Old England - Sunny Roads to the Past

    • Offizieller Beitrag

    Traumhafte Fotos und tolles Wetter. :!!
    Hätte ich nie gedacht.
    Also, das mit dem Wetter mein ich ;) .


    Gute Planung ist alles. ;)


    Bilder in rohen Mengen


    Bearbeitet sind die schon. :gg:


    Ach so. Der kleine gelbe Flitzer ist vom Frauchen.


    ;;NiCKi;:


    Wieso.
    Passt doch zu Deinen Beschreibungen. Ich kann mir den Prunk bei diesem Foto voll vorstellen. ;te: :D :P


    ;haha_


    Puh. Man sind das immer lange Postings und viel viel Schrift. Und ich muss auch noch jedesmal alles lesen. :KoWa:l


    Nun wenigstens einer. :gg:
    Und wenn ich nicht immer abends einschlafen würde, ging es auch zügig weiter. Schauen wir mal was heute noch passiert. :schaem:

    • Offizieller Beitrag

    :wow::wow::wow:
    Mit Screenshots, ich glaub's nicht. :EEK:
    Deinen 11ten kannte ich noch gar nicht. ;;NiCKi;:
    Dann sind es 12 und in Groß auf dem TV 14.


    Also 11 ist richtig, mehr kann ich in dem Frame auch nicht sehen :clab::clab::clab:

    • Offizieller Beitrag

    Wieso ist 11 richtig, wenn es 12 bzw. 14 sind?? ;][;

    Weil ich Deinen 11ten, den letzten nicht sehe in der Größe des eingebetten. ;) Und da 11 richtig ist. Die anderen 3 sind so klein, das man sie nur bei voller Auflösung erkennen kann.

    1A Video übrigens, wie immer! :clab::clab::clab: Hab ich das schon erwähnt?

    Nein. :gg:;danke:

    • Offizieller Beitrag


    Wetter: 20°C und bei unseren Zielen wieder :songelb: .
    Heute ziehen wir weiter, das heißt unseren Kram zusammenpacken und wieder im Auto verladen. Den Kaffee gab’s aus der Kaffeemaschine auf dem Zimmer, das restliche Frühstück holten wir uns wieder vom Sainbury’s gegenüber. Da wir noch nix von Plymouth selber gesehen hatten, fuhren wir zuerst runter zum Hafen und bekamen den letzten Parkplatz. Mehr als 45 Minuten Zeit hatten wir nicht, denn mehr Kleingeld für die Parkuhr hatten wir nicht. Für die kleine Altstadt, Barbican, auch The Barbie genannt, reicht das aber auch.
    Plymouth, erstmals unter dem Namen Sutton 1231 urkundlich erwähnt, war seit dem 16. Jhd. Ausgangspunkt verschiedener Überseeexpeditionen. Die Namen sind uns ja inzwischen geläufig, Sir Walter Raleigh, Sir Francis Drake und James Cook. Die englische Flotte, ein Sammelsurium von Schiffen, segelte von hier 1588 gegen die spanische Armada, die Mayflower fuhr von hier 1620 mit den Pilgervätern nach Amerika.
    Heute Standort der königlich-britischen Marinewerft und mit Devonport hat sie den größten Marinehafen Westeuropas und den wichtigsten Arbeitgeber. Im 2. Weltkrieg war das die Ursache für zahlreiche deutsche Luftangriffe, was schwere Zerstörungen zur Folge hatte. Die Ruine der Charles Church mahnt noch heute daran.
    Der für mich bekannteste Sohn der Stadt ist Captain William Bligh(1754–1817), Kommandant der HMS Bounty während der darauf stattfindenden Meuterei.



















    Rechtzeitig vor Ablauf der Parkuhr sind wir wieder am Auto, inzwischen haben sich auch die Wolken gen Osten verabschiedet. Das Navi lotst uns zur Fähre und als letztes Auto fahren wir drauf. Es ist wieder eine Kettenfähre, aber eine ziemlich Große. Es kommt keiner zum kassieren, muss also umsonst sein. Allerdings fährt sie auch nicht ab. Schließlich hören wir die Ursache für die Verzögerung, man wartet auf die Ambulanz. Kaum ist sie an Bord, werden die Tore geschlossen und die Ketten rasseln.


    Am anderen Ufer betreten befahren wir nun endlich kornischen Boden, wir sind in Cornwall angekommen. Tagesziel Nr.1 ist Restormel Castle bei dem kleinen Ort Lostwithiel. Eine kleine Straße zweigt kurz vor/im Ort :gg: nach rechts ab und wir erreichen oben auf dem Hügel, inmitten der Schafweiden, die Burg.






    Geschichtlich spielte das Castle wie auch das nächste Ziel von heute keine Bedeutung. Um 1100 wurde auf einer Motte ein Holzburg und davor die Vorburg mit den Wirtschaftsgebäuden errichtet. Die typische Normanenburg. Bevor der Ort Lostwithiel entstand, war sie von strategischer Bedeutung, da man von hier die Furt über den River Fowey überwachen konnte. Mit dem Bau der Brücke war dies Geschichte. Mit dem Aufblühen von Lostwithiel durch den Zinnhandel verlegte allerdings der Earl of Cornwall dennoch den Verwaltungssitz von Launceston nach hier und zu dieser Zeit sah das dann wohl so aus:



    Es war wohl in der Zeit als Edmund Earl of Cornwall war, der die Burg neu aus Stein errichten lies, als herrschaftliche Residenz, wie es sich für einen Prinzen gehört.



    Edmund, wie seine Nachfahren, wie der Schwarze Prinz, reditierten hier, wenn sie sich um die umliegenden Besitztümer kümmerten oder zur Jagd hier herkamen. In ihrer Abwesenheit war dies die Aufgabe des Steward. Aus der Beschaulichkeit des Landlebens wurde die Burg nur am 21. August 1644 während des englischen Bürgerkriegs gerissen, da wurde die Parlamentarier von den Royalisten aus der Burg vertrieben. Danach versank die Burg in der Geschichte, näheres ist nicht bekannt.


    Schaut man sich die Burg von Außen an, fällt gleich auf, das die Burg ehr der Repräsentation diente, ein wehrhaftes Zuhause und nicht eine Festung. Für letzteres sind die großen Fenster in der Außenmauer kontraproduktiv. ;)






    2007 fand man durch geophysikalische Magnetometer Untersuchung heraus, das hier einst ein römisches Kastel existiert hatte.




    Wie auch immer, gehen wir mal endlich hinein.



    Das ist kein Wassergraben gewesen, das ist der Graben woraus die Erde für den Hügel entnommen wurde.



    Das doppelte Torhaus, einst mit einer Zugbrücke versehen.





    Die Gesamtansicht von oben vom Wehrgang. Wirkt es von Außen ehr unscheinbar, ist es von oben doch ein dickes Ding.



    Panorama


    Rund um die Außennummer und um den Innenhof lagen einst die Wachunterkünfte, Gästequartiere, die Große Halle, Kapelle und die Wohnräume. Eigentlich fehlt nur das Holz für die Zwischendecken und das Dach. Ok, ein paar Maurerarbeiten können auch nicht schaden, aber dann könnte man gleich wieder einziehen. Für ihr Alter von 700 Jahren, davon die Mehrzahl als Ruine, das ist eine solide Bauweise.




    Links die Great Hall mit der Küche und den Herrschaftsräumen, rechts unten die Unterkunft der Wache und darüber die der Gäste.







    Die kleinen viereckigen Löcher trugen die Zwischendecke, darüber eines der großen Fenster und daneben die TReste des Kamins.



    Küche, Reste des Kamins.




    Brunnen.



    Torhaus von der Hofseite her.





    Kapelle, heute




    und damals.



    Begeben wir uns mal auf den Wehrgang.



    Blick zurück nach Osten auf die Kapelle, dort wo die weiße Treppe ist, und den Brunnen.



    Ungewöhnlich, eine Treppenaufgang innerhalb der Mauer




    mit Zugang zur Latrine.




    Man at Work. :gg:















    Aus Tradition kaufen wir dann noch zum Abschluss das obligatorische eis aus heimischer Produktion, diesmal von glücklichen kornischen Kühen.
    Man könnte nun von hier mit dem Rad wunderbar das nächste und letzte Ziel anfahren, da aber gegen Abend ;;ReGeNsMi;; angesagt ist, gehen wir das Risiko nicht ein. Schade. X( Wir tun gut daran. ;,cOOlMan;: So verlegen wir uns per Auto und fahren nach wenigen Kilometern auf den Parkplatz von Lanhydrock Park und Landhaus. Schon am Parkplatz können Gartenfreunde in der Gärtnerei Setzlinge kaufen. Da wir keine Gartenfreunde sind, begeben wir uns direkt zur Kasse, zur Memberseite, zeigen unseren Pass und bekommen einen Aufkleber als Eintrittskarte. Dann müssen noch 600 Meter durch den Landschaftsgarten per Pedes absolviert werden. Bustouristen, Behinderte und Radfahrer können direkt vorfahren.
    1954 entschloss sich Francis Gerald Agar-Robartes Lanhydrock zusammen mit 160ha Land an den National Trust zu übereignen, da er und seine Geschwister kinderlos blieben. Der Trust betrachtete das Landhaus ehr als Nebensächlichkeit im Verhältnis zu den Liegenschaften. :EEK: Mit dem Tod von Arthur Victors 1974, dem 8. Viscount Clifton, erlosch dieser Titel.
    Doch beginnen wir von vorne.
    1539 war Lanhydrock ein klösterlicher Bauerhof der zum Priorats von St Petroc in Bodmin gehörte. Durch die Auflösung der Kloster unter Henry VIII bekam es die Familie Glynn, dann durch Heirat erst die Familie Lyttelton, und dann ebenfalls durch Heirat, 1577 die Familie Trenance. 1621 kaufte Sir Richard Robartes, Kaufmann und Geldverleiher aus Truro das Anwesen und baute Lanhydrock House .
    Unter seinem Sohn John nahm dann Lanhydrock bis 1642 das heutige Aussehen an. Während der Regierungszeit Oliver Cromwells zog er sich nach hier zurück und wurde nach Wiedererrichtung der Monarchie Lordsiegelbewahrer und Mitglied im Kronrat. 1664 erhielt er die Genehmigung 340ha als Wildpark zwecks Jagd einzuzäunen.
    Seine Erben zogen andere Wohnorte vor, der Kasten verwahrloste bis George Hunt Robartes 1788 den Ostfügel niederreißen lies, die heutige U-Form entstand. 100 Jahre später wurde wieder kräftig für 1407 Pfund, 4 Schilling und 6 Pence renoviert, aus dem Brauhaus wurde ein Billiardzimmer, die Fenster erhielten Glasscheiben. Die heutige Gartenanlage neben dem Landschaftsgarten entstand.
    1881 brach ein Feuer in einem Kamin aus, der den Südflügel und Teile des Westflügels verwüstete. Nur der Nordflügel aus dem 17. Jhd. mit der Bibliothek blieb verschont. Lord und Lady Robartes kamen mit dem Schrecken davon, doch aus Kummer über den Verlust starb Lady Robartes nur wenige Tage später. Ihr Mann folgt aus Kummer über den Verlust seiner Frau wenige Monate später.


    Ihr Sohn lies dann das Herrenhaus wieder aufbauen. Laut Kostenvoranschlag sollte dies 19406 Pfund kosten, 4 Jahre später waren daraus 73000 Pfund geworden, gab es also früher auch schon.
    Nun dafür gibt es nun auch feuerfeste Decken.


    Im Torhaus, was ursprünglich ein Jagdhaus werden sollte, werden die Eintrittsstiker kontrolliert, gegenüber liegt die lange Baumallee, die sogar Google Maps kennt.




    Von Westen sieht man schon die Wolken nahen






    und mit Betreten des Hauses, verschwindet für heute die Sonne.
    Wer nun eine Inneneinrichtung ala Schloss erwartet wird enttäuscht sein, nix Gold und Edelsteine. Einfach ein Haus mit viktorianischer Einrichtung, zugegeben ein ziemlich großes. :gg:
    Und besser in Schuß als manche Hütte, die noch bewohnt ist.






    Viel anders sehen auch heute in vielen Häusern die Verschlüsse auch nicht aus.


    Die Küche sieht aus, als ob gleich die Bediensteten von der Pause zurückkommen.




    Der Grill. Durch die Hitze des Feuers drehen sich im Kamin Rotoren, die dann die Grillapparatur in Bewegung setzen.



    Das Kühlhaus mit umlaufender Wasserrinne. Nicht nur der Marmortisch in der Mitte, auch rundherum an der Wand lang floss das Wasser, was dadurch die vorbereiteten Picknickkörbe kühlte.








    Nicht nur die Herrschaften hatten es komfortabel hier, auch die Dienerschaft hatte für die damalige Zeit ganz nette Zimmer. Zudem musste sie nicht die Wäsche waschen, die wurden nach auswärts vergeben, damit sollte sie nicht belastet werden. Daher gibt es im ganzen Haus keine Wäscherei.




    Man kommt bis unters Dach, wo noch immer die Koffer bereit liegen für die nächste Reise.



    Man beachte die kleine Treppe um in das Bett zu kommen,



    der Tresor für die Wertsachen war unter der Fenstersitzbank versteckt.



    Wir nähern uns dem Nordflügel,



    mit seiner großen Galerie und Stuckdecke.




    An den Wänden Regale mit Büchern, nach Erscheinungsjahr sortiert und die Jahre liegen Jahrhunderte zurück. Auch hier gilt, wer Klavier spielen kann, darf die Besucher unterhalten. Während die beiden letzten Bilder entstehen, klimpert mir jemand die Hintergrundmusik für den Film ins Mikro.


    Schön war es hier, sehr gediegen, kein Verschleiß war zu sehen, nicht abgegriffen, kein Fitzelchen Staub. In jedem Raum ein Aufpasser und wandelndes Lesikon, gekleidet in historischen Kostümen. Allein die Unterhaltung mit ihnen kostet eine Menge Zeit. So erfahren wir dass wegen Pilcher 75% aller Bustouristen aus Deutschland kommen. Nun das erklärt warum Lanhydrock eine längere Wikiseite auf Deutsch hat, als auf Englisch. bislang war das immer umgekehrt. :gg:


    Uns hat es sehr gefallen. ;;NiCKi;:;;NiCKi;: Das ist alles mit viel Liebe zum Detail am Leben erhalten. ;:BEifal;;;:BEifal;;
    in der ehemaligen Remise wird für das leibliche Wohl gesorgt und man kann dort die Beine hochlegen und seinen Tea oder Kaffee oder Cola trinken.


    Wieder draußen eine Runde durch den Garten, aber ohne Sonne und grauen Himmel, läst das uns Parkbanausen den Finger nicht zum Auslöser zucken, obwohl die nette Postgarten von dem Garten hatten.
    Und was ist das? Auf dem Weg vom Garten zurück zum Auto beginnt es feucht von oben zu werden. ;;ReGeNsMi;;
    Richtig schütten tut es aber erst auf dem Weg zum Hotel. das liegt in Truro. Als wir dort ankommen, hört es auch wieder auf zu regnen. Das Premier Inn, eine englische Kette, ist ja ganz nett, moderne Zimmer, Badewanne usw., aber es gibt nur eine Tür, wenn es nicht brennt, um das Haus zu verlassen - der Eingang. Für Raucher also eine Halbtageswanderung. ;,cOOlMan;:
    Man könnte hier wunderbar draußen sitzen und dumm in die Gegend gucken, so gut ist die Hotelterrasse gelegen, aber nicht bei dem Wetter.
    Als essen wir im angeschlossen Pub drinnen, aber am Fenster. Nun fragt mich nicht was zu essen gab, keine Ahnung, aber schlecht war’s nicht. ;)


    :schlaf::GN:



    Premier Inn Truro ** | £69
    Old Carnon Hill | Carnon Downs | TR3 6JT | £ Truro | Cornwall |

  • Uns hat es sehr gefallen. ;;NiCKi;: ;;NiCKi;: Das ist alles mit viel Liebe zum Detail am Leben erhalten. ;:BEifal;; ;:BEifal;;
    in der ehemaligen Remise wird für das leibliche Wohl gesorgt und man kann dort die Beine hochlegen und seinen Tea oder Kaffee oder Cola trinken.



    Das war jetzt heute ein Ziel, dass mir zu 100 % auch gefallen hätte, :!! Man kann sich so richtig vorstellen, wie die Menschen dort gelebt haben.... ;;NiCKi;: Schade, dass es dann angefangen hat zu regnen....der PArk wäre doch sicher auch noch schön gewesen...

    • Offizieller Beitrag


    Wie planst Du denn das Wetter voraus ?( . Das Planungstool fehlt mir :wut1: Ich kann dazu nur sagen: Et kütt wie et kütt! ;ws108;


    Ich sagte doch am Anfang, die langfristige 16 tage Prognose war sonnig. :gg: Also sind wir gefahren.
    In den letzten Tagen haben wir uns nach der Wolkenvorhersage der BBC gerichtet. Wie auch am kommenden Tag. ;;NiCKi;:

    • Offizieller Beitrag

    der PArk wäre doch sicher auch noch schön gewesen...


    Nun ein Landschaftskarten ist ja nix anderes als Landschaft :gg:
    Der von Sherborne (New) castle ist da schon besser. Vom radfahren abgesehen, haben wir da nichts versäumt.


    Ich hats ja nicht geschrieben, wir haben es in Restormel very british gemacht und auf einer Bank gepicknickt und Löcher in die Luft geschaut. ;;NiCKi;:

  • Ihr seid ja schon ganz schöne Castle-Junkies. Aber ich gestehe, ich bin's auch! :schaem:
    Zwei schöne Prachtexemplare sind das heute! Großes Kino! Tolle Bilder! :zfla;


    Wo ist denn das Video mit dem Hintergrundgeklimper? Sehen will! ;Wass:::


    und Löcher in die Luft geschaut.


    Aber nicht, dass dort jetzt auch noch ein Grand Canyon entsteht! ;auweia;

    • Offizieller Beitrag

    Ihr seid ja schon ganz schöne Castle-Junkies. Aber ich gestehe, ich bin's auch! :schaem:
    Zwei schöne Prachtexemplare sind das heute! Großes Kino! Tolle Bilder! :zfla;


    So, so, noch ein Junkie. :gg:


    Wo ist denn das Video mit dem Hintergrundgeklimper? Sehen will! ;Wass:::


    Das dauert noch. ;,cOOlMan;:



    Aber nicht, dass dort jetzt auch noch ein Grand Canyon entsteht! ;auweia;[/quote]
    Den gibt es schon, . Wollte ich ursprünglich auch hin, hat sich aber nicht ergeben. :nw:


    Wirklich 1a Fotos von traumhaften Locations!


    ;danke:


    Durch dich bin ich jetzt ganz großer England-Fan geworden! Aber bitte inklusive dem schönen Wetter


    :EEK:;)
    Es wird einen Tag mit Vergleichsbildern geben, mit und ohne Sonne. ;)

    • Offizieller Beitrag

    Ein Blick aus dem Fenster am Morgen zeigte einen bedeckten Himmel, aber es regnet nicht mehr, in sofern hatten die Wetterfrösche recht. Nun bin ich gespannt, ob es auch für den Rest des Tages hinhaut. Wir hatten noch Brötchen vom Sainsbury’s und so gab es Frühstück im Zimmer. Danach folgte der Staffellauf durchs Hotel, obwohl unser Auto direkt vor unserm Zimmer stand. Aber weder bekam man das Fenster weit genug auf, noch die Tür, denn die war Alarm gesichert.
    Blöde Regelung.
    Wir fahren nach Süden, Richtung Falmouth. Falmouth liegt, wie der Name schon sagt, an der Mündung des Rivers Fal. Ok eigentlich ist das ein Meeresarm, den einst ein Gletscher in die Felsen eingeschliffen hat. Er ist tief genug um darauf bis nach Truro zu fahren. Wir suchen das Symbol was uns zur Burg führen soll, biegen aber falsch ab und landen erst einmal in Falmouth Downtown. Nicht unnett wie andere sagen würden. Etwas konfus finden wir dann auch das Objekt der Begierde Pendennis Castle. Ich gebe zu, am besten sieht das schräg von oben aus, da aber wohl nicht das 3D Plugin für Maps installiert, hier nur die einfache Ansicht von oben.




    Henry VIII hat Schiss in der Buchs nachdem er sich vom Papst im Rom los gesagt hatte und seine eigene anglikanische Kirche gegründet hatte. Er hatte die Befürchtung, das der Papst es schafft, Spanien und Frankreich dazu zu bewegen, die verlorenen englischen Schäfchen zurück in den Schoß der römischen Kirche zu holen. Daher lies er unter anderem auch in Falmouth zwei Kanonenforts errichten, Pendennis auf der heutigen Falmouth Seite und St. Mawes auf der St. Mawes Seite. Wir erinnern uns, Kanonen konnten damals noch nicht weit genug ballern um die Mündung des Fal, die Carrick Roads, komplett zu kontrollieren. Auf den Schildern steht ja immer „Henry baute zwei Forts“ oder so ähnlich, als ob er selber Steinchen aufeinander stapelte, da wäre er ja noch heute mit beschäftigt. Er lies also bauen, und das dauerte schon lange genug, für die zwei relative kleinen Dinger, von 1540-45 nämlich. Zwei Forts und das sind nichts weiter als ein runder Turm auf einer größeren runden Plattform


    mit soviel Kanonen wie möglich. Muss ein Höllenlärm gewesen sein, wenn die alle in Aktion waren.
    Warum Rund?
    Nun man nahm an, dass bei einem runden Turm die feindlichen Kanonenkugeln einfach abprallen wie eine Billardkugel. Den Beweis bekam man nie, sie wurden nie beschossen.
    Bevor Henry bauen konnte, musste er erst mal das Baugrundstück haben. Dies leaste er von der Familie Killegewes. Die machte damit ein 3faches Geschäft, einmal das Geld für das Land, dann den Salär für die gestellten Kommandanten des Forts und zum Dritten konnte man nun weiter ungestört Piraterie und Schmuggel beitreiben, Gewinnmaximierung gab es also auch schon im Mittelalter. In der Mitte des 17.Jhd. erlaubte man Peter Killegewes im Schatten von Pendennis eine Stadt zu gründen, Falmouth entstand.
    Während St. Mawes Castle im Wesentlichen noch heute so aussieht wie {s]Gott[/s] Henry es schuf, wurde Pendennis im Laufe der Geschichte zahlreichen Veränderungen unterworfen. 1588 wurde neue Wälle wurden rund um den Turm aufgeschüppt, mit zackigen Bastionen an den Ecken.


    Aktion sah das Fort nur einmal. Nun ratet mal wann.
    Exakt im englischen Bürgerkrieg. Wann sonst. Da mussten sich sie Mühen von 1588 unter Beweis stellen. 6 Monate wurde man von den Parlamentarier 1646 belagert. Ausgehungert mussten die Royalisten sich schließlich den Parlamentariern unter Sir Thomas Fairfax ergeben.
    Das war nicht das Ende von Pendennis, bis zum Zweiten Weltkrieg wurde die Bewaffnung immer den Stand der Zeit angepasst und Kasernen errichtet, heute Cafeteria, Boockshop und Veranstaltungsräume.





    Wir fuhren direkt vor das Tor,



    aber da kommt man mit dem Auto nicht hinein. Da der Parkplatz in unmittelbarer Nähe kostenpflichtig war, den Parkplatz, der zum Castle gehörte fand ich nicht, den seh ich auf dem Luftbild zum ersten Mal, parkten wir unten am Beach, was tatsächlich kostenlos war.
    Da ich keine Lust hatte das wieder hoch zu laufen,



    nahmen wir dazu die Räder.



    Eine Audio Tour gab es nicht, aber eine Führung in die unterirdischen Magazine der „modernen“ Batterien. Klang gut, werden zur passenden Zeit dort sein.
    Da die Führung in 30 Minuten begann stromerten wir nur erst mal nur außen herum und hielten in der alten „modernen“ Feuerleitzentrale schon mal Ausschau nach blauen Himmel,



    während aus den Lautsprecher Befehle und Schusswinkel dröhnten. Brot und Spiele für die Touris.
    Wenn ich mal groß werde ich eine dicke Bertha.



    Nicht unnett hier, da ja auch noch fast alle Geschützstellungen bestückt sind, allerdings gefallen mir die mittelalterlichen besser als das moderne Zeugs.







    Der Termin kam, wir gingen zum Treffpunkt, es gab einen geschichtlichen Abriss und dann marschierte man durch die Splittergräben zu den beiden Schiffsgeschützen.




    Im Nachhinein kein must have, es sei denn man möchte sich vom Kanonengedröhn und Bombenhagel via Lautsprecher zu dröhnen lassen. Wir wurden gewarnt das könnte sehr laut sein, in Wirklichkeit pupse ich lauter. :pipa:
    Danach hatten wir dann endlich Muße den Geschützturm mit der Kommandantenunterkunft und Küche zu erkunden,





    während über uns bzw. unter uns, hängt vom Standpunkt ab ;) , auf dem Kanonendeck Krieg gespielt wurde. Nicht nur als Geräuschkulisse auch mit Pulverdampf Disconebel.








    Langsam kämpfte sich die Sonne über Falmouth und Umgebung durch die Wolken. Nun waren Entscheidungen gefordert. Zu den Lizzards im Süden oder rüber nach St. Mawes?
    St. Mawes gewann. Nicht das wir ein Castleentzug bekommen, nein das Unheil kommt aus dem Südwesten, da sind wir hier besser aufgehoben.

    Schaut man sich unseren Kurs der Radtour auf der Karte an, fragt man sich glatt, warum da nicht gleich direkt vom Hotel aus losgefahren sind. :ohje:



    Nun am morgen konnte ich nur für gutes Wetter hoffen, da wussten wir noch nicht, das wir tatsächlich in der Sonnenoase Cornwalls seien werden, Vorhersage hin, Vorhersage her.
    Wir rollten einmal um Pendennis herum bevor es runter nach Falmouth fuhren. Als wir bei einem Musto Shop vorbei kamen, musste ich erst mal nach einem Fleece Shirt schauen, hatten aber nix passendes.






    Am Hafen kamen wir fast zeitgleich mit der Fähre. Fähre ist etwas übertrieben, ehr ein Ausflugsboot und somit schon eine kleine Aktion, die schweren Räder erst die Steintreppe runter zum Boot und dann auf das Schiff zu bekommen. Wir bekamen den Platz im Bug zu gewiesen und auch tatkräftige Unterstützung bei den Rädern.
    Wir schipperten an St. Mawes Castle vorbei in den Hafen von St. Mawes Town. Auf den Castle war wohl gerade Mittagspause, denn kein Kanonenfeuer zwang uns zum Abdrehen. ;)




    Dafür passierte ein anderes Malheur, während der Überfahrt gingen mir die Bänder aus. Von nun an konnte ich nicht mehr simultan auf Sicherungsband und Speicherkarte aufnehmen. Da mir das noch nie passiert war, wusste ich auch nicht wie man das umstellt, das nur auf Speicherkarte aufgezeichnet wird. Von nun an sah ich nach Drücken des Aufnahmeknopfs immer erst die lange Warnung das das Band zu Ende ist, bevor die Aufnahme auf die Speicherkarte geschrieben wird. :nw:











    Eine Fischbude direkt auf den Kai lies unsere Mägen donnert losknurren, da musste für Abhilfe gesorgt werden. Sehr lecker ;:HmmH__ und nicht teuer. Danach rollten wir die paar Meter zum Castle,





    stellten die Räder an der Kasse ab und zückten unseren Ausweis.


    Beide Castles gehören der Heritage und hier gibt es auch eine Audiotour. Zen schnappt sich einen und verschwindet im Turm.








    St. Mawes ist das schönere von deb beiden Castles. Während Pendennis durch die Umbauten zur Festung mutierte und der Turm auf einem rundem Untergeschoß sitzt, erinnert St. Mawes, wenn man es von oben sieht, an ein dreiblättriges Kleeblatt mit einer Blattlausm Turm in der Mitte. Auch hier stehen auf den Kanonendecks noch überall die Kanonen.
    Während des englischen Bürgerkriegs wurde es ohne Schusswechsel vom königlichen Kommandanten an die Parlamentarier übergeben, durch die fehlenden Landmauern ist alles andere militärisch sinnlos.


    Henry ist toll :gg:








    Es erfuhr später noch eine Erweiterung durch Schanzen unterhalb des Turms und so verteidigte es den Hafen von Falmouth bis zum Zweiten Weltkrieg.







    Durch eine Schiesscharte ging ich direkt nach unten, sparte mir so die Treppen nach oben und wieder runter.








    Da ich nicht gewillt war, die Räder wieder auf das komische Boot zu wuchten, billig war das auch nicht, und wir zudem unter einem großen blauen Loch waren, erkundigten wir uns nach ein weiteren Fähre. Ja gibt es, King Harry Ferry in Richtung Norden. Bekanntlich mag ich es gar nicht nach Karte zu radeln, also fuhren wir frei Schnauze nach Norden und landeten zielgenau bei der Ferry. Da ich mal nicht langsam die Straße die Klippen hinunter fuhr (um den Akku aufzuladen) erreichten wir die Fähre just bevor sie ablegen wollte, wer bremst verliert, daher also der Spruch. Bezahlen mussten wir nix, die beiden Kontrolleure interessierten sich viel zu sehr für unsere Räder. E-Bikes sind in England völlig unbekannt.



    Auch King Harry Ferry ist eine Kettenfähre. Nachdem ich ihre Abfahrt auf der anderen Seite gefilmt hatte,



    suchten wir uns unseren Weg zurück nach Falmouth. Wenige Meter nach der Fähre tauchte ein Schild Trelissick Gardens auf. Gehört zum Trust, also Dreherle gemacht. 1 Stunde hatten wir noch Zeit bevor sie schließen. Leider achtete ich kaum auf die Bandwarnung, daher kein Bild vom Eingangsturm im französischen Stil, den meisten Blumen und dem noch immer bewohnten Herrenhaus, wozu der Garten gehört.





    Pünktlich zum Ladenschluss verließen wir den Garten wieder, natürlich zwangs geführt durch den Giftshop, der hier u.a. Pflanze verhökert, aber erst nach einem intensivem Besuch der Keramikabteilung.

    Die Carrick Roads sind etwas zerklüftet, somit landen wir auf einer Halbinsel zu weit südlich


    und müssen wieder ein Stück zurück. Später landen wir auf der Auffahrt zur Autostraße und machten wieder ein Dreherle. Ganz lässt sich das allerdings nicht vermeiden, so folgen wir zwangsweise einige hundert Meter die Autostraße, bevor links wieder ein Bike by way abzweigte.
    Mit Blick auf den Hafen von Falmouth wird erst mal Dampf abgelassen,



    bevor wir kurz vor 7 Uhr wieder unser Töfftöff erreichen. Blauer Himmel, Sonne und ruhiges Meer, das lädt doch zum Schwimmen ein. Die Jugend von Falmouth schaukelt auch auf den kleinen Wellen. Allerdings haben die einen Neoprenanzug an und Frau B nicht. Mehr als bis zu den Oberschenkeln im 12° warmen Wasser schafft sie allerdings nicht.



    Nun wird es aber Zeit Land zu gewinnen, ist unsere Unterkunft doch in Penzanze und das ist noch ein Stückchen. Wie schön, am Ortseingang befindet sich auch ein Mac. Zielsicher führt uns Navi vor die Tür des Union Hotels. Ich lausche der Erklärung am Empfang wie ich den Parkplatz finde und fahre zweimal erfolglos um den Block. Beim dritten Mal fahre ich rückwärts(Einbahnstraße) und nun sehe ich die merkwürdige Einfahrt. Wir kommen Platz im überdachten Teil, somit werden die Räder trocken die Nacht verbringen können. Nur was essen wir?
    Das Hotelrestaurant ist genauso nach 21 Uhr geschlossen, wie die Restaurants, die der gute Mann uns empfiehlt. Einzig ein kleiner Supermarkt hat noch geöffnet. Wir kaufen das letzte Brötchen und die letzten Hörnchen.
    Im Pub des Union Hotels wurde einst als erstes die Nachricht verkündet, das Nelson die Seeschlacht von Trafalgar gewonnen hatte. Zu dem Zeitpunkt war das Hotel kein Hotel, sondern ein Theater. Dieser Raum ist noch Wohnzimmer. Das Hotel ist somit Aßbach uralt, aber das Zimmer klinisch sauber. Da über dem Pub gelegen, gibt es dadurch kostenloses WiFi. Im Forum kurz gemeldet und dann geht ein langer, aber schöner Tag zu Ende.
    Aber erst noch ein Blick auf das Wetter für die nächsten Tage: Unterirdisch. ;;ReGeNsMi;;;;ReGeNsMi;;

    :schlaf::GN:


    Union Hotel Penzance ** | £77
    Chapel Street 1 | TR18 4AJ Penzance | Cornwall

    • Offizieller Beitrag
    Zitat

    ist selbst ein paar Kilometer im Landesinneren so tief, dass riesige Ozeandampfer mit ordentlichem Tiefgang hineinfahren können. Deshalb wird er gerne als Dauerparkplatz für ungenutzte Pötte benutzt. Man sagt, dass man an der Anzahl der geparkten Schiffe den Zustand der Weltwirtschaft ablesen kann. Je mehr, desto schlechter die Wirtschaft.


    Dann gehts der jetzt gut, denn die Pötte waren nicht da.


    Du bist mit der Dutches of Cornwall gefahren? Die hat die Quuen vor einem Jahr getauft, das ist nämlich die neue Ferry.


    Zu ihren Thronjubiläen ist die Queen immer in St. Mawes. So war das 1977 (Silben) 2002 (Gold) und so war das auch 2012 (Diamond).
    Schade, da müssen wir uns knapp verpasst haben. X(

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