Dauphin Gate, Fortress of Louisbourg, NS, Kanada, Bilderrätsel #5783

  • Danke Dir für den Link. :wink4:


    Wen es interessiert: ein kleiner unvollständiger Geischichtseinblick


    Jetzt kapier ich wie das Wappen zustande kommt: Ludwig (Louis) der 15., Urenkel des Sonnenkönigs Louis 14. forcierte in den ersten Jahrzehnten seiner Regierung, (er wurde mit 5 König, mit 12 gesalbt und übernahm mit 13 die Regierung) die Kolonialpolitik in Nordamerika. Da entstand auch unter anderem die nach ihm benannte die Festung Louisbourg. Der Delphin im Wappen geht auf die Tradition zurück, dass immer nur der Thronfolger und Inhaber den Zusatz Dauphin (Delphin) tragen durfte. Auch heute gibt es den Titel noch. :gg:


    Die 3 Lilien und die Krone stehen für das französische Hoheitszeichen und sind bis 1830 mit einer Unterbrechung im Wappen gewesen.


    Was in dem Zusammenhang noch interessant ist, dass Louisiana von Louis 14. so benannt wurde. Es war ein riesiges Gebiet und umfasste auch Teile des mittleren Westen. 1803 verkaufte Napoleon 1. an Jefferson für 15 Mio Dollar die französische Kollonie. Die vereinigten Staaten verdoppelten dadurch ihr Gebiet.

  • Lies mal unter Wiki: Eduard 3.


    Er hat die französischen Lilien mit den englischen Löwen gepaart, um seinen Anspruch auf Frankreich zu zeigen. So fing das Dilemma an, soweit ich weiß. Er stammt aus dem Haus Ajou-Plantagenet, das war eine französischstämmige Herrscherdynastie.


    So einfach geht das. Vielleicht sollte man die Logos auf den heutigen T-Shirts mal aus dieser Warte sehen. Da mache ich dann mit dem Stern im Kreis meinen Anspruch auf das schwäbische Auto Unternehmen deutlich. ;)


    Oft sind aber die Wappen auch durch Hochzeiten immer wieder abgeändert worden, um die Herrschaft zu verdeutlichen. Siehe auch Allianzwappen (Frankreich/ Spanien) und Wappenvereinigung.


    Aber das ist eben in dem obigen Französischen Königswappen nicht so. Sondern der Delphin bezeichnet zusätzlich direkt de König.

    • Offizieller Beitrag

    Richtig und bis 1801 blieb es dann auch Bestandteil des engl. Wappens.
    Allianzwappen nach Eheschließung beim Adel fallen mitunter sehr umfangreich aus.
    Manchmal braucht man dazu ein großes Haus, wenn das Haus lange existierte um die ganzen Wappensteine unterzubringen.


    So einfach geht das.

    Nicht ganz, das hatte schon Hand und Fuß.


    Die englischen Könige waren größter Grundbesitzer in Frankreich. Unter dem englischen König John Lackland ging das meiste davon verloren und es verblieb nur ein kleines Gebiet um Bordeaux.
    Als zurzeit von Edward III. der französische König Charles IV starb und keine direkten Nachkommen hinterließ, erhob sowohl sein Cousin Philipp von Valois als Philipp VI, als auch Edward III, dessen Mutter Isabella Tochter des frz. Philipp IV war, Anspruch auf den frz. Thron, obwohl eine Erbfolge über die weibliche Linie ausgeschlossen war. Aus diesem Thronfolgestreit entwickelte sich dann der Hundertjährige Krieg.

  • Nicht ganz, das hatte schon Hand und Fuß.

    So einfach kann man einen Anspruch formulieren, denn, wie Du schreibst, eine Thronfolge in der weiblichen Linie eigentlich ausgeschlossen ist. Liest man bei Philip 6. nach wird das deutlich. Die Begründung vom Rat war, dass keine fremden Herrscher durch Einheirat die Möglichkeit erhalten sollten, Frankreich zu übernehmen. Und genau das wollte doch Edward.


    So hatte ich das gemeint.


    Ach, was da noch interessant ist, dass im hundertjährigen Krieg die Geschichte mit den Bürgern von Calais auftaucht. Sie gingen zusätzlich als berühmtes Kunstwerk von Auguste Rodin in die Geschichte ein.

    • Offizieller Beitrag

    Die Begründung vom Rat war, dass keine fremden Herrscher durch Einheirat die Möglichkeit erhalten sollten, Frankreich zu übernehmen.

    Dumm nur das engl. Könige gleichzeitig Vasallen des frz. Königs waren, sie hatten ja Besitz in Frankreich.

  • Dumm nur das engl. Könige gleichzeitig Vasallen des frz. Königs waren, sie hatten ja Besitz in Frankreich.

    Da hätte der Edi doch gleich 2 Fliegen mit einer Klappe geschlagen, König und sein eigener Herr zu werden. Und weil das dann auch der Franzose durchblickte ...


    da wurde der Krieg durchaus etwas kompliziert. :wirr:

    • Offizieller Beitrag

    da wurde der Krieg durchaus etwas kompliziert.

    ;;NiCKi;:

    König und sein eigener Herr zu werden

    Hat aber erst sein Nachfolger geschafft und ist dann leider verstorben.


    Ich zitier mich mal selbst:

    Nach der Schlacht von Agincourt verlor nicht nur die Blüte des frz. Adels sein Leben, sie läutet auch das Ende der Ritterzeit ein. Bis dahin starben die Ritter ehrenvoll im Kampf Mann gegen Mann auf dem Schlachtfeld oder wurden gefangen genommen und dann gegen ein Lösegeld wieder frei gelassen. In Agincourt wurden sie von Pfeilen der englischen Langbogenschützen niedergemäht und ertranken im Schlamm. Die Engländer unter Henry V schienen kurz vorm Ziel. Weite Teile Nordfrankreichs waren unter englischer Herrschaft, die frz. Armee nachhaltig geschlagen und der frz. König Charles VI von einer Geisteskrankheit befallen. Burgund schlug sich auf die Seite der Engländer, und Charles und seine Frau Isabeau fielen in die Hände der Burgunder. 1420 erklärte Isabeau im Vertrag von Vertrag von Troyes ihren Sohn für illegitim und schloss ihn somit von der Thronfolge aus. Als Erbe wurde der engl. König Henry V eingesetzt. Dieser heirate die französische Prinzessin Katharina von Valois, die Tochter von Isabeau und Stammmutter der Tudordynastie. Henry V starb überraschend im August 1422, worauf die Franzosen den Vertrag nicht mehr anerkannten und das ganze Theater ging wieder von vorne los. Im weiteren Verlauf gingen dann unter dem schwachen König Henry VI alle englischen Ländereien in Frankreich verloren.

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