Im Jahre 1985 besuchte ich mit einem Kumpel Kanada's Staat Manitoba. Wir fuhren mit einem Transit-ähnlichen Camper.
Wir waren dort vom 13.10. - 15.10.1985
Die Karte wurde mit DeLorme Topo USA erstellt.
U.a. kamen wir auch zum Riding Mountain National Park.
Von Dauphin, MB aus fuhren wir zum 1929 gegründeten
Riding Mountain National Park.
Er liegt 250 km westlich von Winnipeg und ist 3.000 qkm groß, hat also die Größe des Saarlands. Er ist umgeben von landwirtschaftlicher Nutzfläche, ist aber selbst eine Wildnis.
Der Wildpark liegt an der Übergangszone zwischen Kanadischem Schild und Prärie, den Great Plaints, und ist ein nicht sonderlich aufregendes, hügeliges Plateau mit dichtem Waldbestand. Ein dichter Bestand an Laub- und Nadelbäumen bietet vielen Tieren den perfekten Lebensraum.
Der "Berg" hebt sich unvermittelt 436 m über das ihn umgebende Ackerland ab.
Bald darauf sichten wir einen Kojoten, der keinerlei Scheu zeigt.
Der Kojote, der kleine Bruder des Wolfes, überquert unsere Straße und will selbst näherkommen. Da dies für Kojoten sehr ungewöhnlich ist, ziehen wir uns zurück.
Nur wenn’s um Beute geht, dulden Kojoten niemanden in ihrer Nähe und werden aggressiv. Vielleicht ist dieser Einzelgänger hier auf Beutezug.
Abends schauen wir beim "Oktoberfest" in Elkhorn rein, es ist aber nichts für uns. Wir treffen hier bayerische Jungs von der Bundeswehr aus Shilo, die einen Wochenend-Trip machen.
Wir sind wieder früh auf dem Campground von Wasagaming.
Hier ist der Mittelpunkt des Parks und im Sommer verwandelt sich das Städtchen in ein Touristenzentrum.
Die Temperatur tagsüber ist bei ca. 8 Grad, nachts bei 0 Grad.
Ein ungewöhnliches "Abseifen" eröffnet den nächsten Tag.
Im Herren-WC werden Töpfe voll warmem Wasser über den Kopf und den Körper gekippt, denn die Dusche ist wegen der Kälte abgestellt worden.
Es gibt nur ein Becken mit getrennten Hähnen für heißes und kaltes Wasser.
Die Haare werden unter dem Handtrockner an der Wand gefönt.
Dann geht's zum Moon Lake, den wir in einer 4-stündigen Wanderung durch Schnee und Morast umrunden.
Leider werden am heutigen Tag keine Tiere gesichtet. Wir bekommen aber nasse Füße, trotz Moonboots, und schwache Kniekehlen. Durch den tiefen Schnee ist das Gehen sehr anstrengend.
Es soll hier auch die größten Schwarzbären von ganz Amerika geben, und es gibt viele davon.
Außer den Fußabdrücken eines großen Bären ist aber nichts Spannendes zu sehen.
Die Fußstapfen des riesigen Bären begleiten uns eine Zeit lang (da ist's wirklich spannend).
Wir können unsere beiden Moonboot-Füße in seinen Abdruck im Schnee stellen, ohne den Rand zu berühren.
Wir sehen uns laufend um, aber das "Tierchen" ist nicht zu sehen. Puh !
Übrigens war früher im Park ein Kriegsgefangenenlager, wo deutsche Soldaten untergebracht waren. Heute ist nichts mehr davon zu sehen.
Überraschung am nächsten Morgen: Neuschnee.
Nichts desto trotz haben wir ein ausgiebiges Frühstück.
Uns bringt kaum noch etwas aus der Ruhe.
Und dann haben wir wie tags zuvor unsere improvisierte Dusche. Wir haben langsam Übung und es macht auch Spaß.
Nachdem wir wieder alles verstaut haben, brechen wir zum Lake Audy auf, an dem ein Bison-Wildreservat, das Buffalo Paddock, liegt.
Es ist ein voller Erfolg: schon bei der Einfahrt in das große Gehege sichten wir eine Bisonherde, etwa 25 "Mann" stark.
Die majestätischen Urtiere hinterlassen bei uns einen nachhaltigen Eindruck.
Sodann durchqueren wir den Park in Richtung Süden und fahren durch nichtssagendes Waldgebiet.
Unser Ziel ist Brandon.