1995 - British Columbia und Alberta-Parks

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    Original von utahjoe
    Der Westen Kanadas rückt dank Dir und Matze in meiner To do Liste wieder höher.
    :!!



    Joe


    Das freut mich (und Matze sicher auch).:!!

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    Zitat

    Original von Matze
    Schön, wir kommen in eine Ecke, wo wir nicht waren!!


    Sieht auch wieder toll aus!


    Na, dann hast Du ja für die nächste Kanada-Tour wieder ein Ziel.;)

    • Offizieller Beitrag


    Da kann man mal sehen, was so ein bisschen Sonne ausmacht.=)

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    Zitat

    Original von Canyonmurmel
    Der Truck ist echt stark, den hätte ich mir auch gerne näher angesehen. Und toll, daß Du soviele Infos dazu hast :!!


    Gruß


    Sandra


    Ja, das ist schon ein tolles Gerät.


    Da war mal ein Bericht drüber im TV. Und so was baue ich ganz gerne in
    meine Berichte mit ein.=)

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    12. Tag - Fr. 01.09.95


    Heute ist wiederum ein sonniger Tag.
    Wir befinden uns jetzt im äußersten südwestlichen Zipfel der Provinz Alberta, wo die Prärielandschaft an die Rockies stößt.




    Eine lange Straße führt uns zu einem abgelegenen Stück wunderbarer Wildnis im Kernland der kanadischen Rocky Mountains.
    Über den Crowsnest Pass, den Krähennestpass, fahren wir zum waldreichen

    Waterton Lakes National Park.


    Der Akamina Parkway ist sehr schön und eine Stichstraße, der Red Rock Parkway, führt in den Red Rock Canyon des Blackstone River.
    Wanderwege erschließen einige der stillen Seitentäler.
    Wir machen am Red Rock Canyon einen Spaziergang zu der eher kleinen Schlucht mit den prächtigen Sandsteinformationen. Eine hübsche Laune der Natur.



    Die rote Gesteinsfarbe kommt von dem Eisen, das vom Wasser bloß gelegt wurde und mit der Zeit rostete.



    Kein Mensch begegnet uns und auch kein Tier, obwohl der Park die größte Wildtiervielfalt von Alberta hat. Eine Menge Bären gibt es hier.


    Über den Waterton Lakes, der Kette von Restseen aus der Eiszeit, liegt in beherrschender Lage ein Schmuckstück des Parks.
    Von weitem sehen wir das Prince of Wales Hotel auf einem Hügel.
    Es wirkt majestätisch und rustikal.



    Das Hotel wurde 1925 von der Eisenbahngesellschaft gebaut, um betuchte Touristen hier hin zu locken. Im Winter ist es geschlossen und wird nur von hunderten Hirschen belagert.



    Mittelpunkt des Parks ist der 14 km lange, von über 2.500 m hohen Bergen umrahmte Upper Waterton Lake.



    Der bezaubernde See ist mit 152 m Tiefe einer der tiefsten der Rocky Mountains.


    Von Waterton Park aus führt der Akamina Parkway weiter, an dessen Ende ein schöner See ist.
    Wir besuchen nämlich den hübschen Cameron Lake, der idyllisch in die Berge eingebettet ist. Hier ist reine, ursprüngliche Natur.
    Mit einem Kanu kann man den See erkunden. Nichts als pure Wildnis, so hat man sich Kanada erträumt – und so ist es auch.



    Hier hin kommt ein Besucher nur, wenn er es unbedingt will, denn es gibt keine größeren Städte in der Nähe und der Park ist relativ unbekannt. Erst 1858 wurde er erstmals erwähnt.


    Von Waterton geht es dann auf dem Chief Mountain Highway nach Süden Richtung USA.
    Der Chief Mountain ist auf der amerikanischen Seite am Rande des Glacier N.P. und ist ein Heiligtum der Blackfoot-Indianer.
    Einem unfreundlichen US-Beamten begegnen wir an der Grenze Kanada - USA in Montana, dem Treasure State.



    Es kann nur noch besser kommen.
    Denn wir fahren zum US-amerikanischen



    der Fortsetzung des Waterton Lakes N.P. in Kanada.


    Beide zusammen ergeben seit 1932 den "International Peace Park", als Symbol der Freundschaft zwischen Kanada und den USA.
    Anders wie sein Name es erwarten läßt, gibt es kaum noch größere und sichtbare Gletscher im Park. Die einst stattlichen Eisfelder sind im Laufe der Zeit zusammengeschmolzen.


    Bei St. Mary und dem St. Mary Lake beginnt die Going-to-the-Sun-Road.
    Leider können wir mit unserem Camper diese Strecke nicht befahren, weil er mit 23' zu lang ist. Maximal 21'-Camper haben die Erlaubnis, über den Paß zu fahren. Wegen der überstehenden Felsen an der Straße sehen wir das auch ein. Unser Camper hätte mit seinem Aufbau daran gekratzt.


    Wir umrunden darum den Glacier N.P. und fahren nach West Glacier und campen am Lake McDonald, wo Bestandsaufnahme der bisherigen Tour gemacht wird.
    Bärbel ist ganz schön sauer. Einziger Minuspunkt der Reise ist für sie das viele Fahren, aber das bekommen wir von diesem riesigen Land diktiert.

  • Also die Landschaft ist schon wirklich toll, auch wenn sie mich nicht direkt reizen würde zum besuchen.


    Was mir aber dort auch gefallen würde, ist die Einsamkeit


    Warum war Bärbel sauer? Wegen der Fahrerei?


    Gruß


    Sandra

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    Und Einsamkeit oder Zweisamkeit findest Du überall, auch wenn viele
    Touristen da sind.


    Ja, Bärbel haben die vielen Stunden beim Fahren nicht gefallen. Sie sass halt
    daneben und langweilte sich öfters, weil sie selbst nicht fahren konnte.
    Dazu kam natürlich die Unzufriedenheit mit dem Haarriss im Arm, der immer
    noch stark schmerzte.

  • Zitat

    Original von Yukon1


    Ja, Bärbel haben die vielen Stunden beim Fahren nicht gefallen. Sie sass halt
    daneben und langweilte sich öfters, weil sie selbst nicht fahren konnte.
    Dazu kam natürlich die Unzufriedenheit mit dem Haarriss im Arm, der immer
    noch stark schmerzte.


    Das mit den Schmerzen kann ich verstehen


    Gruß


    Sandra

  • Ein wunderschönes Hotel!


    Die Aussicht und die Bauweise machen es zum schönsten NP-Hotel von Nordamerika. Frühstück und Diner auch sehr lecker.


    Allerdings sollte man keinesfalls dort übernachten, die Zimmer sind sowas von mies, das man es sich kaum vorstellen kann.



    Tiere gibts dort reichlich, sogar ein Puma ist mir über den Weg gelaufen. Naja sagen wir so, sein Schatten ist mir über den Weg gelaufen.



    Schöner Tag, Toni. Der Übergang von den Bergen in Prärie fand ich damals auch sehr beeindruckend.



    Joe

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    Danke für die Tipps, Jörg.


    Im Waterton soll ja die grösste Dichte von Schwarzbären in Nordamerika sein.
    Aber wir haben Pech gehabt und nichts gesehen.


    Allerdings sind wir auch nicht weit von der Strasse unterwegs gewesen.

  • also diese Farben, toll. Dieser Red Rock Canyon gefaellt mir ja ausserordentlich gut. das ist wirklich eine tolle Ecke, die wir uns sicherlich mal in Zukunft ansehen werden.
    Ueberhaupt kenne ich noch so gut wie nichts vom Westen Nordamerikas, das ist echt sehr bedauerlich



    Greetz,



    Yvonne

    • Offizieller Beitrag

    13. Tag - ST. 02.09.95


    Heute beginnt ein verlängertes Wochenende für die Amerikaner (Montag ist Labour Day).
    Wir haben uns vorgenommen, einen 3/4-Tag des Genießens einzulegen.


    Mit dem Auto ist der schönste Teil des Parks über die Going-to-the-Sun Road, die zum Logan Paß führt, zu erreichen. Die Serpentinenstraße mit dem vielversprechenden Namen verbindet über den Kamm der Berge hinweg die beiden schönsten Täler des Parks miteinander.


    Unser Camper ist, wie gesagt, zu lang, um über diese Gebirgsstrecke zu befahren, die zu den schönsten Nordamerikas gehört.
    Darum macht Toni den Vorschlag, per "Daumen-Express" zu diesem Vergnügen zu kommen. Bärbel ist sehr skeptisch, daß uns irgend jemand bis zum Pass mitnehmen wird, aber Toni's Zuversicht wirkt sich positiv aus. Nachdem er etwa 10 Mal den Daumen rechts erhoben hat, nehmen uns zwei nette Mädels mit.
    Wir dürfen auf der Ladefläche des Lieferwagens Platz nehmen und dann geht's bei traumhaftem Sommerwetter los.



    Bärbel ist es mit zunehmender Höhe und in freier Luft doch etwas mul-mig zumute, aber die Fahrerin hat alles prima im Griff.
    Toni kann von hier ungehindert die tiefen Täler filmen und Bärbel schaut zu den Gipfeln. =)



    Die "Going-to-the-Sun-Road" ist eine der attraktivsten und spektaku-lärsten Straßen in Nordamerika.
    Sie führt über 80 km durch einen der schönsten Nationalparks der USA. Die Straße, erst 1932 fertiggestellt, steigt über viele enge Kehren hoch zum 2.026 m hohen Logan Pass, der über der Baumgrenze liegt und nicht weit vom ewigen Schnee weg ist.



    Oben angekommen haben wir eine gute Aussicht über den 5.000 qkm großen und 1910 gegründeten Park und seine wilde Berglandschaft.



    Der Park liegt abseits der Touristenstraßen und ist darum von den Europäern noch nicht so recht entdeckt worden.



    Die Erdmännchen passen auf, daß dies auch so bleibt.
    Wir machen einen kleinen Spaziergang und können einige Tiere als Wachmannschaft beobachten, denn Feinde wie Adler, Dachse und Kojoten lauern überall.



    Der Glacier N.P. ist bekannt für seine Wälder im Westteil und seinen Wildreichtum an Grizzlies, Wapitis, Schneeziegen und Bergschafen.
    Obwohl hier 1/3 des Bärenbestandes der USA beheimatet ist, überall wird davor gewarnt, haben wir kein Glück mit den braunen Gesellen.
    Der Mount Clements thront über allem.



    Nach einiger Zeit müssen wir diese Berglandschaft wieder verlassen und es geht mit dem urigen Shuttle-Bus wieder ins Tal hinunter.
    Man nennt die seit den 30er Jahren fahrenden historischen Busse auch "Jammer" buses. Warum ? Keine Ahnung.
    Leider etwas verschwommen, da im Vorüberfahren gefilmt.



    Vom Logan Paß führt die Straße am Hang der Garden Wall, eines schmalen Grates abwärts.



    Bei dieser Fahrt kommen uns einige Oldtimer entgegen. Wir wundern uns, daß es diese alten, aber schönen Vehikel noch die Berge hinauf schaffen.




    Auf dem Talboden folgt die Straße dem McDonald Creek, einem lieblichen Flüßchen, das sich zwischen alten Bäumen hindurchwindet.
    Am Red Rock Point wird der Wasserlauf von Felsbrocken eingezwängt und ergießt sich in ein tiefes, türkisleuchtendes Becken.



    Kurz darauf erreicht die Going-to-the-Sun-Road den Lake McDonald, den größten See des Parks. Entlang des Logan Creek führt die Straße nach West Glacier zurück und wir verlassen den Park.
    Im Tal angekommen, machen wir am sehr malerischen, türkisfarbenen Mc-Donald River einen längeren Spaziergang.



    Wildromantisch windet sich der Fluß durch den Wald.
    Nach der langen Fahrt müssen die Gelenke wieder in Gang gebracht werden.



    Über Stock und Stein gehen wir am Ufer entlang und besonders Bärbel muß mit ihrem gebrochenen Arm aufpassen, nicht auf dem Geröll auszurutschen.



    Dann geht es wieder auf die Straße, wo wir die typischen amerikanischen Briefkästen am Rand sehen. Die Anwohner wohnen hat eine gute Strecke von der Straße weg und der Postbote hat keine Lust, diesen Weg einzuschlagen.



    Der Glacier National Park ist ein absolut sehenswerter Park, den wir mit weit mehr Zeit irgendwann noch einmal besuchen wollen.


    Wir machen eine Überbrückungsfahrt nach Libby, wo wir einen nicht allzu schönen Campground finden. Wegen der vorgerückten Zeit können wir aber nicht mehr wählerisch sein.

  • Toni als Anhalter finde ich gut. =)


    Im Parks soll auch vielerlei Getier geben, aber außer Schneeziegen (die dafür in Massen) haben wir nichts gesehen.


    Kurz vorm Park gibts am See viele kleine Cabins zu mieten. Einfach, aber sehr romantisch.
    Da wir Nacht an die -5 hatten mussten wir immer wieder den kleinen Gas betriebenen Ofen einschalten. Aber der war so etwas von laut und knackte ganz furchtbar, sodass wir immer Angst hatten wir fliegen mit samt der Hütte irgendwann in den See.
    Frieren oder explodieren? Das war die Frage!
    Wir haben us dann für 1h schlafen und 15min bewachtem Ofen entschieden. =)



    Joe

    • Offizieller Beitrag


    Man muss Trampen nur probieren, dann klappt es meistens.=)

    • Offizieller Beitrag


    Schöne Story, Jörg.


    Ich als Anhalter durch die Galaxis und Du als Kanonier am Ofen.:!!

  • Auf die Idee per Anhalter zu fahren wäre ich im Leben nicht gekommen, klasse Toni, daß das so gut geklappt hat. Haben Euch die Mädchen dann auch wieder mit zurück genommen oder?


    Ansonsten wieder absolutes Neuland für mich!


    Gruß


    Sandra

  • toll, dise Landschaft. Herrlich :!!
    Da wuerde ich mich gerne einfach mal ins Gras legen und die Wolken anschauen.
    Toni, der Tag gefaellt mir unheimlich und die Going To the Sun Road schaut wirklich spektakulaer aus.
    Danke fuer diesen tollen Tag



    Greetz,



    Yvonne

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