National Civil Rights Museum, Memphis, TN

  • Offenbar gibt es auch noch keinen Beitrag dazu, deshalb hier ein paar Infos


    Das National Civil Rights Museum, 450 Mulberry Street, Memphis (Tennessee), befindet sich an dem Ort, an dem 1968 das Attentat auf Martin Luther King verübt wurde.



    Es handelt sich um eine sehr umfangreiche und interessant dargestellte Geschichte des Civil Rights Movements.
    Wenn man sich alles an sehen wollte, würde ein Tag wohl nicht reichen. Wir haben für einen Überblick schon 2 Stunden gebraucht.


    Closed EVERY Tuesday
    Monday, Wednesday through Saturday 9 a.m. – 5 p.m.
    Sunday 1 p.m. – 5 p.m.


    Summer Hours (June 1 – August 31):
    Closed EVERY Tuesday
    Monday, Wednesday through Saturday 9 a.m. – 6 p.m.
    Sunday 1 p.m. – 6 p.m.


    Admission
    Adult $10.00
    Seniors and Students w/ID – $9.00

    Children 4-17 years – $8.00
    3 and under – Free

  • Wir waren am Vormittag in Graceland und am Nachmittag im Civil Rights Museum. Obwohl der Kontrast von Graceland zu diesem ernsten Ort extrem war, war der Besuch sehr beeindruckend und interessant! Wenn man in Memphis ist, ein must do! :!!


    Ein paar Bilder habe ich auch. Leider nur von außen. Die Bilder von drinnen sind leider futsch... :nw:






  • Haben wir auch so gemacht, allerdings gehts das zeitlich nur, wenn man ne ganz frühre Tour in Graceland bucht.

    Man kann bei beiden Locations mehr oder weniger Zeit verbringen. Alles eine Frage der Intensität. Das eine am Vormittag (Graceland) und das Museum am Nachmittag ist in meinen Augen gut machbar. Danach den Tag in der Beale Street ausklingen lassen... ;prost1;

  • Gehen wir ins Museum.


    Museum am Morgen. Noch war es trocken.


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    Das Museum war früher ein Motel, in dem Marin Luther King ermordet wurde. Jetzt ist es das National Civil Rights Museum.


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    Ist nicht uninteressant, wenn man in Memphis ist, sollte man da hin. Es geht um die Geschichte der Bürgerrechtsbewegung im allgemeinen, die Geschichte und den aktuellen Zustand von Bürgerrechten im noch allgemeineren und natürlich um Martin Luther King im besonderen und die Ermordung im noch besondereren.


    Erschossen wurde Martin Luther King aus dem Gebäude gegenüber des Motels. Aus diesem Raum. Sieht aus, als ob da seitdem niemand durchgewischt hat. Naja, die haben halt nicht so viel Geld im Süden.


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    Der Blick aus dem Nebenzimmerfenster auf das Motel, Mr King wurde erschossen, als er im ersten Stock vor seinem Motelzimmer stand.


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    Um die Ermordung gibt es natürlich die üblichen Verschwörungstheorien, die im Museum ausgiebig erläutert werden, auf die ich hier aber nicht eingehen will, weil ich die meisten vergessen hab. Im Zweifel war halt mal wieder J. Edgar Hoover schuld.


    Nett fand ich, dass hier wenigstens Lyndon B. Johnson mal richtig gewürdigt wird. Der wird ja leider oft als Bösewicht dargestellt, weil er nach Kennedy Präsident war und weil er im Vietnam-Krieg miteskaliert hat. Aber es ist auch vermutlich der Präsident, der die größten Anstrengungen im Kampf gegen Armut unternommen hatte und der die größten Verdienste um die Durchsetzung von Bürgerrechten erworben hat. Er boxte den Civil Rights Act durch, obwohl er wußte, dass die Demokraten deshalb die Südstaaten verlieren werden.

  • Ich zitiere mal aus meinem Reisebericht aus 2014:


    Das Museum, das sich ganz der amerikanischen Bürgerrechtsbewegung verschrieben hat, wurde um/am Lorraine Motel gebaut. Hier hat man am 4. April 1968 vor Zimmer Nr. 306 Martin Luther King jr. (MLK) ermordet. Hier wohnte er während eines Besuches in Memphis.



    Das Museum öffnete in 1991 und wurde ab 2012 für eine größere Renovierung geschlossen. Die Wiedereröffnung fand 2014 statt und wir haben somit Glück, dass wir das modernisierte Museum besuchen können. Der Eintritt kostet 15 $ pro Person und ist in Anbetracht des Gebotenen IMHO als angemessen anzusehen.


    Wir finden es beide extrem gelungen, dass man die Fassade des Motels sowie zwei Zimmer erhalten und das Museum drum herum gebaut hat.


    Es ist dadurch wesentlich eindrücklicher als wenn man das Museum an einem anderen Ort gebaut hätte, der selbst keine geschichtliche Relevanz hat.


    Hier sieht man Zimmer 306. Direkt davor an dem Knick des Außengehbereiches wurde MLK erschossen.



    Wir kaufen uns Eintrittskarten und laufen dann die verschiedenen Ausstellungen ab. Man wird hier durch diverse Gänge und verschiedene Ausstellungsbereiche geführt, die sich den unterschiedlichen zeitlichen Etappen der Bürgerrechtsbewegung annehmen.


    Das Museum ist sehr text- und audiolastig. Auch wenn hier viele kleinere Kinder rumrannten, halte ich es für diese nicht als geeignet. ;;TeACH;; Auf jeden Fall sollte man der englischen Sprache halbwegs mächtig sein, damit man die vielen interessanten Zeitdokumente und Schilderungen in Text und Ton verstehen kann.


    Auf dem nächsten Foto sieht man z. B. einen Bereich, an dem man über die unten angebrachten Telefonhörer Schilderungen von Menschen zu ihren Erlebnissen als diskriminierte amerikanische Bürger hören kann.



    In einem anderen Bereich wird der Montgomery Bus Boycott von Rosa Parks thematisiert:



    Wenn man in dem Bus zu weit nach vorn läuft, kommt eine harsche Stimme des Busfahrers, die wie einst auffordert, dass man auf den hinteren Plätzen (für Schwarze) Platz nehmen muss. Zudem musste man Platz machen für weiße Fahrgäste. Die Afroamerikanerin Rosa Parks widersetzte sich dem im Dezember 1955 und wurde festgenommen.



    All dies war Auslöser für den fast einjährigen (!) Busboykott der schwarzen Bevölkerung von Montgomery. Sie forderte gleiches Recht, lief fortan zu Fuß, organisierte Fahrgemeinschaften und nutzte Taxis. Die Verkehrsgesellschaft hatte massive Verluste und gab dennoch nicht nach.


    Die Stadt setzte diverse Maßnahmen ein, um den Boykott zu einem Ende zu zwingen. Erfolglos. Letztlich kam die Thematik der Segregation vor Gericht und im November 1956 entschied der Oberste Gerichtshof endlich, dass die Segregation verfassungswidrig ist. :app:


    Ein weiterer wichtiger Meilenstein der Bürgerrechtsbewegung waren die Sit-ins. Jener mit der größten Wirkung fand ab 1. Januar 1960 in Greensboro, NC, statt. Vier junge schwarze Studenten kauften im Woolworth Kaufhaus ein und setzten sich dann an den Lunch Counter, der nur weißen Kunden vorbehalten war. Man verweigerte ihnen den Service. Sie blieben sitzen bis der Laden schloss.



    Am nächsten Tag kamen weitere 20 Studenten, um dem Sit-in beizuwohnen. An Tag 3 waren es schon 60, die an der friedlichen Demo teilnahmen. Am 4. Tag waren es 300 :!!


    Nach einer Woche gab es ähnliche Aktionen in anderen Städten. In den betroffenen Läden gingen die Umsätze um bis zu 30 Prozent zurück. In mehreren Läden wurde die Segregation schließlich aufgegeben, in anderen wurde sie stur fortgesetzt. Im Woolworth in Greensboro wurden die ersten Schwarzen (drei der eigenen Angestellten) am 25. Juli 1960 am Lunch Counter bedient. :gg:



    Der sogenannte Freedom Ride setzte sich ebenfalls für die Abschaffung der Rassentrennung ein. Die Freedom Rider fuhren dazu Überland in Bussen und prüften, ob das Urteil des Obersten Gerichtshofes auch tatsächlich umgesetzt wird. Schwarze und weiße Fahrgäste setzten sich dazu gemischt. Immer musste ein Schwarzer in den (ehemals) nur Weißen zustehenden Sitzbereichen Platz nehmen.


    Die Freedom Rider setzten sich großer Gefahr aus. So stürmte 1961 der Mob einen Bus in Alabama und steckte ihn in Brand.



    Eine der am meisten von der Rassentrennung betroffenen Städte war Anfang der 1960er Jahre Birmingham, AL. Unter anderem angeführt von Martin Luther King jr. entstand hier das 1963 Birmingham Movement, das zahlreiche friedliche Demonstrationen durchführte, um landesweit auf die Rassendiskriminierung aufmerksam zu machen.



    Im April 1963 wurde MLK durch sein Mitwirken an den Demonstrationen verhaftet und eingesperrt.


    24 Stunden lang wurde ihm ein Anwalt verweigert. Als seine Frau, die sich gerade von der Geburt des 3. Kindes erholte, nichts von ihm hörte, schlug sie dem Anwalt vor, Präsident Kennedy einzuschalten. JFK rief sie wenig später an. Sie solle einen Anruf Ihres Mannes in Kürze erwarten. Nach 18 Tagen entließ man MLK wieder aus dem Gefängnis.



    Selbstverständlich wird auch der March on Washington thematisiert. Die „I have a dream“-Rede von MLK kann man sich hier anhören und auch ein Video der Aufzeichnung läuft.



    Mehr als 200.000 Menschen demonstrierten vor dem Lincoln Memorial in Washington D. C. gegen die Rassendiskriminierung. MLK hielt seine berühmte Rede „I have a dream“



    Wir sind damit nun auch in dem Teil gelandet, der sich mit Martin Luther King jr. befasst. Unbemerkt sind wir im Museum nun im 1. Stock auf der Höhe seines Hotelzimmers im Lorraine Motel angekommen. Dieses sowie das gegenüberliegende Zimmer hat man im Original erhalten. Wir können somit in die Zimmer schauen und gleichzeitig auch einen Blick von hier oben auf die Straße und hinüber zu dem Gebäude werfen, aus dem der Mörder schoss.


    Kings Zimmer 306:



    Zimmer gegenüber:



    Blick hinaus. Rechts sieht man die markierte Stelle an der MLK erschossen wurde:



    Es ist interessant und natürlich auch bedrückend.


    Auf dem vorherigen Foto sieht man auch den zweiten Museumsteil, der auf der gegenüberliegenden Straßenseite liegt. Dort dreht sich alles um die Suche des FBI nach Kings Mörder. Unzählige Beweismittel sind hier ausgestellt und man sieht auch das Zimmer der Pension, in dem der Mörder James Earl Ray seinerzeit abstieg und vom Badezimmer aus schoss.





    Die gesamte Ausstellung kann ich nur empfehlen, wenn man sich ein wenig für die Bürgerrechtsbewegung interessiert. Hier werden viele Details dargestellt und erklärt. Das alles geschieht – nach meinem Eindruck – recht sachlich und nicht glorifizierend.


    :!! :!! :!!

  • Nachdem wir 1 1/2 Stunden :EEK: hier verbracht hatten, fuhren wir zum Civil Rights Museum, das sich im Lorraine Motel befindet, wo Dr. Martin Luther King Jr. erschossen wurde.


    In der Nähe sah ich ein hübsches Mural


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    Das Lorraine Motel


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    Das Zimmer, vor dem MLK ermordet wurde:


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    Das Museum war wirklich ganz toll gemacht. Es wird die gesamte Geschichte der Bürgerrechtsbewegung dargestellt.


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    Das Zimmer von MLK:


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    Wir dachten, wir brauchen etwa 1 Stunde für das Museum. Wir haben 2 1/2 gebraucht.

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