Der Stewart - Cassier - Highway

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    Der Stewart-Cassier-Highway verbindet den Highway 16 im Nordwesten British Columbias mit dem Alaska Highway im südlichen Yukon, und das auf 728 km Länge. Die Strasse geht zwischen den Coast Mountains und den Rocky Mountains hindurch.


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    Wir befuhren ihn vom 15.05. bis 18.05.2011.


    Teil 1: Von Gitwangak (Kitwanga), BC am Highway 16 nach Hyder, AK


    In Gitwangak (bis 1991 Kitwanga) wird nochmal getankt und ein Liter Öl nachgefüllt, denn wir wissen nicht, wann die nächste offene Tankstelle kommt.
    Hier ist 4 km nördlich vom Abzweig Hwy 16 / Hwy 37 der private Cassiar RV Park mit Full Hookup in der Barcalow Road.
    Nur ein paar Minuten abseits vom Hwy, ruhige Lage, aber etwas ungepflegt, mit einem tollen Panorama. Wanderwege gehen direkt vom Platz weg.


    Gitwangak wird auch "The Place of the Rabbit People" genannt.
    Der Highway beginnt mit einem Schild an der Tanke und einer Brücke über den Skeena River.


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    Auf unserer Fahrt schauen wir auch öfters in den Rückspiegel. Es lohnt sich, denn auch die Kulisse hinter uns ist sehr sehenswert.


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    Und heute ist nach wie vor ein absoluter, perfekter Tag. Jetzt gibt es Bären, Bären und nochmals Bären - und 2 Elche, die sich nicht fotographieren lassen wollen.
    Allerdings ist ab Spät-Nachmittag kein schönes Wetter mehr und auch ab und zu Regen.


    Es dauert nicht lange und wir sehen wieder einen imposanten Schwarzbären.


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    In der Folge können wir darauf wetten, nach der nächsten Kurve wieder einen zu sehen. Die Frage ist nur, ob er stehen bleibt oder abhaut.


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    Schöne, natürliche und auch kleine Seen können wir entdecken mit der Sumpfpflanze, die nur dort wächst, die Yellow Arum.


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    Kurz vor Meziadin Jct. erwischen wir einen mittelgrossen Grizzly. Er liess sich nicht durch unser WoMo ärgern und frisst und frisst und frisst das Gras am Wegesrand.


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    Er geht an unserem WoMo vorbei, wir überholen ihn wieder und das Ganze von vorn.


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    Unglaublich spannend für uns, auch weil es so ein schönes Tier ist.


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    Eine grosse Zahl Black Bears sichten wir weiterhin, aber leider bleibt es bei diesem einen Grizzly.


    Die Trucker Station (gutes Frühstück) und auch der Provincial Mediazin CG ohne Hookup (Trinkwasser an der Pumpe, kein Wasserschlauchanschluß) sind noch geschlossen. Schade, denn es ist ein landschaftlich grossartiger Campground und wir hätten gerne hier Station gemacht.
    Bei Meziadin Junction geht es ab nach Stewart/Hyder über die 37A.
    Zuerst fahren wir am Meziadin Lake vorbei.


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    Und hier sehen wir den Starbären, den wir spontan Balou nennen.


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    Er kratzt Bauch und Rücken an einem Strommast und es gefällt ihm zusehends.


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    Das haben wir noch nicht gesehen und sehen wir auch nicht mehr. :traen:


    Das Bären-Video ist HIER


    Auch danach bekommen wir noch Schwarzbären zu Gesicht.


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    Es geht weiter Richtung Stewart.


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    Nach der Überquerung des Strohn River, 30 km vor Stewart, ist der blau-grün schimmernde Bear Glacier zu sehen, der kleine Eisberge in den Strohn Lake kalbt, vor uns.


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    Es geht am Bear River vorbei ...


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    ... und durch den Bear River Canyon nach Stewart.
    Stewart liegt am Ende des Portland Canals, dem längsten Fjord Kanadas und ist Kanada's nördlichster eisfreier Hochseehafen.
    Eine Menge Schwarzbären sind hier zuhause, aber wir sehen auf dieser Strecke keine.


    Wir essen in Stewart im Restaurant des King Edward Hotels sehr leckere Ribs.


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    Der Rainey Creek CG mit Full Hookup ist leider noch geschlossen (er liegt sehr schön in einem Kiefernwald) und der Bear River CG in Stewart verbietet Campfire.
    Darum fahren wir nach Hyder, Alaska/USA, und das ohne Zollformalitäten.
    In Stewart und Hyder wurde übrigens der Film "Bear Island – Die Bäreninsel in der Hölle der Arktis" gedreht.
    Hier ist die Zeit offiziell eine Stunde zurückgedreht (die Amis sind schon etwas gaga). Aber das juckt uns nicht, denn wir fahren ja morgen wieder zurück.
    Wir übernachten auf dem Run-A-Muck Campground (Full Hookup) für $ 22,-- und haben abends ein Lagerfeuer mit viel Rauch, weil das Holz nass ist, und einer Menge Moskitos.


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    Bis kurz vor Mitternacht sitzen wir bei noch hellem Licht draussen.
    Die Erfahrung zu machen, dass es eigentlich nie richtig dunkel wird, ist schon toll.

    • Offizieller Beitrag

    Teil 2: Von Hyder, AK nach Upper Liard, YT am Alaska Highway


    Am nächsten Tag ist Regen angesagt, der später in Bewölkung übergeht, 12 Grad, richtig fies. Brrrr. :EEK:


    Wir hatten vor, dem Salmon Glacier, dem 5.grössten Gletscher Nordamerikas, einen Besuch abzustatten. Aber der Regen macht uns einen Strich durch die Rechnung. Die Strasse ist nicht passierbar.
    Wir lassen uns mehr Zeit, dumpen und sehen uns noch Hyder an.
    Beim Seafood Express (ein alter Bus) gibt’s hervorragenden Fisch, aber man hat leider noch geschlossen.



    Nordatlantik Shrimps, die dort von Fischern im Meer gefangen werden haben etwa die Größe von Kings Prawns, aber mit viel besserem Geschmack. Das wußten wir aber damals nicht.


    Wir tummeln uns noch etwas in diesem Ort, sehen uns die alten Häuser an und dann sind wir auch schon an der Grenze.




    Hyder nennt sich auch "die freundlichste Geisterstadt in Alaska". :)




    Die alte Grenzstation kann auch noch bewundert werden.



    Bei der Einreise nach Stewart, BC/Can. werden wir gefragt, ob wir Zigaretten oder Alkohol dabei haben, die wir in Hyder, USA gekauft hätten.
    Hatten wir nicht ;) und als Belohnung bekommen wir einen Bärenstempel in den Pass und sind wieder in B.C. :!!




    Wir fahren an dem Fjord entlang, wo vor einiger Zeit die Stege abgebrannt sind.



    Auch Stewart wird noch etwas unter die Lupe genommen, aber die Stadt bleibt nichtssagend für uns. Allerdings einige Altertümchen interessieren doch. :)




    Also machen wir uns nach dem Tanken wieder auf den Weg zurück Richtung Hwy 37.
    Wir besuchen einen kleinen Waldfriedhof, den Wards Pass Cemetery.



    Zwischen den Gräbern ragen einige Verkehrsschilder in den Himmel, z.B. Vorfahrt gewähren. :EEK:



    Auf einem Friedhof?! Was das soll und wer die Idee hatte, bleibt uns schleierhaft. :nw:



    Wir kommen an einigen Wasserfällen vorbei ....



    ..... und auch wieder am Bear Glacier. Das Eis schimmert jetzt blau.




    Einige Findlinge des sich zurückziehenden Gletschers sind zu sehen .....



    ..... und wir stossen wieder auf den Stewart Cassier Highway.
    Von Meziadin über die 37 nordwärts zum Alaska Highway sind es ca. 500 km.
    In diesem Streckenteil befanden sich die beiden letzten Abschnitte, die noch wie Feldwege waren. Das ist heute anders. Alles ist befestigt und gut zu befahren.
    Auch heute ist wieder ein Bärentag und wir sehen eine Menge Schwarzbären, aber nach wie vor keine Grizzlys mehr.






    Bei km 165 führt eine Brücke über den Hanna Creek North.
    Wir überqueren bei Kilometer 189 den Bell-Irving River und der Highway folgt dem Fluss für etwa 60 km.
    Die Bell 2 Lodge kommt in Sicht und die Anlage gefällt uns sehr.




    Wir übernachten auf dem dortigen Campground für $ 35,--. Sehr sauber und zweckmässig.


    W-Lan wird nach Masse abgerechnet: 1 MB für $ 1,20. Abrechnung am nächsten Tag. Macht nix. Ich will ja nur Text schreiben und etwas surfen.
    Das kleine Restaurant ist leider um 20:00 Uhr bereits geschlossen, aber wir haben noch Pizza im Kühlschrank.


    Am nächsten Morgen gibt’s bei der Abrechnung der Internet-Verbindung die Überraschung: ich soll 80 MB "verbraucht" haben und somit habe ich ca. $ 97,-- für's Internet zu zahlen. Ich lasse den Manager kommen und der klärt auf: Die Angestellte hat MB mit KB verwechselt. Ich muss nichts mehr zahlen. :P


    Wir fahren wieder Richtung Norden, allerdings wird die Landschaft etwas eintönig, denn die Laubbäume haben noch kein grünes Kleid.
    "Bei Bewölkung sind alle Bäume grau", sagt man ausserdem, glaube ich.
    Am Eastman Creek ist ein Infostand über den Hwy 37.



    Eine Schwarzbärin mit zwei Jungen überquert die Strasse, ist aber schnell wieder verschwunden.
    Am Kinaskan Lake ist nur Ruhe und ein schöner CG (ohne Hookup).
    Fast alle Stellplätze sind direkt am Seeufer (jedoch ziemlich nah beieinander), sehr sauber.
    Das ist ein wunderbarer Provincial Park inmitten der Berge.





    Aber nicht, dass ihr denkt, hier ist es kalt. Nein, eine angenehme Temperatur empfängt uns.


    Beim Tatogga Lake Resort gibt's zwar am See einen CG mit Full Hookup und grosszügig angelegten Plätzen, aber die Tankstelle hat zu. Überhaupt war niemand zu sehen, schon fast ghostig.


    Iskut ist die erste Ortschaft hinter Kitwanga auf der 37, nach 406 Kilometern. Wir benötigen aber weder Tankstelle noch Restaurant, Motel oder Mountain Shadow RV Park.
    Wir sehen die Blockhaus-Einfahrt zur Bear Paw Ranch. In dem Blockhaus kann man übernachten und evtl. auch etwas essen. Die Besitzer sind Österreicher. Wir fahren aber weiter.



    Ein brauner Bach fliesst an der Strasse vorbei. Wo die Bräunung herkommt, wissen wir nicht.



    Einige Rentiere können wir im Schnee eine geraume Zeit sehen.




    Dann kommen die Privincial Parks Mount Edziza und Spatsizi Plateau. Der erste beinhaltet uralte vulkanische Bergformationen. Es gibt nur eine Strasse in den Edziza: von Dease Lake nach Telegraph Creek, allerdings nur für Truck Camper, denn die Serpentinen sind für grössere WoMos nicht geeignet.
    Der Spazizi ist einer der grössten Wildnisparks Kanadas mit sehr vielen Wildtieren und ohne Strassen. Diesen Park kann man nur erwandern.
    Drei oder vier Black Bears sind heute die Ausbeute, die sich schnell verkrümeln. Es wird weniger mit der Bärenbeobachtung.


    Wir übernachten auf dem Waters Edge CG mit Full Hookup am Dease Lake für $ 28,--, nachdem wir im Dorf Dease Lake Steak und Burger zu uns genommen haben.


    Heute hatten wir durchwachsenes Wetter, von allem etwas. 13 Grad.
    Am 40 km langen Dease Lake haben wir schöne Blicke auf den See mit dem Eis. Es ist ein klasse See und wir haben einen wildromantischen Sonnenuntergang.









    Der Morgen begrüsst uns leicht bewölkt, später scheint die Sonne und es werden wieder 20 Grad !!!
    Bei der Abfahrt vom Campground sehen wir, wie der Pächter mit seinem Hund zur Toilette geht. Der Hund muss angeleint draussen warten, während der Chef sich innen erleichtert.



    Nördlich von Dease Lake zieht sich der Highway durch das breite Tal des Tanzilla Plateaus.



    Von Gravel Road ist nichts mehr zu sehen. Die Strasse ist geteert worden.
    Am Ende des Dease Lake gibt es den sehr schön am Fluß gelegenen privaten Dease River Crossing RV Park ohne Hookup. Man kann duschen (teuer, 4,00 $), aber es gibt Einzelkabinen mit WC etc.


    Viele kleine Seen sind noch mit Eis bedeckt.



    Das Nest Jade City (im Sommer 15 Einwohner) mit dem hochklingenden Namen verdankt seine Existenz den großen Jadevorkommen in dieser Gegend. Jade ist ein Halbedelstein und wird ausgesprengt. Die Steinblöcke werden direkt an der Straße verarbeitet.





    In einem Laden werden die fertigen Produkte ausgestellt und völlig überraschend findet Bärbel einen Ring als Andenken, der ihr zusagt.



    Etwa 2 km weiter ist der Abzweig zum 15 km entfernten Cassier, in der noch etwa 20 Menschen leben. Die Ansiedlung darf nicht betreten werden. Die Mine lieferte hochreines Chrysotil und die heutigen Bewohner sind nur mit der Bewachung der Gebäude und der Rekultivierung der Mine beschäftigt.
    Nicht weit von Centreville wurde mit 2 kg der grösste Goldklumpen in Brit.Col. gefunden.


    84 km nördlich von Dease Lake, direkt am Cotton Lake, gibt es das Moose Meadows Resort, das von Jägern bevorzugt wird.


    Entlang des Highways befinden sich mehrere malerische Seen, z.B. Aeroplane Lake, Mud Lake und Boya Lake.





    Der Boya Lake liegt im gleichnamigen Provincial Park und hier kann man auch Biber bei der Arbeit beobachten. Leider waren sie wohl in Urlaub.





    Ein traumhafter CG liegt an diesem klaren stillen See, umgeben von einem tollen Bergpanorama.
    Viele Plätze sind ab Nr. 15 direkt am Ufer des wunderschönen Boya Lakes, andere auch dahinter im Wald. Vom Platz 22 hat man eine super Sicht über den See und die dahinter liegenden Hügel.
    Eine Übernachtung hier wäre bestimmt eine Freude.



    Wir überqueren jetzt mehrere Flüsse und fahren durch eine wunderbare Landschaft.
    Bei km 720 und am 60. Breitengrad verlassen wir "Super, Natural British Columbia", und kommen in das Yukon Territory, dem "Land of the Midnight Sun".



    Bei Upper Liard stossen wir auf den Alaska Highway.
    Schon seit den 1860er Jahren wird über einen Highway nachgedacht, der damals Pioneer Road genannt wurde.
    1929 wurde er International Highway genannt. Geplant wurde die A-Route und die B-Route. Die A-Route führte über den von uns befahrenen Cassier Highway, die B-Route über den in etwa heute existierenden Alaska Highway.
    Der Alaska Highway wurde am 21. November 1942 nach 8 Monaten Bauzeit und Kosten von 138 Million Dollar eröffnet. 50 Menschen verloren dabei ihr Leben.
    Nach dem japanischen Angriff auf Pearl Harbour am 07.12.41 rechneten die USA mit einem Angriff auf Alaska (der auch am 03.06.42 auf Dutch Harbour auf den Aleuten stattfand und mit der Besetzung von 2 Inseln, Attu und Kiska, gipfelte). Und so wollte die US-Army den Nachschub an Waffen und Verpflegung zur Verteidigung sicherstellen.
    Dafür musste eine ca. 2.400 km lange Strasse innerhalb eines Jahres gebaut werden, die heute 2.288 km lang ist. Durch ein Gebiet, wo noch niemand war und Temperaturen, die mörderisch waren. Aber man schaffte diese Pionierleistung.
    Es gab eine kanadische Flugplatz-Route von Dawson Creek bis nach Fairbanks. Daran hatte man sich orientiert. Die Strasse führt jetzt an den Flughäfen vorbei.


    Eine Polizei-Verkehrs-Kontrolle hält uns an der Einmündung kurz auf. Sie sind mit vielen Leuten, Spürhunden und Wagen im Einsatz. Nach einer Verkehrskontrolle sieht das allerdings nicht aus. Wir meinen, dass sie jemanden suchen.
    Und NEIN, es ist nicht das, was ihr seht und denkt. :D;)



    Der private Campground “Junction 37” an der Tankstelle und dem Motel soll sehr schlecht sein (wegen der Sanitäranlagen), hat aber Full Hookup.


    Hier am Alaska Highway endet der Stewart-Cassier-Highway.
    Nicht weit von hier Richtung Osten ist Watson Lake mit dem Schilderwald, aber das ist eine andere Geschichte.



    Alle Bilder HIER

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