Australien 2005 - Cities, Coast, Outback & more

  • Zitat

    Original von rehsde
    Mal eine Frage / Anregung: wie wärs mit ner Karte?


    Gute Idee, ich wollte mich sowieso schon länger mal mit Google Maps beschäftigen. Einen Routenplaner wie den Street Atlas gibt es ja leider für Australien nicht. Vielleicht heute abend.


    Zitat

    Original von Westernlady
    Ich hoffe, das bleibt der einzige kritische Moment dieser Tour :!!


    Keine Angst, ab jetzt geht es (fast) komplikationslos weiter ;).

    • Offizieller Beitrag

    Ja, stimmt.:wut1:
    Mach das nie wieder, Doc.


    Das Schlimme war, dass wir zwei Stunden die Bierflaschen
    nicht öffnen konnten, weil doch nur Schaum herausgekommen
    wäre.
    So mussten wir uns mit Fachinger begnügen!


    Trotzdem hat's wieder Spass gemacht.

  • Zitat

    Original von Canyonmurmel
    Uns wäre bei dem Dreher fast die Kühlbox vom Dach gerutscht :gg:



    :lach: :lach:

  • Spät aber doch, hier kommt die Fortsetzung:


    Donnerstag, 24.11.05 Glen Helen - Alice Springs


    Nachdem ich gestern recht früh im Bett war, hatte ich auch kein Problem aufzustehen, als um 5 Uhr der Wecker klingelte. Ich hatte mir schon bei der Ankunft einen kleinen Hügel an der Straße als geeigneten Aussichtspunkt für den Sonnenaufgang ausgeguckt.
    Von dort hatte man eine wunderbare Aussicht auf den Mt. Sonder, den höchsten Berg der West MacDonnell Range.
    Es war toll anzusehen wie der vorher im Zwielicht relativ langweilig aussehende Berg schließlich von den ersten Strahlen der hinter mir aufgehenden Sonne erreicht wurde und sofort in einem tiefen rot förmlich zu glühen begann. Aber auch in der Gegenrichtung gabe es schon vor Sonnenaufgang interessante Motive.




    Nach der ersten Fotosession bin ich noch den kurzen Weg zur Glen Helen Gorge gelaufen. Eine richtige kleine Oase mit grünen Wiesen, Bäumen und kühlem klaren Wasser.



    Leider war das Schilf drumrum recht sumpfig, so dass ich mir nasse Fü?é geholt habe. Aber was tut man nicht alles für ein Foto ...
    Zurück in der Lodge habe ich mir einen Kaffee und ein paar Spiegeleier gegönnt und das Auto beladen. Dann ging es weiter zur Ormiston Gorge. Auch hier hat ein Nebenarm des Finke River eine tiefe Schlucht in die Bergkette gegraben. Schon erstaunlich , dass ein Fluss, der nur zeitweise Wasser führt, so etwas bewirken kann.



    In letzter Zeit scheint aber mal wieder etwas mehr Wasser heruntergekommen sein, denn das Pegel war so hoch, dass der Rundweg durch die Schlucht teilweise überspült war.
    So bin ich nur etwas am Ufer herumgelaufen und habe dann noch den Ghost Gum besucht, der einsam auf einem ansonsten kahlen Felsen steht.





    Weiter Richtung Alice Springs (seit Glen Helen übrigens wieder auf asphaltierter Straße) lagen als nächstes die Ochre Pits am Wegesrand. Hier haben die Aboriginals Ocker für die Herstellung von Farben gewonnen. Nicht besonders spektakulär aber zumindest schöne Farben und einige interessante Informationstafeln.



    Danach noch ein kuzer Stop beim Ellery Big Pond bevor es Zeit war, sich auf den Weg zu Standleys Chasm zu machen.




    Standleys Chasm (benannt nach der ersten Lehrerin in Alice Springs) ist eine nur wenige Meter breite Felsspalte. Fast den ganzen Tag liegt sie im Schatten, nur mittags steht die Sonne für maximal eine halbe Stunde so hoch, dass Licht bis auf den Boden der Schlucht fällt und die roten Felswände zum leuchten bringt.



    Wird in jedem Reiseführer (zu recht) als eines der Highlights der West Macdonnell Range beschrieben. Um so erstaunter war ich, dass ich, als ich pünktlich um 12 dort ankam, der einzige Besucher war. Vielleicht lag es auch daran, dass selbst Australier es für schwachsinnig halten bei über 40°C durch die Mittagshitze zu laufen. Ganz unrecht hätten sie nicht ;).


    Kurz vor Alice Springs bin ich dann noch einmal vom Highway abgebogen um Simpsons Gap zu besuchen.
    Dort habe ich mich eine Weile ruhig in den Schatten gesetzt in der Hoffnung, eins der dort lebenden Black Footed Rock Wallabies (sehr selten gewordene kleine Felsenkängurus) zu Gesicht zu bekommen.
    Nach langem warten habe ich dann auch zweimal eins der Tierchen über die Felsen huschen sehen. War aber jeweils kaum zu erkennen, da sie sich mit ihrer Fellfarbe kaum von den Felsen abheben und außerdem sehr flink sind.




    In Alice Springs habe ich mich auf der Suche nach meinem Hotel erst ein paar mal verfahren, habe es dann aber schließlich doch noch gefunden. Sehr schick mit schönen großen Zimmern und einer tollen Gartenanlage. An der Rezeption habe ich mir nochmal bestätigen lassen, dass die Abholzeit für die schon von zu hause gebuchte Ballonfahrt am nächsten Morgen tatsächlich um 3:45 Uhr ist. :EEK:
    Na das wird eine kurze Nacht!
    Nach einer erfrischenden Dusche bin ich noch ein wenig durch den Ort gelatscht (ohne Kamera), habe im Bojangles (einem ziemlich touristischen aber trotzdem netten Saloon)ein oder zwei Bierchen getrunken und Später im Overlanders Steakhouse gegessen. Ganz uriger Laden, der auf australischen Saloon macht. Als Vorspeise gab es eine Platte mit Känguru, Kamel, Krokodil und Emu, als Hauptgericht Barramundi, schmeckte alles nicht schlecht und satt geworden ist man auch. Wen's interessiert: Drovers blowout
    Dazu gab es Livemusik von einem australischen Country-Sänger. Na ja, wer's mag.
    Um kurz nach 10 lag ich im Bett um wenigstens noch ein paar Stündchen Schlaf zu bekommen.


    Und in ein paar Stunden geht es in die Luft zur ersten Ballonfahrt meines Lebens :gg: :gg:

  • oh, das hat sich das Warten ja gelohnt. Das war ja wieder ein wunderbarer Tag und gerade die schönen Ghost Gums hast du so richtig toll in Szene gesetzt. :clab: :clab: :clab:
    Die McDonnell Range ist ja wirklich ein wundervolles Gebiet. Und es gibt auch Rote Steine, genau das Richtige für mich. ;)

    Wie schmeckt denn Krokodil, das habe ich bisher noch nie gegessen. Känguruh kann ich jedenfalls empfehlen, das ist wirklich sehr lecker. =)



    Greetz,


    Yvonne

    • Offizieller Beitrag

    Krokodil schmeckt wie Hühnchen, wenn ich mich recht erinnere.
    In Nairobi habe ich das mal gegessen..


    Doc, das war doch mal ein ruhiger und besinnlicher Tag.
    Aber ich wundere mich trotzdem, wie Du solche Detailtreue aus
    den Fotos raus holst. Die sind einfach Klasse.


    PS: Das Bier schmeckt wieder.

  • Zitat

    Original von DocHoliday
    Krokodil ist helles Fleich. Schmeckt ein bisschen wie Geflügel oder vielleicht eher Kaninchen. Ganz lecker.



    hört sich gut an, muß ich irgendwann auch mal probieren, wenn sich dazu die Gelegenheit ergibt. =)
    Und im Bierchen trinken sind die Aussies ja auch gut. Da fällt mir ein, ist die Kühlbox denn auch wieder gut bestückt worden :MG:



    Greetz,


    Yvonne

  • Zitat

    Original von americanhero
    Und im Bierchen trinken sind die Aussies ja auch gut. Da fällt mir ein, ist die Kühlbox denn auch wieder gut bestückt worden :MG:


    Die sind nicht nur gut, die haben uns inzwischen überholt (beim Bier-Verbrauch pro Kopf). Die Kühlbox ist natürlich aufgefüllt ;).


    Bevor ich das vergesse. Auf Wunsch eines einzelnen Rehs gibt es auch eine Karte von der heutigen Etappe:


  • Moin :songelb:


    ich bin erschlagen von den Fotos :clab:.
    Sag mal, wie machst Du das? ?(
    Die sind durchgehend super. Es macht richtig Spass, wieder auf neue zu warten.
    Ich bin ein Draufhalter. Schönes sehen, Kamera raus, draufhalten, fertig.
    Eventuell noch schnell ein zweites.
    Ich muß jetzt wohl Tips sammeln und mein Fotoverhalten umstellen.
    Danke Doc.


    Gruß
    Heger

  • Die nassen Füße haben sich aber wirklich gelohnt! Sehr schöne Aufnahme. Aber auch die übrigen Aufnahmen sind spitze!


    Eine Ballonfahrt – das hört sich aber sehr spannend an. Dafür nehme ich dann auch die kurze Nacht in Kauf.


    Eine Frage zu deiner Vorspeisenplatte: wie hast du die verschiedenen Fleischsorten erkannt? Hast du dir das erklären lassen oder woher wusstest du, welches Teil zu welchem Tier gehört(e)? Gab es große Unterschiede im Geschmack?


    Gruß
    Gundi :)

  • Zitat

    Original von Globi
    Eine Frage zu deiner Vorspeisenplatte: wie hast du die verschiedenen Fleischsorten erkannt? Hast du dir das erklären lassen oder woher wusstest du, welches Teil zu welchem Tier gehört(e)? Gab es große Unterschiede im Geschmack?


    Ich weiß es ehrlich gesagt gar nicht mehr genau. Wenn ich mich richtig erinnere, steckten da so kleine Fähnchen mit einem Symbol für die jeweilige Tierart dran. Der Geschmack war natürlich unterschiedlich aber da ich vorher weder Krokodil, noch Kamel, Känguruh oder Emu gegessen hatte, hätte mir das wenig genutzt.

  • Zitat

    Original von utahjoe
    Wie war die Unterkunft in Glen Helen?


    Bei uns war die eine Katastrophe. Soll aber zwischenzeitlich besser geworden sein.


    Joe


    Wie gesagt, die Zimmer kann man wohlwollend mit basic beschreiben. Ein Bett, ein Stuhl, ein Kühlschrank. Aber es war zumindest alles sauber. Der Pub und das angeschlossene Restaurant waren o.k.. Das Essen war sogar sehr gut.

  • So, heute müsst Ihr nicht so lange auf die Fortsetzung warten:


    Freitag, 25.11.05 Alice Springs – Adelaide


    Nach kaum 41/2 Stunden war die Nacht auch wieder vorbei. Im Halbschlaf unter die Dusche, angezogen, schnell noch einen Kaffee gemacht und eine Zigarette geraucht. Dann stand ich um 3:40 h an der Hotelrezeption. So gegen 4:00h wurden wir (inzwischen waren noch 4 andere Frühaufsteher dazu gekommen) mit einem Kleinbus mit viel versprechendem großen Anhänger abgeholt. Alsü 20 Minuten Schlaf sinnlos verschenkt! :wut1: ;)
    Nachdem wir in zwei weiteren Hotels noch ein paar Gäste eingesammelt hatten, ging es dann aus der Stadt heraus zum geplanten Startort. Der erste Platz, den wir ansteuerten war wegen ungünstigen Windes nicht geeignet, so das wir noch ein Stück weiter fuhren. Inzwischen war es eine ganz ordentliche Karawane aus kleineren Bussen, SUVs und diversen Hängern mit den Ballons geworden.
    Irgendwo mitten in der Pampa wurde dann in immer noch stockfinsterer Nacht begonnen, die Ballons auszuladen und zu befüllen. Der Anblick, als die ersten Brenner angingen und die Ballons förmlich zu glühen begannen, war schon mal klasse.




    Nach einer kurzen Einführung für die Passagiere hoben dann nach und nach im Licht der allerersten Sonnenstrahlen die Ballons ab (insgesamt waren es fünf, jeweils mit 12 Passagieren).




    Absolut faszinierend fand ich die völlige Stille, sobald der Brenner ausgeschaltet wurde. Ohne jede Windgeräusche glitten wir lautlos über die Landschaft unter uns. Unser Fahrer (oder wie immer das richtig heißen müsste) war ein gebürtiger Tscheche, der seinen Spaß mit uns hatte. Erst ließ er den Ballon kurz über dem Boden auf einen Baum zu treiben, während er in die andere Richtung blickte, um dann kurz vorher den Brenner volles Rohr heizen zu lassen, so dass wir wie im Expresslift nach oben sausten, was die ersten etwas blassen Gesichter hervor rief. Der Brenner ist übrigens überraschend laut und die empfohlene Kopfbedeckung ist tatsächlich sinnvoll. Obwohl ich ganz außen stand, wurde es richtig heiß von oben.
    Ein paar Känguruhs und einige Pferde haben wir von oben gesehen. Ansonsten schienen wir die einzigen lebendigen Wesen in/über dieser kargen Landschaft zu sein. Ab und zu konnten wir von oben bewundern, wie unser Begleitfahrzeug auf schmalen Schotterpisten versucht, uns zu folgen.




    Nach einer guten halben Stunde Flugzeit begannen wir mit der Landung. So ganz hat es unser Pilot nicht geschafft, direkt bis zum Begleitfahrzeug zu kommen, so dass einige Mitreisende aussteigen durften und den knapp über dem Boden schwebenden Ballon etwa 100 m bis zum Hänger ziehen, wo er dann sanft auf der Ladefläche landete. Bei der Aktion habe ich mir an den harten und scharfen Halmen des Wüstengrases ordentlich die Beine verkratzt. :traen:




    Nach gemeinschaftlichem verpacken des Ballons bretterten wir mit einem Affenzahn über diverse Waschbrettpisten zum Ausgangspunkt der Tour zurück, wo inzwischen das „Gourmet-Breakfast“ vorbereitet worden war. Der versprochene "Champagne" war übrigens irgendein australisches Kribbelwasser der Sonderangebotsklasse mit Fruchtsaft gemischt und gefrühstückt habe ich auch schon besser. Aber deshalb hatte ich die Tour ja auch nicht gebucht.



    Nach dem Verkauf der unvermeidlichen Souvenirfotos und allerlei Merchandising-Artikeln wurden wir gegen 9 h wieder bei unseren Hotels abgesetzt.
    Nach einer erneuten Dusche habe ich meine Klamotten gepackt und ausgecheckt. Der Flug nach Adelaide sollte gegen 18:00h gehen, also hatte ich noch etwas Zeit. Am liebsten wäre ich noch ins Rainbow Valley gefahren aber dazu war mir die Zeit dann doch ein wenig knapp. Also habe mich mit dem Alice Springs Desert Museum vorlieb genommen, das sich vom Konzept her mit dem in Tucson vergleichen lässt. Diverse lokale Tierarten in großzügigen naturnahen Gehegen.
    Ich habe mir zunächst einige Vogelvolieren angeschaut, besonders der lachende Hans hat mit gut gefallen.





    Dann musste ich aber recht schnell festgestellen, dass es nicht allzu viel Spaß macht, am frühen Nachmittag bei über 40° im Schatten durch einen Park zu laufen, der so gut wie keinen Schatten bietet.


    Also bin ich in der Stadt noch irgendwo einen Schluck trinken gegangen und dann recht früh zum Flughafen gefahren, habe mein Auto bei Avis abgegeben und mich in eine Flughafenlounge gesetzt und einen Happen gegessen.
    Der Flug nach Adelaide war ereignislos. In Adelaide erwartete mich ein bedeckter Himmel und ein Sch**ßkaler Wind. Nach einchecken im Hotel habe ich mich ein wenig in der Stadt umgesehen. Machte einen netten Eindruck mit recht vielen älteren Gebäuden (viktorianisch, wenn mich nicht alles täuscht).
    Der Versuch, noch irgendwo in Ruhe ein Bier zu trinken, scheiterte daran, dass an diesem Wochenende die australische Version des Spring Breaks stattfand. Die Stadt und insbesondere alle Kneipen und Bars waren proppenvoll mit Kids, die ihren Highschool-Abschluss feierten und erfolgreich bemüht waren, sich so schnell wie möglich bis zur Besinnungslosigkeit zu betrinken.
    Da die letzte Nacht sowieso sehr kurz war, hatte ich aber auch kein Problem damit, mich recht frühzeitig in mein Bettchen zu verziehen.

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