Fillmore Historical Museum, CA

  • Fillmore Historical Museum



    Mein erster Stopp führt mich in das Fillmore Historical Museum.


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    Das Fillmore Historical Museum besteht aus mehreren historischen Gebäuden, die hierher versetzt worden sind, um die Geschichte der frühen Besiedlung des Santa Clara Valleys zu erzählen. Im Haupthaus sind viele Zimmer nach einer Epoche mit Ausstellungsgegenständen bestückt und wenn man alles genau anschauen wollte, wäre man sicherlich Stunden beschäftigt.


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    Zwei Dokumentationen sind mir aber besonders ins Auge gestochen. Die Erste zeigt Bilder von Fillmore nach dem verherenden Northridge Erbeben im Jahr 1994. Es war der 17. Januar um 4:31 Uhr am Morgen, als ein Erbeben der Stärke 6.7 das San Fernando Valley erschütterte, das etwas 20 Meilen nördlich von Los Angeles liegt. Das Erdebeben wurde an einer bis dato undokumentierten Verwerfung ausgelöst und ist das bisher teuerste Beben der amerikanischen Geschichte. 57 Tote waren zu beklagen und die Schäden umfassten mehr als $20 Milliarden. Auch Fillmore hatte schwer unter dem Beben zu leiden, denn das Epizentrum lag nur etwas 30 Meilen entfernt. Die historische Main Street von Fillmore wurde damals völlig zerstört. Die Bilder sind stumme Zeugen dieses verherenden Tages. Rund 500 Gebäude wurden zerstört oder stark beschädigt. Glücklicherweise gab es hier keine Toten, was wohl der frühen Stunde sowie dem Feiertag, an dem das Beben stattfand, zuzuschreiben ist.


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    Während ich vom Northridge Erbeben schon öfter gehört und sogar mit Zeitzeugen gesprochen habe, war mir die andere Katastrophe, die das kleine Städtchen heimsuchte, bisher völlig unbekannt. Der San Francis Dam wurde zwischen 1924 und 1926 nördlich von Fillmore erbaut. Leitender Ingenieur war William Mulholland, der dafür Sorge tragen sollte, dass Los Angeles während des Wasserkrieges (man sprengte damals einen Teil des Los Angeles Viadukts) weiterhin mit Trinkwasser versorgt werden konnte. Heute weiß man, dass der Fels im San Francisquito Canyon ungeeignet ist, um eine Talsperrenanlage darauf zu gründen, doch damals erkannten die Geologen dieses noch nicht. So wurde der Damm fertiggestellt und die dahinterliegende Talsperre befüllt. Weiterhin wurde während des Baus zwei Mal entschieden, die Staumauerhöhe zu verändern. Das jedoch, ohne die Breite der Mauer zu ändern. Bei Gewichtsstaumauern, wie auch dem Hoover Dam, ist so etwas aber fatal, denn diese Mauern nutzen ihr Eigengewicht um dem Wasserdruck zu wiederstehen. Am 12. März 1928 um 23:57 Uhr kam es schließlich zur Katastrophe, nur 12 Stunden nachdem Mulholland den Damm nochmals inspiziert hatte. Es gab keine überlebenden Augenzeugen des Bruches, aber ein Mann, der einen Kilometer entfernt auf der Straße war, erinnerte sich später an ein seltsames Rütteln des Bodens und den Klang von stürzenden, fallenden Steinen. Deshalb weiß man auch bis heute nicht genau wie und warum die Staumauer versagte. 45 Millionen Kubikmeter Wasser stürzten den San Francisquito Canyon hinab und schließlich weiter in den Santa Clara River. Die Städte Castaic Junction, Fillmore, Bardsdale und Santa Paula wurden schwer getroffen. Die genaue Opferzahl ist bis heute unbekannt. Eine offizielle Zählung vom August 1928 ergab 385 Tote. Allerdings wurden jedes Jahr, bis in die 1950er Jahre, weitere Leichen entdeckt und die Überreste eines weiteren Opfers wurden noch 1992 bei Newhall tief im Boden gefunden. Generell anerkannt ist eine Zahl zwischen 550 und 600 Toten.


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    Ebenfalls zum Museum gehört das Southern Pacific Depot aus dem Jahr 1887. Es war eines der wichtigsten Gebäude für die Besiedlung der Gegend. Hier wurde Fracht angeliefert und verschickt und auch die Züge nach Los Angeles fuhren hier ab.


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    Im Museum zu sehen ist auch dieser wunderschön restaurierte Truck. Alle Arbeiten hier werden übrigens ausschließlichen von Freiwilligen in deren Freizeit durchgeführt.


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    Das Hinckley Haus wurde 1905 im Craftsman Style für Fillmores ersten Zahnarzt, Dr. Ira Hinckley, erbaut und ist heute wie in den 1920ziger Jahren eingerichtet.


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    Nach diesem interessanten Besuch verlasse ich Fillmore bereits wieder und fahre ein Stück zurück Richtung Pazifik.

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