1996 - Von SFO nach LV

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    1. Tag - Mi. 19.06.96


    Der Kartenclub "Die Stillen Zocker" ist wieder unterwegs.
    Ab Koblenz geht's mit dem Zug um 4:45 h (= 19:45 h vorheriger Tag in SFO) nach Frankfurt.
    Abflug mit Air France (AF 1457) ist um 7:25 h, an Paris 8:35 h, ab Paris 10:50 h (AF 080), an San Francisco 13:25 h = 22:25 h MESZ.


    San Francisco ist zwar die bekannteste Stadt Kaliforniens, die Hauptstadt ist aber Sacramento.


    Mit dem Airporter fahren wir zu unserem Hotel.
    Im ANA-Hotel übernachten wir die nächsten drei Nächte im Viererzimmer.


    Nach dem Einchecken machen wir einen ersten Erkundungsgang.
    Wir gehen nach China Town, weil es in der Nähe unseres Hotels liegt.
    Hinter dem drachengekrönten Eingangstor zu China Town, an der Ecke von Grant Avenue und Bush Street, erwarten uns exotische Farben, Klänge und Düfte aus Asien. Dazu zierliche Türmchen, Wandmalereien, Straßenlaternen und Telefonzellen im China-Look.



    China Town ist mit 80.000 Einwohnern die größte außerasiatische Chinesenstadt der Welt, und wir fühlen uns wie in Shanghai oder Peking. Es ist eben eine Stadt in der Stadt.
    Der China-Town-Geheimtip ist das "Kan's Restaurant" im Obergeschoss des Hauses 708 Grant Ave., ein Abendessen für $ 12,--. Dort haben wir erst einmal gut gegessen.



    Wir holen auch die Bestätigung des PKW's für übermorgen bei Avis ein.
    Bei Dave's, einem Pub in der Nähe des Hotels, nehmen wir noch einen Absacker und fallen um 21:00 h (= 6:00 h MESZ am nächsten Tag) müde ins Bett.


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    2. Tag - Do. 20.06.96


    Nach einem Frühstück in einem Coffee-Shop machen wir uns wieder auf den Weg.


    Wir gehen durch den Finanz-Distrikt mit der Bank of America, die wir zuerst von unten und dann in voller Pracht sehen.



    In dem ganzen Viertel gibt es fast ausschließlich Banken.
    Nicht weit entfernt davon ist die Transamerica Pyramid, die erdbebensicher gebaut worden sein soll.



    Auf unserem Weg zum Hafen merken wir, daß San Francisco auf 42 Hügeln erbaut wurde.
    Im Ghirardelli Square, einer ehemaligen Schokoladenfabrik, werden die ersten Karten geschrieben.


    Fisherman's Wharf, welch ein berühmter Name, ist ein ehemaliger Fischereihafen, der heute nur für Touristen da ist. Viele Einheimische meiden sie, doch für die meisten Touristen, und auch für uns, gehört sie zum festen San-Francisco-Programm.



    Fisherman's Wharf erstreckt sich über mehrere Blocks entlang der Jefferson Street zwischen Powell und Hyde Street. Noch vor etwa 50 Jahren war sie, was der Name besagt: die Anlegestelle für San Franciscos Fischereiflotte. Doch das maritime Flair verschwand von Jahr zu Jahr mehr und heute herrscht hier zu jeder Zeit Rummelplatzatmosphäre.



    Wir machen ab Pier 39 eine Cruise Bay, eine Hafen-Rundfahrt mit der Red and White Fleet.
    Die Stadt am "Goldenen Tor" liegt auf einer Halbinsel, die vom Pazifik im Westen, vom Golden Gate im Norden und von der San Francisco Bay im Osten umgeben ist.
    Die Bucht von San Francisco hielt sich lange bedeckt. Viele Jahre segelten die europäischen Entdecker an der Bucht vorbei, weil sie immer im Nebel lag. Erst 1769 stieß eine spanische Militärexpedition über Land auf den gewaltigen Meerbusen, der 4 x so groß ist wie der Bodensee.



    Ein paar Möwen begleiten das Schiff und fliegen in Positur.
    Alle paar Minuten bietet sich ein neues Bild. Aber der Höhepunkt der 75-minütigen Fahrt ist sicher der Blick auf die Golden Gate Bridge und der Wendepunkt unter der Brücke.




    Das Schiff macht sich dann mit wehender Flagge wieder auf den Rückweg.



    Es geht an der berüchtigten, ehemaligen Gefängnisinsel Alcatraz vorbei, das früher am besten bewachte Zuchthaus der USA. In den 60er Jahren wurde "The Rock" geschlossen. Alcatraz ist übrigens spanisch und bedeutet "Pelikan".



    Und weiter zur Oakland Bay Bridge, der doppelstöckigen Superbrücke mit Treasure Island, der künstlichen Insel.
    Die Rundfahrt endet wieder am Pier 39.
    Pier 39 ist ganz aus Holz gebaut und beinhaltet heute unzählige nostalgische Geschäfte, Restaurants und Boutiquen.


    Mit der Cabel Car geht's zurück nach China Town.



    Die Wagen werden durch Stahltrossen unter den Schienen durch die Straßen und die steilen Hügel hinauf gezogen. Sie haben also keinen eigenen Antrieb.
    Der Fahrer und Gripman, der Griffmann, hat vor sich einen kleinen Hebel. Wenn er ihn an sich zieht und gleichzeitig ein Pedal tritt, klemmt sich unter der Straße ein Mechanismus ans Seil und es geht los.
    Zum Halten geht's anders. Der große Hebel vor ihm ist die Bremse. Also - kleinen Hebel nach vorne, das ist Ausklinken aus dem Seil, dann großen Hebel nach hinten ziehen und es wird gehalten.
    Über einen dritten Hebel, die sogenannte Notbremse, reden wir lieber nicht.


    Die ersten wurden am 1. August 1873 in Betrieb genommen, um 1900 waren es 600 auf 176 km Streckennetz. Erst dadurch wurden viele Hügel besiedelt, weil die Pferdewagen die steilen Hügel nicht hinauf kamen.
    Heute sind es weniger als 40 Cable Cars auf den drei Hauptrouten von 16 km.


    Als nächstes steht nochmal der Finanz-Distrikt auf dem Programm.
    Im oberen Stockwerk der Bank of America, in der Cocktail Lounge, trinken wir einen Mai Tai. Dies in Erinnerung an Rudi S., den Michael und Toni 1980 bei ihrem ersten Besuch in SFO trafen.



    Von hier oben haben wir einen guten Blick auf die San Francisco Bay und die Transamerica Pyramid, dazu Coit Tower und Market Street.
    Und im Hintergrund sind Alcatraz und Oakland.



    Wir halten es lange hier oben aus und die Zeit vergeht wie im Fluge.


    Natürlich wird auch Shopping nicht vergessen: Jeans, T-Shirts und Käppchen werden preiswert eingekauft.
    Heute bleiben wir bis 2:00 Uhr auf und nehmen wie gestern abend den Gute-Nacht-Trunk bei Dave's ein.


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    3. Tag - Fr. 21.06.96


    Am nächsten Morgen fahren wir am Union Square mit den Außen-Aufzügen des St. Francis-Hotels nach oben, um San Francisco aus der Vogelperspektive zu betrachten.
    Die Zimmer hier kosten ab $ 195 aufwärts.



    Wir übernehmen unseren PKW, einen Oldsmobile "Ciera". Für einen zweiten Fahrer zahlen wir vor Ort $ 25,--.
    Erste Station ist das Hard Rock Cafe.
    In jeder großen Stadt der USA gibt es diese Institution.



    Hier gibt es für uns Oldies immer etwas zu sehen und gute Musik ist inklusive. Es scheint, als käme die Musik noch aus der Juke-Box.
    Dazu kommen Utensilien der Alt-Stars an den Wänden und die tolle Atmosphäre.



    Und dann fahren wir über die 2.800 m lange Golden Gate Bridge.
    Wir sehen die Pfeiler in ihre vollen Schönheit, weil wir auch heute keinen Nebel haben.
    Die Hängebrücke, Architekt war Joseph Strauss, hat zwischen ihren 227 m hohen Säulen eine Spannweite von 1.280 m. Sie ist ein Wahrzeichen von San Francisco und Sinnbild des amerikanischen Traums, immer nur "Go West, Go West".
    Aber von hier sprangen auch fast 900 Selbstmörder 67 m in den Tod, mit einem letzten Blick auf die Traumstadt.


    Wir fahren zum Nordende von Sausalito, zum Waldo Point.
    Hier gibt es eine Siedlung nur mit Hausbooten. Sehr schöne sind zu besichtigen, aber auch vergammelte. Das Wasser stinkt manchmal und ist grün von den Algen.



    Über hölzerne Stege kommt man zu den Booten, die teilweise sehr gemütlich hergerichtet sind. Vor der Haustür haben viele noch ein kleines Boot im Wasser, um evtl. schnell jemanden besuchen zu können.



    Die Balkone und Verandas sind oft mit Blumen geschmückt, damit es wohnlich ist und es sich gut aushalten läßt.
    Es geht überhaupt sehr bunt zu. Die Boote haben alle andere Farben wie das Nachbarboot. Manchmal kann man auch in die einzelnen Zimmer hineinsehen.



    Dann geht's nach Sausalito. Das ist ein viel besuchter, malerischer Ort auf einer Halbinsel, auf der viele Künstler wohnen.
    Über die Golden Gate Bridge fahren wir wieder nach SFO zurück.
    1933 wurde mit dem Bau begonnen und sie wurde 1937 dem Verkehr übergeben. Damals war es die längste Hängebrücke der Welt, heute ist es die berühmteste.
    Dafür, das sie noch in 50 Jahren funktioniert, sorgen 850 Mechaniker, Maler und Kassierer. Täglich fahren 100.000 Autos über diese Brücke.



    In einiger Entfernung sehen wir die Lombard Street.
    Wir lassen es uns nicht nehmen, die kurvenreiche Lombard Street hinunter zu fahren.
    Sie ist ja bekannt durch die "Straßen von San Francisco" und ist mit roten Ziegelsteinen gepflastert.
    Wir beginnen bei der Hyde St. und fahren in einem Block in neun Haarnadelkurven den Hügel zur Columbus Avenue hinunter.
    Hier verstehen wir, warum Taxis alle vier Wochen neue Bremsen brauchen.



    Abends besuchen wir eine Jazz-Kneipe.


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    4. Tag - ST. 22.06.96


    Am Morgen fahren wir zu den Twin Peaks hinauf, wo wir trotz leichtem Nebel eine gute Sicht auf San Francisco haben.
    Ein Auto ist doch bequemer als per pedes. Die Aussicht ist wunderbar und unbedingt ein lohnender Ausflug.



    Dann verlassen wir die für viele schönste Stadt der Welt über die Oakland Bay Bridge, die San Francisco mit Oakland verbindet. Sie wurde 1936 eröffnet und ist eine der längsten Stahlbrücken der Welt.


    Wir besorgen uns unterwegs auch Hefte mit Hotel- und sonstigen Gutscheinen, die wir auf unserer Reise gut brauchen werden.
    Es wird noch getankt und dann geht's weiter.


    Wir fahren durch große Wälder zum südlichen Eingang des


    Yosemite National Parks.


    Der Park wurde 1890 gegründet und wurde zum beliebtesten Park in Kalifornien.
    Dort besuchen wir zuerst die Mammutbäume in Mariposa Grove of Giant Sequoias, wo wir eine geführte Tour durch den Park machen.
    1852 wurden die Mammutbäume entdeckt und schon wenige Jahre später strömten Holzfäller herbei, um sie zu stürzen. 25 Männer mußten 10 Tage lang arbeiten, damit ein Baum zur Erde fiel. Erst mehr als 100 Jahre später wurden sie geschützt.
    Bereits am Eingang erwarten uns turmhohe Redwoods.



    Der erste Gigant ist der "Fallen Monarch", ein vor Jahrhunderten umgefallener Redwood-Baum, dessen Wurzeln in der Luft stehen. Wir können hier sehr schön sehen, daß die Wurzeln der Redwoods nur etwa drei Meter in die Tiefe gehen.
    Sie haben aber ein Geflecht von 25 m um den Baum herum, damit genügend Wasser aufgesammelt wird. Der nicht unbedeutende Rest der Feuchtigkeit wird durch den Nebel über die feinen Nadeln aufgenommen.



    Ein paar Wegbiegungen höher steht der "Grizzly Giant", dem 2 m dicke Bäume als Äste aus den Flanken wachsen. Er war bereits ein paar hundert Jahre alt, als Christus geboren wurde. Er hat eine Masse von etwa 95 cbm und ist vielleicht die größte Lebensform auf Erden.



    Gleich daneben ist der "California Tunnel Tree", durch den ein kleines Auto fahren kann.



    Wir sehen, daß die Riesen nicht ausgestorben sind. Sie sind immer noch unter uns und haben das Zeitalter der Dinos überlebt.
    Die Mammutbäume des Yosemite Parks werden zwar nicht so hoch wie die Küstenbäume, die über 100 m hoch werden, haben aber oft einen Durchmesser von 11 m. Außerdem werden sie bis zu 3.000 Jahre alt, die Küstenbäume "nur" 2.000 Jahre.
    Eine dritte Spezies der roten Riesen gibt es in Zentralchina.


    Vor dem Mariposa Grove Museum stehen ein Dutzend der Kirchturm hohen Sequoias vor einer Wiese, die wir in Augenschein nehmen.



    Übernachtet wird in Oakhurst im Shilo Inn im Viererzimmer.
    Hier kauft sich Toni einen Riesen-Tannenzapfen.




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    5. Tag - So. 23.06.96


    Heute erwartet uns ein weiterer Höhepunkt der Reise:
    Wir besuchen den Glacier Point mit seiner überwältigenden Aussicht.



    Der brodelnde Merced River speist zwei der großen Wasserfälle des Parks.
    Die Felswand vor uns fällt 1.000 m steil ab. Einfach Wahnsinn hoch drei.



    Bei der Fahrt bergab werden wir vom Half Dome überrascht und Toni hat Angst um die richtige Kameraeinstellung.
    Das Gespräch:
    Toni: "Voll lassen, nicht zoomen, Micha",
    Michael: "Was meinst Du, was ich mache",
    Toni: "Nicht zoomen",
    Michael: "Ja, was meinst Du, was ich mache",
    Toni: "Ja, nicht zoomen machst Du",
    Michael: "Ja, nicht zoomen",
    Toni: "Hab' ich doch gesagt, nicht zoomen machst Du",


    Werner: "Sag' noch mal!"



    Vor dem Visitor Center schlägt Toni die Wagentür bei laufendem Motor zu und die Zentralverriegelung schließt alle 4 Türen automatisch ab. Dank Jürgen's Fingerfertigkeit kann der Schlüssel mit einem Draht durch's Fenster umgedreht und somit der Motor abgestellt werden und die Türen gehen wieder auf.
    Der herbeigerufene Mechaniker wird nicht benötigt und wir zahlen trotz seines Protestes nichts.


    Wir übernachten in der von Ponderosa Pine eingerahmten Yosemite Lodge, wieder im Viererzimmer.



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    6. Tag - Mo. 24.06.96


    Am nächsten Morgen haben wir die Yosemite Falls sozusagen vor unserer Haustür und wir beschließen, dorthin zu gehen.
    Upper und Lower Fall zusammen gelten mit 740 m als höchster Wasserfall Nordamerikas.
    Durch die Gletscherschmelze ist sehr viel Wasser vorhanden.



    Wir spazieren noch weiter durch das Yosemite Tal und sehen die Bridalveil Falls vor uns.



    Vermutlich entstand dieses Tal vor Millionen von Jahren, als Gletscher die Granitblöcke so hinauf geschoben haben, daß das Yosemite Valley erschaffen wurde.
    Am El Capitan können wir Freikletterer beobachten, denn auch dafür ist Yosemite berühmt. Alle Schwierigkeitsgrade kann man überwinden.



    Wir kommen auf dem Rückweg wieder an den Yosemite Falls vorbei und hören das laute Rauschen des Wassers.



    An der Tioga Road bläst ein kalter Wind und wir können den Park ein letztes Mal bewundern. Es ist eine der schönsten Paßstraßen der Welt und sie führt durch eine wild zerklüftete Landschaft.



    Über den 3.000 m hohen Tioga-Pass verlassen wir den Yosemite N.P. und wir blicken auf die Schneegipfel der Sierra Nevada.



    Wir fahren talwärts und am Mono Lake vorbei.


    In Bishop übernachten wir im Rodeway Inn in 2 Doppelzimmern.



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    7. Tag - Di. 25.06.96


    Über den Ort Big Pine fahren wir in den


    Death Valley National Park.



    Death Valley - was für ein Name, was für ein Klang.
    Dieses Tal ist wirklich ein heißer Tipp: Die wärmste Wüste der USA liegt in Kalifornien, und ihr Name ist durchaus ernst zu nehmen. Im Death Valley werden ständig abenteuerliche Hitzerekorde aufgestellt. Die wurden schon manchem zum Verhängnis, der die Gewalt der Natur nicht einzuschätzen wusste.
    Das Tal der heißen Steine ist fast so groß wie Schleswig-Holstein. Doch auf diesem Gebiet leben gerade 120 Menschen. Wegen seiner einzigartigen geologischen Eigenschaften, aber auch zum Erhalt der einzigartigen Naturschönheiten wurde das Death Valley zum US-Nationalpark erklärt.
    Eine Reise hierher gilt natürlich der großartigen Landschaft.
    Das Death Valley liegt zum größten Teil in Kalifornien und ist 809.000 Hektar groß.


    Über die Big Pine Road, eine Gravel Road, Schotterstraße, fahren wir ins Tal des Todes. Wir begegnen keinem Menschen und sind froh, daß wir ohne Reifenschaden durch kommen.



    Zuerst wird Scotty's Castle besichtigt, die Herberge eines spleenigen Amerikaners.
    Albert M. Johnson war ein reicher Versicherungsboss aus Chicago. Eines Tages traf er Walter Scott, der sich einen Namen dadurch gemacht hat, dass er 1923 auf der Strecke Los Angeles – Chicago einen Geschwindigkeitsrekord (knapp 45 Stunden) mit einer Dampfmaschine aufstellte.
    Mr. Scott verkaufte Mr. Johnson die Anteile an einer Goldmine im Death Valley, die allerdings gar nicht existierte.
    Als der Schwindel aufflog, lachte Mr. Johnson herzhaft. Es war der Beginn einer wunderbaren Freundschaft. Johnson war von der Stille und Abgeschiedenheit des Death Valley derart begeistert, dass er ein Grundstück erwarb und seinen Freund Scotty beauftragte, hier ein Ferienhaus zu bauen.



    Wie bereits erwähnt war Albert M. Johnson ein reicher Mann, doch in der jahrelangen Bauzeit, während der Scott ständig Details am Gebäude verbesserte und änderte, sank sein Vermögen zeitweise rapide, denn Scotty sparte an nichts und sah zu, dass Johnson immer wieder Geld locker machte. Auf den heutigen Geldwert umgerechnet, kostete die Villa 30 – 40 Millionen Dollar.
    Irgendwann war das Bauwerk fertig, doch es hatte einen Fehler: es stand nicht auf Johnson’s Grundstück sondern durch falsches Vermessen ein ganzes Stück daneben. 1970 erwarb die US-Regierung die Villa für $ 850.000 und erklärte sie zu einem Teil des National Monument.


    Heute besuchen etwa 100.000 Besucher jährlich Scotty’s Castle. Sie werden von Park Rangern, gekleidet im Stil der 30er Jahre herumgeführt und bestaunen die 25 Zimmer, 7 Bäder, 14 Kamine, 2 Wasserfälle, einen Glockenturm und eine Orgel mit 1121 Pfeifen.


    Entlang des Artists Drive geht's zum Zabriskie Point, einem tollen Aussichtspunkt.
    Die unglaubliche Stille der Wüste lassen wir auf uns wirken und die Hitze tut ein Übriges, daß wir uns wie auf einem anderen Stern vorkommen.



    Wir betrachten die unförmige Landschaft und denken daran, daß es im Sommer hier über 60 Grad C. heiß sein kann.


    Jetzt verlassen wir den Golden State California und es geht nach Nevada, dem Silver State, auch Sage (Salbei) State oder Sagebrush (Salbeigestrüpp) State genannt.


    Las Vegas im Südostzipfel von Nevada liegt in einer vegetationsarmen, flachen Wüstenlandschaft 600 m über dem Meer.
    Der 350 m hohe Stratosphere Tower fällt uns direkt ins Auge.



    Wir kommen am frühen Abend in Las Vegas an.
    In Las Vegas ("Die Wiesen";) hat sich die Einwohnerzahl in den letzten beiden Jahren verdoppelt und die Stadt hat heute 1,3 Mio Einwohner.
    Das sind 75 % von Nevada. Bei Toni's und Michael's erstem Besuch vor 16 Jahren, 1980, hatte Las Vegas noch 130.000 EW.


    Bereits die Fahrt an den bekannten Hotels vorbei ist eine Show für sich.
    Also machen wir einen Bummel über den "Strip", der Prunk- und Protzstrasse von Las Vegas.
    Wir gehen in verschiedene Casinos und versuchen unser Glück.
    Die meisten der etwa 100 Casinos wirken gleich, es geht nur um Glücksspiel an den Slot-Machines, mit viel Lichterglanz - eine scheinbar heile Welt.


    Im Harrah's essen wir hervorragend zu abend. Das Harrah's hat auch ein spitzenmäßiges Casino, und das können wir bestätigen.


    Übernachtet wird in der Travelodge in der Nähe vom Harley Davidson Cafe in 2 Doppelzimmern.



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    8. Tag - Mi. 26.06.96


    Wir frühstücken hervorragend im Golden Coast für 6,95 Dollar.
    Nach dem Frühstück wollen wir uns vier Karten im Mirage für eine besondere Show, die Samstag-Abend-Show von Siegfried & Roy (4 Tage im Voraus!), besorgen und, oh Wunder, wir bekommen sie.
    Bis es soweit ist, wollen wir uns noch etwas Natur ansehen.


    Wir kommen auf der US 93 und über Boulder City zum 226 m hohen Hoover Dam und können über dieses Meisterwerk der Baukunst nur staunen.



    Die US 93 führt direkt über diesen riesigen, 379 m langen und unten 182 m dicken Staudamm. Der Blick von der Staumauer ist einfach grandios.
    Damit die Shows in Las Vegas weiter gehen, arbeitet 40 km südlich ein riesiges Kraftwerk. Es pumpt Millionen von Kilowatt in die Stadt, ohne die Las Vegas an Hitzschlag sofort zusammenbrechen würde.
    Der Hoover Dam wurde in den Jahren 1931 bis 1935 gebaut und galt damals als Wunder der Technik. 1928 wurde der Auftrag, den Colorado River zu regulieren und seine Energie in Elektrizität umzusetzen erteilt. Deshalb wurde der Fluß zunächst mittels in den Fels gesprengter Tunnel umgeleitet. Dann kamen Zement, Stahl und 17 gigantische Turbinen, die zusammen vier Milliarden Kilowattstunden Energie produzieren.
    Er wurde im Jahr 1935 vollendet. Dann dauerte es sechs Jahre, bis der See voll war, der jetzt 35 Milliarden cbm Wasser enthält. Das würde reichen, um die Schweiz 1 1/2 m unter Wasser zu setzen.
    Die Einlasstürme im See sind 120 m hoch, aber nur ein kleiner Teil ragt aus dem Wasser.



    Durch diese Türme wird Wasser durch 10 m dicke Rohre auf die Turbinen in den 17 Generatoren geleitet.



    Hier ist die Grenze zwischen dem Silver State Nevada und dem Grand Canyon State Arizona.


    Wir machen noch eine kleine Gewalttour nach Williams, denn wir wollen am nächsten Morgen möglichst früh raus.
    In Williams, am Südrand des Grand Canyons, wird im Courtesy Inn übernachtet (2 Doppelzimmer).
    Das Aufregendste dieser Ortschaft ist die Straßenkreuzung in der Mitte, weil es dort die einzige Kneipe gibt.



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    9. Tag - Do. 27.06.96


    Unser Ziel ist der


    Grand Canyon National Park.


    Wir nähern uns dem Grand Canyon von Süden über ein sanft ansteigendes Plateau, das uns zunächst nicht ahnen läßt, was uns erwartet.


    Die obligatorische Filmszene und ein Foto werden am Eingang gemacht.
    Den Grand Canyon zu beschreiben erübrigt sich eigentlich. Wir alle haben dieses Naturweltwunder schon gesehen, auf Bildern, in Film und Fernsehen.
    Und dennoch muß man ihn einmal "live" gesehen haben, um seine Einzigartigkeit zu begreifen. Bei einem Aufenthalt im Südwesten der USA ist darum ein Besuch des Grand Canyons Pflicht.



    Der Grand Canyon ist das Werk des Colorado River (spanisch = rote Farbe), der in etwa 6 Millionen Jahren ununterbrochener Mahlarbeit sein Riesenbett auf 450 km Länge gegraben hat. Je tiefer es ging, desto ältere Gesteinsschichten wurden freigelegt, in der "Inner Gorge" bis zu 2 Milliarden Jahren.



    Der Südrand, wo wir sind, liegt 2.130 m, der Nordrand 2.480 m über dem Meeresspiegel. Er ist seit 1919 Nationalpark und ab 2002 soll er autofrei sein.


    Erste Anlaufstation ist der "Mather Point". Der Anblick ist atemberaubend.
    Wir machen am South Rim einige Spaziergänge und fahren mit dem Shuttle-Bus zu den Aussichtspunkten.
    Überwältigend! Die 1,5 km tiefe, 15 km breite und 450 km lange Schlucht fasziniert uns am laufenden Band.



    Der Weg folgt dem Canyonrand ungefähr 13 km und endet an einem Souvenirladen, dem "Hermit's Rest".


    Wir haben immer wieder tolle Blicke in das Schluchtengewirr, sodaß viele Fotos gemacht werden, denn alles muß festgehalten werden.



    Vom Yavapai Point haben wir den klassischen Blick mitten ins Herz des Grand Canyon.



    Der Canyon wirkt schroff, aber es gibt auch Leben in den Schluchten.
    An den feuchten, im Winter schneebedeckten Rändern wachsen Nadelbäume, und in der trockenen heißen Tiefe des Canyons (bis 1.800 m), wo Temperaturen von 40° C keine Seltenheit sind, gedeihen Kakteen.



    Uns qualmen die Füße und wir schauen und staunen unentwegt.



    Abends fahren wir zurück nach Williams.


    Ein Telefonat nach Hause lässt uns jubeln:
    Bei der EM ist Deutschland gegen England nach Elfmeterschießen ins Endspiel gekommen!



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    10. Tag - Fr. 28.06.96


    Nach gemütlichem Frühstück geht's weiter. Wir überholen einen Truck, der ein Wohnhaus zu seinem neuen Bestimmungsort bringt.


    Seligman ist ein einziges Museum.
    Bei Seligman fahren wir über die alte Route 66, die früher als Schotterpiste rund 4.000 km von Chicago nach Los Angeles führte. Einige Abschnitte wie dieser sind erhalten geblieben und Nostalgie kommt auf.


    Unterwegs sind einige "Cowboys" zu bewundern.



    Überall wird in Souvenirläden mit der Motherroad geworben. Es gibt Motels und Kneipen an der Strecke.


    Bei Kingman verlassen wir diese tolle Straße der Träume wieder.
    Wir fahren zum künstlichen Lake Havasu, einem schönen Feriendomizil für Wassersportfans.



    In Lake Havasu City gibt es eine originale "London Bridge" zu bestaunen, die 1985 in dem gleichnamigen Thriller mit David Hasselhoff eine Rolle spielte.



    Wir übernachten im Bridgeview Motel (2 Doppelzimmer).


    Am Swimmingpool des Motels wird bei Kartenspielen nur noch entspannt und am Abend trinken wir ein paar Bierchen in einer offenen Disco, wo Michael bei seinem Eintritt doch tatsächlich nach seinem Ausweis gefragt wird, genauso wie vor 16 Jahren bei seinem 1. Besuch der USA mit Toni.
    Aber es hat sich gelohnt: Unzählige Models laufen hier herum.
    Mamma Mia, Mamma Mia!!



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    11. Tag - ST. 29.06.96


    Dann haben wir nur noch unser Endziel im Auge und wir fahren zurück in die verrückteste Stadt der Welt, nach Las Vegas.


    In Las Vegas - Downtown übernachten wir im Rainbow Vegas Hotel in zwei Doppelzimmern. Gutscheine bewirken immer wieder Preiswunder.


    Das "Sands-Hotel und Casino" hat morgen seinen letzten Tag. Es wird geschlossen und abgerissen. An seine Stelle wird mit über 5.000 Zimmern das Venetian aufgebaut, und das MGM als größtes Hotel der Welt wird dann abgelöst.
    Auch das El Rancho wird in Kürze dem Erdboden gleichgemacht.


    Nach einem Besuch am Swimmingpool fährt Jürgen zum Outlet Store, um noch ein paar T-Shirts und Jeans zu kaufen.
    Wir drei anderen aber spazieren zum Stratosphere Tower, einem 350 m hohen Aussichtsturm, dem höchsten westlich des Mississippi. Der Bau des Tower kostete $ 550 Mio.


    Durch das Casino in der Eingangshalle geht's zu den Aufzügen und dann nach oben auf die Plattform.
    Von hier haben wir einen fantastischen Blick über Las Vegas.
    In der Ferne sehen wir die Berge der Sierra Nevada.



    In 300 m Höhe gibt es für lächerliche $ 5,-- den "Big Shot": Dort lassen sich Michael, Werner und Toni mit Druckluft an einem Mast mit irrer Geschwindigkeit in 3 Sekunden 50 m nach oben katapultieren - ein Wahnsinns-Gefühl. Das 4-fache Körpergewicht drückt uns in die Sitze. Dann der Sturz - 40 m freier Fall. Wir sind ein paar Sekunden schwerelos. Und das drei Mal hintereinander. Wir haben schweißnasse Hände und schlotterige Knie, aber der Magen- und Darmtrakt hält dicht.



    Die um das Restaurant ebenfalls in 300 m Höhe rasende Achterbahn "High Roller" ist leider nicht in Betrieb.


    Aber dann am Abend die Siegfried & Roy - Show, der letzte, aber "unglaublichste" Höhepunkt unseres Trips. Wir haben zufällig einen Tisch bekommen, der direkt an der mittleren Bühne ist und können die Show hautnah erleben, aber leider nicht filmen.



    Im wirklichen Leben heissen sie Siegfried Fischbacher und Roy Uwe Ludwig Horn.
    Sie haben sich auf einem Schiff bei einer Atlantiküberquerung kennen gelernt. Sie verstanden sich gleich, zumal der blonde Zauberer Siegfried die alles entscheidenden Worte sprach: "Mit Magie ist alles möglich", als ihn der Tierliebhaber, der schwarzhaarige Roy bat, anstatt eines Kaninchen einen Geparden verschwinden zu lassen. Roy hatte einen Geparden mit an Bord geschmuggelt. Das war der ausschlaggebende Punkt für die weitere Karriere der beiden. Sie tingelten auf Kreuzfahrtschiffen und waren auf Tournee durch Europa.


    Nach großen Erfolgen gingen sie nach Las Vegas, wo sie in verschiedenen Hotels ihr Können darbieten konnten. Im Mirage sind sie sesshaft geworden und haben hier eine feste Show.
    Die beiden Jungs aus Rosenheim und Bremerhaven sind hier die Spitzenklasse der Showgrößen. Seit über 30 Jahren arbeiten sie mit ihren weißen bengalischen Tigern und anderen Raubtieren.
    Sie haben es sich zur Aufgabe gemacht, die weißen Tiger und die noch selteneren weißen Löwen der Nachwelt zu erhalten, zumal diese in der Wildnis nicht mehr überlebensfähig sind.
    Hin und wieder gibt es in freier Wildbahn diese weißen Räuber mit den blauen Augen. Die heute in Zoos gehaltenen und gezüchteten Tiger gehen auf ein in Rewa (Vorderindien) gefangenes Männchen zurück, das mit einer normal gefärbten Tigerin gepaart wurde. Das Weibchen brachte zunächst nur dunkle Junge zur Welt. Erst als der weiße Tiger mit einer seiner Töchter gekreuzt wurde, ergab das wieder weiße Junge.
    Solche weißen Tiger sind hell elfenbeinfarben bis weiß mit einer typischen schwarzbraunen Tigerstreifung und blauen Augen, deren Farbe bei Erregung und bei weit geöffneten Pupillen ins Gelbliche übergeht.


    Als sie die Tiere und sich selbst auf mysteriöse Weise verschwinden und wieder erscheinen lassen, können auch wir in der ersten Reihe nur applaudieren.
    Über 20 Millionen Besucher haben ihre Show bisher live gesehen. Darunter sind wir jetzt auch.


    Selbstverständlich machen wir einen Zocker-Bummel durch verschiedene Casinos, wobei uns das Mirage am besten gefällt. Das ist unser gemeinsamer Eindruck.


    Dann geht's zurück zum Hotel.


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    12. Tag - So. 30.06.96


    Am letzten Tag wird noch das MGM Grand, das z.Zt. noch größte Hotel der Welt mit 5.005 Zimmern besichtigt. Im Inneren ist alles der Filmszene nachempfunden.



    Das Märchenschloß Excalibur (mit über 4.000 Zimmern) ist an der Reihe. In der Traumfabrik Las Vegas wird nicht lange über Märchen geredet. Hier werden Märchen gemacht.
    Das Hotel ist im Neuschwanstein-Look errichtet. Es gibt natürlich auch Ritterspiele, Drachen, Burgfräuleins und Hofnarren.



    Ein neues Hotel entsteht gerade mit der Skyline von New York.
    Die Kosten belaufen sich auf ca. 300 Mio. Dollar, die in 4 Jahren wieder hereinkommen werden.



    Der Obelisk des Pyramidenhotels Luxor (mit 2.526 Zimmern) fällt uns noch ins Auge.
    Luxor ist ein alt-ägyptischer Ort und heißt übersetzt "Paläste".
    Vor der Hotel-Pyramide wacht seit 1993 eine Sphinx aus Kunststoff.
    Am Eingang wird man von amerikanischen Ägyptern empfangen.
    Die dritthöchste Pyramide der Welt ist 107 m hoch und somit nur 40 m kleiner als die große Pyramide von Gizeh.
    Das Hotel hat 36 Stockwerke mit 2.526 Zimmern.
    Das größte Problem hier ist, daß die Pyramide innerhalb von zwei Tagen verstaubt und dreckig ist, d.h. die Fensterputzer haben richtig Streß.



    Danach fahren wir zum Flughafen und es erfolgt die problemlose Abgabe des PKW.


    Ein Bonbon am Rande: Deutschland ist gegen Tschechien mit Bierhoff's Golden Goal Europameister geworden, gerade als Toni am Flughafen mit Bärbel telefoniert, also live dabei - das ist Timing und ein guter Abschluß dieser tollen Reise!


    Abflug mit United Airlines (UA 2088 ab Las Vegas ist um 13:39 h = 21:39 h MESZ.
    Ankunft in Los Angeles ist um 14:46 h.
    Abflug von dort mit Air France (AF 063) ist um 17:30 h = 2:30 h MESZ nächster Tag, allerdings erst nach einer Bombenwarnung, worauf alle Schalter abgesperrt werden.



    13. Tag - Mo. 01.07.96


    Ankunft in Paris ist um 11:50 h MESZ = 2:50 h in L.A., ab Paris (AF 1404) geht es um 13:20 h, Ankunft Ffm. ist um 14:40 h MESZ = 5:40 h in Los Angeles.


    Mit dem Zug fahren wir um 16:04 h weiter. Ankunft in Koblenz ist um 17:11 h und in Andernach sind wir um 17:45 h, wo wir von unseren Frauen abgeholt werden.


    Ein erlebnisreicher Club-Urlaub ist zu Ende.




    Alle Bilder in 5.

    • Offizieller Beitrag


    Du bist ja wieder so gut zu mir, Christian.=)
    Gut, dass Du voll, alt und jung nicht durcheinandergebracht hast.:gg:

    • Offizieller Beitrag


    Nostalgisch schon, aber an der Landschaft hat sich nichts geändert.:!!


    Sandra, ich habe hier Fotos eingescannt.

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