Mehrtagestour im Südwesten?

  • Hallo allerseits,


    ich bin neu hier und habe mich angemeldet, weil ich mir qualifizierte Unterstützung für die Planung einer Tour erhoffe.


    Über die Jahreswende wollen wir (3 Mann) für zwei Wochen in die USA reisen. Dabei wollen wir einen Freund in Nevada besuchen, aber auch eine 4-5tägige Wanderung mit Zelt im Westen/Südwesten (Kalifornien, Arizona, Utah etc.) unternehmen. Wir haben zwar alle solide Trekkingerfahrung und in den USA waren wir auch schon, nur kombiniert haben wir diese Dinge noch nicht.
    Auch wenn hier eher Tagestouren abgehandelt werden, würde mich interessieren, ob vielleicht jemand einen oder auch mehrere Tipps für eine solche Tour hat.


    Ich habe nun schon einige nette Seiten im Netz recherchiert, aber meist fehlen Hinweise zur Machbarkeit im Dezember/Januar. Mit etwas Schnee und auch nächtlichen Minusgraden haben wir kein Problem, können aber auch gut darauf verzichten. Auf spezielle Winterausrüstung (Schneeschuhe etc.) wollen wir hingegen verzichten.
    Es kann auch gerne etwas fordernder sein.


    Also, für Hinweise, Anregungen , Tipps und sonstige Inspirationen wäre ich wirklich dankbar.


    Einen schönen Abend noch!


    BigKahuna

  • Hallo!


    Erst einmal ein herzliches Willkommen!


    Deine Frage ist ganz einfach kaum zu beantworten, da sich die klimatischen Gegebenheiten in den genannten Staaten extrem unterscheiden.


    California hat bekanntlich alles von Meereshöhe bis zum Hochgebirge über 4.000 Meter, Utah liegt durchschnittlich ca. 1.500 Meter hoch und Arizona zur Hälfte auch. Die andere Hälfte zwischen 600 und 800 Meter.


    In Arizona/Utah können zur genannten Jahreszeit es des Nachts und im entsprechenden Gebiet auch schon mal weit unter - 20° Celsius sein. Es kann heftige Schneestürme geben. Klar, alles kann, aber wer weiss das schon vorweg? (Auch im Sommer kann es in der Wüste des Nachts gelegentlich Frost haben)


    Je nach Höhenlage können durchaus weit mehr als 1 Meter Schnee liegen, ohne dass man schon in extremen Höhenlagen wäre. Andererseits sind die Tage möglicherweise frühlingshaft warm. Nur als Beispiel: Moab, Utah: Wüste, sehr viel Sonne, Trockenheit: Dort sind im letzten Winter 2 Einheimische im Schnee erfroren, weil sie abends nicht mehr rechtzeitig rauskamen.


    Also generell mit wesentlich stärkeren Wetterschwankungen rechnen, als wir es hier aus Europa gewohnt sind! Die nötige Ausrüstung dabei haben, um auch etwas Extremes abwettern zu können. (gilt für Sommer und Winter!)


    Wenn ich da etwas vorhätte, würde ich mich auf den Süden Arizonas konzentrieren. Leider habe ich persönlich dort nicht genug Erfahrung, um Details vorzuschlagen.


    Gruss


    Rolf

  • Vielen Dank schon mal für Eure schnellen Antworten :!!


    Vielleicht konkretisiere ich meine Vortsellungen mal noch etwas:


    Dass ich mehrere Bundesstaaten genannt habe, soll nur zeigen, dass wir einigermaßen flexibel sind. Natürlich ist mir klar, dass es bessere Jahreszeiten gibt, um eine solche Wanderung durchzuführen. Deshalb habe ich ja auch die Einschränkung bezüglich der Winterausrüstung gemacht. Alles was zusätzliche technische Winterausrüstung (Skier, Schneeschuhe, Schaufel, Steigeisen etc.) voraussetzt, kommt nicht in Frage. Ein paar Grödel wären noch ok. Warme Schlafsäcke und ein stabiles Zelt sowie die entsprechende Erfahrung im Umgang damit sind vorhanden.


    Ich habe nur die Hoffnung, dass gerade in den wärmeren Regionen die Bedingungen akzeptabel sein könnten. So wird hier z.B. darauf verwiesen, dass von den Temperaturen her das Death Valley gerade im Winter gut zu bereisen sei. Entsprechende Trails werden hier aufgezeigt. Gibt es Vergleichbares in anderen Gegenden? Leider schweigen sich die meisten Seiten über die beste Reisezeit bzw. Machbarkeit der Trails im Januar/Februar aus.

    Manchmal kann man aus den Öffnungszeiten der Visitor Center schließen, wann die Wege "geschlossen" sind. Das funktioniert aber nur gelegentlich und selbst dann ist es ja nur eine Vermutung :nw:

  • Hi =)


    auch von mir ein herzliches Willkommen im Forum.


    Vorneweg: Auch mir mangelt es hinsichtlich dieser Jahreszeit an Erfahrung.


    Was meinst Du mit Vergleichbaren in anderen Gegenden?


    Der Süden von Arizona und Kalifornien, dürften Deinen Interessen - wenn es der Südwesten sein soll - weitgehendst entsprechend. Für Bryce etc. sind die Bedingungen da nicht so optimal ;)


    Nicht umsonst tummeln sich die Snowbirds alle z.B. in der Ecke von Phoenix. Die ist übrigens sehr, sehr sehenswert :!!

  • Zitat

    Original von BigKahuna
    Ich habe nur die Hoffnung, dass gerade in den wärmeren Regionen die Bedingungen akzeptabel sein könnten. So wird hier z.B. darauf verwiesen, dass von den Temperaturen her das Death Valley gerade im Winter gut zu bereisen sei. Entsprechende Trails werden hier aufgezeigt. Gibt es Vergleichbares in anderen Gegenden?


    Death Valley spielt sicherlich vom Klima her eine Sonderrolle. Es geht ja auch bis unter Meereshöhe hinunter. Etwas Vergleichbares ist mir ehrlich gesagt in den USA nicht bekannt. Aber auch da gehts im Januar gut mal unter den Nullpunkt (Tabelle - vielleicht hilf die ein bischen)


    Ein Problem der trockenen Gebiete ist halt die starke nächtliche Auskühlung durch die fehlenden Wolkenbedeckung.


    Gruss


    Rolf

  • Zitat

    Original von BigKahuna
    Heißt stark verkürzt ausgedrückt, dass man in den fraglichen Gebieten um diese Jahreszeit nur im Death Valley ohne Winterausrüstung wandern kann :(


    Sagen wir mal so - entlang der Pazifikküste Californias wirds gehen, aber ob das was zum Wandern ist? Im Zweifelsfall eher nein. Im Silicon Valley braucht man im Winter meist nur eine Strickjacke.


    Ansonsten muss man im Landesinneren sicher überall mit niedrigen Nachttemperaturen rechnen, wenn man draussen ausserhalb der Städte ist. Wie schon erwähnt: Je klarer der Nachthimmel, desto stärker fallen die Temperaturen ab.


    Es ist nicht ungewöhnlich, dass es im Sommer tagsüber 40°C hat und Nachts um den Gefrierpunkt. Im Winter mit entsprechender Verschiebung nach Minus. Klar kann man das aushalten und damit umgehen - mann muss sich halt drauf einstellen.


    In Utah hatten wir schon des Öfteren im September nachts zwischen -5 und -10°C. Bei minus 5-6 durfte ich mal in Jeans und kurzärmeligen Tshirt in Torrey tanken. :EEK: Kein wirklicher Spass!


    Gruss


    Rolf

  • North Rim im Winter geschlossen, da meterhoher Schnee. South Rim liegt auch schon auf 2.100 Meter. KLar, unten im Canyon ists mollig warm. Das wäre natürlich eine Alternative. Höhenunterschied ca. 1.600 Meter. Problem ist ggf. Wasser.


    Vorsicht - Campstellen müssen vorausreserviert werden.


    Gruss


    Rolf

  • Hallo BigKahuna,
    ich bin mir auch nicht so ganz sicher, worauf du hinaus willst. ?( Wenn es dir darum geht, im Winter frostlose Gegenden zu erkunden, dann solltest du dich an der Südgrenze der USA orientieren.


    Beispielsweise kommen die Organ Pipe Kakteen nur dort vor, wo keine Minusgrade herrschen. Auch die Saguaros können nur knappe Minusgrade ab. Das als Anhaltspunkte dafür, wo ihr euch nicht den Allerwertesten abfrieren wird, geschweige denn, Schneeschuhe brauchen werdet. =)

  • Wie wäre es mit dem Arizona Trail? Die südlichen Abschnitte und auch der Teil um Phoenix sollten im Winter gut zu machen sein. Zumidest wir Winter auf der verlnkten Seite für diese Bereiche als bevorzugte Zeit genannt. Natürlich kann es auch in den Bergen dort schneien aber davor seid ihr natürlich nirgendwo gefeit.


    Ich könnte mir vorstellen, dass auch die Gegend um Page geeignet ist. Vielleicht kann ja jemand etwas dazu sagen, ob der Pariah Canyon im Winter begehbar ist.


    Wenn ich Dich richtig verstanden habe ist ja Kälte nicht Euer Problem sondern nur hoher Schnee und Eis. Insofern könnte ich mir durchaus vorstellen, dass es zum Beispiel rund um Moab (incl. Needles District) interessante Touren gäbe. Ihr müsstet dann halt zeitlich etwas flexibler sein.


    Auf der sichereren Seite wärt Ihr aber wohl im südlichen Arizona.

  • Vielen Dank für die Antworten! Auch wenn jetzt kein "mundgerechter" Tourenvorschlag dabei ist, was ich auch nicht erwarte, kristallisiert sich doch heraus, dass ich meine Recherchen vor allem auf den Süden Arizonas konzentrieren sollte. Das ist doch schon mal ein Anfang ;)


    Wie gesagt, Kälte bis ca. -15°C ist nicht unser Problem. Lediglich zusätzliches Equipment für spezielle Wintertouren sollte nicht erforderlich sein, weil dies den organisatorischen Aufwand deutlich erhöht, was zur Dauer der Tour in keinem Verhältnis steht.


    Vielleicht könnte man mein Anliegen auch nochmal von einer anderen Seite betrachten. Eventuell hat ja jemand einen Tourenvorschlag für die Dauer von 4-5 Tagen, unabhängig davon, ob er im Januar durchführbar ist. Ich könnte dann recherchieren, wie es mit der Machbarkeit aussieht. Wie ich schon erwähnte, behandeln die meisten Tourenberichte Tageswanderungen. Mangels Ortskenntnis ist es mir aber nicht ohne Weiteres möglich, diese zu SINNVOLLEN Mehrtagestouren zu kombinieren. Bisher erscheint mir eine Wanderung im Bereich des Tonto-Trails/Grand Canyon recht vielversprechend:

    Zitat

    One of the best is the Tonto Trail, which runs roughly parallel to the Colorado River on the Canyon's south side. It intersects all the north-south trails on the South Rim, enabling you to plan a trip of virtually any length.

    Quelle


    Zum Thema Paria Canyon bzw. Buckskin Gulch im Winter habe ich das gefunden.Da steht u.a.

    Zitat

    Hundreds of people do this canyon every winter ...


    Vielen Dank nochmal für Eure Geduld. Ich scheine mit meinem Anliegen ja doch etwas aus der Art zu schlagen :schaem:

  • Ich gebe hier einfach mal zum Besten, was ich bisher zu Winteraktivitäten in der Paria Wilderness gefunden habe:


    Paria im Winter 1


    Paria im Winter 2


    Die Gegend entlang des Paria River scheint für unser Vorhaben doch recht geeignet zu sein. Ob man auch den einen oder anderen Slot Canyon durchwandert, muss sicherlich nach Beurteilung der Verhältnisse vor Ort kurzfristig entschieden werden.

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