ALCAN - der Alaska Highway

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    ALCAN - der Alaska Highway



    Der Plan, eine durchgehende Straße oder Eisenbahnlinie nach Alaska zu bauen, reicht zurück bis in die Zeiten des Goldrausches, scheiterte jedoch in Friedenszeiten an der Furcht der Kanadier vor ihrem Nachbarn im Süden, der immer schon an eine Landverbindung nach Alaska interessiert war. Was im Frieden nicht gelang, wurde dann im Krieg Wirklichkeit. Der Angriff der Japaner auf Pearl Harbour 1941 lieferte den Amerikaner ein Argument dem sich die Kanadier nicht entziehen konnte, die japanische Bedrohung Alaskas. Eine Nachschubstraße musste her. Flugzeuge kundschafteten die Strecke aus, Trapper und Indianer machten dann das Feintuning am Boden und ihnen folgten dann die Bulldozer die einfach eine Schneise in die Wälder fuhren. Nach nur 6 Monaten trafen sich die Baukolonnen aus 11.000 Soldaten am 24. September 1942 am deswegen so genannten Contact Creek und am 28. Oktober 1942 in Beaver Creek, die offizielle Einweihung war dann am 20.November 1942 am Soldiers Summit. Als echte Allwetterstraße war der Alaska – Canada – Highway aber erst ein gutes Jahr später zu benutzen, denn aller Feierlichkeiten zum trotz musste die Trasse bereits 1943 saniert und zum Teil verlegt werden. Und wie bei der ersten transkontinentalen Eisenbahnverbindung in der USA, die heute auch nicht mehr über den Golden Spike verläuft, verläuft der ALCAN nicht mehr über Soldiers Summit, Yukon. Zur 50 Jahr Feier war der ALCAN dann durchgehend asphaltiert, theoretisch, wenn man die Baustellen abzieht, selbst 2004 konnte man noch lange Strecken hinter den Pilot Cars durch die Großbaustellen fahren und auch wir trafen einige Baustellen an. Dennoch T-Shirts mit „I survive the ALCAN“ entbehren heutzutage jeder Grundlage, ein Abenteuer ist er nun wirklich nicht mehr. Der höchste Punkt ist mit 1295m der Summit Lake Pass im Stone Mountain Provincial Park, gefolgt vom 1004m hohen Boutillier Summit, die auch gleichzeitig die einzigen Kurvenreiche Abschnitte darstellen. Der Rest ist relative Gradlinig ausgebaut und ohne nennenswerte Steigung.



    Von Dawson Creek mit seinem Milepost 0 bis Delta Junction sind es 1.422 Meilen oder 2.288km. Im Laufe der Jahre verkürzte er sich durch Trassenverlegung um 60km, dennoch behielten die alten Meilensteine, nun Historical Mileposts, ihre Gültigkeit, sie waren zu festen Größen in Adressen und Werbeschilder geworden.









    Keine blassen Schimmer mehr welchen CG wir in Dawson Creek in Beschlag nehmen. Laut AAA Tourbook soll er WiFi haben, das wäre aber durch das Gewitter außer Betrieb. Als wir unserem Full Hookup bezogen haben, stell ich fest wir haben zwar Netz aber keine Verbindung. Ich schnapp mit das Notebook und geh zum öffentlichen Telefon. Es hat Data Port und via Modem gehe ich zum letzten Mal mit meinen AOL Account online. Am nächsten Tag wird auch mein Konto von „Who the F.. is Alice“ von AOL Deutschland übernommen. Oh funktioniert das, fragt ein Typ hinter mir? Ja das geht, das Platznetz ist ja wegen Gewitter außer Betrieb. ;haha_ Ha, Ha meint er, das sagen sie schon seit 4 Wochen. Die Wettervorhersage ist für die nächsten Tage mehr als grausam, Dauerregen.



    Die ersten ca. 450km von Dawson Creek nach Fort Nelson sind schon bei schönen Wetter unspektakulär und im Dauerregen Grau noch trister und langweiliger. Es gibt 6 Provincial Parks auf der Strecke

    • Kiskatinaw südlich von Fort St. John
    • Charlie Lake nördlich von Fort St. John
    • Buckinghorse River Way, auf halber Strecke zwischen Fort Nelson und Fort St. John
    • Prophet River Wayside
    • Goguka Creek
    • Andy Baily südlich von Fort Nelson,


    Beim Pink Mountain bekommt man 1 Stunde geschenkt, man hatt nun Pacific Time. Dafür klaut man den Zivilisationsverwöhnten Reisenden das Handynetz bevor er Fort St. John erreicht. Fährt man den ALCAN also umgekehrt, also in Nord-Süd Richtung, erlebt man das einzige Highlight dieser Teilstrecke, die Geräusche die südlich von Fort St. John ertönen, wenn eine SMS nach der anderen auf den Handys ankommt, dann hat man die Handyfreie Zone hinter sich gelassen, die Zivilisation ereicht.



    Fort Nelson, dem 1805 gegründeten Pelzhandelsposten der heute von Ölschiefer, Erdgas und Holzindustrie lebt und die dafür sorgt das die Straße eine einzige Dreckwüste wird bei Regen, verursacht von all den Fahrzeugen die den ganzen Schlamm von den Unpaved Roads mitbringen. In Fort Nelson beginnt auch die einzige Straße die in die Nord West Terretories führt.

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    Von Fort Nelson zum Muncho Lake PP

    140 km westwärts von Fort Nelson erreicht man den Stone Mountain Provincial Park und der ALCAN überwindet den höchsten Pass auf seinem Weg nach Alaska, den Summit Pass (1295 m). Gleich hinter dem Pass liegt am Summit Lake der Summit Lake CG mit 28 Plätzen für Camper und Zelt. Der Platz ist großzügig angelegt mit großen Abstand zu den einzelnen Plätzen und von allen hat man einen großartigen Blick auf die Bergwelt, unten noch bewaldet, oben nackter Fels. Dieser Kontrast der aus dem grünen Tal aufragenden Berge, das hat schon was.
    Gegenüber des Passes liegt der Summit Peak (2014m) auf den der gleichnamige Summit Peak Trail führt. (10km hin- und zurück, anstrengend, in anderen Quellen steht 2,5km Oneway). Dallschafe und Cariboos sorgen dann wohl für die einzige Ursache für Verkehrsstaus auf dem Alaska Hwy.
    Ich habe von all dieser Schönheit leider keine Bilder. Es versank als wir dort waren alles im Regen und Grau in Grau und bei dem Stau sahen wir zwar die Cariboos, aber für Fotos waren wir leider zu weit hinten.

    Stone Mountain Provincial Park

    Aus dem Stone Mountain PP windet sich nun der ALCAN durch die einzige Schlucht auf seiner Streckenführung runter zum Muncho Lake PP. Die Konstrukteure des ALCAN wählten diesen Weg um den Canyon des Liard Rivers zu umgehen.
    Der See ist ein Highlight der Strecke, seine jadegrüne Färbung rührt von Kupferoxiden. Es gibt zwei Campgrounds am See, Strawberry Flats CG am Südende und den MacDonalds CG im Norden. Wenn ich mich recht erinnere sind die Lodgen, die es auch gibt, oder muß man sagen gab, geschlossen. Jedenfalls als wir im August 2007 dort lang kamen. Ein View Point, von dem man den See von oben im Ganzen überblicken kann, befindet sich am Nordende des Sees.



    Die folgenden Bilder sind am Strawberry Flats CG entstanden.

























    Muncho Lake Provincial Park At KM 681 of the Alaska Hwy.

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    Von Muncho Lake nach Liard Hot Springs 60km



    Vom Muncho Lake Richtung Norden nach Watson Lake, windet sich nun der ALCAN erst einmal durch eine Schlucht, bevor er wieder die Weite der kanadischen Wälder durchschneidet.
    Kurz bevor man die Liard Hot Springs erreicht hat, überquert man den Liard River über die älteste Hängebrücke des Alaska Hwy, Baujahr 1944!





    Nach rund 50km erreicht man dann den Liard Hot Springs Provincial Park mit Campground und Picknickplatz, auch letzterer für WoMo's zugelassen. Kommt man spät an, darf man auf dem Picknickplatz, gegen Gebühr, auch die Nacht verbringen, sofern Platz ist. Gefiel uns eigentlich besser, weil man dort abends noch in der Sonne steht und nicht im schattigen Wald. Über einen Boardwalk geht es durch den Busch zu den Liard Hot Springs.









    Dort wo das Wasser aus dem Boden kommt ist es schon sehr, sehr heiß, lange hält man es dort nicht aus, aber der Pool ist ja groß genug. Es gibt zwei Pools mit der sinnigen Bezeichnung Alpha (53°) und Beta Pool (42°), wobei als wir da waren Beta geschlossen war. Die Temperaturen beziehen sich auf die Austrittstemperatur der Quelle. Beta Pool ist vom 01.August bis 01.Mai eines jeden Jahres geschlossen. Anfangs wegen Bärenaktivitäten bis Mitte September, danach wegen Eis- und Schneeglätte auf dem Boardwalk vom Alpha zum Beta Pool!







    Liard River Hot Springs Provincial Park
    Liard River Hot Springs Provincial Park

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    Von Liard Hot Springs nach Watson Lake 212km



    Fährt man von Nord nach Süd mit einem Navi wird man kurz vor den Liard PP nach rechts auf eine Straße geführt, die auch heute noch nicht in Google Maps erscheint. Das Mißachten der Anweisung führt dann zu einem "Bitte Wenden Sie jetzt" und "Biegen Sie Rechts ab" Terror, da man sich lt. Navi 4,5km abseits der Straße befindet. Muß sich wohl um eine der ursprünglichen Streckenabschnitte handeln. :nw: Vor dem nun folgenden Streckenabschnitt wurden wir durch eine Warntafel gewarnt: Tiere auf der Fahrbahn. Abgebildet waren Wapitis oder Caribous, wir trafen jedoch auch eine große Herde von Waldbisons, weit über 100 Tiere. Rechts und links der Straße fängt ja nicht gleich der Wald an, sondern es erstreckt sich ein sehr breiter Grünstreifen, der wohl auch Wildunfällen vorbeugen soll. Nicht nur, er dient auch als Weidegrund. Von einem parkenden Fahrzeug am Straßenrand läßt man sich dabei nicht stören, man "geht" fressend und schmatzend fellnah daran vorbei.

















    Irgendwann verschwindet sie dann im Wald. Ich finde das sehr erstaunlich. Wer schon mal dort versucht hat sich querfeldein durch den Busch zu schlagen, der fragt sich schon, wie die Bisons oder auch Elche da durch kommen. Jedenfalls eine willkommende Abwechslung auf der 212km langen Strecke bis Watson Lake.
    Erreicht man Watson Lake, hat man British Columbia hinter sich gelassen und den Yukon erreicht. Wer nun zum Zahnarzt möchte, hier hat man neben Whitehorse die einzige Möglichkeit im Yukon dazu. Keiner? Ok, wir auch nicht, denn unser Stopp gilt dem Watson Lake Sign Post Wald. Man sagt der unter Heimweh leidende Soldat Carl K. Lindley aus Danville, IL, hat während der Bauarbeiten des Alaska Hwy mit einem Schild aus seinem Heimatort den Anstoß dazu gegeben. Wie das immer so ist, einer fängt an, die anderen machen es nach. So folgten andere Arbeiter, Trucker und später Touristen seinem Beispiel und so wurde aus einem Schild ein Wald von mehr als 50.000 und er wächst weiter. Als wir da waren wurde gerade weitere leere 3-4 m hohe Pfosten gesetzt und neue Wege angelegt. Wer ein Kennzeichen oder Ortsschild dabei hat, kann es an einer freien Stelle anbringen. Der Parkplatz, dem Schilderwald gegenüber gelegen, bietet auch genug Platz für WoMo's.











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    Von Watson Lake nach Teslin 272km



    Was meinte ich eben? Wir haben den Yukon erreicht? Das stimmt, aber BC zeigt sich hartnäckig und auf dem nun folgenden Streckenabschnitt wechselt man noch einmal zurück nach BC, bevor man endgültig im Yukon verbleibt. Nach ca. 120km, also so auf halber Strecke bis nach Teslin am gleichnamigen Lake, erreicht man die Metropole Rancheria, Yukon, eine Tankstelle, ein Campground und die Rancheria Falls. Eigentlich nichts weltbewegendes, aber eine gute und willkommende Gelegenheit durch den Busch zu laufen, und sich die Beine zu vertreten und um ein paar Steine ins Wasser zu werfen. Apropos Abwechslung. Nebenbei bemerkt, dem aufmerksamen Beobachter der grünen Hölle wird auffallen, die Bäume werden niedriger und da die Streckenführung immer mal versucht "oben" zu bleiben, bekommt man allmählich ein Gefühl für die Weite der umgebenen endlosen Wälder. Je weiter man nun nach Norden kommt, werden die Bäume kleiner und die Äste kürzer.







    Auf den nun folgenden 154 km bis zum Teslin Lake überquert man nicht nur einmal, sondern noch zweimal die Provinzgrenzen British Columbia - Yukon. Nicht nur das, man überquert auch die kontinentalen Wasserscheide, von nun an führt nicht nur die Straße nordwärts, auch alle Wasser fließen nun nach Norden ins Polarmeer.





    Bevor man über die Teslin Brücke einen Seitenarm des Teslin Lake überquert, an dessen Ende die Nisutlin River Delta National Wildlife Area liegt, lädt ein Parkplatz (?) zum Ablichten der selbigen ein. Das Getöse wenn ein Truck über die Brücke fährt, läßt sich leider nicht auf Bild bannen.

    Teslin, ist der einzige Ort zwischen Whitehorse und Watson Lake und Heimat der Tlingit Indianer mit der Wahnsinns Einwohnerzahl von 450 Seelen. Wer die Strecke fährt, sollte es so einrichten hier den CG für die Nacht aufzusuchen. Es gibt 2 CG's, den Teslin Lake Yukon Goverment GC, dessen Stellplätze auf einer erhöhten Landzunge und Seezugang liegen und Annies Salmon Bake in Mukluk (867-390-2600) und den dazugehörigen GC. Letzteren sollte man nehmen. Die Hookups sind gegen Gebühr, aber unschön, die anderen am See und mit Aussicht dafür gratis. Gratis ist auch der allabendliche Ausflug mit dem Hausboot auf den See (18:00 Uhr Abfahrt) sofern man dort zu Abend speist. Es gilt auch für das Frühstück, wenn man das Frühstück gleich am Abend bezahlt, denn die Essensquittung gilt als Eintrittskarte. Als wir dort waren, brannte die Sonne vom Himmel und im Westen braute sich was Dunkles zusammen.









    Pünktlich um 18:00 legt das Hausboot ab zu seiner 2 Stunden Kreuzfahrt über den See, wir fahren rüber auf die andere Seite und der Kaptain erzählt Anekdoten von Land und Leute und über sich selbst.







    Dort sehen wir dann einen Hauch von Moose, schwimmend zu einer Insel im See. Dann werden wir von Möwen umschwärmt und es ist merklich frisch geworden.





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    Von Teslin Lake nach Whitehorse ca. 170km



    Auf der Fahrt weiter nach Whitehorse, die Anfangs immer oberhalb des Teslin Lakes entlang führt, qurt ab und an ein Bär die Straße, aber bis wir die Stelle erreichen ist er längst wieder im Wald verschwunden. Nur Moose, Elche sehen wir keine. Als wir die Brücke über den Teslin River bei Johnsons Crossing erreichen nimmt uns dort die Brückenbaustelle in Empfang. Äh da sollen wir rüberpassen??? Und dann noch dieser blendet schöne Rückspiegel unseres Vordermanns, egal ich muss ja nicht fahren.







    Ich filme lieber die Aussicht



    und unsere Außenspiegel für die bereits kein Platz mehr auf der Brücke ist, die ragen schon sowohl über die Absperrung auf der einen, wie über das Brückengeländer auf der anderen Seite. :EEK:



    Nach 120km weiter nordwestwärts erreichen wir den Yukon der von einer Brücke ohne Baustelle überspannt wird. Rechter Hand lädt ein Parkplatz zum Picknick ein, steht die Sonne ungünstig, auf der anderen Seite der Brücke auf der linken Seite kann man auch parken und die Brücke ablichten.











    Weiter Richtung Whitehorse erreicht man endlich mal wieder eine Straßenkreuzung, man trifft auf den Klondike Hwy Richtung Süden und auch auf den ersten Campground von Whitehorse, Caribou RV Park, ca. 12 km hinter der Yukon Brücke. Folgt man dem Klondike Hwy Richtung Süden, dann erreicht man über Carcross, die kleinste Wüste der Welt, Skagway, Aalska. Das ist die Route, die die Glückssucher im Goldrausch von 1898 nahmen. Wer viel Zeit hat, kann auch in 4-5 Tagen den History Trail ab Skagway über den Chilkoot Pass wandern um die Qualen der damaligen Goldsucher nach zu empfinden. Nun ganz so schlimm wird es nicht werden, denn heutige Wanderer müssen ja nicht die Verpflegung für ein Jahr mit sich herumschleppen, wie damals. Aber zurück zum ALCAN. Der nächste Campground ( MOUNTAIN RIDGE MOTEL AND RV PARK, Milepost 912 Alaska Hwy) ist dann an der South Acces Road, kurz vor dem Flughafen. Wer will, sollte den ALCAN kurz vor Whitehorse verlassen und den Schlenker am Yukon entlang zum One Mile Canyon nehmen. Wer an der kleinen Stichstraße bei Canyon Cresent vorbeirauscht, macht nix, dann nimmt man halt die South Access Road.





    Der Mile Canyon, das sind die ehemaligen Stromschnellen, deren weißer Gischt Whitehorse seinen Namen verdankt. Gut das es keine Deutschen waren, die dort zuerst waren, Schimmel würde sich als Ortsname seltsam anhören. Ursprünglich hieß der Mile Canyon aber Grand Canyon, Frederick Swatka benannte ihn im Juli 1883 nach dem General Nelson Miles. Seit der Errichtung des Damms für das Wasserkraftwerk 1958 sind die Stromschnellen gezähmt, dennoch ist es auch heute noch ein prickelndes Erlebnis mit der MS Swatka dort durch die Basaltfelsen zu fahren. 1897 wurde eine von Pferden gezogene Trambahn entlang des Canyons gebaut, auf hölzernen Schienen um Güter und kleine Boote über Land an den Stromschnellen vorbei zu transportieren. Während des Goldrausches sanken hier hunderte von Boote, etliche ertanken, bis die Northwest Mountain Police begann den Verkehr zu regeln. Die Hängebrücke über den Canyon wurde 1922 errichtet und vom Governor General Lord Byng nach dem frühen Politiker und Bergbauunternehmer Robert Lowe Bridge benannt.

















    Wer will und Zeit hat, der kann auch einmal um den Swatka Lake herum wandern. Folgt man der Mile Canyon Road weiter nordwärts, immer am Swatka Lake entlang, kommt man auch am Whitehorse Water Aerodrome vorbei, dem Wasserflugzeugflughafen.



    Der große Parkplatz am Ortseingang von Whitehorse bietet sich an, das Fahrzeug jeglicher Größe abzustellen und die heutige Hauptstadt des Yukon zu Fuß zu erkunden. Direkt am Parkplatz findet sich auch am Ufer des Yukon auf dem Trockenen, das Schmuckstück von Whitehorse, den 1937 gebauten Raddampfer SS Klondike II, eines jener Flußschiffe die die Versorgung von Dawson City, der damaligen Haupstadt der Yukon Terretorries, sicherstellte. Ihr Schwesterschiff, die Keno, kann man dann in Dawson City besuchen. Dort kann man auch auf den Flußschiff Friedhof die Überreste von 4 weiteren Flußschiffen in Augenschein nehmen. Inzwischen ein riesiger Holzhaufen. Fährt man hinter Whitehosre auf dem Klondike Hwy hoch nach Dawson, kann man noch weitere Relikte erahnen. Die Flußschiffe benötigten ja Holz zum Betrieb ihrer Dampfmaschinen(?) und so wurde an beiden Seiten des Yukon damals kräftig abgeholzt.
    Bis zum Bau des Klondike Hwy 1955 nach Dawson versah die SS Klondike ihren Dienst. Stromabwärts schafften die Raddampfer die Strecke in 2 Tagen, zurück nach Whitehorse brauchten sie 4-5 Tage. Whitehorse wie Dawson City verdanken ja ihrer Entstehung dem Goldrausch von 1898. Als die Eisenbahnlinie zwischen Skagway und Whitehorse fertiggestellt war, wurde manches schon mal einfacher, so konnte auch das Material für die Flußschiffe nach Whitehorse befördert werden. Sie wurden dann dort zusammen gezimmert und mit ihnen konnten dann auch die Einzelteile für die späteren Schaufelradbaggern, Dredges, nach Dawson City befördert werden.























    Ein Fußweg verläuft von der Klondike bis zum nördlichen Ende von Whitehorse, als Rückweg bietet sich die alte Straßenbahn an, der Waterfront Trolley.







    Fährt man nicht durch den Ort zurück auf den ALCAN, sondern über South Acces Road wieder zurück und dann weiter auf den ALCAN nordwärts, der kommt am Flughafen von Whitehorse vorbei. Dort steht vor dem Terminal seit dem 28.03.1981 eine gute alte DC-3, ein Rosinenbomber, aufgeständert.







    Toni machte mich darauf aufmerksam, es gibt in Whitehorse einen Wolkenkratzer als Blockhaus. Während des Baus des Alaska Hwy waren Unterkünfte für die Arbeiter und Soldaten Mangelware. Selbst die Raddampfer dienten während der Nacht als Unterkunft, wenn sie nachts über festmachten. Bereits in den 1870iger veranlasste knapper Wohnraum Martin Berrigan Blockhütten als Skyscraper zu bauen, der drei stockige in Whitehorse war sein letzter und wurde 1947 fertig gestellt. 58 Baumstämme hoch, je 150kg schwer, ursprünglich einfach auf den Boden gestellt, wurde doch später ein Fundament aus Beton hinzugefügt, sowie Strom und Abwasserleitungen. Alle 5 errichteten Einheiten werden immer noch als Apartments vermietet, in einem ist die Log Skyscraper Trading Post. Nun in 2007 wusste ich davon nichts, steht auch in keinem Reiseführer den ich kenne.



    Foto: Yukon1



    Links:
    Whitehorse Waterfront Trolley
    Whitehorse History
    http://www.ferrytravel.com/
    White Pass & Yukon Route Railway
    Klondike Goldrush State Park.

    The Caribou RV Park
    Campgrounds Whitehorse

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    Von Whitehorse nach Haines Junction ca. 160km

    Die Strecke nach Haines Junction ist wenig abwechslungssreich. Wer das Glück hat, bei guten Wetter hier lang zu fahren, dem winken dann wenigstens von weitem die Gletscher der Kluna Range.





    Das sind sie also, die St. Elias Mountaines im Kluane NP mit den höchsten Bergen Kanadas, den Mount Kennedy (4235m) und den Mount Hubbard (4577m). Kurz vor Haines Junction liegt rechter Hand die Zufahrt zum Pine Lake BLM CG. Ein sehr schöner Platz, der es sich lohnt die Palnung so einzurichten, das man hier übernachten kann. Es gibt sogar Badestand und eine Bootsrampe. Ok, die Vorstellung Strand sollte man nicht zu hoch schrauben. Um sich die Beine zu vertreten gibt es auch einen kurzen Lehrpfad am Ufer, also auch etwas für diejenigen, die einfach nur hier entlang kommen. 12$ im Umschlag Self Registration und Feuerholz, im Yukon ist es ja gratis









    Wer den Lehrpfad besucht erfährt auch was es mit den Einbruchstellen am Ufer auf sich hat. Um den Wassersportlern mehr zu bieten hatte man den See etwas aufgestaut, der Straßendamm des ALCAN bot dazu die Gelegenheit. Dadurch taute das Wasser des gestiegenen Sees das Eis des Permafrostbodens auf, alles in einer Tiefe ab 1- 1,50m ist hier Permafrostboden. Danach bricht die aufgetaute Bodenschicht ein, was bereits auch den Trail an sich in Mitleidenschaft gezogen hat.





    Von der Einfahrt zum BLM CG ist es nur noch ein Katzensprung zum Ort Haines Junction. Der Name ist Programm, der Reisende hat nun 2 Möglichkeiten, weiter den ALCAN folgen oder über Haines und dann mit Fähre nach Skagway, Alaska. Ansonsten kann Haines Junction neben den üblichen Versorgungseinrichtungen, Tankstelle, Supermatkt (naja) und Motel nur noch die Lady erwähnen, nämlich Our Lady of the Way. Na, na, das habe ich nicht gehört, was einige wieder denken. :gg: Die Lady ist eine katholische Kirche die Vater E. Morriset im Jahre des Herrn 1954 erbaut hat. Der erste katholische Priester der hier Gospel predigte. Ressourcen waren knapp, also funktionierte er eine Armee Wellblechhütte, die dieser als Unterkunft beim Bau des Alaska Hwy diente, in diese unverwechselbare Kirche um.







    Und noch eine Lady gibt es. Christine und Hans Nelles aus dem Ahrtal. Ihr Restaurant The Raven gehört zum besten, was der Yukon zu bieten hat. Deutsche Küche, aber keine Deutsch-tümelei. Alles wird selbst gemacht. Man fährt von Whitehorse sogar über 100 km, um hier fein zu speisen. Quelle Yukon

    Links:
    Haines Junction Information, Campgrounds and What to do
    The Raven

    • Offizieller Beitrag

    Von Haines Junction nach Tok, Alaska ca. 467km





    Das nun folgende Teilstück des ALCAN ist neben dem beim Stone Mountain und Muncho Lake, das schönste. (Landschaftlich! Hat man den Kluane Lake hinter sich gelassen, ist der Straßenbelag erbärmlich.) Nur leider haben wir nicht all zu viel davon gehabt, denn Petrus war uns nun gar nicht gnädig. Kurz vorm Kluane Lake hat man den höchsten Punkt zwischen Whitehorse und Fairbanks erreicht, den Boutillier Summit (1004 m), ehrlich, man merkt es eigentlich nicht. Der Kluane Lake ist der mit ca. 400 km² der größte See des Yukon und einen Großteil davon kann man bei der Fahrt überblicken, da der ALCAN immer an seinem Westufer entlang führt. Am Südufer des Kluane Lakes, kurz vor Boutillier Summt, liegt die Ghost Town Silver City. (5km Schotterstraße, ausgeschildert). Da bei unserer Durchfahrt alles im Regen versank, verweise ich auf diesen Reisebericht. 15km vor dem Congdon Creek Yukon Goverment CG führt ein Fußweg zur alten Trasse, zum Soldiers Summit, den Punkt, wo die Straße am 20. November 1942 offiziell eröffnet wurde.





    Auf halben Weg zwischen Donjek River, der von den Gletschern der Kluane National Reserve gespeist wird, und dem Kluane Lake findet sich rechter Hand ein Rastplatz, der einem einen schönen Blick über das Flußtal bietet.













    Nach weiteren 82km ist dann die Grenze nach Alaska erreicht, dem Staat, der jedem 1500 Dollar schenkt der es dort ein halbes Jahr aushält,und in dem die Ausgaben für den Angelsport ein Vielfaches des Fischpreises im Supermarkt übersteigen – teilt man die Ausgaben durch die geschätzte Anzahl der gefangenen Fische.





    Der kanadische Kontrollpunkt ist seit 1983 nicht mehr in Beaver Creek, sondrn 30km weiter nördlich. Am 24 Stunden geöffneten Grenzübergang fällt eine mächtige Schneise durch den Wald auf. Diese folgt über 1000km genau dem 141. westlichen Längengrad, vom Demarcation Point am Nordpolarmeer bis zum St. Elias Mountain und markiert die Grenze zwischen Kanada und Alaska. Erst 1908 wurde die Grenzlinie vertraglich fixiert und ab 1925 mit diesem 6m breitem Korridor markiert. Wieviel Gärtner benötigt man eigentlich um diese Schneise frei zu halten? Kann sicher Sandra beantworten. ;haha_
    Die erste Tankstelle mit dem billigen Alaska Sprit ist dann in Border City. Sie versinkt genauso im Schlamm und wunderschönen Regen wie dem Deadman Lake und das Tetlin National Wildlife Refuge. Davon haben wir genauso wenig gesehen, wie von den Gletschern des Kluane National Parks und der St. Elias Range. Daher verweise ich dafür noch einmal auf diesen Reisebericht.
    In Tok findet sich rechts der Straße, nachdem man den Abzweig zum Dalton Hwy passiert hat, der Tok RV Village Campground. Der Platz hat WiFi, eine kostenlosen WoMo Waschanlage und Night Entertaiment :gg: , Dave Stancliff & Family. Ein netter Abend im Altersheim bei GEMAfreier Musik. Zwei Selbstgebrannte Audio CDs, handsigniert gingen in meinen Besitz über.
    Die folgenden restlichen 108 Meilen nach Delta Junction habe ich wegen Regen nie gesehen, somit habe ich also den ALCAN nicht komplett bezwungen. :nw:



    Von Tok nach Delta Junction ca. 108 Meilen



    Nur noch 108 Meilen, wir sind ja nun in Alaska, trennen uns noch vom ursprünglich offiziellen Ende des ALACN in Delta Junction. Der Highway endet bei Mile 1.422, also vor Fairbanks, denn die 101 Meilen nach Fairbanks wurden erst einige Jahre später als Richardson Highway hinzugefügt. In Delta Junction kann/konnte(?) man sich das Zertifikat "I survived the ALCAN" besorgen. Ein Foto an der Säule mit den wehenden Fahnen vor dem Visitor Center, beweist daß Toni diese Straße bezwungen hat.

    Foto: Yukon1



    Hier überquert auch der silbern glänzende Strang der Trans Alaska Oil Pipeline mit Hilfe einer Seilbrücke paralell zur Richardson Bridge den Tanana River, die bekanntlich das in Prudhoe Bay am Nordpolarmeer geförderte Öl durch ganz Alaska über 1.280 km nach Valdez, westlich von Anchorage, gepumpt. Wer Manns genug ist und einen Mietvertrag hat, der einem dies erlaubt, kann nach weiteren 108 Meilen auf den Dalton Hwy die 600 Meilen bis zur Prudhoe Bay fahren, nahezu jedenfalls.





    • Offizieller Beitrag

    Und so sieht das Zertifikat vom 15. August 1982 aus.


    Dann führe ich mal zum inoffiziellen Ende des Alaska Highway.


    Von Delta Junction nach Fairbanks, ca. 110 Meilen.


    Unterwegs weist ein Schild den Weg nach North Pole.



    Für die Kinder Nordamerika's wohnt der Weihnachtsmann am Nordpol und die Santa Claus Lane führt zur Handelsstation des Santa Claus, die das ganze runde Jahr Christsterne und Weihnachtsbäume verkauft.


    Und sogar ein richtiger Nikolaus läuft im Haus herum.
    Man kann von hier aus im Dezember Weihnachtspost verschicken lassen, mit dem Poststempel von North Pole, Alaska.


    Weiter geht's auf dem Richardson Highway, dem Alaska-Highway 2.
    "Alaskaland", einen Freizeitpark, muss man nicht gesehen haben, aber ich fahre mal hin.


    Leider ist heute Sonntag und der Pioneer Park mit den Geschäften macht dort erst um 11:00 Uhr auf.


    Darum sehe ich mir alles ohne geschäftiges Treiben an.
    Hier liegt der Schaufelraddampfer Nenana von 1933 und mit der Whiskey Island Railroad kann man eine Zugfahrt durch die Geschichte Alaskas unternehmen.


    In Gold Rush Town stehen historische Gebäude und im Mining Valley kann man Gold waschen.
    Aber alles in allem wirkt der Park nicht gerade einladend.


    Ich komme nach Fairbanks, dem Drehkreuz Zentral-Alaskas, und besichtige das Universitäts-Museum, wo man allerhand über Alaska sehen kann.
    Tiere, Eskimos und historische Ausstellungsstücke sind zu bewundern.


    Das inoffizielle Ende des 1.523 Meilen = 2.437 km langen Alaska Highways wird an einem Meilenstein beim Information Center anzeigt. Heute ist die Strecke nach Begradigungen etwa 38 Meilen oder 60 km kürzer.


    In der ehrwürdigen Mecca Bar trinke ich ein Bier und dann sehe ich mich etwas um. In der 2nd Street spielt sich das Leben ab.


    Bei der Golden Days Parade im Juli wird an die glorreiche Zeit erinnert. Nicht nur ein Umzug, sondern auch Theater-Aufführungen gehören dazu. 1902 entdeckte Felix Pedro Gold im Cheena River. Danach kam es zum Goldrausch und Fairbanks entstand.


    Fairbanks ist heute ( 1982 ) eine nichtssagende Stadt mit Supermärkten, Restaurants und Hotels. Und alles ist nochmals teurer als in Anchorage oder Whitehorse.
    Die Straßen sind dreckig, aber vielleicht liegt das auch an dem regnerischen Wetter. In den 90ern ändert sich das und das Stadtbild wird positiv geändert.


    Man bemüht sich, etwas Farbe in die Stadt zu bringen, aber so richtig gelingt das nicht. Zumal an jeder Straßenecke besoffene Eingeborene sind, die mich nur traurig und nachdenklich machen.


    Hier endet die Fahrt auf dem ALCAN.

  • Ich habe gerade diesen super interessanten Bericht über den ALCAN gelesen. :clab: :clab: :clab:


    Das ist ja noch ein Traum von mir, den mal komplett zu fahren. Ich weiß nur nicht, ob ich mich das allein traue.


    Das Stück von Fairbanks nach Tok bin ich schon 2006 gefahren, weiter allerdings nicht.


    ;DaKe;; für den schönen Einblick in die Route.

    • Offizieller Beitrag

    Ich weiß nur nicht, ob ich mich das allein traue.


    Warum trauen?
    Eine ganz normale Straße durch den Wald, wo mehr oder weniger reger Verkehr herrscht.
    Verleihtechnisch würde ich es immer von Nord nach Süd fahren, weil bei Anmietung von WoMo's im Norden der Aufpreis für Fahrten in den Norden entfällt.

  • Eine ganz normale Straße durch den Wald, wo mehr oder weniger reger Verkehr herrscht.


    Es ist also auch nicht einsamer als so manche Straße im Westen oder Alaska?


    Das war so meine Befürchtung, dass man da ziemlich lange festhängen könnte, wenn mal was ist. :nw:


    Vielleicht mache ich mir auch nur zuviele Gedanken.

    • Offizieller Beitrag

    Es ist also auch nicht einsamer als so manche Straße im Westen oder Alaska?


    Nein einsam ist es dort nicht.
    Spätestens alle 5 Minuten sieht man schon ein Fahrzeug. ;;NiCKi;:

  • Spätestens alle 5 Minuten sieht man schon ein Fahrzeug. ;;NiCKi;:


    ;DaKe;; So ist mir das am Liebsten, wenn man diese Auskünfte von jemandem bekommt, der das schon gemacht hat.



    Dann rückt das jetzt wieder ganz schön weit nach oben auf meiner Liste.

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