Pioneer Mill Plantation Era Exhibit, HI


  • Ich fahre noch zur Pioneer Mill Plantation Era Exhibit, wo sich der Kreis zum Plantation Museum von heute Morgen und dem Zuckerrohranbau schließt. Hier stand die Pioneer Mill, die Zuckerrohrfabrik von Lahaina.




    Bis 1999 wurde hier Zucker produziert. Zu sehen ist davon aber fast gar nichts mehr. Nur der Schornstein und ein paar Ausstellungsstücke zeugen noch davon. Lahaina hat sich ausgedehnt und auf dem einstigen Betriebsgelände und seinen Zuckerrohrfeldern sind neue Wohnsiedlungen entstanden.


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    Zuckerrohr gab es auf Hawaii übrigens schon bevor die Europäer die Inseln 1778 erstmals betraten. Die Siedler suchten nach etwas, das sie hier anbauen konnten und Zucker eignete sich hervorragend, denn er überstand auch den langen Transport auf dem Seeweg zu den Märkten auf dem Festland. Allein die Pioneer Mill baute um 1935 über 4000 Hektar Zuckerrohr an. Und hier kommen dann auch die kleinen Lokomotiven ins Spiel. Zu Anfang wurde das Zuckerrohr mit Ochskarren vom Feld geholt und lange bevor man LKW kannte, suchte man nach besseren Wegen. So kaufte die Pioneer Mill 1883 eine erste Lok. Die Züge, und damit auch die Loks, durften nicht sehr groß sein, denn man verlegte die Gleise immer in die Felder, wo sie gerade gebraucht wurden. Erst 1952 hatten die Bahnen endgültig ausgedient und wurden durch Trucks ersetzt.


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    Die zweite Lok, die ausgestellt ist, wurde 1889 gebaut und ebenfalls auf den Feldern eingesetzt. Es ist schon erstaunlich, wie diese kleinen Züge die Arbeit veränderten. Vorher brauchte es 20 Wagen, 25 Männer und 60 Ochsen um eine Ladung am Tag zu transportieren. Die Zügen hingegen schafften bis zu 120 Ladungen am Tag und es brauchte nur einen Zugführer und zwei Helfer um sie zu betreiben. So wurden in 6 Monaten bis zu 20.000 Tonnen Zuckerrohr geerntet und die Fabrik konnte Tag und Nacht arbeiten.


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    Weiterhin zu sehen sind auch Teile alter Bewässerungsanlagen, sowie die Wagons, auf denen die Ernte transportiert wurde. Herzstück der Ausstellung aber ist der schneeweiße Schornstein, seit seinem Bau im Jahr 1928 ein Wahrzeichen von Lahaina. Fast 69 Meter hoch ist er und wurde er für die Öfen, in denen die Reste des Zuckerrohr verbrannt wurden, gebraucht. Mit der daraus gewonnenen Energie wurden dann wieder die Maschinen angetrieben. Auch viele Seefahrer nutzten den Turm als Navigationshilfe. So gab es dann große Proteste als das Werk geschlossen wurde und der Turm mit abgerissen werden sollte. 2006 wurde er schließlich an die Lahaina Restauration Foundation übergeben und ist seitdem ein Denkmal an die Zuckerrohrindustrie.


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    Neben dem Ausstellungsgelände ist nur noch das Büro der Pioneer Mill übrig geblieben. Als Ruine steht es bisher am Straßenrand und wartet darauf, neues Leben eingehaucht zu bekommen oder dem Schicksal der Fabrik zu folgen und abgerissen zu werden.


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