Österreich 2023 - ich bin dann mal weg...

  • Tag 14 Zurück ins Gailtal - Von Villach nach Nötsch



    Nach der gestrigen zum Radfahren nicht sehr erbaulichen Strecke, muss heute was netteres her. Wir wollen noch mal ein wenig durchs Gailtal radeln. Zum einen haben wir noch zwei Rechnungen offen, zum anderen ist die Anreise kurz. Nach 20 km stehen wir schon auf dem Parkplatz am Seebach in Villach. Nach wenigen Metern mündet der Seebach in den Fluss Drau, den wir auf dieser Brücke überqueren.


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    Nach 2 km erreichen wir die Gail, die hier in die Drau mündet und folgen ihr gen Westen. Nach 10 km legen wir die Fahrräder im Wald in Oberfederaun ab und dann greifen sie auch schon die Mückenkampfgeschwader. Im Stechschritt geht es den Pfad hinauf zur Burgruine Ferderaun. letztes Jahr war sie großräumig wegen Sturmschaden eingezäunt, dieses Jahr darf man zumindest drum herum gehen, die Ruine selber ist aber wegen Einsturzgefahr eingezäunt. Uns halten aber eher die Mücken davon ab, denn sobald man wieder im Baumschatten ist, greifen sie wieder an.


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    1160 erstmals urkundlich erwähnt.

    Der Bamberger Bischof Eberhard II erbaut sie mit der Erlaubnis von Kaiser Friedrich I unter der Bedingung, dass diese Burg niemals verlehnt werden dürfte. Die Bamberger hielten sich nicht daran. Mitte des 17. Jh. wurde die Burg aufgegeben, 1759 ging der Bamberger Besitz an Österreich.

    Unter den Lehnsnehmern waren die Dietrichsteiner und die Khevenhüller.

    Heute im Besitz der Familie Pichler.


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    ehemaliges Burgtor mit Halsgraben


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    Rangierbahnhof Villach


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    Wieder bei den Fahrrädern angekommen, schnappen wir sie uns ganz schnell um den Mücken zu entkommen. Wieder unten am Fuß des Burgfelsens angekommen, noch schnell ein Foto vom Turm. Da die Hauptaufgabe der Burg der Schutz des Überganges über die Gail war, wurden zwei Türme am Fuße der Burg erbaut, von den der ältere verschwunden ist. Der jüngere wurde später zu einem Wohnturm ausgebaut.


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    Mit dem Turm erreichen wir auch wieder die Gail und den Gailtalradweg. Als der Radweg einer Straße folgen will, schlagen wir uns rechts in die Büsche und folgen einen Pfad der in Flussnähe verläuft.


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    Als eine Brücke über die Gail führt, sind wir wieder auf dem Radweg. Auf der anderen Flussseite liegt auf Waldlichtung eine Jausenstation und wir machen erst mal Mittag. :MAHLZ:


    Im weiteren Verlauf führt der Radweg oberhalb der Gail und noch oberhalb einer Bahnline am Berghang des Dobratsch entlang und zwar durch das Trümmerfeld eines Bergsturzes, der durch das Erdbeben von 1384.



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    Nach 30 km erreichen wir den Ort Nötsch


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    und kurbeln dann den Berg hoch nach Schloss Wasserleonburg. Auf das eigentliche Schloss lässt sich vor Ort allerdings kein Blick erhaschen und wir sehen auch niemanden den man fragen könnte.


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    1253 wurde der Vorgängerbau als bambergisches Lehen erstmals urkundlich als Löwenburg erwähnt, welcher durch das Erdbeben von 1348 stark beschädigt wurde. Das Erdbeben löste den Dobratsch Felssturz aus, welcher die Gail unterhalb der Burg zu einem langgestreckten See aufstaute, daher entstand wohl der Name Wasserleonburg.


    Ende des 14. Jh.entstand ein Neubau dessen ältester Teil der Bergfried im Osttrakt ist.

    1522 kaufte der Villacher Handelsherr Wilhelm Neumann den Gebrüdern von Ungnad Herren zu Sonnegg die Herrschaft ab.

    1572 kam es an die Tochter Anna von Liechtenstein, eine der reichsten und einflussreichsten Frauen Österreichs jener Zeit.

    1635 nach einem jahrzehntelangen Erbschaftsprozess an ihren Urur-Großneffen Georg Philipp Proy von Burgwalden.


    Vom 5. Juni bis 7. September 1937 verbrachten der abgedankte britische König Edward VIII. (Herzog von Windsor) und seine Frau Wallis Simpson hier ihre Flitterwochen.


    Und wie man sieht, aus der Entfernung sieht man nichts als Bäume.


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    Wir fahren einen anderen, weniger steilen, dafür längeren Weg den Berg wieder hinunter, überqueren die Gail und kurbeln die auf der anderen Seite einen anderen Berg wieder hoch. An Stelle der Serpentinen der Bundesstraße zu folgen, nehmen wir den Wirtschaftsweg der sie als Abkürzung durchschneidet. Oben angekommen gibt es dann den einzigen freien Blick auf Schloss Wasserleonburg.



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    Hier oben weichen wir dann von der geplanten Strecke ab und folgen auf gut Glück einen Kammweg in der Hoffnung so die Bundesstraße vermeiden zu können.


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    Das klappt tatsächlich und wir kommen erst in Dreulach wieder auf die Bundesstraße, der wir nun 4 km folgen müssen bis kurz vor Arnoldstein, dann kommt wir ein Radweg. In Arnoldstein dann zur Abwechslung wieder einen Berg hinauf zum Kloster Arnoldstein. Die Aufnahme hatte ich letztes Jahr verwackelt.


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    Die ursprünglich von einem bambergischer Ministeriale erbaute Burg wurde 1085/90 erstmals urkundlich erwähnt.

    Kaiser Heinrich II. hatte 1014 (damals noch Herzog von Bayern) dem Kloster Gebiete auch in Kärnten übereignet.

    Lehnnehmer waren die Eppensteiner die das Lehen nach dem Tod des Bischofs 1057 jedoch nicht zurück gaben.

    Als das Bistum 1106 wieder in den Besitz der Burg gelangte, wurde diese geschleift und zu einem Benediktinerkloster umgebaut.

    Mit dem Verkauf der bambergischen Güter an den österreichischen Staat 1759 wurde in dessen Folge das Kloster 1783 aufgelöst, es wurde Staatsdomäne.

    1883 zerstörte eine Feuer Decken und Dächer, seit damals ist es eine Ruine.


    Nach Arnoldstein folgt eine Berg-und Talfahrt über Feld- und Wirtschaftswege, die uns schon letztes Jahr gut gefallen hat. Wir treffen nur einen anderen einsamen Radfahrer, logisch, die anderen sind ja auch auf dem flachen Talweg. ;)


    Ein herrschaftliches Haus kommt in Sicht, es taucht aber in keiner Denkmalsliste auf. :nw:


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    In Gödersdorf erreichen wir wieder die Gail, überqueren sie und fahren den Rest des Weges auf dem selben Weg wie auf dem Hinweg zurück.

    Nach 71 km sind wir wieder am Auto. Auf dem Rückweg zur Pension kehren wir wieder bei der Pizzeria Sterba ein, liegt schließlich auf dem Weg.



    Wetter: sonnig bei 31° :sonn:

  • Tag 15 Friesach -Gurk - Albeck -Leonstein



    Heute ist Samstag und nicht nur der letzte Urlaubstag gekommen, nein Samstag soll es ja die Burgruine Leonstein geöffnet sein. So steht es zumindest geschrieben. Um sicher zu sein, das wir den Öffnungstermin auch wahrnehmen können, fahren wir heute mit den Auto und nicht mit dem Fahrrad.


    Wir fahren also zuerst wieder zur Stadt Friesach und das recht zeitig, um das noch knipsen zu können, was am Morgen auf der Sonnenseite liegt.


    Das ist zum einen Burg Geyersberg.


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    Sie wurde vermutlich 1130 in der Zeit des Salzburger Erzbischofs Konrad I. von Herzog Engelhard von Kärnten erbaut, als er den Bischof von Gurk auf dem Petersberg belagerte.

    Erstmals urkundlich erwähnt wurde sie erst 1271, als salzburgisches Lehen an Wulfing von Stubenberg.Sie war damals Teil der ausgedehnten Stadtbefestigung von Friesach und häufig Sitz des Vizedom. Diese ausgedehnte Mauer um die Stadt ließ sich nur schwer verteidigen und konnte nicht verhindern das die Stadt 1275, 1289 und 1292 dreimal erobert wurde. Nach der letzten Eroberung wurde die Stadtbefestigung in der noch heute existierenden kleineren Form angelegt und Geyersberg liegt nun vor der Stadt.

    1299 fiel Burg und Lehen wieder an den Salzburger Erzbischof zurück.

    Zwischen 1480-1490 war sie von den Ungarn besetzt.

    1690 erhielt sie Johann Andrä Auer nach einem Brand als Lehen, der sie wieder instand setzte.

    Es folgten weitere Besitzwechsel und ab 1750 war sie wieder unbewohnbar.

    1838 erwarb Ferdinand von Findenigg die ruinöse Burg und 1912 wurde sie im Stil des Historismus durch den Klagenfurt Drogisten Wilhelm von Dietrich restauriert.

    20 Jahre später bemühte sich der neue Besitzer Dr. Ing. Bruno Tetmayer von Przerwa die ärgsten Bausünden rückgängig zu machen.


    Nächstes Ziel ist das ehemalige Olsator von Friesach. Es existiert zwar noch der Bering mit wassergefüllten Stadtgraben um Friesach, die Stadttore gibt es aber nicht mehr.Aber der Blick von hier auf die Stadt ist recht schön, mit Rotturmanlage im Hintergrund.


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    Bevor wir das Auto auf dem Parkplatz abstellen und zu Fuß auf den Petersberg gehen noch ein Foto von unten auf die Burgruine dort oben.


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    An ihrem nördlich Ende liegt unterhalb die Halbruine Lavant, leider verdecken Bäume das meiste Mauerwerk.


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    Wir parken das Auto am Marktplatz von Friesach und gehen zuerst in der Sackgasse durch das Sacktor die Stiege hoch zur Rotturmanlage. Keine Burg, sondern ein Teil der Stadtbefestigung die dort errichtet wurde, wo die Stadt durch König Ottokar erobert worden war.


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    Sie lässt sich aus der Entfernung besser knipsen als vor Ort, aber die andere Aussicht auf die Stadt ist den Besuch schon wert.


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    Petersberg mit Peterskirche


    Um nicht vom Ort aus die ganzen Treppen zum Petersberg hoch zu steigen, gehen wir einmal im Westen an der Stadtmauer entlang zur Burgauffahrt im Norden. Dabei kommen wir zwangsläufig an der Burg Lavant vorbei.


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    Lavant war von 1128 bis ins 17. Jahrhundert hinein die Residenz der Bischöfe von Lavant, wurde jedoch erst 1293 erstmals urkundlich erwähnt. 1591 erfolgten unter Bischof Martin Herkules Rettinger von Wiespach Um- und Anbauten. Seit dem Stadtbrand von 1673 ist die Hauptburg eine Ruine.


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    das Burgtor der Petersburg


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    Im Sommer finden auf der Birg Petersberg die Burgfestspiele statt, die sind gestern zu Ende gegangen. Wären wir statt zur Rotturmanlage gleich nach hier gegangen, hätten wir ein Blick auf dem Burghof werfen können, aber das kann man ja nicht ahnen. Aber nun ist der Herr mit dem Schlüssel wieder gefahren. Geöffnet ist jedoch der wiederaufgebaute Bergfried, er dient als Stadtmuseum. Dort befindet sich neben dem Modell der Stadt Friesach


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    von links nach rechts Peterskirche, Burg Petersberg und Burg Lavant


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    Rotturm


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    Kloster auf dem Virgilienberg


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    Friesach


    auch der Rest der Rupertkapelle die zusammen mit dem Turm 1140 erbaut wurde.


    Friesach wurde Erstmals 860 urkundlich erwähnt als König Ludwig der Deutsche dem Erzbischof Adalwin von Salzburg einen Hof in Friesach schenkte.

    1076 lies der Erzbischof von Salzburg im Investiturstreit eine Burg auf dem Petersberg errichten um König Heinrich IV. den Weg über die Alpenpässe zu sperren. Obwohl im Bistum Gurk bzw. Herzogtum Kärnten gelegen, blieb die Burg vermutlich immer im Salzburger Besitz. 1124 gelangte auch der Ort Friesach in Salzburger Hände und Erzbischof Konrad von Abensberg ließ die Burg großzügig ausbauen. 1140 entstand der heutige Bergfried mit der Rupertkapelle und die Burg wurde eine Nebenresidenz der Erzbischöfe von Salzburg.


    1170 ließ Kaiser Barbarossa die Burg besetzen, 1192 kam König Richard I. Löwenherz auf seiner Flucht nach England durch Friesach.


    1224 fand vor den Toren der Burg und der Stadt das Große Friesacher Turnier mit 600 Rittern statt, anlässlich der Streitschlichtung zwischen dem Kärntner Herzog Bernhard von Sponheim und dem Markgrafen Heinrich von Istrien.


    1292 wurde in der Auseinandersetzung zwischen dem Salzburger Bischof und Herzog Albrecht I. von Österreich die Burg erfolgreich gegen die herzoglichen Truppen verteidigt, zwischen 1479 und 1490 war die Burg jedoch von ungarischen Truppen besetzt.


    Ab 1495 ließ der Salzburger Erzbischof Leonhard von Keutschach die Burg modernisieren und gab der Stadtmauer ihr heutiges Aussehen. Nach dem Brand von 1673 weitgehend zerstört, aufgegeben und verfallen. Erhalten blieb neben dem Turm nur das Gebäude der Burghauptmannschaft.


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    Rupertkapelle


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    Burg Lavant


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    Bergfried


    Zurück zum Auto nehmen wir nun den kurzen Weg über die Treppen, es steht noch schön im Schatten.


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    Pfarrkirche Bartholomäus und Kirchhof


    Auf dem Weg zum nächsten Schloss kommen wir zufällig am ehemaligen Kloster Gurk vorbei. Klöster haben wir ja selten auf dem Plan, wenn sie nicht gerade am Wegesrand unverhofft auftauchen.


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    Das ehemalige Kloster Gurk ist heute eine Hotel und Museum.


    898 schenkte der fränkische Kaiser Arnulf von Kärnten dem schwäbischen Edlen Zwentibold, einem Vorfahren der Hemma von Gurk, Güter im Gurk- und Metnitztal, darunter einen Hof in Gurk.

    In der ersten Hälfte des 11.Jh. erbte ihn Hemma von Gurk und ließ die Johanneskirche als Pfarrkirche errichten, die 1842 abgetragen wurde. Das von Hemma gestiftete Kloster wurde 1070 aufgelöst und der Besitz ging 1072 an das neugegründete Salzburger Bistum Gurk.


    1140 begann der Bau der Domkirche, 1174 wurde das Grab der Heiligen Hemma in die Krypta verlegt. Die Domkirche wurde 1200 geweiht, 1220 waren Dom und Stift fertiggestellt. Mehrere Brände beschädigten den Dom, 1591 wurde ein Kreuzrippengewölbe eingebaut.


    Unter Propst Vizdom (1617–1632) wurde das romanische Stift abgerissen, neu errichtet und barock umgestaltet.

    1788 siedelte das Domkapitel nach Klagenfurt um. Zwischen 1924 und 1933 wurden wurden umfangreiche Renovierungsarbeiten durchgeführt, ebenso zwischen 1988 und 1992.

    Die Wehranlagen, die zwischen 1447 und 1520 mit Ringmauer und Graben erbaut wurden, sind noch teilweise erhalten. Zwischen den zwei Rundtürmen steht der heute als Aufbahrungshalle genutzte Karner (Gebeinhaus) von 1275.

    Seit 2015 befindet sich im Propsthof das Diözesanmuseum, im Kapitalhaus befindet sich ein Seminarhotel.


    Um in die Gruft zu kommen, muss man sich zuvor im Museum den Schlüssel abholen. Auf die Frage wie wir den Besuch fanden, antworteten wir: Leider etwas dunkel. Oh der Lichtschalter ist hinter der Tür! also sind wir noch ein zweites Mal in die Gruft.


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    Die Gruft mit ihren 99 Säulen erinnerte uns doch sehr an die Zisternen in Istanbul und es war gut das wir sie im dunkeln als auch mit Beleuchtungen gesehen haben.


    Wir fahren fort mit dem Schlösser sammeln. Das nächste ist Schloss Thurnhof in Zweinitz.


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    Leider kommt man nicht ganz nah ran, man kann es nur als Zaungast vom Talboden aus sehen und das auch nur zum Teil.


    Erstmals 1140 wurde es als Turm urkundlich erwähnt. 1178 werden der Ministeriale des Bischofs von Gurk Meinhalm de Pregrad und sein Sohn Herbort genannt. Später nannten sich einige Ministeriale nach dem Turm, 1246 und 1269 wird ein Engelbert de Turris als Lehnsnehmer genannt. Nach deren Aussterben fiel der Turm an das Domstift zurück.

    1359 erwarb es Familie Hofman von Wald.

    Nach 1550 besaßen die Herren Jochner den Thurnhof, die sich nun Jochner zu Prägrad nannten.

    Veith Jochner (1585-1618) ließ neben dem Turm das Wohngebäude errichten. Dessen Sohn musste wegen hoher Schulden Thurnhof an den Bischof von Gurk zurück verkaufen.

    1700 ging das Lehen an die Grafen Egger, die dem Schloss sein heutiges Aussehen gaben.

    1890 kam es an die Industriellenfamilie Funder, die es 1989 an Franz Wilhelm Treppo verkauften.

    Treppo stammt aus der geadelten Familie Stacher aus Stachen im Thurgau (Schweiz).

    Treppos Mutter stammt aus der Mölltaler Familie Aicher von Aichenegg. Joseph Aicher von Aichenegg (1848 – 1899) besaß unter anderem den Mautturm Winklern und die Herrschaft Großkirchheim, zu der das Großglockner-Gebiet auf der Kärntner Seite gehörte. Durch seine Tochter ging es an den Holzindustriellen Albert Wirth. Dieser kaufte von seinen Schwägerinnen deren Anteile am Großglockner-Gebiet und schenkte 1918 an den Deutschen Alpenverein mit der Auflage, es vor weiterer Erschließung zu schützen.



    Auf dem Stich von Johann Weichard Valvasor von Thurnhof (Prägrad), waren noch weitere Gebäude zu sehen, wann diese verschwanden ist unbekannt.

    In Anlehnung an den Stich ließ Treppo 1995 das Herrenhaus Pregard neu errichten.


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    Wenn es schon auf dem Weg liegt nehmen wir ihn auch mit, den Görtschacherhof, auch wenn man vom Tor kaum etwas sieht.


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    Erstmals 1211 urkundlich erwähnt. Bis 1318 werden abwechselnd zwei Besitzerfamilien genannt, die Herren von Görtschach und eine Ministerialienfamilie, deren Angehörige die "Gurker" genannt wurden, dann wurde er an Feidl von Görtschach verkauft.

    Mitte des 15. Jh. Familie Seidenschwanz

    Im 16. Jh. den Herren von Feistritz

    1729 Johann Wilhelm von Keller. Danach kam es zu häufigen Besitzerwechseln.


    Im weiteren Verlauf der Fahrt wird das Gurktal immer schmaler. In einem Seitental liegt Schloss Albeck.


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    898 schenkte der fränkische Kaiser Arnulf von Kärnten den Besitz der Grafen von Friesach-Zeltschach, der Vorfahren der Heiligen Hemma, der Gründerin des Gurker Domes. Diese erbauten im 10. Jh. die Burg Albeck. Hemma stiftete die Herrschaft dem von ihr gegründeten Nonnenkloster in Gurk, welches 1070 aufgelöst wurde und kam dann an das vom Erzbischof von Salzburg neugegründete Bistum Gurk, die nun die Herrschaft belehnte.

    1680 wurde 2 km unterhalb der Burg das spätbarocke Schloss Albeck aus den Steinen der Burg erbaut.

    1848 verlor die Pflegschaft mit der Bauernbefreiung seine Bedeutung und das Schloss wurde zum Forstamt und verfiel.

    1987 ging Albeck nach 1000-jähriger bischöflicher Herrschaft wieder an eine Frau, Elisabeth Sickl. Sie restaurierte das Anwesen.


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    Es gibt von hier einen Fußweg zur Burgruine Albeck, aber wenn wir noch in Leonstein ankommen wollen, müssen wir das leider seien lassen.


    Als nächstes folgt ein kurzer Fotostop beim Ansitz Poitschach, nördlich von Feldkirchen gelegen.


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    Rund um Feldkirchen florierte im 17. und 18. Jh. die Eisenindustrie. Zusammen mit den Hammererken entstanden stattliche Gewerkensitze.

    Erstmal urkundlich erwähnt wurde dieser 1591.

    1715 erbaute Johann Lorenz von Jovio das Barockschlos.

    1759 ließ es Freiherr von Rechbach ausbauen und modernisieren. Auf ihm folgte Graf Spindler der es 1800 an die Gräfin Gilleis-Gavasini verkaufte. Aber die Zeit der Eisenindustrie in Kärnten lief ab. Nach dem Bankrott der Familie folgten zahlreiche Besitzwechsel, die auch keinen Erfolg hatten. An Stelle der Eisenverarbeitung wurde schließlich eine Papier- und Pappefabrik eingerichtet.

    1938 gehörte der Ansitz der Familie Senitza die im 2. Weltkrieg enteignet wurde um hier Flugzeugteile herzustellen.


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    Die Zeit drängt, aber ein Abstecher muss noch sein, nämlich der nach St. Ulrich :gg:


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    Die erstmals 1144 erwähnte Kirche wurde während zur Zeit der Türkeneinfälle zur Wehrkirche ausgebaut.

    Daneben liegt Haus Lang. Wir vermuten, im nächsten Jahr wird es von der Straße nicht mehr zu sehen sein, dann ist das Grünzeug hoch genug gewachsen.


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    Erstmals 1306 urkundlich erwähnt, 1440 an die Familie Pybriacher, den Inhabern der Herrschaft Himmelberg.

    In der Folge mehrere Besitzer. 1810 abgebrannt und wieder errichtet.

    1831 an die Familie Platzer.


    Am Ortsrand von Feldkirchen liegt der kleine Ansitz Greifenthurn.


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    Der kleine Ansitz wurde um 1521 von dem Gewerker Hieronymus Foregger, errichtet. Hieronymus Foregger, war Amtmann in Feldkirchen und verwaltete die Besitzungen des Bistum Bamberg. 1629 wurde er geadelt. Fast 100 Jahre besaß die Familie den Ansitz und das Hammerwerk, dann ging er an Johann Matthias Kramer. Ihm folgten weitere Gewerker, in der 2. Hälfte des 20. Jh. gehört es der Sägewerksbesitzerin Gundula Adami, die ihn verpachteten.


    Das nun wurklich letzte Schloss des Tages ist Schloss Gradisch. Vielleich hätten wir dem Schild "Zur Party" folgen sollen, die Zufahrt ist recht abenteuerlich, zudem man noch deutliche Spuren des Unwetters von vor vier Wochen sieht.


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    Um kurz nach 15 Uhr stehen wir endlich auf dem Parkplatz für die Ruine Leonstein in Pörtschach am Wörthersee. Zur Ruine muss man wandern. Um 15:37 kommen wir oben an und es ist


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    GESCHLOSSEN!


    Ein Typ ist dabei Grass zu schneiden. Wir haben Glück, es ist der Obmann der Burg und er lässt uns in die Burg, nur den Turm mögen wir bitte nicht besteigen. Schwein gehabt.


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    Anschließend quatschen wir bzw. der Obmann mit uns bis zum Sonnenuntergang. Ok, nicht ganz aber bis 19 Uhr stehen wir schon zusammen in der prallen Sonne. Er bestätigt meine Vermutung, das der Sturm vor vier Wochen die Nadelbäume gefällt hat und somit den Blick frei gemacht hat auf die Burg. Nun wäre ein stärkerer Sturm nicht schlecht, dem auch die Laubbäume zum Opfer fallen, dann könne man die ganze Burg freilegen, denn die war weit aus größer als das, was man zur Zeit noch sehen kann. Zudem hofft er, das man endlich im nächsten Jahr wieder öffnen könne.
    Und wir sollen ruhig bei den Häusern immer fragen, die meisten Leut sind froh, wenn jemand fragt der sich dafür interessiert.


    Unsere Henkersmalzeit nehmen wir wieder bei Sterba zu uns, morgen geht es dann wieder zurück nach Hause.


    Von den 412 Burgen, Schlössern und Ansitzen in Kärnten haben wir uns nun 220 erradelt. 84 waren es diesmal mit der Steiermark zusammen. Mal schauen ob wir nächstes jahr den Rest schaffen oder wieder ein Unwetter ein Strich durch die Rechnung macht. Egal, so waren wir wenigstens schon mal am Dachstein, auch schön.





    Wetter:sonn: 31°


    ;Un__Ts:


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