Beiträge von ftc2010

    wenn ich eure Mietwagenstories lese, habt ihr da ganz schön viel Glück gehabt, dass das immer so gut lief irgendwie.

    Doch ist es. Andersherum kriegt man in diesen Ländern oft nicht so einfach Tickets und wenn, dann sind sie wahnsinnig teuer. Man will nur, dass Touris kommen, aber nicht, dass die eigenen Leute irgendwo hinreisen. Und dann noch ein Visum für die EU, ohne das man den Anschein erweckt, illegal dort bleiben zu wollen oder Asyl zu beantragen.


    Ja, ein bisschen Glück war wohl auch dabei. Dank ständigem Schrauben nachziehen haben wir das Dachzelt bisher auch noch nicht verloren ;)


    Vielen Dank für deinen Hinweis zu den Tickets und der Ausreise. So ein paar Sachen hat man sich einfach nicht getraut einen fremden Menschen zu fragen. Dazu gehört auch die Frage, wohin mit den Verstorbenen? Wir haben unzählige Kirchen, aber keinen einzigen Friedhof gesehen. Vielleicht liegen die aber einfach nur versteckt.


    LG
    Sandra

    ....


    Wir setzten unsere Fahrt Richtung Bwindi fort. Manche Kinder freuen sich so sehr wenn sie uns sehen. Kommen sogar aus den Häusern an die Straße gelaufen. Grinsen über beide Ohren. Winken. Wenige andere halten die Hand auf. Give me money. Das sind die beiden Extreme.



    Kirchen findet man überall, aber auch Moscheen








    Tee











    Nach tatsächlich 3 Stunden inkl. einkaufen und tanken, erreichten wir um 16:16 Uhr Buhoma. Das Buhoma Community Rest Camping liegt direkt links hinter dem Gate des Bwindi National Park. Wir wussten nicht genau, ob wir zusätzliche Eintrittsgebühren für uns oder Landcy zahlen müssen. Zwar zahlt man an dem Tag des Trackings keine zusätzlichen Eintrittsgebühren, aber wir reisen ja schon heute an und bleiben auch nach dem Tracking noch eine Nacht. Voller Spannung sind wir auf das Gate zugefahren. Mussten uns – wie immer - registrieren. Unser Zusatzschreiben (richtige Tickets besitzen wir aus bekannten Gründen nicht) wollte keiner sehen. Zusätzliche Gebühren wurden nicht fällig.



    Wir stehen mehr oder minder im Vorgarten des Camps, was insgesamt über 10 Zimmer verfügt. Nach einem kurzen Briefing im Restaurant/Aufenthaltsraum, haben wir für 18 Uhr Dinner bestellt. Es gibt ein 3-Gänge-Menü. Vorher blieb genug Zeit zum Zeltaufbau und duschen. Aber nanu, was macht Franky unterm Auto? Die Federn vorne links sind gebrochen. Ob wir das waren? Natürlich, wie alles andere auch. Was tun? Ob wir die restlichen 600 km in diesem Zustand schaffen? Oder bei Roadtrip Uganda nach einem anderen Auto fragen? Wir haben uns auf „unwissend“ geeinigt! Hoffen, dass wir heil bis Entebbe kommen. Frank hat die gebrochene Feder, die gefährlich nahe an den linken Reifen heran ragte, einfach nach rechts gedreht. Zur Mitte hin, sollte sie nichts anrichten. Wir können von Glück sagen, dass heute beim Einschlagen der Reifen nichts geschehen ist. Das gebrochene Feder hätte üble Schäden anrichten können. Und wenn es den Reifen getroffen hätten, dann wären wir in der Pflicht gewesen.


    Ganz ehrlich: Vermutlich war die Feder vorher schon gebrochen, denn so ganz sah das da unten nicht mehr nach Originalzustand und erst frisch passiert aus. Wir malten uns schon die wildesten Szenarien aus, dass man uns bei der Rückgabe des Wagens versucht das anzuhängen und wie wir uns rechtfertigen.


    Die zwei Nägel im Reifen schwirren auch noch in unseren Köpfen. Wenn wir Böses unterstellen wollen, dann waren die auch schon vorher drin und man ist kurz bevor wir zur Mietwagenübernahme kamen noch schnell zum Luftnachfüllen zur Tankstelle gefahren.
    Anscheinend haben wir genügend Langeweile um rum zu spinnen...






    Frank musste sich mit Duschen noch sputen, um pünktlich zum Abendessen sauber zu sein. Mit wenigen Minuten Verspätung erschienen wir im Restaurant und bekamen prompt das Essen serviert. Mit so viel Pünktlichkeit hatten wir nicht gerechnet.


    Als Vorspeise gab es eine Kürbissuppe mit Chapati. Eigentlich hätte es Pilzsuppe geben sollen. Wir mögen jedoch beide keine Pilze und uns wurde dann die Kürbissuppe angeboten. Schmeckte sehr gut. Als Hauptspeise servierte der Kellner/Host uns Meatballs mit köstlicher Sauce, Kartoffeln, Reis und Gemüse. Die zum Dessert servierten Früchte rutschten noch irgendwo dazwischen. Franky hat sogar die Bananenstücke mitgegessen.





    Mit einem gekühlten Nile Special für mich und sogar 2 Club Bier für Franky waren unsere Mägen mehr als gut gefüllt.


    Wir wurden vom Kellner/Host noch gebeten, die Stellplatzgebühren von 12 USD pP/pN zu bezahlen. Die Rechnung für die Abendessen brauchen wir jedoch erst morgen Abend zusammen mit dem von morgen begleichen.


    Mit der Dunkelheit kamen die Moskitos. Ab ins sichere Dachzelt. Ob wir heute Nacht ohne Hippogrunzen einschlafen können? Der Generator und die Grillen helfen sicherlich dabei.


    Beides war irgendwann still. In die Stille hinein kam ein Auto auf den Platz gefahren und parkte neben uns ein. Der Motor lief noch eine Weile nach, bis endgültig Ruhe einkehrte. Da war wohl jemand spät dran!


    gefahrene Kilometer: 121



    Weitere Fotos: Klick

    Montag. 10. Juli 2017
    Ishasha – Buhoma/Bwindi



    Wir sind mit Hippogrunzen eingeschlafen und wach geworden. Hyänenschluckauf war nachts auch zu hören. Außerdem dachte ich, dass ich Löwengebrüll in der Stille der Nacht ausmachen würde. War aber nur ein schnarchender Franky. :ohje:


    Vor Sonnenaufgang waren wir wieder wach. Der Rücken schmerzte etwas und die Blase wollte geleert werden. Ich fand es jedoch noch zu dunkel und unheimlich um den Weg zum Klöchen anzutreten.


    Als es dann heller wurde habe ich mich getraut. Natürlich ist nichts aus den Büschen gesprungen, um mich zu erschrecken bzw. anzugreifen.
    Das Klöchen war hier ein Bodenklo mit Schüssel. Für uns schon etwas befremdlich, sich so über den Boden zu hocken. Aber wenn es nicht anders geht kommt man/frau auch damit klar. Beim Mauern des Klohäuschens hat man meiner Meinung nach vergessen ein paar Lichtluken einzubauen. Nach dem schließen der Tür stand man quasi fast im Dunkeln. Dieses "Vergnügen" hatten wir des Öferen. Es macht also durchaus Sinn auch tagsüber eine Stirnlampe dabei zu haben.


    Zum Frühstück aßen wir die restlichen Nudeln vom Vorvortag. Natürlich mit dem guten Hela Curry Ketchup.


    Im Nachhinein ist uns erst bewusst geworden, dass wir der Grenze zum Kongo zum Greifen nahe sind. Die gestrandeten Hippos müssten schon im Kongo gelegen haben. Im Internet kann man auch Informationen finden, dass diese beiden Campsites zwischenzeitlich mal gesperrt waren. Vermutlich als die Sicherheit nicht so ganz gewährleistet werden konnte.


    Ein anderes Camp, auf einem Hügel im Bereich des Southern Circle, wurde mal von Löwen heimgesucht und nicht wieder aufgebaut. Eine spannende Umgebung :EEK:



    Auf dem Northern Circle soll man morgens Hyänen sehen können. Da wir aber schon welche aus Botswana kennen wollten wir uns auf die Baumlöwen konzentrieren. Folglich sind wir in den Süden gefahren, wo die vielen schönen Feigenbäume stehen. An dem Gate, das den nördlichen und südlichen Teil des Ishasha trennt war irgendwas unstimmig. Der Ranger fragte uns, ob wir auf Campsite 1 übernachtet hätten. Ja. Ob er heute Morgen mit uns gesprochen hätte. Nein. Aber da war auch noch ein zweites Auto, was auch auf Campsite 1 übernachtet hat. Worin die Wirrungen lagen sollten wir nicht erfahren. Der Ranger erzählte uns, dass er gerne mal nach Europa und Deutschland reisen möchte, um sich die historisch bedeutenden Orte anzusehen, von denen sie in Geschichte in der Schule lernen. Aber es wäre nicht so leicht von Uganda aus. Wir vermuten, dass er dies auf das Finanzielle oder auf Visa-Bestimmungen bezogen hat. Ansonsten ist es nicht wirklich schwierig ein Ticket zu buchen und in einen Flieger zu steigen.






    Wir drehten unsere Runden um diverse Feigenbäume. Löwen: Fehlanzeige :nw: . Unter ein paar Bäumen hielten wir für längere Zeit an und verputzten nach und nach unseren Keksvorrat. Von Löwen immer noch keine Spur. Stopp! Stimmt nicht! Eine Spur gab es in Form eines Tatzenabdrucks im sandigen Boden. Wie frisch der war, können wir als unerfahrene Fährtenleser allerdings nicht beurteilen.




    Feigenbaum ohne Löwen



    Als wir so unentschlossen in der Gegend standen, hielt ein Auto an und der Fahrer erzählte uns, dass sie weiter der Straße Richtung Norden folgend linkerhand 4 Löwen auf dem Boden gesehen hätten. Gefunden haben wir keine. Ein wenig enttäuscht sind wir für einen Pitstop zum Campingplatz zurück gefahren.






    Danach haben wir unseren Weg über den südlichen Nordzirkel, auf dem es nicht wirklich spannendes zu sehen gab, bis zum Gate fortgesetzt. Dort meinte Franky zum Ranger, dass leider keine Löwen da wären. „Doch, die klettern jetzt auf die Bäume.“ „Wie jetzt echt?“ „Yes!“ ;;NiCKi;: Also sind wir wieder umgedreht. Auf der Hauptstraße kam uns ein Auto entgegen, dessen Fahrer wir vor ein paar Stunden noch erklärt hatten, dass wir keine Löwen gesehen haben. Sie waren erfolgreich. Die Touris strahlten! „Löwen? Die erste links, dann immer der Straße folgen.“ Der nächste Fahrer bestätigte dies. „Am ersten Feigenbaum rechterhand rein. Da würde man dann auch schon die Autos sehen.“ Das kuriose an der Sache: Genau bei diesen 2 oder 3 Bäumen waren wir nicht gewesen. :ohje:


    Kurze Anmerkung:
    Als wir mittags die Info über die am Boden befindlichen Löwen bekommen hatten, wird der Herr, der uns das erzählte, nicht daran gedacht haben, dass wir zunächst rechs auf einen Loop hätten abbiegen müssen und dann wären die Löwen auf der linken Seite auf dem Boden zu sehen gewesen. So passt es nämlich mit dem Feigenbaum auf dem sie nun lagen.


    Der von Löwen besetzte Feigenbaum war gar nicht zu übersehen. Ein Ranger wachte in der Nähe und um den Baum rum tummelten sich die Touris in ihren Autos. Wir erfreuten uns an den 4 Löwen, die es sich auf verschiedenen Ästen bequem gemacht hatten. :SCHAU: Wie lässig die da liegen und einfach nur abhängen. Wobei es bei dem einen Löwen doch recht unbequem aussah. Nach dem wir im Stop-and-Go eine Runde um den Baum gedreht hatten und immer wieder entzückt waren, sind wir abgedreht.
















    Diesmal haben wir das südliche Tor genommen, was eigentlich nur ein Ausgang sein sollte. Der Beschilderung nach, darf es inzwischen allerdings auch als Eingang genutzt werden. Überglücklich verließen wir also den Ishasha!!! Franky musste unser Verlassen wieder in einem Büchlein dokumentieren.


    Auf den am Wegesrand liegenden Feigenbäumen waren leider keine weiteren Löwen zu sehen. Das wäre noch das i-Tüpfelchen gewesen. Wir sind mit unseren 4 Löwen aber auch richtig zufrieden!


    Warum klettern die Löwen überhaupt auf die Bäume? Sonst ist das doch eher der Job der Leoparden! Richtig! Es wird vermutet, dass die Löwen während einer Epidemie auf die Bäume geflüchtet sind, um sich vor stechenden Insekten zu schützen. Neben den Baumlöwen hier im Ishasha gibt es nur noch 2 Orte in Tansania, an denen es auch dieses Phänomen zu beobachten gibt.



    Drei Stunden Fahrt für knapp 60 km werden vor uns liegen. Das wird ein Spaß!


    In Kihihi haben wir uns mit weiteren Wasservorräten eingedeckt. Außerdem hat Franky Eier, Kekse und Ham gekauft. Wasser gab es nur in kleinen 1,5 Liter Flaschen. Daher ist er noch in einen anderen Laden. Große Kanister sind hier ebenfalls Fehlanzeige. Sechs 1,5 Liter Flaschen jonglierend kam Franky zum Auto zurück. Der Ladenbesitzer wollte ihm 3.000 UGX pro Flasche abknöpfen. Sie haben sich dann auf 2.000 UGX geeinigt. Diesen Preis hatten wir zuvor auch dafür gezahlt. Wenn man etwas Geld sparen möchte sollte man sich daher in Fort Portal mit 5 Liter Kanistern in ausreichender Menge eindecken.




    Links im Bild ein Matratzengeschäft





    Gummistiefel, Kleidung, Plastikstühle, Kanister, Tonnen, Schuhe




    noch mehr Plastik und ein jonglierender Franky





    Nach Kihihi hatte sich ein Tuk Tuk verirrt. Ob das den weiten Weg aus Sri Lanka hier hin gefahren ist?


    Auf der Karte vom Queen Elisabeth Nationalpark war in Kihihi eine Shell Tankstelle eingezeichnet. Maps.me findet allerdings keine und wir auch nicht. Wobei wir auch nicht richtig intensiv danach gesucht haben.


    Wir haben den Tank zwar noch zu 1/4 voll, ob das allerdings bis zur nächsten Total oder Shell Tankstelle reichen wird? :pipa: Bei der Fahrzeugübernahme wies man uns darauf hin nur bei diesen beiden Marken zu tanken. Im Bradt Travelguide wird das auch empfohlen Bei den anderen Tankstellen könnte das Benzin nicht ganz sauber sein. Was nun? Bevor wir übermorgen unterwegs liegen bleiben, gehen wir auf Nummer sicher. Wir entschieden uns für 70.000 UGX nachzutanken. Plus 500 Tip. Dies entsprach in etwa einer Viertel Tankfüllung, so dass der Tank nun zur Hälfte gefüllt ist. Wenn der Diesel wirklich qualitativ etwas schlechter ist, haben wir zumindest noch ein halbwegs gutes Mischungsverhältnis (50:50) im Tank. Wie sich zeigen sollte, werden wir keine Probleme damit bekommen.


    Bei der Weiterfahrt haben wir dann auf der Parallelstraße die Shell-Farben gesehen, wissen jedoch nicht, ob noch Zapfsäulen vorhanden waren. (Inzwischen wissen wir aus anderen Reiseberichten, dass die Shell dort definitiv geschlossen hat.)


    ...

    Ich bin auch immer noch dabei. Konnte nur wegen eigener Abwesenheit weniger kommentieren. Eure Reise ist schon toll, aber für mich wäre das wohl ein bisschen zu viel Abenteuer. Lesen tue ich es aber gern. ;ws108;

    ;haha_ Geht mir auch so. :MG:


    Und ein(e) Rolex kostet umgerechnet ca. 50 Cent!!! Kein Wunder, dass wir uns schon mehrere davon geleistet haben :aetsch2:



    Das Sonnenuntergangspanorama mit den Hippos ist toll!
    Schöne Tiersichtungen!
    Aber ich glaube, mir wäre Uganda auch einen Tick zu abenteuerlich...


    LG
    Katja


    Das waren Sonnenaufgänge ;) Tagsüber bzw. abends waren die Hippos kaum zu sehen, da 98 % immer unter Wasser waren.


    Abenteuerlich JA, aber auch unvergesslich SCHÖN!!!



    LG
    Sandra

    Wir haben uns die beiden richtigen Camping Campsites angesehen. Die Sicht auf jede Menge dicke Hippos hatten beide. Wer glaubt, dass wir gestern schon mit einer super Hippo-Lage genächtigt haben, der muss das hier erstmal erleben!



    gestrandet





    Vom Mülleimer schnell in die Bäume




    Auf dem zweiten Campingplatz machten sich Colobus Affen gerade über den Mülleimerinhalt her und flohen bei unserem Anblick in die Bäume. Es gab keine Dusche und nur ein Loch-im-Boden-Klo. Keine Frage wo wir übernachten: Auf dem ersten Platz natürlich. Dort war mir uns ein Roadtrip Uganda Auto ebenfalls mit Dachzelt mit einem Paar aus der Tschechei angekommen. Das war das erste und auch das einzige Mal, dass wir auf ein anderes Dachzelt-Auto gestoßen sind.


    Inzwischen war es 16:30 Uhr. Wir wollten aber noch schauen, ob wir Glück haben und Baumlöwen finden. Dazu sind wir in den südlichen Teil gefahren. Baumlöwen “Fehlanzeige" . Die Dame an der Schranke meinte, dass morgen ab 9 Uhr eine gute Zeit wäre. Um 6 Uhr könnte man im Norden Hyänen sehen. Auf dem Rückweg zum Campingplatz sind wir durch ein am Wegesrand stehendes Auto auf Elefanten aufmerksam geworden, die Grünzeug futterten (die Elefanten natürlich, nicht die Menschen im Auto). Der Anführer der Elefanten-Truppe setzte sich in Bewegung und wir sind mit dem Auto ein Stück zurück gefahren, um nicht im Weg zu stehen. Der Elefant kam auf die Straße gelaufen, stellte sich vor unser Auto und machte mit dem Fuß eine Kick-Bewegung. Ob er eigentlich auf die Straße abbiegen wollte? Er lief dann um den Busch rum und kam hinter unserem Auto wieder hervor. Wenn der jetzt aufs Auto zuläuft sollten wir Gas geben. Stattdessen trottete er wieder über die Straße ins Grünzeug. Der Rest der Elefantentruppe (mindestens 2, vielleicht aber auch noch ein paar mehr) fraß weiter.




    Wir sind zur Campsite zurück, haben uns einen schönen Platz mit Blick auf den Hippo-Pool ausgesucht und mit kochen angefangen. Frank hat Feuer gemacht, ich Kartoffeln geschält, die zu Pommes verarbeitet wurden. Ich habe noch ein paar kalte Nudeln die von gestern übrig waren gepickt. Unsere Vorräte sind echt geschrumpft. Nach Katunguru kam auf der Durchfahrt auch kein anderer Ort, keine Siedlung, rein gar nichts mehr, wo man sich mit Lebensmitteln hätte versorgen können. Und Kutunguru war auch nicht wirklich groß.







    Die Hippos lagen nicht mehr auf der Sandbank, sondern hielten ihre Ohren aus dem Wasser und beobachteten uns. Vorm Essen haben wir noch schnell das Dachzelt aufgebaut und geduscht.


    Die Pommes schmeckten köstlich! So ein Lagerfeuer :lf: ist eine schöne Sache und hatte den Vorteil, dass wir etwas Gas sparen. Im selbstgebastelten „Bierkühler“ (ein halbierter 5 Liter Wasser Kanister) haben wir das Bier, was wir gestern nicht mehr getrunken hatten, etwas runter gekühlt. So ließ es sich halbwegs trinken. Noch schnell den Abwasch gemacht. Gegen 19:30 Uhr sind wir ins Zelt verschwunden.


    Gefahrene Kilometer: 156


    LG
    Sandra



    P. S.: Weitere Fotos von diesem Tag gibt es auf unserer Homepage.

    Sonntag. 09. Juli 2017
    Queen Elisabeth – Ishasha


    Vor 6 Uhr waren wir schon wieder wach. Hippos kamen von ihrer nächtlichen Fressorgie zum Wasser zurück. Irgendwann hab ich mich auf das Klöchen der Cabana getraut. Im Bett hatte irgendjemand übernachtet (kein Tourist). Ein wenig stört mich, dass die Leute auf der Veranda mir beim pieseln zuhören können.


    Während wir mit Eddi noch geschäftlicheDinge geklärt haben, die Übernachtung kostete 10 USD pp und 7.000 UGXfürs Bier und 6.000 UGX für die Cola (letzteres ist Wucher für zweip...warme Cola), 15.000 UGX gegeben, sind noch weitere Hippos vonihrem Fressausflug zurück gekehrt. Wir wurden wieder vom Wasser aus beobachtet. Die Sonne ging hinter den Hippos auf und spiegelte sich im Wasser. Idylle pur!











    Um 7:45 Uhr kamen wir endlich los und mussten im Dorf erstmal den richtigen Weg finden. Ein schwieriges Unterfangen zwischen all den Häusern und kleinen Müllhalden. Letztlich haben wir den Weg raus gefunden. Unvorstellbar wie dieser riesige LKW mit Anhänger gestern hier entlang gefahren ist. Dann am Salzsee vorbei.


    Danach sind wir irgendwo rechts in einer der Nationalpark Straßen abgebogen. Uns kam ein Auto entgegen. Der Fahrer stoppte und fragte, ob wir Löwen gesehen hätten. "Nein." "Dann müsst ihr die nächste links, dann die erste rechts und wieder die zweite links." Der Übernächste sagte was vom Research-Platz. Mit mehr Glück als Verstand, sind wir tatsächlich dort ausgekommen. Unschwer an dem Autoauflauf zu erkennen. Ein Ranger war auch hier zur Stelle, um alle zu bewachen.


    Die Löwen hatten sich aber schon im Dickicht versteckt und wir blieben ohne Sichtungserfolgt. Nicht weiter tragisch. Waren wir doch vorgestern als Researcher bereits im Park.


    Wir unterhielten uns kurz mit Leuten aus Ljubljana, Slowenien, die im Rahmen eines Hilfsprojektes eine Schule in Kabale bauen. Für 9 Tage Rundreise zahlen sie ca. 1900 USD pP.


    Es ist aussichtlos. Die Löwen werden wir hier nicht zu Gesicht bekommen. Daher sind wir weiter und haben den Weg Richtung Ausgang eingeschlagen.





    Kaum das wir auf der Hauptstraße unterwegs waren meinte Franky “Was ist das?” und dann “Die kenn ich!” "Wen kennt er hier in Uganda???" ?(:pipa:


    Uns kam ein niederländischer Overland Truck entgegen. Die beiden Passagiere schauten gerade nach den Büffeln am linken Straßenrand. Frank ist aus Landcy raus und den Niederländern beinah auf die Motorhaube des DAF gesprungen. Ich glaub die waren etwas überrumpelt. Wir haben die Fahrzeuge aus dem Weg gestellt und ein wenig gequatscht. Monique und Sjors sind seit fast 5 Jahren unterwegs. Kommen ursprünglich aus der Grenzregion von Kleve, also fast Nachbarn. Die Welt ist ein Dorf! Vor 5 Jahren haben sie alles verkauft. Damals mit Mitte / Ende 40. Heute ist Moniques Geburtstag. Welch ein Zufall oder Schicksal?!



    Ihre Visitenkarte und ein paar Tipps haben wir erhalten. Sie waren begeistert zu hören, dass wir seit ein paar Wochen „Allmo“ besitzen. (Anmerkung: Was es mit „Allmo“ auf sich hat, wird zu gegebener Zeit verraten.)


    Dann wollten/mussten wir alle ihren Weg fortsetzen. :wink4:


    In Katunguru hat Frank für 2.000 UGX ein Rolex ergattert. Täglich werden an dem Stand 100 Stück verkauft. Ein wenig weiter hinter der Brücke haben wir uns noch mit Wasser eingedeckt. 5 Liter Kanister sind hier Fehlanzeige. Wer etwas Geld sparen möchte und mit Trinkflaschen zum umfüllen arbeitet, sollte sich unbedingt in Fort Portal mit genügend Kanistern eindecken. Wir steigen nun zwangsläufig auf 1,5 Liter Flaschen um. Die kosten 2.000 UGX das Stück. Für 5 Liter zahlt man zwischen 4.000 und 5.000 UGX. Letzteres kann man aber auch für 10 Liter Kanister zahlen. Kurz hinter dem Abzweig Richtung Ishasha haben wir uns im Schatten eines Baumes das Rolex geteilt, dass nun eßbar und nicht mehr feuerheiß war.


    Nun sind wir bestens gestärkt für die ca. 60 km Buckelpiste die vor uns liegen. Irgendwann hätte ich bei den ganzen Schlaglöchern aggressiv werden können. Wobei es vermutlich, wie bereits geschildert, als Beifahrer schlimmer empfunden wird. Bis auf einen großen schwarz-rot-irgendwas-Vogel, auch Sattelstorch genannt, gab es keine neuen Tiersichtungen. Die Landschaft war jedoch abwechslungsreich und wunderschön. Auch hier sitzen Schmetterlinge in Mengen in Matsch-Dreck-Mist-Pfützen. Traurig war nur der Anblick von Feldern die gebrandrodet waren. Wie sollen die Tiere denn hier noch etwas zu fressen finden?














    Um 14:20 Uhr waren wir im Ishasha. Dieser Teil des Queen Elizabeth National Parks ist berüchmt für seine Baumlöwen. Eine Garantie hat man natürlich nicht welche zu sehen. Sie sollen wohl auch gerne ber die Grenze gehen, denn bis zum Kongo ist es nur ein Katzensprung. ;)


    An der Straße waren keine Baumlöwen zu sehen. Schade, dann hätten wir uns den Eintritt gespart. Das Office war zunächst unbesetzt. Ein Ranger eilte herbei und rief dann eine Dame, die für das Office zuständig ist. Beide erzählten uns, dass heute noch keine Löwen auf Bäumen gesichtet wurden. Wie schade :( Wir setzten also alle unsere Hoffnungen in den morgigen Tag. 80 USD Eintritt für uns beide wanderten über den Tresen, 30.000 UGX für Landcy (ob wir uns das Geld fürs Auto hätten sparen können, wenn wir im Nordteil das Auto für 4 Nächte "angemeldet" hätten, wissen wir nicht), 30.000 UGX fürs Camping und 30.000 UGX für die Karte vom Nationalpark. Vor drei Tagen dachte ich noch, dass wir die Karte nicht benötigen, weil unser Reiseführer genügend Kartenmaterial liefert. Allerdings sind im *Bradt Travel Guide* keine Karten zum Ishasha Sektor vorhanden, so dass die Investition nun durchaus Sinn machte. Die Dame wollte noch wissen auf welchem der beiden Campingplätze wir übernachten werden. "Keine Ahnung! Welcher ist der Bessere?". Der Ranger wurde befragt "sind beide gut". Letzentlich werden wir uns beide ansehen und dann entscheiden. Das war in Ordnung.


    Über den nördlichen Circel haben wir uns vom Namen des Camps in die Irre führen lassen und sind im Camp der Schönen und Reichen gelandet. Ups. Naja, die kalte Cola tat gut, den einen USD war es wert.


    Wieder zurück von unserem „Ausflug“ sind wir dem Circel gefolgt. Für uns neue Topi (Leier)Antilopen gibt es hier in Mengen. Ansonsten die alten Bekannten: Ugandan Kobs und Büffel. Franky hatte unterwegs mal die Erkenntnis, dass wir in Uganda bei Weitem mehr Tiere gesehen haben als in Botswana. Recht hat er. Das Mehr ist nicht nur auf die jeweilige Anzahl einer Gattung, sondern auch auf die verschiedenen Tierarten bezogen.



    Samstag, 08. Juli 2017
    Queen Elisabeth Nationalpark



    Irgendwas ist immer


    Ich habe geschlafen wie ein Murmeltier, bis irgendjemand mich mit den Worten “Hippos” weckte. Frank hatte die Umrisse von 2 Hippos gesehen, die über den Campingplatz zum Wasser gingen. Für mich war alles grau in grau.
    Als es hell wurde haben wir uns fertig gemacht. Zum Frühstück gab es den letzten Rest Pflaumenmarmelade auf Brot.
    Ein Marabou Storch stolzierte einmal von unten bis oben übe den gesamten Campingplatz. Ob man ihm mal sagen sollte, dass er Flügel hat?






    Als alles gepackt war sind wir gestartet. Zunächst wollten wir am Chanel Drive schauen was es noch so zu sehen gibt. Auf dem angrenzenden Leopard Trail haben wir dabei 2 Elefanten gefunden.



    typische ugandische Kakteen-Bäume




    Danach sind wir linkerhand auf den Link Trail abgebogen und standen direkt vor ein paar Büffeln. Zunächst war die „Straße“, wenn man sie so nennen kann, ganz normal zu befahren. Dann kam jedoch ein Abschnitt bei welchem diese Dornen-Akazien-Sträucher auf beiden Seiten ganz nah am Weg standen. Man hat das am Lack gequietscht. Das tat richtig in den Ohren und der Seele weh.
    An der nächsten kritischen Stelle ist Frank ausgestiegen und hat einen Schrecken bekommen wie seine Seite aussah, dabei hätte er erstmal meine sehen sollen. :schreck: Was wird wohl Roadtrip Uganda dazu sagen?


    Wo ist das Messer? Rausgeholt und an den Ästen gesägt, bzw. diese umgebogen. Dabei haben wir einige Kratzer an Armen und Beinen davon getragen. Nicht umsonst sah Landcy so geschunden aus.
    Während Frank mit dem Auto vorsichtig die Stelle passierte, habe ich noch Büsche weggehalten. Das gleiche haben wir dann noch zweimal gemacht. Wobei ich das Messer bereit zur Verteidigung in den Händen hielt. Die Tierknochen neben mir sind wohl nicht von alleine hierhin gekommen.


    Unser Plan war es so schnell wie möglich wieder auf die normale Straße zu kommen. Den ersten auf Maps.me, im *Bradt Travel Guide* und der Karte vom Park eingezeichneten Abzweig gab es nicht oder nicht mehr. Der zweite endete irgendwann in einem Dead End. Super! Also wieder zurück. Aber nicht mehr an diesen Dornen vorbei. An der Kreuzung Dornen oder nicht Dornen, haben wir uns für letztere Gabelung entschieden. Richtige Wahl! Die „Straße“ endete tatsächlich auf dem Chanel Drive und es standen auch keinen Dornen-Akazien mehr so nah zusammen.


    Natürlich haben wir bei der Weiterfahrt darauf geschaut, ob die beiden Straßen die es nicht (mehr) gab auch tatsächlich nicht am Chanel Drive enden. Die eine tatsächlich nicht. Bei der anderen stand ein Wegweiser. Ah ja!?!?


    Wir haben den Park verlassen und sind wieder nach Norden, in die Kasenyi Gegend, wo wir gestern das Lion Tracking hatten. Nach der Registrierung sind wir rechterhand von der Hauptstraße auf den Track 3 abgebogen. Viele Tiere gab es nicht zu sehen. Ein paar Warzenschweine, Waterbuck, Uganda Kob und eine größere Büffelherde in einiger Entfernung. Vermutlich müsste man für Tiersichtungen früher aufstehen bzw. morgens schneller fertig werden. Uns stört es nicht: schließlich soll der Urlaub nicht in Stress ausarten.






    Vermutlich ist es nun zur Mittagszeit zu spät für Tiersichtungen. Also haben wir uns den Weg zur Straße gesucht und sind vorbei am Salzlake mit den Verkaufsständen bis zum Kasenyi Village gefahren. Im Dorf hat Frank vergeblich versucht eine kalte Cola zu bekommen. Wir sind der Dorfstraße bis diese auf einer grünen Wiese am See endete gefolgt. Vom Lake Retreat weit und breit keine Spur. Die Dorfstraße war so eng bzw. waren direkt links und rechts Häuser, dass man das Gefühl hatte durch das Wohnzimmer der Dorfbewohner zu fahren. Hühner rannten über die Straße. Franky, überfahr bloß nicht das Abendessen!!!


    Während wir auf der grünen Wiese vorm See überlegten was zu tun ist, wurden wir von einigen Einheimischen umringt. Kinder schauten durchs Fenster und wollten Alex und Heini haben. Ein junger Mann wollte uns etwas über den See erzählen. Ein älterer Herr wollte ein Shirt von Frank haben. Frank erklärte ihm, dass er nur 5 mit hat und keins abgeben kann. Wir waren etwas plan- und orientierungslos und kamen zu der Entscheidung uns irgendeine andere Unterkunft zu suchen. Als wir nun endlich loswollten kam ein Mopedfahrer vorbei. "Lake Retreat?" "Yes." Über die grüne Wiese ging es also noch weiter.


    Linkerhand der See mit Hippos, rechterhand ein Elefant den wir zunächst übersehen hatten. Die Straße endete am Retreat. Alles sah etwas komisch aus. Es gibt verschiedene Hütten, wovon eine gerade gedeckt wurde. Zwei Holzpavillons, ein nicht mehr genutztes Toilettenhäuschen, eine Wellblechhütte… Ob wir hier sicher stehen?



    Im Hintergrund die 2 Cabanas mit Terasse



    Eddi, wer auch immer er ist, hat uns auf den Elefanten aufmerksam gemacht. Vor lauter Hippos gucken kann man so einen „kleinen“ Elefanten auch mal nicht sehen :ohje: . Bevor wir unsere endgültige Parkposition einnehmen sind wir kurz zu dem Elefanten zurück gefahren. Während wir den Elefanten beobachteten kam der T-Shirt Mann angelaufen. Erzählte was davon, dass der Elefant ein Haus im Village zerstört hätte.
    Wir sind zum Retreat zurück. Die Lage ist zweifelsohne schön. Wir haben uns einen Stellplatz gesucht, kurz mit Eddi gesprochen, der uns später zwei kalte Bier und eine kalte Cola besorgen wird. Ausflüge könnte er auch organisieren. Danke, kein Bedarf.




    leicht zu übersehen




    Beim Zeltaufbau war T-Shirt Mann wieder zur Stelle. Hockte die ganze Zeit neben dem Zelt. Als Frank den Gasbrenner anmachte schaute er ebenso interessiert zu, wie beim Eier braten. Während des Essens wollte Eddi ihn vertreiben, doch T-Shirt Mann blieb sitzen. Wir hätten ihm was versprochen. "Nein haben wir nicht. Er wollte ein Shirt, wir aber keins abgeben." Eddi hat ihn erfolgreich vertrieben. Die Diskussion war etwas lauter aber erfolgreich.


    Nach dem Essen haben wir uns in den Schatten von unserem Dachzelt gesetzt und Hippos beobachtet. Oder die Hippos uns?





    Wir haben heute endlich Zeit gefunden unser neues Reisespiel "Einfach genial" auszupacken. Drei von 4 Spielen hat Frank gewonnen. Während dessen kam ein LKW mit Anhänger den Weg entlang gerollt. Drehte am Ende, entkoppelte den Hänger. Männer aus dem Dorf kamen gelaufen und halfen die Ladung, Stroh-Reisig-irgendwas, für die Bedachung zu entladen. Leer rumpelte der LKW wieder Richtung Dorf, die Bewohner taten es ihm gleich.





    Zum Dinner haben wir die restlichen Nudeln gekocht. Der Bacon riecht komisch. Ob das daran liegt, dass es schon seit vorgestern Vormittag aufgetaut ist? Hoffentlich bleibt alles drin. Nach dem Essen waren wir noch kurz im Dunkeln duschen. Wir können die Räumlichkeiten der einen Cabana dafür nutzen. Ein wenig unheimlich war das schon zu duschen und aufs Klöchen zu gehen, während die Einheimischen auf der Veranda sitzen.


    Nach dem Duschen stiegen die ersten beiden Hippos aus dem Wasser. Eine Mama mit ihrem Kleinen.
    Als wir schon im Zelt STßen kam Eddi noch fragen, ob alles in Ordnung ist. Ja ist es. Irgendein Typ hatte sich vorher noch als Watchman vorgestellt. Dann kann ja nichts passieren. Etwas mulmig ist uns hier schon zu Mute. Auch wegen der Begegnungen mit T-Shirt-Man.


    gefahrene Kilometer: 71



    Sehr fotogen war der heute Tag nicht. Ein paar weitere Fotos gibt es dennoch hier.



    LG
    Sandra


    Keine Sorge, ich fasse es nicht als Kritik auf. Sinn und Zweck eines Forums ist es doch, Neues zu präsentieren, sich über Dinge/Ansichten auszutauschen.


    Unsere Art des Reisens war unter sehr einfachen Bedingungen, allein schon wegen des Dachzelts. Du kannst auch in tollen Lodges für ein oder mehrere hundert USD die Nacht nächtigen. Hier mal ein Link zu einer der Lodges. Preislich dazwischen liegen Tentet Camps mit Bandas. Man kann also auch etwas zivilisierter durch Uganda reisen und sich jeden Tag bekochen lassen. ;)


    Noch vor wenigen Jahren hätte ich auch nicht geglaubt, dass wir mal so Urlaub machen. Camping kam in den USA damals nicht für uns in Frage. Ich wollte ein Motel, ein eigenes Klo und keine Angst haben müssen, nachts auf dem Weg zum Klo Bären oder anderen wilden Tieren begegnen zu müssen ... Eigentlich wird man doch mit zunehmendem Alter anspruchsvoller. Bei uns ist es genau umgekehrt.



    Schreibst du denn auch einen Bericht über Costa Rica? Das würde mich sehr interessieren.


    LG
    Sandra

    reitag, 07. Juli 2017
    Queen Elisabeth Nationalpark



    Beschissen war die Nacht.....
    Es war wieder angenehm warm und nicht so chilly wie in Fort Portal, aber meine Erkältung machte mir unwahrscheinlich zu schaffen. Der Hals war trocken, ich hatte Durst wie ein Kamel, was dazu führte, dass ich irgendwann in der Nacht (es war noch niemals 23 Uhr) Druck verspürte. Franky hatte angeboten mich zum Klo zu begleiten, nein, ich halte es aus. Keine 10 Minuten später: „Franky? Können wir vielleicht doch gehen?“ :KoWa:


    Zelt geöffnet und losgetrabt, vorsichtig in alle Richtungen geleuchtet: es sind keine Augen zu sehen. Die Schluckauf-Hyänen sind für den Moment still.


    Als wir gestern schon im Zelt lagen muss noch ein Auto angekommen sein. Zumindest war es nun da. Premiere: Das erste Mal, dass wir nicht alleine sind.


    Unbeschadet, dafür aber erleichtert, sind wir wieder im Dachzelt angekommen.


    Bei meinem ganzen drehen und wenden und.... konnte Frank auch kaum schlafen.
    Gegen 5 Uhr ging‘s dann echt nicht mehr. Der Wecker war eh auf 5:30 Uhr programmiert.
    Ab zum Klöchen. Mangels Waschbecken haben wir uns die Zähne am Busch geputzt. Waschen fiel aus.


    Nach dem Zeltabbau, unter Hyänen-Schluckauf, haben wir das Pizzabrot von gestern (gekauft im Dutchess in Fort Portal) gegessen. Lecker! Und das obwohl es vom Vortag war.


    Kurz vor 6:30 Uhr waren wir an der Tankstelle. Die Security vom angrenzenden Hotel hat kurz mit uns geplaudert. Einige Geländewagen verlassen das Grundstück. Kurz drauf kam unser Mann mit einer großen Antenne und einen Funkgerät bewaffnet.


    Wir hatten extra schon einen Platz freigeräumt. Der Typ war etwas schräg drauf, hat auf Fragen keine direkten Antworten gegeben.


    Unterwegs kreuzte eine Hippo-Mama mit Baby unseren Weg. Wir wären gerne stehen geblieben, mussten jedoch weiter.


    Wir sind zur Ostseite des Parks gefahren und haben am Kasenyi Gate dann auf andere Leute gewartet. Die kamen ein paar Minuten verspätet. Der Guide ist dann zu denen ins Auto, weil das ein Klappdach hat und er da die Antenne schwenken kann. Wir sollen hinterherfahren. Die Fahrerin, eine Kanadierin die seit 15 Jahren in Uganda lebt und seit 2 Jahren das Little Elephant hier führt, hat uns gefragt, ob wir nicht zu Ihnen einsteigen wollen. Kurzerhand haben wir Landcy abgestellt und sind umgestiegen.


    Nach ein paar Minuten Fahrt hat James (das er so heißt erfuhren wir nur durch die Kanadiern, die ihn vorher schon kannte) die Antenne geschwenkt und dem Rauschen gelauscht. Es kam ein Signal und wir sind dem nach. Tatsächlich sind wir bei 2 Löwinnen ausgekommen. Beide müssen laut James irgendwo Junge versteckt haben. Wo weiß er allerdings auch nicht.


    Die Löwen waren nicht unweit der Straße. Wir durften die Tracks verlassen, weil wir Researcher sind. Die anderen Autos, die natürlich auf uns aufmerksam wurden, müssen auf den Tracks bleiben. James hatte sogar den Ranger angerufen, der auf dem Moped herbei geeilt kam und darauf achtete, dass keiner den Weg verlässt.








    Wir haben uns auf den Weg zu den nächsten Löwen gemacht. Bis dahin dachte ich echt noch, dass man sich die ganze Aktion auch hätte sparen können. Brummeliger Guide der zwar auch Wissen geteilt hat, aber auch seine politische Meinung und dann die 2 Löwinnen nicht unweit der Straße... Mit ein wenig Zickzack fahren sind wir bei einem Löwen und einer Löwin ausgekommen. Beide waren total entspannt.






    deutliche Kampfspuren zieren das Gesicht




    Zu guter Letzt trafen wir auf eine Gruppe von 5 Löwen, die sonst zu sechst sind. Deren Abendessen oder war es das Frühstück, bzw. das was noch davon übrig war, hatten wir noch im Gras liegen sehen. Vorher hätten wir noch beinahe eine Python überfahren, die sich ganz schnell ins Gebüsch schlängelte.












    Suchbild mit 5 Löwen





    Von Botswana waren wir mit den Löwen etwas verwöhnt und mussten heute lernen, dass wir letztes Jahr echt Glück hatten. Sie sind nicht wirklich leicht in dem hellen Savannen Gras zu finden. Selbst mit den Ortungsgeräten war es nicht einfach sie auszumachen.


    Wir haben noch kurz an einem Verkaufsvillage am Bunyampaka Crater Lake gehalten, die glücklicherweise auch Toiletten hatten. Der Roadtrip Uganda Typ (mit dem wir gestern auf der Campsite kurz sprachen) stand mit seinem Auto auch schon da. Überflüssig zu erwähnen, dass wir unseren Kibale-Kumpel bei der Registrierung am Kasenyi-Gate wiedergesehen hatten.



    Zurück am Gate wurden wir an unserem Auto rausgelassen. Auf dem Rückweg hatte ich James auf das Schulsystem angesprochen, woraufhin er sich in Rage redete. Oh weh :EEK: . Komischer Kauz. Wir haben ihn gegen 11:15 Uhr an dem kleinen Office kurz hinter der Shell-Tankstelle abgesetzt. 20 USD bekam er noch für das Tracking, dieser Anteil geht direkt an die Community, zusätzlich haben wir 10 USD Tip gegeben. Der Fahrerin hatten wir 3 USD gegeben.


    Am Bootsanleger der Peninsula haben wir einen kleinen Mittags-Snack zu uns genommen. Das Toilettenhäuschen scheint noch nicht so ganz funktionsfähig zu sein. Büsche sind keine schlechte Alternative.


    Ich bin total fertig. Die Erkältung, der wenige Schlaf machen mir zu schaffen :krk; .


    Weil es noch recht früh ist, sind wir in nördliche Richtung aus dem Park raus und am Main Gate links Richtung Katwe abgebogen und durch Katwe gefahren. Dieser Ort wirkt noch verlassener und staubiger als die anderen Ortschaften.






    Am Katwe Lake vorbei, wo Salz produziert wird, haben wir uns bis zum Pelikan Point durchgeschlagen. Wir haben zwar keine Pelikane gesehen, dafür Buffalos, Uganda Kob und Waterbucks. Fairer Weise sollte ich hinzufügen, dass wir nicht bis zum letzten Zipfel gefahren sind. Vielleicht wären dort Pelikane zu sehen gewesen.






    Einfach nur k. o.





    Dort oben war es friedlich, totale Stille. Ich habe versucht ein Nickerchen zu machen. Was wohl auch ein wenig geklappt hat (ich habe mich selbst beim sabbern erwischt). Die Sonne kam zwischenzeitlich raus. Tagsüber ist es meist bewölkt, aber irgendwann lässt sie sich dann doch blicken.



    Nach ca. 2 Stunden sind wir wieder zurück gefahren. Beim Versuch zu einer Büffelherde zu fahren sind wir bei einem toten Hippo ausgekommen. Das Interesse der Büffel hatten wir auf uns gerichtet und haben uns schnell vom Acker gemacht.



    Kurz vor der eigentlichen Straße sind wir in einer Herde Ankole-Rinder gelandet. Hinter der Rinderherde war ein Fahrzeug vom UWA. Sie hatten kurz nachgefragt, ob wir am Pelikan Point gewesen wären und ob wir die Tiere auch gesehen hätten. Vielleicht hatte ihnen jemand mitgeteilt, dass Camper zum Point gefahren sind und sie wollten jetzt überprüfen, ob wir dort nicht unerlaubt campen. Wer weiß?





    Zurück über staubige, huggelige Straßen sind wir zurück in den Park. Über den Queenstrail ging es ohne Sichtungen zum 2. Campingplatz. Sah nett aus, aber den ersten wollen wir uns auch noch ansehen. Sah landschaftlich noch netter aus, aber nur mit einem Loch-im-Boden-Klo und ohne Duschen wollten wir nicht übernachten. Zurück zum 2. Campingplatz, der definitiv Duschen hat und laut Reiseführer exquisit ist. Die Duschen hatten trotz eines riesigen Tanks kein Wasser und die Toilette war ebenfalls nur ein Loch im Boden. Nach dem ganzen hin und her sind wir zum gestrigen Campingplatz (Nr. 3) zurück. Hier wissen wir was wir haben.


    Zwei einsame Zelte standen schon aufgeschlagen. Wir haben sofort mit dem kochen angefangen. Es gibt Bratkartoffeln mit Krautsalat und dem restlichen Gehaktes von gestern, das wir mit dem guten Hela Ketchup erhitzt haben. Heute schmeckte Franky das Beef besser. Es roch wohl auch nicht mehr so streng. Ich halte mich draus, rieche immer noch nicht viel.



    Die Besitzer des einen Zeltes kamen zwischenzeitlich angefahren (auch mit einem Wagen von Roadtrip Uganda) und waren etwas neidisch auf unser Dachzelt. Die Leute mit dem anderen Zelt, was vom Wind auch schon leicht auf links gezogen war, kamen erst als es schon dunkel war und wir im Zelt lagen.




    Vorm Essen hatten wir immerhin das Zelt aufgeklappt und wieder gerichtet. Irgendwas war nicht richtig eingerastet. Nach ein wenig rumzerren, auf und zu klappen, passte es wieder halbwegs.


    Nach dem Essen stand duschen, abwaschen und Bett herrichten (Matratze ausklappen, Schlafsäcke rein) auf dem Programm. Gegen 19:30 Uhr haben wir uns ins sichere Zelt verzogen.


    gefahrene Kilometer: 117



    Lust auf mehr (Löwen)Fotos? Klick!




    LG
    Sandra

    Hättet ihr nicht das Auto während der Fahrt zum Aufladen nutzen können? Haben wir damals in Australien mit den Camper so gemacht.
    Das Warzenschwein ist ganz schön nah ran gekommen. :EEK:


    Wir haben auch während der Fahrt geladen. Das Panel lag immer auf dem Armaturenbrett. Bei dem ganzen Geschaukel mussten wir erfinderisch werden und haben das Kabel bzw. den Stecker mit Gummibändern befestigt, damit die Verbindung nicht abriss.
    Die Akkus waren aber schnell leer gesogen, weil wir unsere Handys zum tracken bzw. navigieren nutzten.
    Auf der Campsite konnten wir dann mal störungsfrei die Speicher auffüllen, weil es auch noch früh genug war.


    Wieder ein abenteuerlicher Tag.
    Ist Herr Warzenschein nicht eine Frau? Sieht aus, als hätte er/sie Zitzen...


    LG
    Katja

    Sch ... :ohje: Das muss ich auf unsere HP direkt ändern. Danke Katja!!!


    Ich finde das alles total spannend und lese sehr gerne mit.


    Was habt ihr eigentlich vorher an Impfungen gemacht? Was ist mit dem Wasser drüben? Essen (Salat etc.)?


    Hepatitis A und B (war noch gültig)
    Typhus (hatten wir bereits im Januar erneuern lassen)
    MMR, wegen Masern (ich war dagegen geimpft und Frank hatte als Kind Masern)
    Tollwut (hatten wir noch vom letzten Jahr)
    Cholera (dito)
    Meningokokken (mussten wir für diesen Urlaub haben)
    Gelbfieber (dito)


    Und dann haben wir noch Lariam als Malariaprophylaxe genommen.


    Zum kochen, Gemüse waschen, Zähneputzen haben wir immer das gekaufte Wasser genommen.
    Den Abwasch haben wir mit Leitungswasser gemacht.


    Die paar Male die wir uns bekochen ließen werden wir vermutlich Gemüse/Salat gegessen haben, was nicht mit "normalem" Trinkwasser gewaschen wurde. Bis auf eine Nacht, in der Frank einen leichten Anfall von Magenbeschwerden hatte, ist uns nichts passiert. An dem Abend zuvor wurden wir bekocht, hatten beide das gleiche Essen. Ich hatte keine Ausfallerscheinungen ;)


    LG
    Sandra


    Ich mein

    So, ein bisschen zusammengerückt: weiter geht's :gg:



    Donnerstag, 06. Juli 2017
    Fort Portal – Äquator – Queen Elisabeth Nationalpark



    Gegen 2 Uhr kam die Truppe Engländer vom Feiern nach Hause und ich konnte nicht mehr einschlafen. Frank schnorchelt vor sich hin. Irgendwo ist Musik zu hören.


    Meine Nase läuft, mir ist warm. Wenn man bedenkt wie frisch es Abends ist seit wir in Fort Portal sind, ist schwitzen ein gutes Zeichen, dass die Funktionswäsche und Schlafsäcke einen guten Dienst leisten.
    Kurz vor 7 Uhr waren wir dann beide wach. Anscheinend war ich doch noch eingeschlafen.



    Es fing wieder etwas an zu tröpfeln als ich mich waschen wollte. Also habe ich schnell unsere Sachen von der Wäscheleine gepflückt und ins Auto geworfen. Trocken ist anders.


    Alle anderen Gäste scheinen heute einen freien Tag zu haben. Nichts rührt sich wo gestern schlaftrunkene Menschen umher irrten.
    Wir haben unser Zelt zusammen geklappt und ich habe geschaut, dass wir unsere Abendessen bezahlen können. Für die beiden Dinner und 3 Bier wurden uns 50.000 UGX in Rechnung gestellt. 56.000 UGX gegeben. Das Bier kostete hier nur 4.000 UGX war aber auch nicht richtig durchgekühlt.


    Gestern bei der Aufräumaktion mussten wir unsere letzten Brotscheiben entsorgen, die fingen an grün zu werden. Frühstück fällt daher heute Morgen mangels Brot aus. Natürlich hätten wir auch im Hostel frühstücken können. Stattdessen werden wir uns jedoch irgendwo am Straßenrand versorgen.


    Zunächst haben wir an der Stanbic Bank gehalten. Am Flughafen hatte ich an deren ATM Geld bekommen und hier gelang es mir auch. 800.000 UGX reichen hoffentlich für den Rest des Urlaubs. Eine Ziehung von 1 Mio UGX wäre maximal möglich gewesen.


    Der Weg zum Dutchess Restaurant, das einen guten Bäcker haben soll (im Nachhinein können wir das bestätigen!!!) gestaltete sich aufgrund von Wirrungen bezüglich Einbahnstraßen oder nicht, etwas schwierig. Nach dem wir einmal im Quadrat gefahren sind, haben wir das eventuelle Einbahnstraßen Schild ignoriert und die Bäckerei gefunden. Die hatten, obwohl es inzwischen nach 8 Uhr war, noch kein frisches Brot, sondern Reste vom Vortag. Für ein Brot und eine Art Pizza Stange hat Frank je 4.500 UGX gezahlt.


    Maps.me hat uns dann mal wieder an der Nase herum geführt. So langsam sollten wir wissen, dass wir lieber auf Papierkarten anstatt der elektronischen Vertrauen sollten. Nun gut, die offroad Strecke war vielleicht nur 5 km lang. Danach hatten wir die richtige Teerstraße unter den Reifen. Ein paar Kinder waren happy uns zu sehen, so oft wird sich vielleicht kein Touri-Auto hierhin verirren.


    Die Straße Richtung Queen Elisabeth Nationalpark war gut zu befahren. Uns kamen einige Lkws entgegen und vor uns schlichen auch welche. Bergauf waren wir überlegen, in den Ortschaften waren sie schneller (wenn man sich nicht an die Geschwindigkeitsbegrenzungen hält). Es ist Wahnsinn wie schwer und voll manche Fahrzeuge beladen sind und was die Achsen und Federn halten müssen.


    Unmittelbar am Äquator zweigt die Straße zum Kongo ab. Eigentlich sollen Grenzregionen zum Kongo gemieden werden. Wobei die Besuche der Nationalparks unproblematisch sein sollen. Ein wenig ist mir dennoch mulmig.



    Vor uns hatten 2 Henkerfahrzeuge (diese kleinen weißen Busse mit dem blauen Streifen, die einen nötigen in den Graben zu springen) mit einer Schulklasse angehalten und den rechten Äquator-Marker in Beschlag genommen. Wir haben erst an dem linken Fotos gemacht und dann an dem rechten. Den Fahrer gestern aus dem Kibale Nationalpark haben wir wiedergetroffen. Er war so freundlich uns am Äquator zusammen zu fotografieren.





    Heute Morgen hatten wir unterwegs nur den Maismehlkrapfen den wir gestern gekauft hatten gegessen, an den wir uns plötzlich noch erinnert hatten. Daher haben wir unsere erste Äquator-Überquerung dafür genutzt zu brunchen. Freundlicherweise haben wir nicht direkt auf dem Äquator angehalten, um anderen nicht die Sicht und das Fotomotiv zu nehmen. Zum Brunch gab Bacon-Omelette. Ein paar Vorbeifahrende wollten spaßeshalber etwas abhaben.




    Kurz hinter dem Äquator liegt rechterhand der recht unspektakuläre Queens Pavillon. Hier geht es auch in den Queen Elisabeth Nationalpark. Laut dem Reiseführer kann man den Parkeintritt nur im Süden im Headquarter bezahlen. Wir versuchen unser Glück am Equator Gate und siehe da: es klappt. :!!


    Das Speichern des Eintritts auf der UWA Card (die es hier komischer Weise gab) gestaltet sich jedoch etwas schwierig. Für 3 Nächte im Park zahlen wir 240 USD plus 30.000 UGX für das Auto. Eigentlich wollte ich das Toilettenhäuschen aufsuchen, das war allerdings nicht betriebsbereit.



    Wir sind ein Stück vom Crater Rim Drive gefahren. Als die erste Tsetsefliege sich ins Auto verirrte haben wir schnell gehandelt. Wie wir die loswerden wissen wir inzwischen. Erledigt! Fenster zu! Von außen rieben sich die Biester in freudiger Erwartung schon die Hände ;;PiPpIla;; .
    Ihr könnt uns mal! ;:ba:;



    Kurze Anmerkung: Am nächsten Tag erfuhren wir, dass es den Tsetsefliegen zu verdanken ist, dass sich an dieser Stelle der Nationalpark befindet. Aufgrund der Biester waren die Menschen "geflüchtet". Daher ist es nun ein Park und kein Village.
    Haben die Biester doch tatsächlich einen positiven Nutzen.




    Der Blick in die grünen Vulkancrater war zwar schön. Wir konnten es jedoch nicht wagen die Fenster für ein Foto zu öffnen. An einer Gabelung sind wir linkerhand zum Main Gate abgebogen. Die Tsetsefliegen verschwanden. Uns kam ein Auto mit zwei Weißnasen entgegen, die auch nicht spannendes unterwegs gesehen hatten. Bereits am Main Gate funktionierte die tolle UWA Card nicht mehr. Wir haben Zettel bekommen. Warum nicht gleich so?!



    Eine der Quittungen sollte beim nächsten Ranger abgeben werden. Mit der Rangerin habe ich etwas rumgeflachst.




    Vor der Shell Tankstelle geht es rechts zum Visitor Center. Dort habe ich die Campsite für 2 Nächte (insgesamt 60.000 UGX) gebucht und für morgen früh Lion Tracking. 100 USD sind direkt beim UWA zu bezahlen. Die restlichen 20 USD morgen beim Guide. Treffpunkt ist um 6:30 Uhr an der Tankstelle.


    Die Campsite befindet sich am südlichen Ende der Peninsula. Auf der gegenüberliegenden Flußseite sind Elefanten und Hippos zu sehen.




    Wir haben uns auf dem riesigen Areal einen Stellplatz gesucht, das Zelt aufgebaut und in aller Ruhe mit der Zubereitung des Abendessen angefangen. Es gab Hamburger mit Krautsalat und Tomate. Mit uns kam ein Pärchen aus den Niederlanden an, die jedoch nur ihre Mittagspause dort verbracht und Holz eingeladen hatten. Zum Übernachten sind sie vermutlich zu einem der anderen beiden Campsites gefahren.



    Wir waren schon verhältnismäßig früh an der Campsite und haben die Sonne sowohl zum Strom tanken als auch zum trocknen der Wäsche genutzt.





    Während des Kochens kamen ein paar Einheimische vorbei, grüßten freundlich und wollten mit Essen.
    Herr Warzenschwein hatte sich auch für unser Essen interessiert, ist jedoch beim auslösen der Kamera vor Schreck hochgesprungen und hat die Flucht ergriffen.





    Mongoose und Waterbucks statteten uns auch einen Besuch ab.



    Franky mag das Beef nicht und meint es würde stinken . Ich merke davon nichts. Für irgendwas muss die Erkältung ja gut sein. Nach dem Essen noch schnell den Abwasch erledigt und etwas abgehangen.




    Gegen 19:30 Uhr kam der Platzwart und wir haben uns ins Registrierungsbuch eingetragen. Danach haben wir unser sicheres Dachzelt aufgesucht.


    Hyänen fingen an sich bemerkbar zu machen und Hippos grunzten.


    gefahrene Kilometer: 142



    Weitere Fotos wie immer hier.



    LG
    Sandra

    In Kenia hatte man sich geweigert etwas anzunehmen. Gehört wohl zum guten Ton, wobei alles andere, Foto knipsen etc. immer mit Hand auf halten verbunden war.

    Kein Grund eine neue zu kaufen. Was meinst Du wie viel Risse und Flicken meine hat. Ob sie dieses Jahr noch überlebt? :traen:


    Geweigert hat sich keiner das Geld / Trinkgeld anzunehmen. Ganz im Gegenteil: die "Radflicker", Tankstellenangestellte, aber auch Security Leute haben sich richtig gefreut.


    Richtig, kein Grund eine Neue zu kaufen. Hatte schließlich noch eine zweite lange Hose dabei. Ich war nur froh, dass sie nicht schon auf dem Hinflug den Riss bekommen hat.


    hattet Ihr dieses Tempo bei der Reiseplanung vorher so einkalkuliert?

    hattet Ihr Kühlmöglichkeiten dabei?

    ein Riss an dieser Stelle kann sehr apart sein - kein Grund die Hose zu entsorgen ;)


    Tempo? Du meinst die "Entschleunigung" :p Ja, dass hatten wir eingeplant. Im Februar waren wir auf Sri Lanka und durften dort schon lernen, dass man pro 30 km 1 Stunde Fahrtzeit einkalkulieren sollte. Uns war bewusst, dass Uganda ähnlich wird. Wobei ich für den langen Fahrtag vom Murchison Falls NP bis Fort Portal eine Zeit von 6 - 10 Stunden einkalkuliert hatte. Das wir trotz halbwegs guter Straßenverhältnisse dennoch eher an der oberen Range waren, hatte ich nicht erwartet.


    Wir sind vielleicht auch etwas zu langsam gewesen. Irgendwo standen mal Schilder, dass man nicht schneller als 80 fahren sollte und ich fand 50 schon grenzwertig. Dann halt die Tatsache, dass wir nicht der Hauptstraße von Hoima nach Fortal gefolgt sind, sondern zunächst von unserer Navi App über diesen Feldweg gelotst wurden ...


    Einfach blind will man auch nicht überall vorbei rasen ... daher braucht es halt seine Zeit.


    Wir hatten zwar eine Kühlbox beim Auto mit dabei, allerdings keine Kühlmagazine. Ob es irgendwo Eis gegeben hätte wissen wir nicht.


    Wir haben das tiefgekühlte Gehaktes dann am nächsten Abend zubereitet. Da war es dann auch aufgetaut.


    Von Entsorgen war keine Rede :neinnein: . Ich hatte sie sogar abends noch etwas ausgewaschen.



    Ich bin auch noch aufgesprungen.

    Wenn, dann auch nur so wie ihr. Privater Fahrer, der einen permanent auf Schritt und Tritt begleitet? Nö. Und Gruppenreisen sind auch kein Thema.


    Freut mich, dass du auch noch mit aufgesprungen bist :!!


    Für uns war es genau die richtige Wahl so zu reisen!!! Klare Empfehlung!!!


    LG
    Sandra

    Mittwoch, 05. Juli 2017
    Fort Portal – Kibale Nationalpark – Fort Portal



    Nachts sind wir aufgrund der Schräglage immer weiter nach unten gerutscht. Natürlich nur im Schlafsack.
    Kurz vor 6 Uhr fing es an zu regnen. Frank ist raus das Handtuch von der Wäscheleine holen und hat dies direkt für einen Toilettengang genutzt. Weiterschlafen ging nicht. Gegen 7 Uhr haben wir uns fertig gemacht.


    Zum Frühstück gab es die gestern gekauften Stütchen mit Marmelade. In der Küche, die kaum als solche bezeichnet werden kann, habe ich unser Geschirr gespült. Man hätte auch im Hostel Frühstück bestellen können.


    Gegen 8:30 Uhr sind wir in den Kibale Nationalpark gestartet. Für die 30 km auf einer frisch fertig gestellten Teerstraße haben wir Dank Speed Humbs und Ortschaften dennoch eine Stunde benötigt.



    Vor unserem Urlaub wusste ich gar nicht, dass in Uganda Tee produziert wird.




    Rudolph im Anflug, fehlt nur der Schlitten vom Weihnachtsmann ... :weih1;


    Am Kanyanchu Gate fragte man uns, während Frank sich ins Register eintrug, was wir im Park machen möchten: Schimpansen gucken. Morning oder Afternoon Tour? Weder noch: mid-morning. Ich bin mir sicher, dass sie davon heute das erste Mal gehört haben.



    An der Registration war man genauso “verwirrt”. Man würde sich aber um einen Guide kümmern. Es könnte allerdings eine Stunde dauern. Wir haben unsere Stühle ausgepackt und es uns gemütlich gemacht. Schwupp stand der Guide auch schon vor uns. Wir können uns registrieren und dann los. Okay. Alles geschnappt, hoch zur Registrierung, und während ich uns eintrug war Frank schon mit dem Guide verschwunden.


    Irgendwas war mit unserem Reifen nicht in Ordnung. Lenkrad gerade gestellt. Die Beiden kasperten immer noch rum. Frank winkte mich heran. Der Reifen ist platt und muss gewechselt werden. Wie jetzt? Helfende Hände waren schnell zur Stelle. Unser Jacker war zu hoch. Der Typ mit dem Nachbarauto half aus. Auch seine Verlängerungsstange war besser als unsere. Reserverad runter, ebenso das kaputte Rad. Reserverad drauf, kaputtes in den Kofferraum. Das fand der Guide nicht gut, bei den Humps könnte es die Scheibe zerschlagen. Also kaputtes Rad draußen angeschnallt. Fertig! Um den Reifen müssen wir uns später kümmern. Jetzt wollen wir Schimpansen sehen! ;;PiPpIla;;



    Dem Helfer haben wir 20.000 UGX gegeben. Kleiner hatten wir es nicht.



    Nun könnten wir endlich starten. Dazu musste allerdings Platz für den Guide Robert gemacht werden. Kurzerhand wurde alles Überflüssige (die Schlafsäcke und Kissen von Roadtrip Uganda) in den Kofferraum geworfen, die Koffer übereinander gestapelt und los ging‘s. Wir sind wieder aus dem Park raus und an einer anderen Stelle wieder rein. Landcy abgestellt, kurzes Briefing und Abmarsch. Die Wege werden teilweise gewartet, teilweise sind wir durchs Gestrüpp.


    Über Handy wurde Kontakt aufgenommen und wir stießen auf eine andere Menschengruppe und konnten zwei oder drei Schimpansen in den Baumwipfeln ausmachen, die dort STßen und fraßen. Super! Dafür haben wir jetzt 150 USD pP gezahlt?




    Nach vielleicht 10 Minuten zogen wir weiter und kamen bei einem Volksauflauf aus (ob das die Morgentour war?) und einem Schimpansen-Alpha-Männchen, der sich mitten auf dem Weg in Pose setzte. Wir versuchten ein paar gute Fotos zu schießen, was mit Menschen, Blättern , dünnen Bäumchen nicht einfach war. Zwischendurch ließ er einen Fahren und zeigte uns deutlich mit seiner Fingerpose was er von dem ganzen Wirbel um seine Person hielt.








    Wir waren vielleicht eine halbe Stunde bei dem Alpha-Schimpansen und sind dann den Rückweg angetreten. Unserem Guide haben wir 5 USD Tip gegeben. Immer schwierig zu sagen was angemessen ist. Am Visitor Center haben wir Robert abgesetzt und versucht Roadtrip Uganda anzurufen. Ohne Netz ein hilfloses Unterfangen. :nw:



    Wir haben noch kurz mit dem Guide vom Nachbarauto gesprochen. Er sagte, dass er uns gestern schon gesehen hätte zwischen Murchison Falls Nationalpark und Hoima. Gut möglich. Er hat die gleiche Reiseroute. Also sehen wir uns bestimmt wieder. ;ws108;


    Auf dem Rückweg nach Fort Portal haben wir kurz Affen bei der Fellpflege beobachtet und dann unterwegs in einem Western Dorf angehalten und Frank hat Kartoffeln 2.000 UGX, Tomaten 1.000 UGX, 3 Eier Stück 500 UGX und eine kleine Cola für 1.500 UGX eingekauft. Während ich mich der festen Schuhe entledigte, haben mich ein paar Kinder begutachtet. „Muzungu“ zu betrachten war wohl spannend. Beim Metzger hing eine Ziege und wartete auf Käufer.



    Fellpflege



    Muzungu beim Gemüse-Einkauf




    Ziege zum Abendessen?



    MTN ;)



    Beim Eierkauf hatte man ihn extra darauf hingewiesen, dass die Eier roh sind. Ja klar, was sonst?
    Da wir eh schon alle Aufmerksamkeit auf uns ziehen, haben wir am Straßenrand Lunch gehalten. Es gab die restlichen Nudeln von vorgestern, Tomaten und guten *Hela Curry Gewürz Ketchup*.
    In einem anderen Dorf hat Frank 2-3Monate alte Eier gekauft. Erst im Nachhinein ist ihm der Gedanke gekommen, ob die vielleicht gekocht sein könnten???





    Wasserbrunnen




    Inzwischen hatten wir Netz. Die MTN Karte wollte uns jedoch nicht telefonieren lassen, obwohl wir 20 Freiminuten hatten. Mit dem anderen Handy und der anderen SIM Card ging es dann. Bram erklärte, das wir Reifenschäden selber bezahlen müssen. Es sollte 10.000 UGX kosten. Okay aber ob wir tatsächlich den schleichenden Plattfuß zu Verschulden haben? :pipa::nw:


    In Fort Portal sind wir zunächst die Shell angesteuert, die konnten nur tanken 63 Liter für 208.000 UGX 210.000 gegeben.
    Reifen flicken kann nur die Total, die auf der selben Straße liegt. Das hatten uns die Jungs im Park auch erzählt.
    Dort wurde uns direkt geholfen. 4 Männer nahmen sich unserer Sache an.
    1. Reifen aufpumpen.
    2. mit Seifenlaugenwasser nach Luftblasen gucken.
    3. Nägel ziehen.
    4. Löcher pfeilen.
    5. das Stopfgummi reindrücken.
    6. Gummis mit Klinge abschneiden.
    7. Neue Luft rein.
    8. Mit Seifenlaugenwasser gucken ob nichts mehr blubbert.
    9. Fertig! :clab:


    10.000 UGX hätte es kosten sollen. Wir haben 20.000 gegeben. Das Extra Geld hat der „Chef“ direkt mit den anderen geteilt.


    Vor unserem Urlaub überlegte Frank, ob er ein *Reifenreparatur-Set* für uns kaufen soll. Tat es allerdings nicht. Bei dem günstigen Preis den wir in Uganda fürs machen lassen gezahlt haben, eine gute Entscheidung das Set nicht zu kaufen. Für andere Urlaube jedoch eine Überlegung wert.



    An der Supermarktstraße hat Franky nacheinander diverse Supermärkte abgeklappert. Während ich mich mit dem Parkgebühren-Eintreiber auseinandersetzen musste. Vermutlich hat er mich übers Ohr gehauen. Ich hoffe nur, dass wir tatsächlich kein Knöllchen bekommen. Auf dem Zettel stand, dass er das Geld nicht annehmen darf, obwohl auch nirgends stand wo man hätte zahlen sollen. Anstatt der aufgedruckten 300 UGX hat er 1000 UGX haben wollen. Auf 10.000 UGX konnte oder wollte er nur 8.000 UGX rausgeben. Inzwischen war Frank aus dem ersten Laden mit zwei 5 Liter Flaschen Wasser a 5000 UGX, Kekse/Gebäck für 10.000 UGX und Eis für 3.000 UGX zurück. Da wir nun schon Parkgebühr gezahlt haben, sind wir im Auto sitzen geblieben und haben in aller Ruhe das Eis gelöffelt. Danach ist Frank los nach Fleisch gucken. Er kam mit gefrorenem Bacon für 11.000 UGX zurück. Tiefgefrorenes Rindergehacktes gibt's dort auch. Also ist er wieder los. 1 kg kostet 13.000 UGX.
    In der Zwischenzeit habe ich mich noch mal mit dem Gebühreneintreiber auseinandergesetzt und immerhin 1.000 UGX zurückbekommen.



    Der Markt für Matratzen (aber auch Bettgestellen aus Holz und Sofas) boomt.




    Bis zum YES Hostel war es nicht mehr weit. Dort müssten wir erstmal das Chaos in unserem Auto beseitigen. Ein paar Kleidungsstücke habe ich durchgewaschen. Meine Hose wird den Rückweg nach Deutschland nicht mehr mit antreten. Der Hosenboden ist durchgescheuert, ein kleiner Riss ist unterhalb der Gesäßtasche.


    Heute Morgen hatten wir uns schon unser Dinner ausgesucht. Aus den vereinbarten 18 Uhr wurde 19 Uhr. Wir haben es sogar noch geschafft zu duschen. Allerdings nur kalt.


    Für Franky gab es Chicken mit Pommes und Salat. Für mich Spaghetti Bolognese. Meine Portion war reichlich. Gestern hatte man sich bei mir entschuldigt, weil ich nicht mehr so viel Reis bekommen hatte, dabei war die Portion ausreichend gewesen. Heute hatte man es mehr als gut mit mir gemeint. Franky musste die Reste essen, weil ich die Tupperdose nicht rausholen wollte.


    Zum zweiten Mal heute Abend setze Regen ein. Vielleicht wird die Wäsche noch etwas sauberer.


    Kurz nach dem Essen sind wir in unser Dachzelt geklettert. Ein ereignisreicher, aber schöner Tag geht zu Ende.
    Es ist kalt. Die Funktionsunterwäsche macht sich bezahlt.


    gefahrene Kilometer: 86


    Weitere Fotos sind wie immer hier.


    LG
    Sandra

    Sodele, alles nachgelesen ;;NiCKi;: lesen macht Spass - selber machen, never ever :gg:
    Ich wundere mich, dass sich der Zeltaufbau noch nicht verabschiedet hat :nw:
    Ist kriminalität ein Thema dort, wenn die Reichen Ausländer unterwegs sind?


    Liest sich auf jeden Fall spannend und ich freue mich auf mehr :!!


    Wir haben auch damit gerechnet, dass es irgendwann mal "rums" macht und das Zelt hinter uns auf der Straße liegt. Wir haben aber auch nach diesem Tag ständig die Muttern nachgezogen, manchmal mehrmals täglich. Allerdings ohne Werkzeug etwas müßig, weil man sie nicht wirlich sehr fest gedreht bekommt.



    Vorm Urlaub hatte ich telefonischen Kontakt zu jemandem, der mit seiner Frau und einem Privatguide letztes Jahr in Uganda war. Er hatte mir schon etwas Angst gemacht. Auf keinen Fall hätte er das alleine gemacht. Selbst die Einheimischen haben nie viel Geld bei sich, sondern nutzen dieses Mobile Money über MTN oder Airtel und schicken sich das Geld woanders hin, um es dort dann abzuheben. Außerdem wüsste man als Touri auch nicht welche Straßen sicher sind und welche nicht und so ein Guide weiß das ...


    Ein paar Tage vorm Urlaubsstart war das eher kontraproduktiv. Wir hatten einiges an Bargeld mit dabei. Hauptsächlich USD, weil es neben UGX (Uganda Shilling) eine gängige Touri-Währung ist. Für Nationalparkgebühren, dem Leihwagen, manchen Unterkünften, Ausflügen, werden die Preise hauptsächlich in USD ausgewiesen. Es wird zwar auch immer ein Wechselkurs zu UGX angeboten, was aber keinen Sinn macht (ungünstig).
    Wir hatten auch noch mit eingeplant, dass wir Frühstück und Dinner immer auf der Campsite in Anspruch nehmen bzw. in einem Restaurant. Allerdings haben wir das Frühstück immer selber zubereitet, Lunch sowieso und Dinner auch die hälfte der Zeit. Daher haben wir Unmengen an USD wieder mit zurück gebracht.


    Bei der Menge an Bargeld fragt man sich schon, was passiert, wenn man überfallen wird. Das Geld war an verschiedenen Stellen deponiert. Nur das was wir am Tag brauchen war im normalen Portemonnaie.


    Wir haben uns, vielleicht bis auf eine Situation, nie unsicher gefühlt. Die Leute waren durchweg freundlich. Auch wenn mal "give me money-Gesten" kamen, die wir ignorierten, waren die Leute nie unfreundlich oder aufdringlich (außer 1x). Ich hoffe, dass sich diese Lage in Uganda nicht ändern wird und es ein sicheres Reiseziel bleibt. Uganda hat es verdient, das mehr Touris dorthin reisen.


    LG
    Sandra

    Gestern habe ich doch glatt den Link für die Fotos vergessen, daher "Nachtrag".



    Wenn Ulrich gut geschlafen hat und hoffentlich nun auch ausgeschlafen ist, geht es weiter ;)



    Dienstag, 04. Juli 2017
    Murchison Falls – Fort Portal



    Es ist stürmisch, hoffentlich hat Frank die Handbremse feste angezogen, sonst sind wir weg... ;:;Wr;;
    Ansonsten habe ich diese Nacht mal richtig gut geschlafen. Wir hatten die Matratze wieder ausgeklappt und die Matratzen, die fürs kleine Zelt gedacht sind drauf gelegt. So ließ es sich endlich gut schlafen.


    Es war noch dunkel als wir wach wurden. Der Security Mann STß am Feuer. Wir haben uns gewaschen, das Zelt eingeklappt und dann Eier auf Toast gebraten. Der Security Mann brachte uns noch unsere Quittung, wir gaben ihm 2 USD.


    Um 7:45 Uhr STßen wir im Auto. Heute habe ich meine ersten Fahrversuche unternommen. Nach 50 km waren die dann schon zu Ende. Zu Beginn war auf der Piste nichts los, alles war trocken. In Wanseko wurde es dann lebendiger, einige Male kam anstatt winken „give me money“, bzw. entsprechender Fingerzeig. Nicht mit uns :neinnein:


    Die Henker Maffia (so haben wir die kleinen Busse getauft, die wie der Henker fahren - so einen Henkerbus seht ihr vor uns auf der Fähre stehen - Foto von gestern) versuchte ein ums andere Mal uns von der Straße zu drängen. Dabei wäre es doch wirklich einfacher, wenn beide etwas die Geschwindigkeit drosseln und zur Seite fahren und nicht einer dazu beinah genötigt wird in den Graben zu hüpfen. Wir kennen nun aber den Trick: Blinker setzen und die Spur halten. Wie viele Verkehrstote gibt es hier? :nw:



    Als der Schlamm kam ist Franky dann weiter gefahren. Erst dachte ich noch, dass ich vielleicht ein zu großer Schisser bin, aber als vom Fahrersitz ein “scheiße” kam und wir leicht quer zur Fahrbahn standen, war ich heil froh nicht am Steuer zu sitzen.




    Ohne Probleme konnten wir weiter fahren, es musste noch niemals Allrad dazu geschaltet werden. Danach kam noch ein bisschen Matsch, der dann während der Fahrt auf die Windschutzscheibe tropfte. Und ich dachte schon uns würden Affen mit Matsch bewerfen.




    In einem Dorf hatte Frank 2 Rolex für 3.000 UGX gekauft und 5 Brötchen für 1.000 UGX. Die Rolex (ein gewraptes Omelette) waren noch feuerheiß.



    Franky am Rolex-Chapati-Stand







    In den gelben Kanistern wird Wasser transportiert. Wobei ich hier den Brunnen/die Pumpe nicht erkennen kann.
    P. S.: Man beachte das gelbe Schild "MTN" ;)



    Kurz vor Hoima hatten wir endlich Teer unter den Rädern von Landcy. Die Freude war nur von kurzer Dauer. Maps.me schickte uns noch vor Hoima wieder runter und ab durch die Wohnsiedlung. Etwas komisch kam mir das ja schon vor. Das kann doch nicht die Hauptstraße von Hoima nach Fort Portal sein???
    Aber wenn das Handy das sagt... Zu dem Zeitpunkt war es schon 12:15 Uhr und wir hatten gerade mal ein Drittel der Strecke geschafft. Die Strecke hatte es in sich. War total schmal. Sehr mit Löchern gespickt. Irgendwann machte es kleung und die Metallschelle, die das Dachzelt am Gepäckträger hält war nicht mehr da. Glücklicherweise hatte sie sich am Schiebedach festgehalten, aber die Mutter war weg... Später hat dann noch mal irgendwas gekracht und ein Plastikteil flog mir um die Ohren. Keine Ahnung wo es her kam...


    In irgendeiner Ortschaft sind wir dann steil runter auf eine Straße abgebogen, die schön breit war und im Bau ist. Hm.... Uns kam die Erkenntnis, dass das wohl die offizielle Straße ist, die von Hoima nach Fort Portal führt. Ein Blick auf unsere *Landkarte Uganda* bestätigte dies … Wir sind Helden! :ohje:


    Die Straße war under constructIon und vermutlich an ein paar Stellen verbreitert worden. In manchen Western Style Dörfern mussten sogar Häuser der neuen verbreiterten Straße weichen.






    Mal war der rote Boden gut und mal weniger gut zu befahren. Der Weg zog sich. Die letzten ca. 70 km bin ich dann noch gefahren. Ich konnte Franks Fahrstil nicht mehr ertragen. Gefühlt hat er jedes Schlagloch mitgenommen, natürlich nur um mich zu ärgern. :wut1: Naja, nach wenigen Kilometern war klar, dass er mich nicht ärgern wollte.
    Schließlich muss man sich nicht nur auf Schlaglöcher, sondern auf Fußgänger, Radfahrer, Mopedfahrer, auf der eigenen, aber auch der gegenüberliegenden Straßenseite , dem Gegenverkehr, dem Verkehr von hinten der einen überholen will konzentrieren. Und dann muß man noch winken ;ws108; . Und wenn man das alles beachtet, kann man schon mal Schlaglöcher übersehen. Außerdem wollen wir ja auch vorwärts kommen. Ich glaube auch, dass man auf dem Beifahrersitz die Schlaglöcher stärker spürt als auf dem Fahrersitz.


    Einige Kilometer später hatten wir die große “Autobahn" erreicht. Auch hier: Baustelle.
    Der vorhandene Teer weggefräst, neuer Schotter aufgetragen, die Bäume am Straßenrand grau anstatt rot.
    Plötzlich ein Knall, Frank schreit Aua, wir wurden getroffen :peng1: . Also Landcy wurde getroffen. Heini wurde nur knapp verfehlt. Die Scheibe hat einen dritten Steinschlag. Für die anderen beiden waren wir nicht verantwortlich.


    Wieder einige Kilometer später: Endlich richtiger Teer. Wir schaffen 80 kmh. In Dörfern gehen wir auf 40 kmh runter. Die Speed Humbs nerven. Der Straßenbelag ist eh ständig schlecht, warum dann noch die Drempels?


    Gegen 18:15 Uhr waren wir endlich am Ziel. Im Dorf bin ich doch tatsächlich falsch rum in eine Einbahnstraße gefahren. Dass es hier so etwas überhaupt gibt?!?!?!


    Wir übernachten mit jede Menge jungem Gemüse beim YES Hostel. Die Nacht kostet 12.000 UGX pp. Zum Abendessen lassen wir uns bekochen. Bis es serviert wurde dauerte es ewig. Franky hatte Beef Curry in mild mit Sweet Potatoes. Für mich gab es Gemüse Curry nur noch mit Reis. Sweet Potatoes waren aus. Das Gemüsecurry war etwas scharf, für mich aber zum Glück noch essbar.
    Vorher hatten wir natürlich das Zelt etc. aufgebaut und uns geduscht.



    Schattig ist es. Die Funktionsunterwäsche wird heute zum Einsatz kommen.
    Gegen 21 Uhr sind wir ins Zelt gekrochen. Heute schlafen wir anders herum (Füße am Kopfende oder umgekehrt), weil wir abschüssig stehen und sonst das Blut in den Kopf steigen würde.


    gefahrene km: ca. 320 in 10 Stunden plus ca. 30 Minuten Pause


    Weitere Fotos findet ihr hier.


    LG
    Sandra

    Wann bist du denn in Uganda gewesen?
    Nicht in Uganda, sondern in Ruanda.
    1991 - Burundi, Ruanda, Tansania, Kenia

    :ohje: Wer lesen kann .... sorry, Toni.


    Wie viel sich wohl in dem Vierteljahrhundert verändert hat? Die Straßen sind zumindest in Uganda, immer noch überwiegend rot und nicht geteert. Vermutlich gibt es nun mehr Brunnen als damals. Und Strom gibt es zumindest tagsüber mittels Solarpanels und abends über Generatoren (natürlich nicht in jedem normalen Haus). Sachen (Wasser und Strom) die für uns selbstverständlich sind, sind hier kostbar. Das schärft das Bewusstsein und lässt uns zumindest für eine Weile darüber nachdenken wie verschwenderisch wir damit umgehen.



    Interessant, dass du das sagst. Ausgerechnet von Lariam haben mir mein Arzt und Leute, die es schon genommen haben, abgeraten. Dabei wären die Nebenwirkungen noch viel schlimmer. :nw: Für mich wäre es nach der Malarone-Erfahrung vielleicht einen Versuch wert.

    Leider nicht, da ich im Moment nicht so viel Zeit habe für RBs. Bin froh, dass ich am Freitag die Zeit hatte, alles zu lesen. Vielen Dank noch mal! :wink4:


    Unsere Ärztin hatte uns die Wahl gelassen. Wir haben uns dann, weil es bedeutend günstiger ist, für Lariam entschieden. Mit der Ärztin hatten wir besprochen, dass wir, falls wir nach der ersten oder zweiten Tablette irgendwelche Nebenwirkungen verspüren, immer noch auf Malarone wechseln können. (Lariam wird nur wöchentlich genommen, die erste Tablette zwei Wochen vor Einreise ins Malariagebiet).


    Ich hatte letztes Jahr eine innere Unruhe (was aber auch an Überlegungen mich beruflich etwas zu verändern gelegen haben kann, oder daran, dass ich nicht so genau wusste, was bei einer Hummeldumm-Tour und Busch-Toiletten auf mich zu kommt) und in manchen Nächten lebendige Träume (im Okavango-Delta träumte ich, dass ein schwarzer Mann durch unsere Cabin und ums Bett laufen würde - das war aber schon der schlimmste Traum). Etwas nervös war ich diesmal auch, würde das aber eher auf normales Reisefieber schieben. Besondere Träume waren Fehlanzeige, oder ich erinnere mich einfach nicht daran.


    Wenn Malarone dir nicht so gut bekommen ist, probiere es einfach mit Lariam aus. Falls du nach den ersten Tabletten noch schlimmere Nebenwirkungen haben solltest kannst du immer noch abbrechen.


    Herzlichen Dank fürs RB lesen :gg:


    LG
    Sandra