Arches - Bridges - Chaos (Bilder fehlen)

  • Und bei hartem Waschboard muss man nur schnell genug fahren ;)


    im Grunde ok, aber man will ja was sehen


    du bist einfach keine unpaved Road - Fahrerin - also bleib besser auf dem Asphalt


    werde ich auch. Meistens zumindest. Zu den Tempeln muß ich noch und zu den weißen Hoodoos


    Besser als die Holperpisten ;) ?!


    unwesentlich ;)


    Schöne Fotos, besonders das mit der Straße. :!!


    Straßenfotos sind nicht so langweilig. Da ist viel Dynamik drin


    Was waren das für schreckenerregende Autos, die Dich zum Abbruch brachten? ?(


    nicht die Autos. Nur ist mir der Gedanke, nicht auszusteigen in dem Moment gekommen, als ich sie sah. Da hätte auch nen Reh stehen können..

  • 12. Akt - 7. Mai 2010
    (auf vielfachen Wunsch, gibt es den Bericht ab jetzt in Verdana, Arial)




    Ich konnte nicht schlafen. Die halbe Nacht lag ich wach und hab mich von einer Seite auf die andere geschmissen und erst gegen 3 kam ich zur Ruhe. Was ich geträumt habe, geht keinen was an, aber ein Psychoanalytiker hätte seine blanke Freude an mir.


    Da ich heute nur 1 wirkliches Ziel hatte, konnte ich es mir erlauben, zu trödeln und nicht wie sonst, wo ich praktisch 8 Uhr schon im Auto STß. Alles, was heute auf dem Plan stand, war der Capitol Reef NP.


    So lag ich also bis halb 10 im Bett und hab es tatsächlich geschafft, mit dem Bericht aktuell zu sein. Ich hoffe nur, er ist nie zu lang und zu langweilig. Vielleicht schreibe ich ihn ja noch um oder lasse mir was Lustiges einfallen oder… egal.
    Nicht heute.Als ich später das Auto belud, hielt das Wetter nicht das, was es anschaulich vorgab, denn als ich die Gardinen zur Seite zog, sah ich strahlend blauen Himmel und ging davon aus: Westen + herrliche Sonnenschein = Sommer. Aber ich hatte mal wieder weit gefehlt.
    Auf dem kurzen Weg zum Auto, hab ich mir beinah Frostbeulen geholt, so kalt war das. Die Temperaturanzeige meinte beim Losfahren: 38°F. Ok, damit die, die sich nicht damit auskennen, nicht erst nachschlagen müssen:
    38°F = ca. 4°C


    Bei der Fahrt zum Park sah ich überall weiße Flächen auf den Wiesen und grübelte darüber nach, was das wohl sein könnte. Erst, als ich an einer Ranch vorbeikam und dort auch der Zaun weiß war, sah ich den Grund:


    Die Leute hatten über Nacht die Sprinkleranlagen angelassen und das Wasser ist gefroren, sobald es den Boden oder den Zaun traf.


    Über den Sinn oder Unsinn der Geschichte möchte ich besser nicht nachdenken, aber so sonderlich umweltbewußt sind die Menschen hier noch nicht. Ich denke, das kommt erst, wenn sie für Wasser anstehen müssen…
    Kurz bevor ich mein Ziel erreichte, holte ich mir noch schnell im Chuck Wagon General Store eine Tüte Schinken in Scheiben und 6 Baguettes in der Tüte und zahlte den stolzen Preis von 9$ und paar Zerquetschte. Dadurch, daß der $$ grad am Klettern war, kosteten mich die beiden Teile 7,50€. In Deutschland würde ich den Ladenchef fragen, ob er sie noch alle hat, aber hier blieb mir keine andere Wahl.




    Gestern Abend im Restaurant hatte ich ja entschieden, heute morgen als erstes zur Hickman Bridge zu gehen, aber den Gedanken verwarf ich mal eben, denn wandern auf nüchternen Magen und dann vielleicht noch Berg hoch und das bei der Kälte, muß nun wirklich nicht sein. Ich wurschtelte also mal wieder alles um den Haufen und wollte stattdessen den Park von vorn aufrollen:




    Erst zum Gooseneck Overlook, dann am VC Picknicken bzw. frühstücken, als nächstes wollte ich Normal-Urlauber spielen und den Scenic drive entlangfahren und zum Abschluß, also dann wenn ich mich nachher ausruhen konnte, wollte ich zur Hickman Bridge laufen.




    Den Overlook hatte ich in 10 Minuten abgehakt, sprich: hingefahren, ausgestiegen, Kamera geschnappt, den 600ft Trail gelaufen, Fotos gemacht, zurück zum Auto gestapft und weiter gefahren.


    Ich hätte auch überlebt, wenn ich nicht dagewesen wäre. :nw:




    Kurz nach dem VC auf der Scenic Route hatte die Parkverwaltung einen Picknickplatz angelegt, von dem ich nun Gebrauch machte. Bis zu den Tischen schaffte ich es nicht, denn sie standen alle im Schatten und es war immer noch nicht viel wärmer, als zu dem Zeitpunkt, als ich das Motel verließ.




    Auf der anschließenden Fahrt auf der Scenic Route, wo die Sonne natürlich wieder von vorn kam, überlegte ich mir, einen zusätzlichen Trail mit ins Tagesprogramm aufzunehmen und so parkte ich mein oberschmutziges Auto am Great Wash und wollte mal schauen, was es da zu sehen gibt. Auf dem Plan, auf dem alle Trails angegeben und eingezeichnet waren, wurde der Weg als leicht eingestuft und ich fand, was leichtes tat mir jetzt gut.


    Ich zog also meine Wanderboots an, steckte 2 Flaschen Wasser in meine Tasche, schnappte mir meine Knipse und zog los Richtung großem Wash und wollte mir anschauen, was er denn so zu bieten hatte.
    Ich mach es jetzt mal kurz: nach 1,5km bin ich wieder umgedreht, denn es war die mit Abstand langweiligste Wanderung, die ich diesen Urlaub gemacht hatte.
    Vom Beginn des Weges bis zu meiner Umkehr war hinter jeder Flußbiegung das gleiche zu sehen und eine Abwechslung war nicht in Sicht.
    So wie mir, erging es aber auch anderen Wanderern, denn die, die ich noch auf dem Hinweg überholt hatte, kamen mir bei meiner Rückkehr auch nicht entgegen. Sie haben wohl schon vorher aufgegeben.





    Schade um die Zeit, die ich dafür geopfert hatte. Wenigstens sprangen ein paar Blümchenbilder bei raus.





    Wieder an der UT24 angekommen, bog ich rechts ab und fuhr bis zu den Petroglyphs, denn sowas hatte ich vorher noch nie live gesehen. Doch. Hatte ich. Damals am Newspaper Rock. Aber da mich der Anblick nicht sonderlich vom Hocker gerissen hat, hatte ich es schon wieder verdrängt.




    Mit mir kam auch ein älteres Ehepaar im Camper am Parkplatz an und der Mann schaute sich immer wieder nach mir um, als ob ich ihn verfolgen würde. Ich hab versucht, so gut es ging, ihn zu ignorieren, aber es ging mir nach einer Zeit ganz schön auf die Nerven. :rolleyes:
    Ich machte nur schnell meine 2, 3 Fotos der Felszeichnungen und ging zurück zum Auto.
    Trotz des abgebrochenen Hikes und der Flucht von eben, lag ich gut in der Zeit und hatte nach der Hickman Bridge noch genügend Zeit, mich um die UT12 zu kümmern, denn sie führte mich zum heutigen Motel in Escalante.
    Bevor es jedoch soweit war, packte ich mal wieder mein Ränzlein und hoffte, daß die Meile bis zur Brücke nicht gar zu beschwerlich wurde, denn endlich hatte es hier die Temperaturen, die man im Mai erwartete.





    Die Lady gestern im Restaurant hat mir diesen Trail wirklich ans Herz gelegt, doch ich hätte ihr sagen sollen, daß Berg-Hoch-Touren nicht so meins sind. Es macht einfach keinen Spaß, wenn man bereits nach 50m hechelt, als hätte man schon einen 50km Fußmarsch in der Wüste hinter sich. Ständig mußte ich anhalten und japste nach Luft. Ich kam mir vor, wie eine alte Frau, deren Leben bald ausgehaucht ist.




    Aber wenigstens wurde mir hier klar, was erst die Glotzerei des Mannes bei den Petroglyphs sollte, denn die, die mir entgegen kamen, taten das gleiche. Und dann schaute ich an mir herunter und es machte klick. :ohje:


    Ich hatte mein Lieblings T-Shirt an, auf dem Dr. House zu sehen war und unter seinem markanten Gesicht steht: „It’s not Lupus“ und vermutlich wollten den Satz alle lesen.


    Jetzt, da ich es wußte, konnte ich wenigstens in Ruhe weiterschnaufen, ohne mir darüber auch noch Gedanken zu machen.






    Irgendwann hatte ich endlich die Strapazen des Aufstieges überstanden und ein Blümchen nach dem anderen geknipst, was anderes gab es nicht, was fotogen genug wäre, und ich konnte mich dem Arch widmen, der in gewisser Weise sehr viel Ähnlichkeit mit dem Arch im Natural Bridges NM hatte. Nur war der hier einen Tacken kleiner und das drunter herkraxeln war nicht so mühevoll, wie bei seinem großen Bruder.




    Nach insgesamt 1 Stunde war ich zurück am Auto und verabschiedete mich vom Capitol Reef NP, der mir trotz der heutigen „Pannen“ gut gefallen hat.


    Da es bis zum Motel nur 120km waren und mein Tank noch halb voll war, verzichtete ich darauf, den Tankwarten hier meine sauer verdiente Kohle für die überhöhten Spritpreise in den Rachen zu werfen.




    Über die UT 12 hab ich schon so viel gelesen und so viele Bilder gesehen, daß ich mich nun regelrecht darauf freute, auf ihr zu fahren.




    Es war nicht meine erste Fahrt hier lang, denn 2006 waren Hühnchen und ich schonmal auf ihr unterwegs, nur haben wir erstens nicht so recht mitbekommen, was um uns herum alles wunderbare zu sehen gab und zweitens war es ab der Hälfte der Strecke bereits stockeduster, denn wir waren damals auf Motelsuche und wurden leider erst in Moab fündig.




    Laut google map fuhr man die ersten 70km quasi durch einen Wald (Dixie National Forest) und die letzten 30km durch eine bizarre Felsenlandschaft.


    Womit ich nicht gerechnet hatte, war, daß es die ersten 30km nur bergan ging. Gestartet bin ich bei ca. 1400 Höhenmetern und die höchste Stelle, wo auch noch jede Menge Schnee lag, erreichte ich bei 2927m ü.M.


    Während der ganzen Fahrt hier hoch, gab es immer wieder Möglichkeiten anzuhalten und die Aussicht zu genießen und die war wirklich sehenswert. Im Vordergrund, wenn man es so nennen kann, waren rote Felsen zu sehen und im Hintergrund schneebedeckte Berge.
    Schade nur, daß die Sicht eher suboptimal war. Irgendwas lag in der Luft.




    Bei der anschließenden Abfahrt gingen auch die Temperaturen wieder hoch, sodaß man beim Landschaft anschauen nicht gleich das Klappern anfing, sobald man das Auto verließ.


    Auf halber Strecke kam ich durch Boulder, wo ich erst dachte: ok, ein Ortsschild ohne Ort hat man selten. Aber mal wieder hatte man genügend Platz für die 10 Häuschen und hat sie großzügig auf den 1 Mio km² verteilt.


    Hier im Ort ging auch der Burr Trail Richtung Osten ab, den ich ja gestern schon zur Hälfte gefahren bin und dessen andere Hälfte ich morgen in Angriff nehmen werde.




    Jetzt erinnerte ich mich auch wieder, daß ich 2006 schonmal hier war, denn im Hells Backbone Grill hatten wir einen Zwischenstop eingelegt und was gegessen, bevor wir in die Nacht aufbrachen.


    Kurz nach Boulder begann auch die schönere Hälfte der UT 12 und ich schaltete schonmal meine Kamera ein. Leider kam mal wieder die Sonne von vorn, wie es eigentlich bei mir nie anders zu erwarten ist und so konnte ich das während der Fahrt knipsen, vergessen.






    Zum Glück bekam ich immer wieder die Möglichkeit, rechts ranzufahren und Fotos von der einmaligen Streckenführung zu machen. Natürlich hätte ich morgen früh auch noch Zeit dazu, aber da ich dann auch gegen die Sonne fuhr, erledigte ich es lieber gleich.
    Besonders am letzten Overlook vor Escalante gab es viel zu sehen und zu knipsen, denn von hier sah die Straße aus, als hat sie nur einer über die Steine gelegt und man kann sie jederzeit zusammenrollen und mitnehmen. Ich fand das absolut faszinierend !!!


    Halb 6 war ich endlich am Circle D Motel, wo ich mich für 2 Nächte einquartiert hatte.
    Leider hatte ich mal wieder versäumt, mich ausgiebig über das Motel zu informieren bzw. habe einfach eine wichtige Info überlesen, denn das Motel bestand aus 2 Häuserzeilen und ich landete in der älteren.


    Normal ist das nicht schlimm, aber mein Zimmer besaß weder Steckdosen, noch, wie angeschrieben, eine Kaffeemaschine und die Mikrowelle und der Fön, die ich beide nicht unbedingt brauchte, fehlten auch.


    Leider las ich den Hinweis mit "Häuschen 2" erst, als ich mich schon eingerichtet und sämtliche Matrazen auf der Suche nach einer Steckdosen auseinander genommen hatte. Ein Wechsel des Zimmers war jetzt also ausgeschlossen.




    Was ich noch vermißte, war eine Eismaschine. Meine Kühlbox brauchte dringend Nachschub, aber um das Problem würde ich mich morgen kümmern.


    Jetzt hieß es erstmal: ausruhen, duschen, Bericht tippen und den Plan für morgen nochmal durchgehen.


    Es war 22 Uhr, als ich endlich das Licht ausknipste.



    Gefahrene Meilen: 120

  • So langsam haste endlich normale Uhrzeiten, um ins Bett zu gehen :gg:
    Aber morgens bis halb zehn im Bett liegen, das hab ich in USA-Urlauben noch nie gemacht :gg:


    Capitol Reef ist schön und die SR 12 auch (wenn man dann mal aus dem waldigen Teil raus ist :MG: )
    Gott sei Dank hattest Du eines der älteren Zimmer im Circle D - ein zweiter Tag ohne Meckerei, das hätte ich nicht ausgehalten!
    ;)

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