Desert, Rocks & Ghost Towns

  • Hi,


    wollt Ihr mitkommen? :gg:


    Wer jetzt aber einen Reisebericht erwartet, bei dem ein grandioser National Park den Nächsten jagt, der sollte mit dem Lesen gar nicht erst anfangen. Ebenso diejenigen, die nur strahlend blauen Himmel und rote Steine sehen möchten.


    Meine Tour führte mich nicht durch unbekannte Gegenden. Erwartet hier nichts, wovon Ihr nicht schon was gelesen habt.


    Ebenso werdet Ihr hier keine Casino-Berichte/Auswertungen für Las Vegas finden, sondern nur eine kleine Skizze meiner Stunden in dieser Glitzer-Stadt. Und ich gehöre halt einfach nicht zu denen, die verschiedene Hotels, Bars, Clubs usw. ausprobieren. In Las Vegas lasse ich mich einfach gerne treiben und genieße den Tag so, wie er kommt.


    Wer sich aber für Ghost Towns interessiert, gerne mal graue Steine anschaut oder selbst schon erlebt hat, dass der Himmel nicht jeden Tag strahlend blau ist, der sollte weiter lesen.


    Ebenso wenn Ihr wissen wollt:


    Warum ich den Teutonia Peak sehr schnell wieder verlassen habe?
    Wie ich bei den Trona Pinnacles mit einem herannahenden Gewitter um die Wette gefahren bin?
    Wie ich fast mal wieder was nicht gefunden hätte?
    Wie mich das Death Valley schließlich in die Flucht getrieben hat?
    Wie ich nach Bodie kam obwohl an der Straße ein unübersehbares “Closed-Schild” angebracht war?
    Warum man in Ghost Towns fast zu Tode erschrecken kann?
    Warum ich im Valley of Fire furchtbar wütend wurde?


    Und noch was: Wenn Ihr einen kurzen, knackigen Reisebericht wollt, dann seid Ihr hier auch falsch, denn meine Berichte sind immer ein klein wenig länger.


    Alle meine Erlebnisse machten diese Tour in ihrer Gesamtheit zu einem einzigen Highlight.


    Wenn Ihr Lust habt, lade ich Euch gerne ein, mich jetzt zu begleiten.



    Inhaltsverzeichnis:


    Prolog und Route
    1. Tag: Flung un Ankunft in Las Vegas
    2. Tag: Red Rock Canyon State Park
    3. Tag: Mojave National Preserve (Cima Road, Teutonia Peak, Kelso, Kelso Dunes, Cedar Canyon Road, Black Canyon Road
    4. Tag: Joshua Tree National Park (Cottonwood Spring, Trail White Tank Campground, Headstone Rock, Skull Rock Trail, Geology Road Tour, Barker Dam)
    5. Tag: Ghost Town Randsburg & Trona Pinnacles
    6. Tag: Fahrt nach Lone Pine & Alabama Hills
    7. Tag: Ghost Town Darwin & Death Valley (Aguereberry Point, Mosaik Canyon, Sand Dunes)
    8. Tag: Death Valley [Golden Canyon Trail, Devils Golf Course, Badwater, Artist Drive, Zabriskie Point, Twenty Mule Team Canyon)
    9. Tag: Death Valley und Fahrt nach Big Pine (Ubehebe Crater, Scottys Castle, Devils Corn Field)
    10. Tag: Mono Lake (Hot Creek Valley Arch, Mono Lake: South Tufa Preserve und Sand Tufas]
    11. Tag: Bodie
    12. Tag: Ghost Towns Silverpeak, Gold Point & Goldfield
    13. Tag: Cathedral Gorge State Park & Rainbow Canyon
    14. Tag: Valley of Fire
    15. Tag: Valley of Fire & Las Vegas
    16. Tag: Las Vegas
    17. Tag: Las Vegas & Rückflug am nächsten Morgen



  • Sonntag, 23. April 2006


    Nach nur 4 Stunden Schlaf wurde ich noch vor dem Weckerklingeln um 5.50 Uhr wach. Mir war gleich erst mal schlecht vor Aufregung. Nachdem ich mich reisefertig gemacht hatte, packte ich die letzten Utensilien zusammen. Mein Handgepäck bereitete mir Kopfzerbrechen, denn mit der Notebooktasche und meiner Kosmetiktasche hatte ich bereits die beiden zulässigen Handgepäckstücke beisammen. Aber die Handtasche mit den Papieren, ein Buch und andere Kleinigkeiten sollten schließlich auch ins Handgepäck. Ursprünglich hatte ich deshalb geplant, die Kosmetiktasche in meinen kleinen Rucksack-Trolley zu packen, dies funktionierte aber nur in leerem Zustand: Als die Kosmetiktasche voll war, ging dieses Konzept nicht mehr auf :rolleyes: Daher verfrachtete ich sie in die große Reisetasche.


    Um 7.15 Uhr holte mich Papi ab und wir fuhren nach Korntal, weil ich noch mit meinen Eltern frühstücken wollte.



    Tommy war auch da und total in seinem Element: seine Fell-Mäuseln wurden durch das ganze Haus “gejagt” und er verpasste mir noch ein Andenken am Handgelenk in Form eines langen Kratzers.


    Um 8.15 Uhr starteten wir Richtung Flughafen. Im Auto fiel mir ein, dass ich meine Straßenkarten daheim liegen gelassen hatte. Oh oh, sollte das ein Zeichen sein? Na ja, es gibt Schlimmeres! Außerdem wollte ich mir sowieso eine neue Las Vegas-Karte kaufen und so lange, wie ich über der Tour gebrütet habe, sah ich das Straßennetz eh vorm inneren Auge...


    Bisheriges Resultat: Noch keine Feststellung über das Fehlen von wirklich wichtigen Reiseutensilien :D


    Am Flughafen angekommen, Gepäck ausgeladen, verabschiedet, an den total leeren Delta-Schalter gegangen - und bereits fünf Minuten und ein paar Fragen später (Wer hat das Gepäck gepackt? etc.), rauchte ich um 9 Uhr gemütlich eine Zigarette. Als ich kurz danach wieder am Delta-Schalter vorbei kam, war dort eine ewig lange Schlange von Menschen - Glück gehabt!


    Ich ging zum entsprechenden Terminal und nach der 1. Kontrolle machte ich im News Café eine letzte Zigarettenpause und genehmigte mir ein Mini-Urlaubsbier - es war zwar erst morgens um 20 nach 9 Uhr aber das Urlaubsbier hat schließlich Tradition!


    Und während ich dort auf meinen Abflug wartete, begann ich mit meinem Reisebericht.


    Dann war auch schon Boarding Time und gruppenweise, entsprechend der Sitzplätze, durfte ins Flugzeug marschiert werden. Ich hatte mir in einer Mittelreihe den Gangplatz reserviert. Natürlich hoffte ich, dass der Mittelplatz frei bleiben würde und hatte deshalb den Sitzplatz in der vorherigen Woche mehrmals geändert. Meine Rechnung ging auf: der Mittelplatz blieb frei. Und nicht nur der! Der anderer Ganzplatz ebenso: Eine Dreierreihe für mich alleine? Natürlich nicht! Kurz vorm Start kam jemand angehechtet und fragte, ob ich was dagegen hätte, wenn er sich auf diesen freien Gangplatz setzt, da es ihm an seinem Platz zu eng war. :rolleyes: Grummel.... na ja, großzügig wie ich bin, haben wir uns dann den Mittelplatz geteilt.


    Der Start erfolgte pünktlich um 11.10 Uhr und kurz danach wurden uns bereits die Einreiseformulare für die USA ausgeteilt. Ich ließ mir zur Vorsicht gleich noch ein zweites Exemplar geben. Ich habe da so meine Erfahrungen mit den kleinen Scheißerchen... Und natürlich gewann ich den Kampf mit dem grünen Formular erst im zweiten Anlauf :rolleyes: :schaem: :rolleyes:


    Die Auswahl beim Essen war wie immer: Chicken oder Pasta? Ich entschied mich für Chicken aber das war die falsche Wahl, war nämlich nicht so besonders. (Chicken ist bei Condor definitiv besser als bei Delta.)
    Scheinbar konnte es auch noch bissl flattern, denn auf mir landete ein Klecks der Soße... :rolleyes: Ob ich es wohl jemals schaffen werde, nicht im Ferkel-Design die Immigration zu passieren? :schaem:


    Der erste Film, der gezeigt wurde, der hat mich überhaupt nicht interessiert, deshalb habe ich ein wenig gelesen und merkte, wie mir die Augen langsam zuklappten. Also habe ich bissl vor mich hingedöst. Den zweiten Film “Im Dutzend billiger” habe ich mir dann angesehen.


    Als Snack gab´s später ein Stück Pizza – das schmeckte irgendwie nach dem Pappkarton, in dem es ausgeteilt wurde.


    Und dann begannen die letzten 1 ½ Stunden, die wie Kaugummi sind. Es ist komisch, aber die letzten zwei Stunden sind immer die Zähesten! Irgendwann waren aber auch die vorbei und es begann der - wie üblich - wackelige Landanflug in Atlanta. Es ist wirklich seltsam: Immer wenn ich in Atlanta eine Zwischenlandung habe, dann ist dies der turbulenteste Teil vom Flug. (Dachte ich zumindest bis dahin...)


    Ich quatschte ne ganze Weile mit meinem Sitznachbar und so ging auch die letzte Stunde vorüber.


    Innerlich hatte ich mich auf einige Wartezeit bei der Immigration eingestellt - Irrtum! Die dauerte nur 2 Minuten: rechten Zeigefinger auflegen, linken Zeigefinger auflegen, in die Kamera schielen und sagen, was ich in den USA will - fertig.


    Auf mein Gepäck musste ich auch nur 5 min warten, damit durch den Zoll, Gepäck mit gemischten Gefühlen wieder abgeben, durch die Sicherheitskontrolle, U-Bahn zum Concourse B nehmen und schon wieder fertig.


    Ich freute mich so sehr auf eine gemütliche Zigarette in der Budwiser Brewery aber wo war die ?(
    Normalerweise kommt man mit der Rolltreppe von der U-Bahn hoch, muss nur schräg durch die Halle und steht schon davor.
    Heute nicht ?(


    Ich beäugte die Info-Tafel, wo in diesem Terminal was an welcher Stelle ist: Keine Budwiser Brewery. Hm – dieses Mal war ich wohl in einem anderen Terminal als bei den anderen Flügen über Atlanta.


    OK, dann halt zu TG Friday. Dort war´s gerammelt voll... :wut1: Also wieder zur Info-Tafel und ein Raucherkabuff suchen. Ein solches gab es sogar ganz in der Nähe des Gates, von welchem mein Flug nach Las Vegas starten würde. Dort ließ ich mich dann erst mal häuslich nieder :D


    Da mein Aufenthalt in Atlanta knapp drei Stunden betrug und die Immigration-Prozedur so schnell ging, hatte ich noch massig Zeit und so langsam auch Durst. Also bin ich in die “Sports Scene Bar” gegangen und habe mir dort mein erstes USA-Bier gegönnt, bevor ich dann wieder ins Raucherkabuff gewechselt bin.


    Der Weiterflug startete um 6.41 Uhr ebenfalls wieder sehr pünktlich. Das ist aber auch schon alles, was ich Positives über diesen Flug berichten kann. Der war nämlich der reinste Horror! Ich mag das ja ganz gerne, wenn das Flugzeug mal kurz bissl wackelt. Aber was bei diesem Flug los war, das hatte ich noch nie erlebt: Turbulenzen bis zum geht-nicht-mehr. Ständig sackte das Flugzeug ab, man wurde hin und her geschüttelt, alles quietschte und knirschte, im Küchenbereich schepperte alles... Und immer wieder Luftlöcher und dann der Schüttelgang. Ich fand´s nicht mehr lustig! Mir war das ganz und gar nicht egal! :wein:


    Als die Turbulenzen dann endlich vorbei waren, wurde ich erwartungsgemäß müde. Ist leider immer so: Auf dem letzten Stück, da könnte ich dann endlich schlafen aber da versuche ich wach zu bleiben, sonst kann ich dann nachts nicht mehr schlafen und ich komme gar nicht mit der Zeitumstellung zurecht.

    Um 20.12 Uhr landete der Flieger in Las Vegas. Es ist unglaublich, welche Wege man dort mittlerweile zurücklegen muss, bevor man am Baggage Claim ist: Erst trabt man ewig lange durch diverse Hallen und wird dort bereits vom Gebimmel der Slots begrüßt, dann muss man mit einer Bahn fahren, bevor man am Ausgang ist.


    Meine große Reisetasche kam ziemlich zeitig auf dem Band angezuckelt, mein Trolley ließ sehr lange auf sich warten, das kostete Nerven... Mich hat nur beruhigt, dass es anderen auch so ging: Ein Gepäckstück war sehr schnell da, das andere ließ ewig auf sich warten. Irgendwann durfte ich dann auch meinen Trolley in die Arme schließen. Erstmal nach draußen und eine rauchen. Und dann traf mich fast der Schlag: Am Taxistand war eine Wahnsinnsschlange! Man musste 5-reihig anstehen, alles fein aufgeteilt mit diesen Absperrständern und jede Reihe war ca. 50 Meter lang. Also hinten anstellen ... mir blieb ja eh nix anderes übrig :rolleyes:


    Es wehte ein ziemlich frisches Lüftchen. Man merkte, dass in Las Vegas der Frühling auch noch nicht so lange da war. Kein Vergleich zu meinen früheren Besuchen, bei denen es auch nachts noch ca. 35 °C hatte.

  • Irgendwann war ich dann dran, kletterte ins Taxi und nannte die Adresse vom American Best Value Inn & Suites. Dass es in der Nähe vom Motel 6 von 2004 war wusste ich ja, dass die beiden Teile quasi ineinander übergehen, daran konnte ich mich nicht erinnern.


    Das Teil verdient das Wort “best” in seinem Namen garantiert nicht - aber egal. Für eine Nacht war´s ok. Ich hatte mich absichtlich gegen eines der großen Hotels entschieden, denn ich habe immer absolut keine Lust, mich nach so einem langen Flug evtl. noch ewig am Check-in des Hotels anzustellen. Außerdem waren die Preise sowieso extrem hoch, denn in Las Vegas fand irgend so eine dusselige Messe statt, weshalb die Preise explodiert waren, dies erzählte mir auch der Taxifahrer.


    Natürlich war mein Zimmer im hintersten Gebäude untergebracht :evil: und ich schleifte mein Gepäck hinter mir her. Im Zimmer angekommen ging´s fix unter die Dusche und dann unternahm ich noch einen Mini-Streifzug zum MGM, New York, New York, Excalibur und Tropicana.


    Es ist wohl etwas schizophren: Ich freue mich auf Las Vegas immer wie ein kleines Kind! Aber wenn ich dann dort ankomme, ist mir erst mal alles zu viel! Ich bin kaputt und überdreht und total überfahren.


    Um 24 Uhr (nach deutscher Zeit um 9 Uhr morgens) fiel ich dann ins Bett und war sofort weg.

    Um 2 Uhr klingelte mein Handy ?(
    Ich ahnte sofort wer das war und ein Blick auf das Display bestätigte meinen Verdacht: Matze 8o
    Er dachte, ich bin am Flughafen und wollte mir einen schönen Urlaub wünschen. Als ich ihm erzählte, dass ich bereits in Las Vegas bin und es 2 Uhr morgens ist war das Gespräch schnell beendet :gg:
    Kurz bevor ich wieder eingeschlafen bin, dachte ich noch daran, dass Horst und Markus nun wohl auch schon am Frankfurter Flughafen sind.

  • Silke, das ist klasse!! :clab: :clab: :clab: :clab:
    Das liest sich so toll, da hat man ja wirklich das Gefühl, live mit dabei zu sein.
    Da habe ich ja in der nächsten Zeit wieder eine schöne Leselektüre, *freu*



    Greetz,



    Yvonne

  • Schön, dass Ihr zugestiegen seid =)


    Christian, die Masche muss man sich merken, so kann man den Zimmernachfolgern wirklich eine Überraschung bereiten.


    Heinz
    (Nicht so viel Bier trinken, dann musste auch nicht um 2 Uhr rennen :MG: )


    Weiter geht´s!


    Montag, 24. April 2006


    Pünktlich um 4 Uhr weckte mich der Jetlag.


    Ok - aufstehen, duschen und dann das Gepäck sortieren: Nicht mehr von jedem was in jeder Tasche, sondern endlich wieder alles im guten alten Tüten-System geordnet. Dann probierte ich mal aus, ob ich mit meinem Notebook ins Internet komme, das funktionierte auch, nur war das so was von lahm, das dauerte Minuten, bis eine Seite aufgebaut wurde.


    Dann meldete sich der Hunger, denn die letzte Mahlzeit war die Pappe-Pizza vor Atlanta und zwei Cracker.


    Das Cocos hatte zu, das Carrows gab´s nicht mehr bzw. nur noch als Cocktailbar, daher bin ich ins Hooters geschlendert und landete dort am Buffet ($ 10,95). Die Auswahl war zwar nicht so übermäßig groß aber dort habe ich das beste Rührei überhaupt gegessen. Und der Bacon war ein Gedicht: süß-feurig. Zum Abschluss stellte ich mir noch einen Obstteller mit verschiedenen Melonen-Sorten, Ananas und Erdbeeren zusammen. Lecker! Einfach ein viel besseres Aroma als bei uns.


    Beim Rauslaufen rief ein 1c-Automat ganz laut nach mir und ich schenkte ihm einen Dollar. Daraufhin gab er mir 4,50 $ zurück.


    Ich ging zum Motel und holte den Papierkram für den Mietwagen. Mit dem Taxi fuhr ich zu Alamo und musste nur 5 min warten. Ich wurde von einem älteren Herrn bedient und war sehr, sehr positiv überrascht. Gerade von Alamo hatte ich schon so viel Negatives gehört, z.B. dass versucht wurde, zusätzliche Versicherungen aufzuschwatzen usw. Aber dieser Herr sah sich meine Papiere an, plauderte nebenbei ein wenig mit mir und meinte dann, dass das von mir gebuchte Paket (und das war das Standard-Paket) vollkommen ausreichend sei.


    Dann düste ich zur Choice Line - bewaffnet mit einem ausgedruckten E-Mail von Jörg, denn er weiß, dass ich bei Autos maximal über die Farbe mitreden kann. Und dieser Zettel war Gold wert, denn sonst wäre ich wirklich wie der berühmte Ochse im Wald gestanden. Aber jetzt kamen die ganzen Hinweise von ihm zum Einsatz. Ein Grand Cherokee stand nicht da, also konzentrierte ich mich auf die Trailblazer, von denen 4 Stück da standen. Einer wurde mir vor der Nase weggeschnappt, bevor ich ihn inspizieren konnte. Also beäugte ich den Rest - und siehe da, zwei hatten kein 4WD! Es fehlte der Drehknopf in der Nähe vom Lenkrad. Das Ersatzrad war auch ein vollwertiges Rad - also war die Wahl getoffen.


    Es standen auch noch andere Autos in der SUV Reihe: ein rotes, zwei blaue, zwei andere weiße und ein Equinox.


    Bevor ich mit Blazy (meine Autos haben/hatten alle einen Namen) vom Alamo-Gelände weg fuhr, probierte ich noch den Kofferraum aus, damit es mir nicht so wie in 2004 geht, als ich mit dem Auto noch mal zurück fahren musste, weil ich zu doof war, um den Kofferraum aufzumachen. Ich kämpfte noch kurz mit der Technik, wie ich denn den Sitz nach vorne bekomme aber auch dafür fand ich die Lösung.


    Ich fuhr zurück zum Motel, lud mein Gepäck ein und dann war der Ersteinkauf beim Walmart auf der Tropicana Ave angesagt. Meinen Einkaufszettel hatte ich dabei, konnte aber nicht alles abarbeiten, weil es dort nicht alles gab. Also wurde noch kurz beim Albertsons gehalten und dort bekam ich dann sogar etwas, was noch gar nicht mit auf dem Einkaufszettel stand: nämlich Briefmarken.


    Bei Briefmarken stelle ich mich immer besonders doof an, denn entweder ich finde nie ein Postamt oder aber zu Zeiten, wenn es zu hat. Diesmal nicht: Im Albertsons ist ein kleines Post Office und es hatte offen.


    Dann noch ein letzter Stopp an ner Tanke, um einen Stadtplan von Las Vegas zu kaufen.


    Gegen 11.30 Uhr hatte ich dann endlich alles erledigt und konnte zum gemütlichen Teil des Tages übergehen: zum Red Rock State Park. Die Fahrt war sehr gemütlich denn egal wo man hinfuhr: Stau.
    Stau ohne Ende...


    Irgendwann hatte ich den dann auch überstanden und konnte der Großstadt entfliehen.



    Endlich Natur! Die Farben der Steine sind toll! Leider spielte die Sonne mit mir Verstecken, denn in den Bergen hingen die Wolken und die Sonne lugte immer dann hervor, wenn ich gerade von einem View Point wieder weggefahren war.


    Ich sah die beleuchteten Felsen immer erst im Rückspiegel. Umdrehen ist nicht, denn der Scenic Drive durch den Red Rock Canyon State Park ist eine Einbahnstraße.



    Mir gefiel die erste Hälfte des Parks besser, denn dort sind die farbigen Felsen in ihren tollen Formen.

    Der zweite Teil erinnerte mich schon wieder zu sehr an den Zion und man sieht hohe Felswände von unten.



    Dann fuhr ich wieder nach Las Vegas und quälte mich erneut durch diverse Staus, bevor ich auf den I-15 konnte, um nach Primm zu fahren. Der Süden und Osten von Las Vegas ist eine einzige Baustelle und potthässlich!


    In Primm checkte ich im Whiskey Pete ein, macht mich kurz frisch und schaute mich dann etwas um. Ich verfütterte ein paar $ an diverse Automaten und wollte eigentlich im Steak House zu Abend essen. Dort hätte ich aber ne Stunde warten müssen, das war mir zu lange. Deshalb entschied ich mich für das Wagon Wheel Buffet. Das taugte in meinen Augen gar nix: die Auswahl war nix Besonderes und geschmacklich... max. Großkantinen-Standard.


    Ich schlenderte noch ein wenig herum, trank ein Budwiser und schrieb ein paar Stichpunkte in mein Notizheft aber gegen 20.45 Uhr war ich so hundemüde, dass ich auf mein Zimmer bin. Die Zimmer im Whiskey Pete haben zwar auch schon bessere Zeiten gesehen, sind aber gegen das Best Value Inn Luxus pur und mit 21 $ unschlagbar günstig. Ich war wirklich zufrieden und habe mich dort wohl gefühlt.

    Im Zimmer spielte ich dann noch die Fotos auf´s Notebook und brannte eine Sicherungs-CD, bevor ich dem Ruf des Bettes nicht mehr widerstehen konnte. Meine Augen tränten schon den ganzen Tag und die Nase lief... Ich werde mir doch wohl gestern am Taxistand nicht nen Klatsch geholt haben?


    Eigentlich wollte ich noch ein paar Seiten lesen, aber nach zwei Sätzen legte ich das Buch zur Seite und knipste das Licht aus.


    Gefahrene Meilen: 105


  • :gg: :gg: :gg:
    Auf so ne Bemerkung hab ich gewartet :gg:
    Es war einfach das nächste Hotel =)


    Und weil ich selbstverständlich geahnt habe, dass solche Fragen kommen :MG:


    Morgens und kurz nach 6 Uhr war sowohl die Qualität als auch die Quantität des Personals nicht so dolle :MG:

  • Zitat

    Original von Westernlady
    :gg: :gg: :gg:
    Auf so ne Bemerkung hab ich gewartet :gg:
    Es war einfach das nächste Hotel =)


    Das wußte ich doch und deswegen kam auch die Frage von mir :MG:


    Wir waren dieses Jahr zum Abendessen zwei mal im Ellis Iceland
    (nachdem ich so viel in anderen Foren darüber fand) und
    kann nur sagen für 4,99 $+ Tax ist das Sirleon mit Gemüsse, Kartoffel und
    Salat wirklich unschlagbar.


    Am nächsten bestellte ich mir als Vorspeise feurige Chickenwings und
    als Hauptgang Fish und Chips. Leider kam beides gleichzeitig, unabhänging
    davon war ich von der Menge restlos überfordert :mampf:


    Hooters war ich nur einmal in Miami und war davon, sagen wir mal
    beeindruckt =)


    Gruss
    Christian

  • Zitat

    Original von Westernlady


    Endlich Natur! Die Farben der Steine sind toll! Leider spielte die Sonne mit mir Verstecken, denn in den Bergen hingen die Wolken und die Sonne lugte immer dann hervor, wenn ich gerade von einem View Point wieder weggefahren war.


    Tja, das mit der Sonne kam mir auch so bekannt vor. Gerade zu Beginn, an den Calico Hills, war es doch noch sehr bewölkt und die Farben kamen gar nicht so richtig rüber. Später wurde es dann besser und man konnte den Anblick mit den tollen Farben so richig genießen.



    Zitat

    Original von Westernlady
    Mir gefiel die erste Hälfte des Parks besser, denn dort sind die farbigen Felsen in ihren tollen Formen.



    Das ging mir auch so. Gerade im ersten Teil mit diesen wahnsinnig tollen Farbenspielen kommt man so richtig auf seine Kosten. Bist du auch mal bei den Calico Hills herumgelaufen? Oder nur den Loop gefahren? Also wenn ich mehr Zeit gehabt hätte, wäre ich bestimmt noch ordentlich in den Calico Hills herumgeklettert, das war genau das Richtige für mich. :MG:


    Zitat

    Original von Westernlady
    Bei Briefmarken stelle ich mich immer besonders doof an, denn entweder ich finde nie ein Postamt oder aber zu Zeiten, wenn es zu hat. Diesmal nicht: Im Albertsons ist ein kleines Post Office und es hatte offen.


    Oh, jetzt bin ich ja beruhigt, daß es nicht nur mir so geht mit den Briefmarken bzw. Postamt. Irgendwie gestaltet sich das bei mir immmer zu einer Odyssee: entweder finde ich keine Briefmarken oder keinen Briefmarken. Und da ich ich eh etwas schreibfaul bin, was das Kartenschreiben betrifft, habe ich dann immer ne tolle Ausrede, die ja auch der Wahrheit entspricht. ;)




    Toller Bericht, Silke. Ich freu mich jetzt schon auf morgen, wenn es weitergeht.


    Greetz,


    Yvonne

  • Hi Silke!


    Dein Bericht ist herrlich zu lesen und ich werd Dich auch weiterhin begleiten.


    Dabei entdeck ich viele Gemeinsamkeiten: Bier und die Suche nach dem smoking room Americans Best Value (dieses Jahr zum 1. Mal und auch nur eine Nacht) :wink4:


    Mach weiter so! :prost:


    Gruss
    nirschi

  • Zitat

    Original von americanhero Bist du auch mal bei den Calico Hills herumgelaufen? Oder nur den Loop gefahren?


    Ich gestehe: Ich war zu faul. Mein Entdeckergeist wurde massiv durch die Wolken getrübt und ich bin nur den Loop gefahren.



    Danke =)


    Ein Leidensgenosse - schön, dass es nich immer nur mir so geht :gg:



    Zitat

    Original von Gabymarie
    Ich bewundere Dich, dass Du so alleine unterwegs bist.


    Hi Gabymarie,
    schön, dass Du auch an Bord bist.


    Ich hab´s ja hier im Forum schon mal in epischer Breite geschrieben: Mir macht das Alleine-Reisen gar nix aus. Den inneren Schweinehund, den man irgendwie überwinden muss, den hab ich mit 22 überwunden. Und wenn ich manchmal lese und auch schon selber erlebt habe, was es - trotz guten Kennens und vorheriger Absprache - für Differenzen geben kann, dann fahre ich lieber alleine, wenn ich nicht 100%ig weiß, dass die Urlaubsvorstellungen passen.



    Volker
    Lecker!!!


    Zum Glück hast Du das Bild gepostet, als ich schon vom Mittagessen zurück war - sonst hätte ich Heißhunger auf diesen Bacon bekommen. Der war ja nur gut :gg: :gg: :gg:


    Wenn Du wegen dem Bacon wieder nach Las Vegas fährst, dann gib mir Bescheid: Entweder ich gebe Dir ne Tupperschüssel mit oder ich komme selber mit :gg:

  • Also wenn ich diesen super leckeren Bacon so ansehe... ich könnte jetzt sofort da hinfahren und mir diesen Gaumenschmaus reinziehen. :MAHLZ:
    Das werde ich mir mal fürs nächste Mal Las Vegas merken, für einen richtig leckeren Bacon zum Frühstück lasse ich alles stehen und liegen. :) :gg:


    Ich kam ja im Südwesten eh mal totalm auf meien Kosten: leckere Steaks und leckeres, kühles Bier. Was will man mehr? :gg: :MG: :gg:



    Greetz,


    Yvonne

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