Holle-in-the-Rock Expedition Heritage Center, UT

  • Holle-in-the-Rock Expedition Heritage Center



    Danach schauten wir bei Hole-in-the-Rock Heritage Center vorbei.


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    Immer, wenn ich die Bilder von der Hole-in-the-Rock Road und dem eigentlichen „Loch“ in den Reiseberichten gesehen, und ein paar knappe Sätze über „die ersten Mormonische Pioniere“ gelesen habe, fragte ich mich, warum um alles in der Welt haben die es getan??! Warum sind die durch solch ein schwieriges Terrain mit ihren Wagen gegangen, um dann so von den hohen Klippen zu Colorado runter zu steigen?! Es waren doch bereits die Überführungen bekannt, etwa Crossing of Fathers?!


    Der offizielle historische Name ihrer Hole-in-the-Rock Expedition lautet San Juan Expedition. Die Wikipedia erzählt ihre Geschichte ausführlich. Aber das Thema ist natürlich in unzähligen Artikeln behandelt. Neben der Wikipedia fand ich http://hirf.org/index.asp hilfreich. Außerdem beziehe ich mich auf folgende Büchern

    • “Legends, Lore & True Tales in Mormon Country”, edited by Monte Bona
    • “The Proper Edge of the Sky: The High Plateau Country of Utah”, By Edward A. Geary
    • “They Called It Potato Valley: a history of Escalante”, Alvey, Edson B.


    Wenn man es kurz zusammen fast, die in 1879 von The Church of Jesus Christ of Latter-day Saints (oder LDS Church, auf die Reihenfolge der Buchstaben achten! :-) organisierte Expedition war bereits die zweite in diese Gebiete. In 1870 war zwischen der USA Regierung und den Mormonen in Salt Lake City regelrechter Wettstreit über die Kontrolle über neue Territorien im Westen entbrannt. Bereits im April 1879 schickte LDS in das Gebiet zwischen Montesuma Creek und San Juan River die erste Erkundungsmission einer kleineren Gruppe der Pioniere. Diese umrundete den Grand Canyon von Süden, zunächst über Arizona, und dann wieder in nördliche Richtung etwa den modernen Highways 191,70 und 15 folgend. Die Route erwies sich als sehr schwierig. Die Pioniere gingen über trockene Gebiete, die von feindlich gesinnten Indianern bevölkert wurden. Sie musste permanent deren Angriffe erwehren und nach Wasserquellen suchen. In Kurz, sie haben nur knapp überlebt. Aber sie haben ihr Ziel erreicht und eine neue Siedlung „Montezuma Fort“ gegründet. Einige der Expeditionsteilnehmer blieben dort. Mit dem Versprechen, so schnell wie möglich mit Verstärkung und Proviant zurück zu kehren, nahmen die Anderen den Weg zurück nach Salt Lake City. Diesmal war das ein langer Umweg über Old Spanish Trail. Salt Lake City erreichten sie erst im September. Dem Aufruf seiner Anführer folgenden, kamen zu diesem Zeitpunkt bereits aus zahlreichen Mormonen Dörfern wie Parowan, Cedar City oder Oak City Familien zusammen. Die San Juan Expedition, die das neu erschlossene Gebiet besiedeln sollte, stand also. Man musste nur entscheiden, welche Route die nun nehmen soll.


    Silas S. Smith, der Halbbrüder der LDS Gründers, Joseph Smith Sr., führte sowohl die erste Erkundungsmission als die Hauptexpedition an.

    Man hat schnell die erste Route über Arizona als auch den Umweg über Old Spanish Trail verworfen. Mit 450 Meilen extra auf dem Old Spanish Trail würden die Pioniere den Weg nicht vor Anbruch der Winterzeit schaffen. Stattdessen entschied man sich für den direkten Weg über Escalante Desert. So sparte man, wie sie dachten, 250 Meilen. Wie Edward A. Geary schreibt, wusste man nämlich in Escalante über die Existenz eines Lochs in der Felswand des Glen Canyons, eben diese Holle-in-the-Rock. Auf die Anfrage aus Salt Lake City antworte man mit Zuversicht: „Obwohl es sicher schwierig wird, die Pferde und die Wagons runter zu Colorado zu bringen, die restlichen einigen Meilen bis San Juan sollten kein großes Problem darstellen“.


    Um jetzt auf die Frage „Warum“ zurück zu kommen. Ich denke, das war genau der Fehler, die zu der außergewöhnlichen Geschichte der Expedition führte. Warum man die oft als „ein der längsten und schwierigsten shortcuts in der Geschichte der Menschheit“ bezeichnet. Offenbar hat man auch die Schwierigkeit des Weges durch Escalante Desert unterschätzt. Holle–in-the-Rock wurde ja erst Mitte Dezember erreicht. Dass es bis zu Colorado nicht einfach wird, hat man erwartet. Dass es aber auf der anderen Seite von Colorado noch schwieriger wird, hat man nicht gewusst. Die Wagons über diesen "Uncle Ben's Dugway" herunter zur Colorado zu bringen war bestimmt nicht selbstverständlich. Aber die eigentlichen Probleme der Expedition begannen auf der anderen Seite. Den Weg konnte man nur mit reichlich Dynamite ebnen. Man musste es in Salt Lake City kaufen.



    Erst am 6 April 1880, nach 260 Meilen durch „baddest badlands on Earth“, die Expedition erreichte San Juan River.



    Etappen der Expedition:
    (1) Escalante Desert (2) Escalante River (3) Kaiparowits Plateau (4) Dance Hall/40 Mile (5) Fifty Mile Spring (6) Hole-in-the-Rock (7) Cottonwood Canyon (8) Cottonwood Hill (9) The Chute (10) Gray Mesa (11) Slick Rocks (12) Death Valley (13) Lake Canyon (14) Castle Wash (15) Clay Hills (16) Dripping Spring (17) Grand Gulch (18) The Cedars (19) Salvation Knoll (20) Owl Creek (21) The Twist (22) Comb Wash (23) San Juan Hill (24) Bluf City



    Panos “Descending the Hole-in-the-Rock” und “Last Wagon” by Lynn Griffin


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    Escalante in der Ferne …

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  • Escalante Heritage Center


    Getreu meinem Motto «Nach einem intensiven Tag folge ein lockerer» ist heute «easy day» angesagt. So besuche ich am Morgen das Escalante Heritage Center beim östlichen Ortsausgang. Dort erfahre ich viel Spannendes zum Durchzug von Mormonenpionieren in den Jahren 1879/80.


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    Seit Jahren interessiert mich die Hole in the Rock Road in der Nähe von Escalante wegen der vielen Naturwunder an ihrer Strecke einerseits sowie wegen des dramatischen «Hole-in-the-Rock»-Crossings andererseits.


    Ende der siebziger Jahre im 19. Jahrhundert war ein Treck aus dem mittleren Utah nach Süden aufgebrochen, um neues Siedlungsland im Grenzgebiet der Four Corners zu finden. Dabei kamen sie auch bei Escalante vorbei. Die Anführer entschieden sich bei der Wahl der nächsten Etappe für den kürzesten, jedoch weitgehend unbekannten Weg über die Ebene zwischen Escalante River und Fiftymile Mountain mit der anschliessenden Überquerung des Colorado Rivers. Dabei musste ein Durchgang durch die fast lückenlose Felsenkette vor dem Fluss gefunden werden. Eine breite und tiefe Felsspalte schien am besten dazu geeignet: das von den Pionieren so genannte «Hole in the Rock».


    Das Heritage Center zeigt im Aussenbereich grossformatige Bilder von den damaligen dramatischen Ereignissen. Sie sind auf Dauer ausgestellt und können frei besichtigt werden.


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    In meinem Foto-Archiv habe ich dazu zwei Aufnahmen aus dem Jahre 2013 gefunden. Damals bin ich die HITTR bis zum (schwierigen) Ende beim Hole in the Rock gefahren. Am Ende bildet die Road eine Schleife, an der auch das Visitor Register zu finden ist.


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    Das «Hole» ist in Wirklichkeit ein schmaler Felsspalt mit einem unglaublich steilen Abstieg.


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    Im Herbst des Jahres 1879 machten sich die 250 Treckangehörigen, Männer, Frauen und Kinder, mit 26 Planwagen auf den Weg zum Hole in the Rock. Während mehrerer Wochen wurde daran gearbeitet, den steilen Felsdurchgang hinunter zum Colorado River für den Treck passierbar zu machen.


    Am 26. Januar 1880 konnte der gefährliche Abstieg beginnen. Heute erscheint es kaum mehr möglich, dass durch den Felsspalt hinunter Planwagen «gefahren» sein sollen. Und doch ist es wahr. Eine Metallinschrift beim Durchgang bezeugt das Ereignis. Alle Siedler erreichten schliesslich das Ufer des Colorado, überquerten den Fluss und fanden Wochen später auch ihr neues Siedlungsgebiet bei der heutigen Stadt Bluff. Statt der geplanten sechs Wochen waren die Pioniere allerdings sechs ganze Monate unterwegs gewesen. Keiner der Teilnehmer ist auf diesem Zug ums Leben gekommen. Dagegen wurden zwei Kinder geboren.


    An all dies erinnert das Escalante Heritage Center mit zahlreichen Bildern, Texten, Gegenständen sowie einem spannenden Video.

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