Kilauea Wildlife Refuge, HI

  • Kilauea Wildlife Refuge


    Sehr lange dauert die Fahrt dann nicht mehr und ich stehe schon vor der Einfahrt des Kilauea Wildlife Refuge. Das Schutzgebiet gibt es seit 1985 und es ist vor allem ein Brutplatz für Meeresvögel.



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    Ich fahre auf das Gelände und stelle mein Auto auf dem Parkplatz ab. Schon hier habe ich einen tollen Blick auf die nördliche Küste der Insel.


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    Und ich bekomme wieder Einheimische zu Gesicht. Diesmal sind es Nene, Hawaiigänse, und darüber freue ich mich ganz besonders. Es ist nicht immer leicht, die niedlichen Vögel zu finden, aber prinzipiell gibt es sie auf fast allen Hawaii Inseln. Gesehen habe ich die Nene aber bisher nur während meines Besuchs auf Big Island, der größten Hawaii Insel, während meines Besuchs im Jahr 2015. Hier aber scheint eine ganze Gruppe beheimatet zu sein.


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    Gleich hinter dem Parkplatz befindet sich das Kassenhäuschen, denn wer das Wildlife Refuge besuchen möchte, der muss Eintritt zahlen oder alternativ über den National Park Pass verfügen. Dann geht es über einen gut ausgebauten Weg weiter auf die Landspitze.


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    Mein Ziel ist das Daniel K. Inouye Kīlauea Point Lighthouse, ein 1912 erbauter Leuchtturm, der die Schiffahrtsrouten zwischen Asien und Hawai'i sicherer machen sollte.


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    Gleich neben dem Leuchtturm befindet sich das kleine Besucherzentrum, in dem es auch die Tickets zur Besteigung des Turms gibt. Das ist nur mittwochs und samstags möglich, weswegen ich es heute nach meiner Ankunft so eilig hatte hierher zu kommen.


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    Während ich nun auf den Beginn meiner Leuchtturm Besteigung warte, schaue ich mich ein wenig genauer auf dem Kap um, das die nördlichste Spitze von Kaua'i bildet. Bis zu 55 Meter ragen die Klippen hier aus dem Ozean, die die Reste eines Vulkankraters sind, der vor rund 500.000 Jahren zum letzten Mal ausbrach.


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    Als mein Blick den Horizont erreicht, sehe ich plötzlich ein Schiff. Dazu muss man sagen, dass das auf Hawai'i nicht so häufig vorkommt. Dieses Schiff ist die Pride of America, ein Cruiseliner der Norwegian Cruise Line, der Kreuzfahrten rund um die Inseln durchführt.


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    Kurze Zeit später erregt dagegen ein dunkler Punkt im Wasser meine Aufmerksamkeit. Und tatsächlich, beim genaueren Hinsehen kann ich eine Meeresschildkröte entdecken.


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    Während ich noch auf das Meer hinausschaue, werde ich von anderer Seite neugierig beäugt. Ich drehe mich ganz vorsichtig um, um die Nene nicht zu erschrecken und so stehen wir uns für einen kurzen Moment einfach gegenüber.


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    Die Nene ist die seltenste Gänseart der Welt und wäre fast ausgestorben. Während es 1778 noch rund 25.000 Tiere auf den Inseln gab, schrumpfte ihre Zahl bis 1950 auf nur noch dreißig freilebende Exemplare. Den vom Menschen eingeschleppten Hunden und Katzen hatte sie nichts entgegenzusetzen. Inzwischen gibt es jedoch wieder rund eintausend Tiere auf den Inseln, sodass das Überleben dieser Art wieder etwas wahrscheinlicher ist.


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    Doch am Leuchtturm treffe ich auch noch andere Bewohner, wie diesen Graukardinal, der eigentlich aus Südamerika stammt und für seinen melodischen Gesang berühmt ist. Heute bleibt er jedoch stumm und hüpft dafür aufgeregt herum, sodass es gar nicht so einfach ist, ein Foto zu machen.


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    Am Himmel zieht derweil ein Vogel mit dem Hawaiianischen Namen A seine Runden. Auf Deutsch heißt er schlicht Rotfußtölpel, der mit einer Flügelspannweite von 1,50 Metern kleinsten Tölpelart.


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    Nun wird es aber Zeit zurück zum Leuchtturm zu gehen, denn ich will ja nicht meine Führung verpassen. Siebzehn Meter ist er hoch und besteht aus verstärktem Beton. Eine gußeiserne Treppe führt nach oben und die besteigt nun auch unsere kleine Gruppe. Es ist eng und es ist warm im Turm, weswegen immer nur wenige Personen auf einmal nach oben gehen dürfen.


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    Durch ein Fenster kann ich das heutige Leuchtfeuer sehen, das sich auf einem häßlichen Metallgerüst befindet. Der Leuchtturm selbst ist seit 1976 nicht mehr in Betrieb.


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    Fünfzig Stufen sind zu erklimmen, bis ich durch die kleine Tür in den Raum unter der Linse trete. Hier versammelt sich unsere kleine Gruppe und erfährt etwas mehr über den Leuchtturm.


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    Die 1912 eingesetzte Fresnel Linse ist noch immer original, doch musste sie nach Hurrikan Iniki repariert werden. Zwischen 2010 und 2013 wurde dann der gesamte Leuchtturm noch einmal restauriert, was größtenteils Senator Daniel K. Inouye zu verdanken ist, der sich dafür einsetzte. Deshalb trägt der Turm heute auch seinen Namen.


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    Einzeln können wir dann noch die schmale Treppe erklimmen, die eher einer Leiter gleicht, und bis zur Linse hinauf führt, um einen kurzen Blick auf die Küste zu werfen.


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    Dann ist die Besichtigung auch schon wieder vorbei und es geht über die schmale, eiserne Treppe wieder nach unten.


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    Als ich noch einmal in Richtung Ozean schaue, kann ich die Pride of America nun deutlich erkennen, da sie der Küste in der letzten Stunde ein ganzes Stück näher gekommen ist. Sie wird übrigens die nächsten zwei Tage auf der Insel andocken, sodass es nicht das letzte Mal ist, dass ich das Schiff zu sehen bekomme.


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    Momentan aber interessieren mich erst einmal mehr die Nene, die hier wirklich zahlreich zu sehen sind. Es macht Spaß, die Vögel zu beobachten und ich mag ihr putziges Gesicht mit den wachsamen Augen. Rund zwei Kilo bringt so eine Hawaiigans auf die Waage und kann zwischen 25 und 30 Jahre alt werden.


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    Die Nene hat übrigens deutlich reduzierte Schwimmhäute zwischen ihren Zehen und hat sich so perfekt an ihren Lebensraum angepasst. Der besteht hauptsächlich aus erkaltetem Lavagestein ohne stehende Gewässer oder Bäche. Flüssigkeit nimmt die Nene hauptsächlich über die Pflanzen auf, auf denen sich Tau und Regenwasser sammelt sowie den großen Wassergehalt der hier wachsenden Pflanzen, von denen sich die Gänse als reine Vegetarier ernähren.


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    Weiterhin erfahre ich von einem der Ranger, dass sich Männchen und Weibchen auf Lebenszeit paaren und es hier am Leuchtturm zwei dieser Paare gibt, die seit Jahren hier leben. Sie brüten auch vollständig an Land und ziehen hier ihre Jungen auf.


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    Gefährlich für die Nene ist übrigens auch der Mensch. Nicht weil er sie jagt oder tötet, sondern weil viele Menschen die niedlichen Vögel füttern. So gewöhnen sie sich daran und kommen an Straßenränder und auf Parkplätze, wo sie dann von Autos überfahren werden. Deshalb gibt es auch das nur auf Hawai'i stehende Verkehrsschild, das vor kreuzenden Hawaiigänsen warnt.


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    Am späten Nachmittag verlasse ich das Kilauea Wildlife Refuge dann wieder und halte noch einmal kurz hinter der Ausfahrt, von wo ich einen tollen Blick auf das Kap und den Leuchtturm habe.


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  • Auszug aus Reisebericht:


    Weiter geht es nach Norden, wo wir als nächstes am Kilauea Lighthouse vorbeikommen. Im schönsten Sonnenlicht liegt es vor uns, nur leider hat es heute geschlossen. Eine kurze Nachfrage ergibt, dass es nur von Dienstag bis Samstag geöffnet ist - schlechte Planung ohno.gif


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    Dafür gibt es gleich daneben eine hübsche kleine Kirche, die ihre Pforten für uns öffnet:


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