Salsa y Mojito - Cuba 2010

  • O Dass es nur hier so klingt,



    kann man glaube ich nicht behaupten. In Florida oder Südamerika hört man ähnliche Rhythmen und Instrumente. Dennoch liebe ich diese kleinen Bodegas mit ihren Live-Kapellen. »Und ist die Bar auch noch so klein, es passt immer auch ‛ne Band mit rein.«





    Die Musiker sind durch die Bank gut und auch der Gesang kann sich hören lassen. Und auch wenn vom Inventar der Sonntag schon lange ab ist und das Essen gerade mal den Magen füllt, tut das der Atmosphäre keinen Abbruch – ganz im Gegenteil.





    Wobei es nicht zwingend La Bodeguita del Medio für einen Mojito oder El Floridita für einen Daiquiri sein müssen. Diese beiden Lokale gehören eher in die Rubrik Sehenswürdigkeiten als auf die Liste der zu empfehlenden Gaststätten.





  • Die alten Autos gefallen mir auch ... nur steht bei mir immer der Gedanke im Hintergrund: Würden die mit den Kisten rumfahren, wenn es auf der anderen Seite vernünftige Autos geben würde?
    Auch bei den anderen geschilderten Begebenheiten sehe ich die typische soz. Mangelwirtschaft - und die Menschen machen für sich das Beste draus....


    Trotzdem eine interssante Schilderung anderer Lebensumstände!

  • Über Geschmack


    kann man ja nicht streiten, doch zum Essen kommt man wirklich nicht nach Kuba. Immerhin gibt es keine gefüllten Meerschweinchen, karamellisierten Ameisen oder gegrillten Hunde, aber auch hier ist das, was auf dem Teller liegt, zum Teil sehr grenzwertig.



    Ausser es gibt Lobster



    Dafür sind die Getränke umso gesünder. Mit karibischem Rum macht man eh nichts verkehrt und mischt man noch ein bisschen Grünzeug dazu, könnte das auch vom Arzt verschrieben werden.



    Und dass Rauchen Ihre Gesundheit gefährdet, können die Kubaner nicht bestätigen, hier wird bis ins hohe Alter gepafft, was woanders ein Vermögen wert ist. Wir finden das Zigarre-Rauchen wirklich sehr meditativ, aber den dicken Pelz, den wir anschließend gut drei Tage auf der Zunge spüren, bekommen wir auch mit dem Rum nicht weggespült.


  • á Wohlfühlen


    im Kommunismus ist für uns natürlich nicht ganz leicht. Obwohl ich nicht weiß, wie viel Demokratie bei uns noch herrscht, Diktator Mammon ist ja schon lange an der Macht. Freie Meinungsäußerung ist nur erlaubt, wenn sie nicht negativ ist, die Wahrheit wird schon lange zensiert. Wir dürfen nicht alles sagen aber wir dürfen alles kaufen. Für den nötigen Kaufanreiz schreckt Diktator Mammon nicht mal vor einer Schweinegrippenpandemie zurück. Was wundert, denn ist die nicht wieder islamfeindlich?



    Es sind allerdings nicht die Touristen, die den Kubanern einen langen Hals machen, sondern die Kubaner selbst. Wir laufen mit bequemen Klamotten rum und stellen unsere Habe gewiss nicht zur Schau. Der Kubaner macht aber genau das ganz gerne. Also, wenn er was hat. Zum Beispiel Verwandte in Florida. T-Shirts mit üppigem Golddruck, Designerjeans und nicht zu vergessen Handys und iPods.





    Und wenn man nichts hat, dann läuft man auch gerne mal mit einem (leeren?) Adidas-Schuhkarton unterm Arm in der Gegend rum. Uns hilft das aber nichts, wir werden trotzdem als Touristen enttarnt und auf Schritt und Tritt angesprochen, um eine spanische Zeitung von vorgestern zu kaufen, einen Kugelschreiber oder Seife zu spendieren oder eine Kutschfahrt zu einem ganz besonders günstigen Preis zu unternehmen



    So halten wir uns lieber in den Straßen auf, die ein bisschen außerhalb des troubeligen Zentrums liegen. Ein Gefühl der Unsicherheit hatten wir nie, nicht mal in etwas abgelegenen Gegenden. Die Kubaner freuen sich über die Touristen, immerhin bringen sie Geld und kleine Geschenke mit, und ganz besonders über Deutsche. Manche von ihnen sprechen noch aus DDR-Zeiten Deutsch und einige waren auch schon mal in Deutschland.





    Übersinnlich


    geht es schon mal am Malecòn zu. Dort kann man immer wieder Kubaner beobachten, die über die glitschigen Felsbrocken möglichst nah ans Wasser balancieren, um ihre mitgebrachte Plastiktüte so weit wie möglich aufs Meer hinaus zu werfen. Nicht selten treten diese ihre Reise auf den Wellen zurück ans Ufer an.



    Dann wird sie wieder herausgefischt und erneut ins Meer geschleudert. Da ist der Kubaner hartnäckig. Hilft aber alles nichts, denn der Uferbereich ist gesät voll mit zerschellten Kohlköpfen, totem Geflügel und was man sonst noch so auf die Reise schicken wollte.
    Wir fragten uns, warum die Kubaner nicht merken, dass die Dinger erstens wieder zurückkommen und zweitens das Leben auf Kuba so auch nicht besser wird. Dennoch bin ich davon überzeugt, dass sie dereinst ihren Enkeln erzählen werden, wie schön doch die Zeit unter Fidel war…






    Mein Fazit: Egal, ob man mit Cuba libre ein Erfrischungsgetränk oder ein freies Kuba im Sinn hat, eine Reise lohnt sich allemal. Jedoch wäre dieses wunderbare Land viel zu schade, um es nur pauschal und all inclusive zu genießen.

    Als Bonus noch ein paar Bilder und Infos:
    Oldtimer
    La Habana
    Restaurants und Bars

    Und ein Film: Klick - einbetten hab ich nicht geschafft.....

    • Offizieller Beitrag

    Und ein Film: Klick - einbetten hab ich nicht geschafft.....

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