Als nächstes entscheide ich, nach Fort Monroe zu fahren. Bei meinem letzten Besuch hatte ich hier schlechtes Wetter. Das alte Army Fort ist erst seit ein paar Jahren wieder für die zivile Nutzung freigegeben und heute zu Teilen unter der Verwaltung des National Park Service, aber auch neues Wohnviertel.
Mein erster Stopp ist am Zero Mile Post. Bis 1939 gab es hier mal einen Bahnstation einer Strecke nach Cincinnati in Ohio und von hier wurden die Distanzen gemessen.
Auf dem Fort Gelände, das nach mehreren Erweiterungen recht groß ist, stehen auch viele Wohnhäuser. In den USA ist es ja üblich, dass auch die Offiziere direkt vor Ort wohnen. Die tollen Villen, aber auch die Wohnblöcke der Soldaten, wurden liebevoll renoviert und sind heute verkauft oder vermietet.
Fährt man zum Kern des Geländes, trifft man auf die Mauern des alten Fort Monroe. Einst waren dies die Außenmauern, als das Fort 1819 begonnen und nach Präsident James Monroe benannt wurde. Das Fort blieb von 1861-65 immer in der Hand der Unionstruppen und von 1865-67 war der Südstaatenpräsident Jefferson Davis hier Gefangener.
Da ich schon einmal hier war, weiß ich, dass man auch in das Innere des alten Forts hineinkommt. Das geht allerdings nur über zwei Brücken, denn es gibt noch immer einen alten Wassergraben, der die Fortmauern umgibt.
Ich fahre also auf die Brücke und vor der Durchfahrt gibt es dann diese Ampeln, die den Verkehr regeln. Manchmal dauert es etwas, denn auch Fußgänger haben eine extra Ampel, weil die Durchfahrt so eng ist, dass man als Autofahrer und Fußgänger nicht zusammen hindurch kommt. Ich bekomme aber sofort grün, da anscheinend sonst nirgendwo jemand wartet.
Gleich gegenüber der Durchfahrt steht eines der historischen Häuser mit besonderer Geschichte. In diesem Gebäude übernachte Präsident Lincoln vom 6.-11. Mai 1862 während eines Besuchs. Hier war es auch, wo er, zusammen mit General Wool und Commodore Goldsborough den Angriff auf Norfolk plante.
Im Inneren des Fort gibt es viele weitere Wohnhäuser, in denen Soldaten und Offiziere gelebt haben. Auch sie sind heute von Privatleuten bewohnt.
Ebenso genutzt werden viele der Kasematten. In einem Teil ist auch ein Museum zur Geschichte des Forts untergebracht. Das historische Fort steht übrigens komplett unter der Veraltung des National Park Service und ist als National Monument geschützt.
Auf Teilen der Fortmauern wurde ein Park angelegt. So kann ich dort auch hinauf und die Aussicht genießen.
Auf meinem Weg zur Ausfahrt komme ich noch an der Lincoln Gun vorbei. Diese Kanone wurde 1860 von Thomas Jackson Rodman entworfen und ist die erste ihrer Art, die hergestellt wurde. Bekannt waren Rodmans Waffen im Bürgerkrieg dafür, dass sie sowohl Schüsse als auch Granaten abfeuern konnten. Diese Kanone hatte eine Reichweite von mehr als vier Meilen und ein Projektil wog rund 300 Pfund. Genutzt wurde die Waffe, um Forts der Konföderierten zu bombardieren. Im Jahr 1862 wurde sie nach Präsident Lincoln benannt.
Nach einer kleinen Rundfahrt lande ich dann an der Ausfahrt auf der gegenüberliegenden Seite. Auch hier gibt es wieder Ampeln, diesmal aber nur für Autos, denn es gibt zwei Durchlässe, sodass Fußgänger nicht auf der Straße laufen müssen.