Wo Hing Chinese Museum, HI


  • Ich setze meinen Spaziergang entlang der Front Street fort und erreiche das Wo Hing Chinese Museum, das von der Einwanderung chinesischer Arbeiter zeugt.



    Langsam wird auch das Wetter wieder besser und die ersten Wolkenlücken zeigen sich.


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    Chinesen kamen bereits auf Handels- und Walfangschiffen nach Hawai'i, doch die größte Einwanderungswelle erfolgte von 1852-1898, als Tausende Chinesen nach Maui kamen, um auf den Zuckerrohrfeldern und in den Zuckerrohrfabriken zu arbeiten. Viele siedelten sich hier in Lahaina an und eröffneten Geschäfte entlang der Front Street. Um 1900 gründeten sie die Wo Hing Society. Wo bedeutet soviel wie Frieden und Harmonie und Hing bedeutet Wohlstand. Hier sollten die Chinesen fern der Heimat einen Ort finden, wo sie sich treffen konnten und in Zeiten der Not Hilfe bekamen.


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    Ganz bedeutend ist auch die Verbindung zu Dr. Sun Yat-sen, der als 13-jähriger erstmals nach Hawai'i kam und dessen revolutionäre Ideen hier Unterstützung fanden. Wem der Name jetzt nichts sagt, Sun Yat-sen wird als Gründer des modernen Chinas verehrt. Er beendete 1912 die 2000-jährige Kaiserherrschaft und war selbst erster provisorischer Präsident der Republik China.


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    Im Museum kaufe ich gleich den "Passport to the Past", mit dem man Eintritt zu 4 Museen auf Maui erhält. Er kostet $10 während die zwei Museen in Lahaina zusammen schon $7 kosten würden, lohnt sich also, wenn man alles anschauen möchte. Die beste Übersicht über alles Interessante in Lahaina gibt es bei der Lahaina Restauration Foundation, die sich um die historischen Gebäude kümmert.


    Das Museum selbst ist im Erdgeschoss zu finden und nicht besonders groß. Eigentlich besteht es nur aus einem großen Raum, in dem wahllos Stücke aus der Geschichte der chinesischen Besiedlung Mauis zusammengetragen wurden. So auch diese zwei sogenannten Fu Dogs. Die Hunde wurden aus einem einzigen Stück Jade geschaffen, das einst am Fraser River in British Columbia gefunden wurde, dann nach Hong Kong gebracht wurde und schließlich als diese zwei Statuen auf Maui landete. Jeder der Hunde wiegt dabei um die 300 Pfund.


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    Zum Obergeschoss des Gebäudes hat der Besucher normalerweise keinen Zutritt. Ich unterhalte mich jedoch eine Weile sehr nett mit der älteren Chinesin, die heute das Museum beaufsichtigt und plötzlich bietet sie mir an, dass ich auch den Tempel im Obergeschoss ansehen könne. Da sage ich natürlich nicht nein und so entfernt sie das Absperrband und ich darf die Treppe nach oben nehmen.


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    Zusehen bekomme ich einen Daoisten Tempel. Der Daoismus ist eine alte Religion, die schon seit mindestens 3000 Jahren existiert. Opfergaben werden meist in Form von Lebensmitteln im Tempel hinterlassen und sollen die Geister durch ihre Gerüche und Essenzen ernähren. Lebensmittel werden nur einige Tage auf dem Altar belassen und dann entfernt, bevor sie verderben. Die 7 Schalen enthalten dabei die wichtigsten Opfergaben.


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    Vom Balkon aus habe ich dann einen schönen Blick über die Front Street. Leider kann ich das Haus nicht umrunden, denn auf einer Seite wird gebaut.


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    Das zweite wichtige Gebäude neben dem Klubhaus und Tempel ist die Garküche gewesen. Die Küche spielt bei den Chinesen eine wichtige Rolle. Oft trifft sich die ganze Familie hier und so versammelte man sich zu Festlichkeiten rund um die riesigen Woks. Heute ist in der Garküche nicht nur ein Teil des Museums untergebracht, sondern auch ein kleines Kino. Gezeigt werden historische Filme über das Leben auf Hawai'i, die zwischen 1898 und 1906 von Thomas Edison gedreht wurden.


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