwillig in Stockton zu leben, zumal die Stadt auch noch ein ziemliches Kriminalitätsproblem zu haben scheint. Na gut, Stockton bildet mit Sacramento und San Francisco ein geografisches Dreieck und beide Metropolen sind einigermaßen schnell zu erreichen.


    In Sacramentofahren wir in die Parkgarage der Altstadt Old Sacramento. Halbe Stunde 1,50 USD, was zwar nicht gerade billig ist, aber wir möchten auch nicht ewig bleiben, sondern nur einen kurzen Schnupperkurs Sacramento machen.


    Nachdem wir den Wagen los sind, der downtown in einer Großtadt meistens eher lästig als praktisch ist, steht zu nächst ein kurzer Besuch im Old Schoolhouse Museum auf dem Programm. Die Kinder sind ganz begeistert eine historische Schule zu sehen und bewundern die makellos restaurierte Innenausstattung. Dass sich neben der Schule eine (furchtbar quietschende) Schaukel befindet, wissen sie auch zu schätzen.


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    Nach diesem kleinen Ausflug in die Geschichte gehen wir zum hinter dem Old Schoolhouse liegenden Waterfront Park am Sacramento River. Hier liegt z.B. der Schaufelraddampfer Hornblower vor Anker. Ausflugsfahrten gibt es allerdings nur am Wochenende.


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    Bei einem Spaziergang durch Old Sacramento finden wir den üblichen touristischen Kitsch, aber es gibt auch Interessantes und Schönes zu entdecken. Viele alte Gebäude sind liebevoll restauriert und die historischen Fassaden und mit Holzplanken versehenen Gehsteige geben einen guten Eindruck, wie es früher einmal hier ausgesehen hat.


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    Nur ganz kurz gucken wir beim Railroad Museum rein. Wir bleiben im Eingangsbereich, da wir nicht für eine ganze Familie den Eintritt zahlen möchten, zumal sich das Interesse unserer Kinder für das eiserne Pferd auch in Grenzen hält. Echte Pferde sind da schon besser. Außerdem kann man sich doch schon im Foyer ein schönes Exponat zu Gemüte führen. Das muss erst einmal reichen in Bezug auf Eisenbahnkultur.


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    Interessant finden die jungen Damen hingegen die Penny-Druckmaschine, mit denen man sich Souvenirpennies pressen lassen kann. Ok, 50 Cent für einen Penny, aber lassen wir das ... Noch besser als bedruckte Pennies kommen jedoch große Eiswaffeln an - jedenfalls bei den weiblichen drei Vierteln der Familie. Es gibt für jeden zwei Kugeln, die so groß sind wie zuhause in Deutschland sechs. Ich hingegen gebe das asketische Vorbild und begnüge mich mit einem Mango Tango Smoothie aus einer Bar nebenan, der mit einem kleinen Hotdog auf die Kralle abgerundet wird.


    Zurück beim Auto werden sechs USD Parkgebühr fällig, was mehr als ok ist. Wir können jetzt sicherlich nicht behaupten intime Kenner von Sacramento zu sein, aber für einen ersten Eindruck reicht es, zumal die Altstadt wohl die wichtigste Sehenswürdigkeit der Stadt ist.


    Halt! Stopp! Mitnichten! Da gibt es doch noch das State Capitol, wo kein geringerer als der Terminator himself residiert hat. Da müssen wir noch hin, bevor wir die Hauptstadt des Golden State verlassen. Also fahren wir die Capitol Avenue runter, wobei man sich schwerlich verfahren kann, denn schon von weitem prangt der ganz im klassizistischen Stil errichte Prachtbau mit seinen Torbögen und der markanten Kuppel auf der Bildfläche.


    Wir parken in unmittelbarer Nähe in einem Kreisverkehr. One hour parking - sollte reichen. Wir nehmen den L-Street Entrance und stehen vor dem imposanten Gebäude.


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    Im Gegensatz zum Capitol in Salt Lake City sind hier strenge Sicherheitsvorkehrunten ähnlich den Maßnahmen am Flughafen. Die Kinder sind begeistert von den "Werbeschildern" der einzelnen California Counties und studieren diese mit großem Interesse. Mir gefällt die Rotunda am besten.


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    Während die Senate Gallery geschlossen ist, kann man die Assembly Gallery begehen und sogar ins Parlament hineingehen.


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    Gerade läuft eine Besucherführung und es ist offenbar kein Problem hier im Allerinnersten des State Capitols zu fotografieren.


    Während Anja und die Kinder noch ein wenig bleiben und die County-Schilder begutachten, gehe ich die paar Schritte rüber zur Cathedral of the Holy Sacrament.


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    Beim Auto treffen wir uns wieder und machen uns auf den Weg die Hauptstadt Kaliforniens zu verlassen. War schön, aber jetzt bei 92° F freuen wir uns auf eine Abkühlung durch die Auto-Klimaanlage und einen kühlen Drink.


    Bei der Weiterfahrt nach Westen auf der Interstate 80 wird es immer heißer und wir knacken sogar die 100° F Marke. 101° F in Vacaville sind Highscore! Wir streifen das nördliche Ende der San Francisco Bay, aber leider stehen wir beim Durchqueren der charakteristischen Marschlandschaft mit großen Brackwasserflächen rechts und links der Straße ca. eine halbe Stunde im Stau. Endlich erreichen wir Petaluma und steuern den dortigen KOA an. Hier haben wir telefonisch für zwei Übernachtungen reserviert, sodass das Einchecken entspannt und ohne Zittern, ob noch vacancy ist, vonstatten geht.


    Zwar ist der Platz mit 51 USD plus tax nicht gerade billig, aber wir befinden uns hier schließlich in der Greater Bay Area und da sind hohe Preise in allen Lebenslagen genauso normal wie abartig viel Verkehr. Ansonsten ist hier unglaublich viel Trubel. Der campground ist gigantisch groß mit Riesenpool, Streichelzoo und was weiß ich noch für Aktivitäten. Alles auf Familien ausgerichtet und von denen wimmelt es nur so. Eigentlich ist so eine Fülle gar nicht unser Ding, aber hier fehlen eindeutig die Alternativen. Unsere Mädchen haben mit den vielen Leute eh kein Problem, sondern stürzen gleich in den hüfthohen Pool.


    Unsere campsite ist überhaupt nicht schön, da es quasi Null privacy gibt. Mit Farbe sind die Grenzen der sites auf den Rasen gemalt, und unmittelbar hinter unserer Abgrenzung hat eine Großfamilie drei Zelte aufgebaut. Auch auf der anderen Seite stehen Nachbarn dicht an dicht.


    Abends fahren wir zu Safeway und decken uns mit Lebensmittel von der Deli-Theke ein. Danach gehts zurück zum Campingplatz und wir zwängen unser Zelt zwischen die anderen Zelte, die z.T. direkt auf Grenze gebaut wurden. EIn Meter zwischen unserem Zelt und den Nachbarn. Hier bekommt jeder jedes Geräusch und jede Regung mit. Wie schön! Das Abendessen schmeckt klasse: Nachos mit Cuacamole, Chicken Tenders und Salate. Lecker!

  • Die ein wenig abseits liegende Hauptstadt Kaliforniens kennen wir noch nicht und heute soll diese Lücke geschlossen werden. Schon morgens ist es mit 88° F übelst warm.

    Kenn ich auch noch nicht,


    gefällt mir aber :!!


    Es gibt für jeden zwei Kugeln, die so groß sind wie zuhause in Deutschland sechs. Ich hingegen gebe das asketische Vorbild und begnüge mich mit einem Mango Tango Smoothie aus einer Bar nebenan, der mit einem kleinen Hotdog auf die Kralle abgerundet wird.

    Irgendeiner in der Familie muß ja ans Sparen denken ;haha_


    Danach gehts zurück zum Campingplatz und wir zwängen unser Zelt zwischen die anderen Zelte, die z.T. direkt auf Grenze gebaut wurden. EIn Meter zwischen unserem Zelt und den Nachbarn. Hier bekommt jeder jedes Geräusch und jede Regung mit. Wie schön!

    Oh,


    dass hört sich nicht gerade toll an ;;_Fe6__

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