GSENM: Ideen für einen Zwei-Tages-Hike

  • Hallo zusammen,


    für unsere nächste Südwest-Reise -leider erst im Sommer 2009- bin ich schon an der Grobplanung. Wir würden gerne eine zweitägie Wanderung machen (mehr ist nicht , da ich keine aufbereitetes Wasser trinken mag...d.h. wenn jemand eine Idee hat, wo man unterwegs zu "sauberem" Wasser kommt, dann her damit...)


    Das ganze sollte ein Loop sein, da wir keine Shuttle-Möglichkeit haben.
    Eine Idee von mir war die Coyote Gulch, da wir uns mit dem Ausstieg am JHA unsicher sind, diesen aber -sollten wir ihn als nicht so schlimm befinden- doch gerne nehmen würden. Wie könnte man da eine Zwei-Tages-Tour sinnvoll gestalten? Würde es Sinn machen, über Crack in the Wall hinen, bis zum JHA, da da das Nachtlager aufbauen und ohne Gepäck noch ein wenig weiter zu laufen? Damit hätten wir am nächsten Morgen die Möglichkeit, entweder über den JHA auszusteigen bzw. wieder zurück zu "Crack in the Wall" zu laufen. Man würde für diese Tour theoretisch zwar keine Übernachtung benötigen, wenn ich das entsprechend Gepäck für den "Notfall", dass wir am JHA nicht raus kommen aber schon mitschleppe, dann kann ich eine Nacht auch gleich einplanen...


    Ach ja, wir sind im August dort, wie ist in der Coyote Gulch das Flash Flood Risiko? Ich meine, gibt es sichere Übernachtungsplätze in der Gulch?


    Ich bin aber wie gesagt auch für ganz andere Touren offen!


    Edit: Velleicht sollte ich für Tips noch unsere vorgesehene (Grob)Route posten: Las Vegas - Zion-Yellowstone-Moab-San Raffael Swell-Escalante-Page-Las Vegas, wir werden dafür vier bis fünf Wochen Zeit haben.

  • Zitat

    Original von Leia
    Ach ja, wir sind im August dort, wie ist in der Coyote Gulch das Flash Flood Risiko? Ich meine, gibt es sichere Übernachtungsplätze in der Gulch?


    Hallo Leia!


    Unabhängig von der Location Coyote Gulch ist das Flash Flood - Risiko generell im August am höchsten. Das hängt mit der sog. "Monsoon"-Saison zusammen, die regelmässig zu starken Gewittern mit entsprechenden Niederschlägen führt. Die müssen noch nicht mal vor Ort fallen - das kann viele Meilen entfernt geschehen und plötzlich donnert eine Wasserwand durch einen ansonsten staubtrockenen Canyon.


    Haben wir letztes Jahr im North Wash erlebt. Absolut trocken, kein Wölchen in Sicht und plötzlich kommt Wasser den Wash herunter. Zum Glück nicht in katastrophalen Mengen, aber nachdenklich machte das schon mal wieder. Es war nicht das erste Mal, das wir diesen Effekt beobachten konnten.


    Also bitte immer etwas vorsichtig sein!


    Zum Wasser:
    In der Regel ist alles Wasser das man in den Canyons fliessend findet, geniessbar, ohne dass man es behandeln muss. Ausnahme: wenn es Vieh in der Gegend gibt! Die oft beschworenen Giardia - Bakterien kommen nach neueren Untersuchungen in Leitungswasser häufiger vor als in Quellwasser.


    Das Problem ist aber zuerst einmal, Wasser zu finden. Im August ist die Chance, das eine Wasserstelle austrocknet, relativ am grössten. Auch wenn man eine "totsicher" immer fliessende Quelle genannt bekommt, kann diese mal versiegt sein. Das muss man halt einkalkulieren.


    Gruss


    Rolf

  • Hallo Rolf,


    danke für die Warnung! Wir haben diese Gegend bisher (leider) fast immer nur im August besuchen können, da wir auf späten Sommerferien in BW angewiesen sind. Von den Gewittern können wir da schon ein kleines Liedchen singen. Ich habe letztes Jahr eine Farm an der Kolob Terrace Road am Tag nach einer gewaltigen Flash Flood gesehen... das war wirklich erschreckend...


    Das war die besagte Farm, nachdem die Schlammmassen mit dem Radlader weggeschoben wurden...

  • Hallo Leia!


    Es ist gelegentlich schon beeindruckend (erschreckend?), wie die Naturgewalten sein können.


    Nahe des Cathedral Valleys wurden wir mal von Wasser eingeschlossen. Innerhalb von vielleicht 20-30 Minuten verwandelte sich der vorher völlig trockene Wash in einen reissenden Fluss mit meterhohen Wellen.


    Danke für das Bild!


    Gruss


    Rolf

  • Hi Leia,
    die von Dir aufgeworfenen Fragen werden sicher auch andere interessieren, daher will ich darauf mal etwas näher eingehen.


    Für zwei- oder mehrtägige Touren wird man nicht alles Wasser mitschleppen können und wollen. Man muß also unterwegs Wasser finden, was in manchen Canyons (wie dem Coyote Gulch) überhaupt kein Problem ist, in anderen aber ein sehr großes darstellt und eine gute Vorbereitung nötig macht. Es gibt verschiedene Möglichkeiten Wasser zu desinfizieren: Abkochen, Keramikfilter, Chemikalien ... Ich habe das in den letzten 20 Jahren viele, viele Male gemacht und bin nie krank geworden. Ich würde Dir daher empfehlen, Dich mit diesem Thema etwas näher auseinander zu setzen und Dich wegen so einer Lapalie nicht von einer schönen Tour abbringen zu lassen! Ich gebe aber gerne zu, dass auch ich dem kühlen Quellwasser viel abgewinnen kann ;)


    Zum Coyote Gulch: Ganz in der Nähe des Jacob Hamblin Arch gibt es eine super Quelle, deren Wasser ich in großen Mengen unbehandelt getrunken habe. Das Wasser des Baches muß aber in jedem Fall behandelt werden!
    Im Coyote Gulch gibt es sehr viele sehr schöne Zeltplätze. Es ist überhaupt kein Problem, einen hoch gelegenen und daher Flash Flood sicheren zu finden. Auch gibt es in diesem Canyon fast überall Möglichkeiten, sich vor einer nahenden Flut in Sicherheit zu bringen. Der Coyote Gulch ist kein Slot Canyon.
    Statt einer Rundtour würde ich vorschlagen, über den "Crack in the Wall" in den Canyon abzusteigen, gleich dort das Zelt aufzubauen und den Rest des Tages für die Erkundung des C.G. zu nutzen. Am nächsten Tag kannst Du dann den überaus beeindruckenden Stevens Arch im Escalante Canyon und den hängenden Arch im Stevens Canyon besuchen, danach das Zelt abbauen und abends auf bekanntem Weg zum Auto zurücklaufen.


    Andere Vorschläge für zweitägige Rundtouren:
    - Fourtymile Canyon + Willow Gulch
    - Fiftymile Canyon + Abstecher in den Davis Gulch
    - Vom Egypt TH querfeldein zur Mündung des Neon Canyon, Besuch der Golden Cathedral, weiter canyonaufwärts im Escalante Canyon zelten, Abstecher in den Choprock Canyon und zurück zum Auto über den Fence Canyon.
    - Von Escalante über den Boulder Mail Trail in den Death Hollow, dort zelten, am nächsten Tag weiter bis zur Mündungsstelle und über den Upper Escalante Canyon zurück zum Auto.


    Ich würde aber auch Streckenwanderungen in Erwägung ziehen! Der Shuttle ist in Escalante leicht zu organisieren, kostet Dich vielleicht 50 - 100 $ und durch die eingesparten Motelkosten hast Du das Geld schnell wieder raus. Auf diese Weise stehen Dir unzählige Möglichkeiten offen ...


    Schöne Grüße
    Peter

  • Vielen Dank Peter! Du bzw. Dein Buch, ihr habt uns schon bei der letzten Reise wertvolle Dienste geleistet. Insbesondere die Einschätzung der "Flash Flood" Situation im Coyote Gulch ist sehr wichtig für mich. So wie sich das anhört, sollte es jedoch kein Problem sein. Wir wagen uns zwar ohnehin nie ohne die Einholung der Wettervorhersage im Visitorcenter ins Gelände, aber gerade wenn es über Nacht sein soll, ist mir ein sicherer Übernachtungsplatz sehr wichtig.


    Danke auch für denTip mit dem Shuttleservice, leider sparen wir uns da nicht wiklich das Motel, da wir ohnehin mit dem Zelt unterwegs sind...und unser "Shuttleetat" wird voraussichtlich für die Subway benötigt. Aber dennoch werde ich diese Möglichkeit nicht aus dem Auge verlieren.


    Dieser Vorschlag hört sich auch noch sehr interessant an:


    Vom Egypt TH querfeldein zur Mündung des Neon Canyon, Besuch der Golden Cathedral, weiter canyonaufwärts im Escalante Canyon zelten, Abstecher in den Choprock Canyon und zurück zum Auto über den Fence Canyon.


    Gibt es hier unterwegs frisches Quellwasser? Das wäre mir schon lieber als aufbereitetes Wasser...


    Da wir mit unsere Tochter (dann 13) unterwegs sind, die nur noch zu bewegen ist, wenn die Tour über "spektakuläre" Elemente verfügt, hatten wir bislang geplant zunächst den Red Breaks Canyon zu besuchen und am nächsten Tag für zwei Tage in den Coyote Gulch "abzutauchen". Wo gibt es mehr Klettermöglichkeiten? Im Coyote Gulch (deshalb wollten wir da auch gerne am JHA raus - sofern wir es für machbar halten) oder im Neon Canyon? Zeitlich sollte das ja machbar sein von Escalante morgens zum Red Breaks Canyon und von dort weiter zum TH für den Coyote Gulch, um dort dann vor dem Abstieg zu übernachten, oder?

  • Hallo Leia,
    im Red Breaks (Haupt)canyon gibt es viele kleinere Hindernisse, die man jedoch mit ein wenig Kaminklettern gut bewältigen kann. Landschaftlich allzu spektakulär ist dieser Canyon gleichwohl nicht. Ihr könntet ihn aber mit einem Abstecher zum "Vulkan" die rechte Würze geben :gg: Wenn Ihr früh aufbrecht und gut zu Fuß seid, dann sollte das machbar sein, wenngleich es eine ziemlich lange Wanderung wird.
    Die oben beschriebene Rundtour vom Egypt TH aus hat in der Golden Cathedral ein tolles Highlight! Zu klettern gibts hier aber nicht viel, dafür aber die Querung eines Flusses. Schöne Quellen sind hier leider keine und um die Wasseraufbereitung wird man nicht drum rumkommen.
    Red Breaks Canyon und Coyote Gulch lassen sich gut kombinieren.
    Beste Grüße
    Peter

  • Hallo Leia,


    den bebilderten Bericht von Helge über die Wanderung zum Red Breaks Canyon kennst du sicher schon ?


    Red Breaks

    Gruss Kate
    +++++++++
    On Tour:
    2000-09: 7xUSA West & Kanada
    2000-10: D,F,I,GR,MC,E,AND,L,A,HR
    2011: D, GB, HR-MNR-BiH, I
    2012: Inselhopping HR (Pag, Rab, Cres, Losinj)
    2013: Dalmatien & BiH im Mai/ Süd-Norwegen im Juli/August

    Einmal editiert, zuletzt von Canyoncrawler ()

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