Pearl Harbor, HI

  • Wai Momi - noch einmal Pearl Harbor


    Bevor ich meinem Tagesziel, der North Shore entgegen fahre, habe ich heute noch einen weiteren Stopp geplant. Ich möchte noch einmal Pearl Harbor besuchen, diesmal jedoch etwas ausführlicher. Schon früh breche ich auf, denn die kostenlosen Ticket für die Bootsfahrt zum Memorial sind heißbegehrt und oft schnell vergriffen. Doch ich habe Glück und Einzelplätze sind noch recht gut zu bekommen, sodass ich gar nicht lange warten muss.


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    Mit dem Boot geht es direkt zur Arizona, die vor Ford Island knapp unter der Wasseroberfläche liegt. Über ihr wurde eine Art Brücke errichtet, sodass Besucher das Schiff von oben ansehen können. Im Inneren gibt es eine Wand mit den Namen aller 1177 Soldaten, die auf der Arizona gestorben sind.


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    Von den Seiten habe ich dann einen ungehinderten Blick auf das Schiff.


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    Die USS Arizona war ein Schlachtschiff der Pennsylvania Klasse, das 1916 in Dienst gestellt wurde und damals zu den Mächtigsten seiner Zeit gehörte. Das Schiff wurde 1921 zur Pazifikflotte verlegt und sank am 7. Dezember 1941 während des Angriffs der Japaner auf Pearl Harbor in nur 9 Minuten, nachdem es von einer panzerbrechenden 800kg Bombe getroffen wurde, die die Munitionskammern zur Explosion brachte. Die Arizona hatte zuvor nie auch nur einen Schuss in einem Konflikt abgegeben.


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    1102 der 1177 Toten sind auch heute noch in der Arizona begraben. Bereits am 29. Dezember 1941 wurde daas Schiff als Kriegsgrab registriert und am 1. Dezember 1942 aus der Flottenliste gestrichen.


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    Als ich 2008 hier war, hatte ich übrigens die Ehre, zwei der wenigen Pearl Harbor Überlebenden hier zu treffen, ein wirklich einmaliges Erlebnis. Auch wenn ich diesmal keine Arizona Überlebenden treffe, war es doch auch beim zweiten Mal ein bewegender Besuch, den ich nicht so schnell vergessen werde.


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    Gleich neben dem Visitor Center von Pearl Harbor liegt auch die USS Bowfin vor Anker. Sie war ein U-Boot der Balao- Klasse, das im 2. Weltkrieg und während des Kalten Krieges im Pazifik eingesetzt wurde. Seit 1979 liegt sie in Pearl Harbor als Museumsschiff vor Anker. Für einen Besuch habe ich jedoch diesmal keine Zeit, denn ich habe noch etwas Anderes vor.


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    Mein zweites Ziel heute ist also nicht das U-Boot, sondern ein anderes Schiff, das hier vor Anker liegt. Sein Schwesternschiff, die USS Wisconsin habe ich bereits zwei Mal in Norfolk besucht, doch auf der USS Missouri war ich zuvor noch nie. Das soll sich aber heute ändern.


    Infos dazu hier


    [align='justify']Nach diesem beeindruckenden Besuch verlasse ich Pearl Harbor.

  • Auszug aus Reisebericht:


    So gestärkt breche ich nach Pearl Harbor auf. Schon im Vorfeld hatte ich mich dazu entschieden, hier noch einmal herzukommen. So habe ich mein Ticket für die Überfahrt schon online reserviert. Das erspart Anstehen und unnötige Wartezeit.


    Alles klappt hervorragend, nur mit den Taschen sind sie jetzt noch strenger als vorher. Man darf wirklich nichts mehr mitnehmen außer der der Kamera und dem Portemonnaie. Auch keine noch so kleine Tasche wird geduldet. In den letzten Jahren hat sich hier viel geändert und fast der gesamte Besucherbereich wurde neu gestaltet.

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    Nur die Haltestelle für die Boote ist noch am selben Platz. Doch ich habe noch etwas Zeit und schaue mir so das neue Museum an. Das ist wirklich ausgezeichnet. Weder anklagend, noch nur auf die USA bezogen, wie ich finde. Auch die Geschichte der Japaner und wie es zu jenem verhängnisvolle 7. Dezember 1941 kam, wird ausführlich erklärt.


    Dann wird es Zeit zum Anleger zu gehen. Zuerst geht es noch ins Theater, wo ein wirklich sehr emotionaler Film zu den Ereignissen dieses Ortes gezeigt wird. Ich habe ihn zwar schon mal gesehen, doch auch bei zweiten Mal bewegt er mich sehr.


    Jetzt geht es zu den Booten Und kurze Zeit später beginnt die Fahrt zur Arizona.


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    Es wird still auf dem Schiff umso näher wir dem Memorial kommen. Auch diesmal finde ich es bewegend, wenn ich daran denke, was sich hier abgespielt hat. Schließlich legt das Boot an und wir dürfen aussteigen.


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    An einer Tafel finden sich alle Toten des Angriffs, von denen zwar die Meisten auf der Arizona starben, aber auch die umliegenden Schiffe hatten Opfer zu verzeichnen.


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    Gleich unter der Wasseroberfläche ist sie dann zu sehen, die USS Arizona. Auch heute noch, fließt Öl aus ihrem Rumpf und die meisten der Toten Seeleute liegen noch immer in ihrem Rumpf begraben.


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    Rechts und links ragen weitere Anleger der damaligen Pazifikflotte aus dem Wasser.


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    Und etwa 100 Meter weiter liegt die USS Missouri am Pier. Sie habe ich 2010 besucht. Durch das Schiff kann man sich die gesunkene Arizona noch besser vorstellen, denn beide Schiffe waren sich recht ähnlich.


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    Nach etwa einer halben Stunde heißt es dann wieder Abschied nehmen, denn das nächste Boot will Besucher entladen. Und da man hier nicht zu viele Besucher auf einmal will, müssen dann die Leute von der vorherigen Tour wieder abfahren.


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    Länger halte ich mich heute nicht in Pearl Harbor auf. Die Missouri und das Flugzeugmuseum habe ich ebenfalls schon besucht und auf ein weiteres U-Boot heute keine Lust. So fahre ich zurück zum Rand des Diamond Head.

  • Pearl Harbor


    Heute morgen steht als erstes ein Ausflug nach Pearl Harbor auf dem Programm.


    Ab 7:00 Uhr, wenn die Historic Site öffnet, gibt es vor Ort kostenlose Tickets für die Tour zur Arizona Memorial Gedenkstätte. Da es davon nur eine sehr limitierte Anzahl pro Tag auf einer First-Come-First-Serve Basis gibt, wollen wir möglichst früh dort sein und starten deshalb wie auch in den letzten Tagen bereits um 6:00 Uhr.


    Der Tag erwacht gerade und der Himmel zeigt heute ein deutlich freundlicheres Gesicht. Und auch der Berufsverkehr in Honolulu ist um diese Zeit noch erträglich. Der Highway ist zwar relativ voll, aber es läuft.


    So sind wir bereits eine halbe Stunde vor der Öffnungszeit da - nicht zu früh, wie man an der langen Schlange sieht, die sich bereits gebildet hat. Und sie wächst minütlich an.


    Als der Schalter um 7:00 Uhr schließlich öffnet, stehen bestimmt 500 Leute oder mehr in der Reihe hinter uns.


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    Wir haben Glück und bekommen noch Tickets für die allererste Tour um 7:30 Uhr. Bis diese losgeht, können wir uns noch ein wenig im Museum umschauen.


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    Die Tour beginnt dann mit einem interessanten, etwa 20-minütigen Film über die Geschichte. Er zeigt, wie es zum Angriff der Japaner auf die US-Flotte kam, die hier in der Bucht vor Anker lag. 2346 US-Soldaten starben in den Morgenstunden des 7. Dezember 1941 bei dem Angriff und acht Schiffe sanken.


    Nach dem Film geht es mit der Fähre hinüber zu Ford Island. Wir werden gebeten, während der Fahrt und dem Aufenthalt am Memorial aus Respekt vor diesem Ort der Andacht die Telefone auf stumm zu schalten und auch das Texten zu unterlassen.


    Kurz vor dem Memorial hält das Boot dann an und die Nationalhymne wird gespielt. Es ist totenstill - sehr ergreifend.


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    Dann dürfen wir das Memorial betreten. Es ist über dem gesunkenen Schiffsrumpf der USS Arizona erbaut, welche noch heute hier auf dem Grund liegt - ein Grab von hunderten Soldaten, deren Leichen nie geborgen wurden.


    Teile des Kriegsschiffs ragen noch aus dem Wasser und durch die Wasseroberfläche kann man die Umrisse des Wracks erkennen. Teilweise sieht man sogar, dass noch immer Öl aus dem Wrack der Arizona austritt. Man sagt, das seien die Tränen der eingeschlossenen Soldaten.


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    Am Ende des Denkmals befindet sich eine Gedenktafel aus weißem Marmor, in die die Namen aller Opfer eingraviert sind.


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    Die Zeit am Memorial ist begrenzt, da hier immer nur Platz für eine Tour ist - nach 15 Minuten geht es mit der Fähre wieder zurück. Wir schlendern noch ein bisschen durch die Anlage und lesen die vielen Informationstafeln.


    Nach zwei Stunden haben wir dann alles soweit angeschaut was uns interessiert und brechen wieder auf.

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