Geronimo Trail in Southern Arizona

  • Geronimo Trail in Southern Arizona


    Einige kennen ja den Geronimo Trail in New Mexico, davon gibt es hier auch einen Info-Thread. Es gibt aber mindestens noch einen Geronimo Trail, von Douglas, AZ nach Animas, NM. Dieser Geronimo Trail ist relativ unbekannt und wer es einsam mag, der ist hier richtig. Ich habe nur ein Auto gesehen, dass in der Gegend herumstand - von der Border Control. Ansonsten war ich alleine unterwegs. Es war leider ganz schön windig und der Staub, den ich aufgewirbelt hatte, hat mich des Öfteren überholt.



    Auf dem Geronimo Trail in Süd-Arizona unterwegs zu sein fühlt sich so abgelegen an wie bei anderen Backroads in Arizona. Aber das war nicht immer so. Die Route war einst ein wichtiger Migrationskorridor für Apache-Indianer sowie spanische Entdecker, Missionare, Mormonen und mexikanische Revolutionäre, um nur einige zu nennen.


    Heute bietet der Geronimo Trail Landschaften, Einsamkeit und ein gutes Stück Geschichte entlang der Grenze zwischen den USA und Mexiko. Die gesamte Road erstreckt sich auf fast 80 Meilen von Douglas, Arizona, bis Animas, New Mexico.


    Die East 15th Street in Douglas wird ab der Kreuzung mit der West Airport Road zum Geronimo Trail, nach etwa 4 Meilen wird die Road eine breite Gravel Road. Nach dem sanften Anstiegs der Perilla Mountains am Stadtrand von Douglas führt der größte Teil der Road durch das breite, flache San Bernardino Valley, wobei die Peloncillo Mountains in der Ferne sichtbar sind.


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    Etwa 14 Meilen von Douglas entfernt ist der Abzweig zur Slaughter Ranch, offiziell: die San Bernardino Ranch National Historic Landmark.


    Es wird angenommen, dass Pater Eusebio Kino 1694 während einer seiner Expeditionen hier durchgekommen ist und Captain Juan Bautista de Anza, der San Francisco gründete, hatte hier 1773 seinen Hauptsitz. Die Ranch selbst stammt aus einer mexikanischen Landvergabe von 1846. Ignacio Perez kaufte die ursprünglichen 73.240 Acres für 90 Pesos, wurde aber bald von Apachen vertrieben.


    "Texas" John Slaughter kaufte 1884 65.000 Acres des ursprünglichen Landes. Damals waren es hauptsächlich Feuchtgebiete. Slaughter zog sich später nach zwei Amtszeiten als Sheriff in Cochise County auf die Ranch zurück. Die historischen Gebäude wurden restaurierte und 1985 für die Öffentlichkeit geöffnet. Angrenzende 2.300 Acres des Landes wurden zum San Bernardino National Wildlife Refuge. Man kann die Gebäude besichtigen und die nahe gelegenen Ruinen eines militärischen Außenpostens erkunden, der die Familie Slaughter während der mexikanischen Revolution vor Pancho Villa schützen sollte.


    Slaughter Ranch:

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    Weitere Infos zur Ranch.


    Zurück auf dem Geronimo Trail lassen das Vulkangestein und die gelben Gräser, die die Straße flankieren, die Üppigkeit der Slaughter Ranch wie ein Trugbild erscheinen. Bei etwa 28 Meilen mündet die Straße in die Cottonwood Creek Schlucht in den Peloncillo Mountains. Dieser Straßenabschnitt war landschaftlich sehr reizvoll.


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    Verlassene Gebäude entlang der Route:


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    Am Fuße des Peloncillo-Gebirges beginnt sich die Landschaft zu verändern. Die kurvenreiche Straße folgt einem mit Sycamores gesäumten Bachbett. Mit zunehmender Höhe weichen Eichen und Wacholder interessanten Felsformationen.


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    Ungefähr 33 Meilen östlich von Douglas überquert die Straße die Grenze nach New Mexico.


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    Ein paar Meilen weiter östlich steigt die Straße zu einem Bergpass an.


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    Diese Berge haben eine Geschichte mit den frühen Apachen und insbesondere mit Geronimo. Nicht weit von hier ergab sich Geronimo 1886 den US-Truppen.

    An der Wasserscheide erinnert eine Gedenktafel an den Durchgang des Mormonenbataillons durch dieses Gebiet im Jahr 1846. Östlich des Passes führt die Straße durch Clanton Draw in Richtung Animas Valley, benannt nach der berüchtigten Gesetzlosenfamilie, die für Viehdiebstahl bekannt ist und bzw. nach der Schießerei im OK Corral in Tombstone.

    Unmittelbar östlich der Grenze des Coronado National Forest befinden sich Schilder, die mit der Diamond A Ranch in Verbindung stehen. Dieser sehr große Betrieb ist ein relativ neues Unternehmen im Animas Valley.

    Aus den Schildern, die an fast jedem Roadabzweig auf dem Grundstück der Diamond A Ranch angebracht sind, geht hervor, dass Besucher der Ranch nicht sehr willkommen sind. Die Nature Conservancy war der vorherige Eigentümer des Grundstücks der Diamond A Ranch. Soweit ich weiß, musste der Continental Divde Trail, ein wichtiger Cross-Country-Wanderweg, vom Ranchgrundstück weg verlegt werden, damit Wanderer sich nicht des Betretens der Ranch schuldig machen würden.

    Ich wollte eigentlich noch nach Süden Richtung Grenze zu Mexico, aber durch die vielen Verbotsschilder habe ich dann aufgegeben.

    Weiter geht es durch die Animas Ebene und nach etwa 80 Meilen erreicht man Animas in New Mexico - die letzten 20 Meilen sind wieder asphaltiert.


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    Fahrzeuganforderungen: Ein Fahrzeug mit hohem Freiraum und Allradantrieb wird empfohlen, aber die Straße ist bei gutem Wetter in einer Limousine befahrbar (Ich hätte auch mit einem Pkw fahren können).


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    Warnung: Das Fahren auf der Straße kann gefährlich sein. Man sollte daher das Wetter und die Straßenverhältnisse beachten. Und durch die Nähe zur mexikanischen Grenze sollte man auf Grenzgänger achten.


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    Informationen: John Slaughter Ranch und Museum, http://www.slaughterranch.com

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