Verhalten bei Panne in der Wüste

  • hab jetzt schon drüber gelesen, was man tut, wenn man zb einen platten hat. aber was ist jetzt, wenn man mitten in der wüste steht, und das auto will und will nicht anspringen? wähle ich dann gleich 911 (vorausgesetzt es kommen nicht nette helfer vorbei), oder ist die nummer nur für extreme notfälle, so wie überfälle?


    ich bilde mir ein, es gab da schon mal einen thread drüber, aber ich kann den einfach nicht finden.

  • Wie Heinz schon schreibt ist es auf asphaltierten Straßen eigentlich kein
    Problem. Hier kommt immer irgendwer vorbei, selbst wenn man denkt man
    ist ganz einsam.
    Natürlich gibt es auch ganz einsame Gravelroads, sollte man beabsichtigen
    solche zu fahren (in der Hauptsaison fallen mir dazu aber nicht viele ein),
    dann irgendwo Beschreid geben, z.B. Motel oder auch Rangerstation
    und sich dann aber auch zurückmelden!


    Wichtig ist, wenn man einsame Straßen fährt:
    Reichlich Wasser dabei haben, d.h. mindestens für 2 Tage, etwas zum knabbern,
    dünne Rettungsdecken, Klappspaten und, besonders wichtig, Ruhe und Gelassenheit!


    Immer (!) beim Auto bleiben, wird besser gesehen und bietet Schatten!


    Wenn Dua aber auf den üblichen Verdächtigen unterwegs bist wie z.B.
    CCR, Shafer Trail, Burr Trail, SMR usw., bist du nicht alleine unterwegs,
    auch wenn man es so empfindet!



    Joe

  • Wie immer - es kommt drauf an!


    Wenn es wirklich draußen ist kann man nicht telefonieren. Wenn man aber telefonieren kann einfach die "0" anrufen (Operator). Der hilft eigentlich immer.


    Ansonsten erst mal Ruhe bewahren und die Lage einschätzen. Gut wäre schon zu wissen, WO man steht. Karten haben, besser GPS und am besten beides.


    Wenns wirklich einsam ist, ist beim Auto bleiben nur dann sinnvoll, wenn jemand weiß, wo man hinwollte und somit ggf. ein Suche einleiten kann. Ansonsten ist es das Dümmste, was man tun kann. Es gibt Ecken, da kommt nur alle paar Wochen ein Mensch hin und solange hält es keiner beim Auto aus. In den letzten Jahren gabs in Nevada und Arizona mehrfach Tote, die sich so verhielten. Marschieren ist dann angesagt, aber in die richtige Richtung.

  • Zitat

    Original von Stranger
    Marschieren ist dann angesagt, aber in die richtige Richtung.


    Ich hoffe, dass niemand diesem falschen Rat folgt. Das Auto nur verlassen, wenn es einen konkreten Sinn hat.


    Ein Beispiel: Im San Rafael Swell hatten wir in der abgeschiedensten Ecke mit dem WoMo einen Platten. Werkzeug war angeblich nicht an Bord. Bis zur nächsten asphaltierten Straße wären es über 60 Kilometer gewesen, bis zur nächsten etwas belebteren Straße in der Swell über 30 km. Das sind Strecken, die man bei Hitze nicht laufen kann. Soviel Wasser kann man gar nicht schleppen, falls man soviel überhaupt dabei hat.


    Ich hatte aber etwa sieben bis zehn km vor unserem Plattfuß aus den Augenwinkeln einen dunklen Wagen abseits der Straße neben einem Felsen stehen sehen. Das war damit ein konkretes Ziel, Hilfe zu holen. Wir schrieben zwei Zettel. Einen Zettel befestigten wir am WoMo und beschrieben unser Ziel, der andere Zettel war für den dunklen Pkw bestimmt und beschrieb unseten Standort und unser Problem.


    Es war 17:00 Uhr, um 21:00 Uhr wird es dunkel. Also hatten wir zwei Stunden Zeit, den Pkw zu erreichen und noch im Hellen zurück zu kommen. Unsere Rucksäcke packten wir mit etwas Proviant, viel Wasser, Jacken und Taschenlampe.


    In diesem Ausnahmefall war es sicher richtig, das Auto verlassen zu wollen. Es gab ein bestimmtes Ziel, von dem wir die Richtung und Entfernung wussten. Einfach draufloslaufen kann tödlich enden.


    Was war? Indem wir voll gerüstet soeben los gehen, wir hatten etwa 50 Meter zurückgelegt, kommt besagtes Auto über den Hügel und wir waren gerettet. Die jungen Leute konnten unser Problem allerdings auch nicht lösen. In zwei Tagen würden sie wieder vorbei kommen und dann in Green River Bescheid geben. Im WoMo hatten wir genug Wasser und Verpflegung. Wir hätten es auch eine Woche und länger ausgehalten.


    In dem wir uns gegenseitig verabschieden, kommt der Ranger über den Hügel. Per Funk ordert er Hilfe aus Green River,


    Dies war nicht das einzige Mal, dass wir mitten in der Wildnis Hilfe bekamen. Manchmal denke ich: "Big Brother is watching you."

  • Zitat

    Original von Stranger
    Bild 1 ist eine Graveled Road in Utah in der Emery County und um genau zu sein it´s EM 1012. Einsam?


    Hallo Stranger,
    oder bist du etwa ein alter Bekannter? =) Hast du dich mit EM und Emery County vielleicht verschrieben? Stimmt nämlich nicht ganz. :) O.k., machen wir ein Bilderrätsel draus. Hier ein etwas aussagekräftigeres Bild.


    Ja, einsam war es schon. Den ganzen Tag hatten wir ansonsten nicht ein einziges Fahrzeug gesehen.

  • Zitat

    Original von Stranger
    Unverständlich!


    Die San Rafael Swell ist 99% Emery County.


    Du hast natürlich Recht. Ich habe den Begriff County mal wieder im Kopf als Gemeindegebiet erfasst. Und das Gemeindegebiet gehört an der Stelle zu Green River und nicht zu Emery.


    Ja, es ist die County Road 1012, und zwar im südlichen Teil nicht weit vor der Muddy River Schlucht. Mein Kompliment!! :clabhands:
    Ich weis nicht, ob die Schlucht im allgemeinen passierbar ist, damals war sie es jedenfalls nicht. Deshalb war auch nicht damit zu rechnen, dass jemand vorbeikommt.

  • Touristen glauben oft einfach irgendwo rausfahren zu können, ohne auch nur einfachste Dinge gecheckt zu haben. Wagenheber/Ersatzrad gehört zu den trivialen Dingen. Leichtsinn! Einer der Gründe warum hier Search and Rescue so viel Arbeit hat und jetzt Geld für seine Einsätze will.


    By the way - EM 1012 (CR 1012 gibts nicht), natürlich ist es die, das kann man ganz einfach an den Cliffs im Background sehen, ist alles andere als einsam, Kommt every day einer entlang. Der landing strip ist ein beliebtes Trailhead. Kann man nur raten, meide die richtig einsamen Roads in der Swellund woanders, da kannst Du nicht so viel Glück haben. Dort wo Du warst, ist es richtig, am Car zu bleiben, aber nicht, wo es einsam ist - abseits der Touristenrouten.


    Der Chute of Muddy ist passierbar. Nicht für RV´s, für HC´s. Da gehts nach Hanksville. Keine 10 Meilen zu einer oft befahrenen Road. Wasser in Mengen!



    *** Edit durch Mod: Hallo Stranger, danke für die hilfreichen Informationen. Deinen Text haben wir von der Formulierung (nicht vom Inhalt) geändert, da man sonst den falschen Eindruck hätte bekommen können, dass es sich hier um eine persönliche Streitigkeit handelt.


    Kritik etc. bitte per PN an mich. / Silke - Westernlady

    • Offizieller Beitrag

    Hallo Stranger


    ich finde Dein Wissen echt klasse. An dem kleinen Ausschnitt auf dem Bild die Strasse und Gegend zu erkennen: Hut ab. :!!


    Aber bitte mässige Deinen Ton und greif bitte niemand persönlich an. Dieses, zugegeben recht junge Forum, legt da viel Wert drauf und Pöpeleien und Beleidigungen gehören hier nicht rein.
    Also halte Dich bitte daran. Ansonsten ist Deine Fachkompetenz hier gerne gesehen. =)

Jetzt mitmachen!

Sie haben noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registrieren Sie sich kostenlos und nehmen Sie an unserer Community teil!