1980 - New York und Southwest

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    Hi, everybody.


    Als blutiger Anfänger im Forum habe ich mich entschlossen, meinen ältesten Reisebericht mal anzubieten. Wahrscheinlich ist er auch, vom Jahr her, einer der ältesten des Forums. Hier folgt er, und das Ganze total ohne Internet-Planung :MG: :



    01. Tag - ST. 02.08.80 Frankfurt - New York, Üb. Mansfield H.
    02. Tag - So. 03.08.80 New York, Üb. Mansfield H.
    03. Tag - Mo. 04.08.80 New York, Üb. Mansfield H.
    04. Tag - Di. 05.08.80 N.Y. - Los Angeles, Üb. Century Inn
    05. Tag - Mi. 06.08.80 Los Angeles - SFO, Üb. Campground
    06. Tag - Do. 07.08.80 Yosemite - Bishop, Üb. Campground
    07. Tag - Fr. 08.08.80 Death Valley - Las Vegas, Üb. Campground
    08. Tag - ST. 09.08.80 Lake Mead, Üb. Campground
    09. Tag - So. 10.08.80 Kingman - Grand Canyon, Üb. Campground
    10. Tag - Mo. 11.08.80 Grand Canyon, Üb. Campground
    11. Tag - Di. 12.08.80 Cameron - Gallup, Üb. Campground
    12. Tag - Mi. 13.08.80 Gallup, Üb. Campground
    13. Tag - Do. 14.08.80 Gallup, Üb. Campground
    14. Tag - Fr. 15.08.80 Gallup, Üb. Campground
    15. Tag - ST. 16.08.80 Petrified Forest - Show Low, Üb. Campground
    16. Tag - So. 17.08.80 Ft. Apache - Roosevelt Lake, Üb. Campground
    17. Tag - Mo. 18.08.80 Tortilla Flat - Scottsdale, Üb. Campground
    18. Tag - Di. 19.08.80 Phoenix - Yuma, Üb. Campground
    19. Tag - Mi. 20.08.80 San Diego, Üb. Campground
    20. Tag - Do. 21.08.80 San Diego, Üb. Campground
    21. Tag - Fr. 22.08.80 Hollywood - Los Angeles, Üb. Campground
    22. Tag - ST. 23.08.80 L.A. - San Fernando, Üb. Campground
    23. Tag - So. 24.08.80 Los Angeles - San Fernando, Üb. Campground
    24. Tag - Mo. 25.08.80 L.A. - San Francisco, Üb. Ellis Hotel
    25. Tag - Di. 26.08.80 San Francisco, Üb. Ellis Hotel
    26. Tag - Mi. 27.08.80 San Francisco, Üb. Ellis Hotel
    27. Tag - Do. 28.08.80 SFO - New York, Üb. im Flugzeug
    28. Tag - Fr. 29.08.80 New York, Üb. Earle Hotel
    29. Tag - ST. 30.08.80 New York - Abflug
    30. Tag - So. 01.09.80 Frankfurt



    Alle Bilder könnt Ihr hier sehen.

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    Welcome in the USA.



    1. Tag - ST. 02.08.80


    Toni R. und Michael B. haben sich entschlossen, den USA einen Besuch abzustatten.


    Vater und Mutter R. bringen uns zum Rhein-Main-Flughafen nach Frankfurt.
    Abflug von Frankfurt ist um 10:00 Uhr MESZ (= 4:00 Uhr in New York).
    Wir sind beide so lange noch nicht in der Luft gewesen und der Flug geht ohne Probleme über die Bühne. Zudem sind wir beide das erste Mal in den USA und in New York.


    Wir landen in New York auf dem John-F.-Kennedy-Airport um 12:00 Uhr (= 18:00 MESZ) und warten auf den Bus.


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    Mit dem Bus und der Untergrundbahn fahren wir nach Manhattan in die 42nd Street und quartieren uns im "Mansfield Hotel" ein.
    Das Hotel verdient den Namen Hotel nicht. Die Zimmer sind schmutzig und bei den Betten haben wir Angst, dass Flöhe drin sind.
    Die Monate Juli und August gelten als die unangenehmsten, weil die feuchte Luft bei 38 Grad unerträglich sein kann. Die schönste Reisezeit ist der herbstliche "Indian Summer" im September und Oktober.


    Die Stadt empfängt uns mit schwüler Luft, die uns auch zu schaffen macht.


    Abends machen wir nur noch einen Spaziergang über den Broadway und fallen müde ins Bett.



    2. Tag - So. 03.08.80


    Ab 1870 wurden die Wolkenkratzer erfunden und die Bauten wurden immer höher. Einige der berühmtesten wollen wir uns ansehen.
    Zuerst gehen wir zum Empire State Building. Im Jahre 1931 war dies mit 381 m einmal das höchste Gebäude der Welt.


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    Besichtigt wird von uns auch der Madison Square Garden. Wenn die Basketballer aufspielen, kocht der "Garden". Es ist der grandiose Schauplatz für Menschen, Tiere, Sensationen.


    Wir gehen ins Macy's. Das ist das größte Kaufhaus der Welt. Hier gibt es immer nur das "Beste, Größte und Billigste".


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    Der Central Park wird erkundet. Inmitten von Manhattan liegt diese Oase der Erholung, die grüne Lunge Manhattans.
    Der Park wurde in der Mitte des 19. Jahrhunderts angelegt und ist bei Einheimischen wie bei Besuchern gleichermaßen beliebt.


    Ausgerechnet jetzt geht die Super-8-Kamera von Toni's Vater kaputt. Kurzentschlossen kaufen wir eine neue, denn wir haben über 40 Super-8-Filme im Gepäck, und die wollen wir nicht einfach so verschwenden und wir wollen unseren ersten USA-Aufenthalt auch dokumentieren.
    Erst sehr spät merken wir, das auch diese eine Macke hat. Sie springt teilweise beim Beginn der Aufnahme nicht an und wir glauben, gefilmt zu haben. Darum haben wir nicht alles auf Film, was eigentlich hätte drauf sein müssen.


    Todmüde vom vielen Laufen fallen wir früh ins Bett.


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    3. Tag - Mo. 04.08.80


    Wir fahren morgens mit dem Linienbus zum Wallstreet-Viertel.
    Die Busse fahren alle 5 bis 10 Minuten die Avenues rauf und runter, und wir kommen für nur 60 Cents bis zur Endstation.


    In der Super-City sehen wir uns zunächst die Metropolitan Opera an



    und fahren dann auf das World Trade Center.
    Das World Trade Center ist mit 110 Stockwerken und 417 m das höchste Bürogebäude der Welt und wir haben einen guten Rundblick vom 107. Stockwerk.
    Die größten Probleme hier sind der reibungslose Publikumsverkehr mit den mehr als 250 Aufzügen und die Frischluft, denn keines der Fenster kann geöffnet werden.
    Hier im höchsten Tower der Welt arbeiten über 50.000 Menschen. Die beiden Wolkenkratzer wurden 1973 fertiggestellt. Die Zwillingstürme werden am 11. September 2001 durch einen Terrorangriff zerstört. Es sterben fast 3.000 Menschen.


    Von hier oben sehen die anderen Wolkenkratzer aus, als wären sie nur ein paar Stockwerke hoch, aber auch sie erheben sich mehr als 200 m von der Erde.



    Wir befinden uns im reichen Süden von Manhattan. Nirgendwo gibt es mehr Banken und Finanzhäuser als in der Wall Street und ihrer Nachbarschaft.
    Wenn im New Yorker Finanzdistrikt einmal der Schnupfen ausbricht, niest gleich die ganze Welt.


    Wir schlendern weiter durch die Straßen dieser Metropole, von der manche sagen: "New York is the only real City-City!"
    Um 1800 hatte New York ca. 60.000 Einwohner. Heute leben in New York City etwa 7 Millionen Menschen und in den Einzugsbereichen sind es nochmal zwei Millionen.


    Bei unseren Spaziergängen begegnen uns irre Typen.
    Und wir merken auch: Die New Yorker sind sehr unfreundlich.


    Der Jet-Lag macht uns zu schaffen und wir gehen wieder früh schlafen.


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    4. Tag - Di. 05.08.80


    Heute fliegen wir von New York nach Los Angeles und wollen dort unseren bei DER gebuchten Camper übernehmen. Und das ist wieder eine Geschichte für sich.
    Der Grand Canyon ist dabei zu sehen.




    Wir gehen ins Hotel "Century Inn" am Airport: gutes Zimmer, wesentlich besser als in New York und billiger.


    Aber wir erleben eine böse Überraschung: das Wohnmobil ist nicht in Los Angeles, sondern in San Francisco. Der Hotel-Clerk ist sehr hilfsbereit und freundlich bei der Klärung des "Mißverständnisses".
    Wir telefonieren für $ 5,-- mit DER in San Francisco und verabreden mit dem Büro, dass wir den Camper nach einem bezahlten Flug mit Pacific South Airlines in SFO abholen können, da der Vermieter einen Fehler gemacht habe. Die Tickets seien am Schalter deponiert.


    Der heutige Tag ist ein verlorener Tag und wir müssen unsere Tour umstellen. Es bleibt uns nichts weiter übrig, als im Hotel weit außerhalb der Stadt zu bleiben.
    Die Zeit schlagen wir am Pool tot und lassen die Sonne auf unsere Haut einwirken.



    5. Tag - Mi. 06.08.80


    Morgens kaufen wir die Flugtickets am Schalter von PSA, weil keine von DER oder dem Camper-Vermieter wie verabredet vorbestellt sind.


    Wir fliegen von Los Angeles nach San Francisco und werden am Flughafen vom Vermieter abgeholt.
    Bei der Ankunft in der RV-Station ist unser erster Gedanke: eine Klitsche.
    Die Frage ist: Wer bezahlt uns den Flug?? Das bleibt zunächst ungeklärt.
    Er will uns einen Toyota Pick-up andrehen. Erst nach längerer Diskussion billigt er uns ein 20 Fuß-Motorhome zu, wie von uns gemietet.
    Der Hammer: er hat jedoch keines griffbereit.
    Von einer anderen RV-Station werden wir um 16:00 Uhr abgeholt.
    Um 20:00 Uhr übernehmen wir endlich "unseren" Camper.
    Wir setzen uns mit DER in SFO in Verbindung. Ergebnis: Reklamationen müssen in Deutschland gemacht werden, aber wir sollen uns noch mal melden.
    Wir haben große Strapazen und noch größeren Ärger auf uns genommen, um den Camper zu bekommen. Dadurch geht uns ein Urlaubstag verloren, sowie Telefongebühren und $ 10,-- (ich glaube, der Dollar stand bei DM 3,--) durch die frühe Reservierung des Campgrounds in Las Vegas, die zeitlich nicht einzuhalten ist.


    Anschließend machen wir uns "vom Acker" und übernachten unterwegs.
    Weil wir San Francisco am Ende unserer Southwest-Tour noch besuchen, fahren wir direkt in die Natur.

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    6. Tag - Do. 07.08.80


    Die Richtung ist vorgegeben: ostwärts in die Rocky Mountains.



    Wir durchfahren den


    Yosemite National Park.


    Das ist ein Paradies zum Erholen: Berge, Seen, Wälder, endlose Weiten und Wildnis, einfach toll.
    Der Yosemite N.P. wurde dank John Muir 1890 gegründet und es war die erste Landschaft der USA, die unter Schutz gestellt wurde.



    Gletscher haben die Granitblöcke vor Millionen von Jahren so hinauf geschoben, dass dieses Tal erschaffen wurde. Es hat die gletscher-typische "U-Form" in einem Geologie-Lehrbuch. Die Flanken sind steil und die Talsohle ist flach.
    Er beinhaltet zwei Flüsse, über 400 Seen, fünf große Wasserfälle und drei Wälder mit den größten Bäumen der Erde.


    Ein Höhepunkt heute ist der Besuch des Glacier Point.
    Wir sehen eine elf Kilometer lange Schlucht vor uns, deren Flanken von scharfen Granitfelsen besäumt werden. Die Indianer nannten das Tal "Ort des aufgerissenen Mundes".
    Captain Joseph Walker sah das Tal als erster Weißer am 1. Oktober 1833. Erst 18 Jahre später wird es nochmals entdeckt.


    Genau genommen sind es zwei gewaltige Täler, die sich hier treffen.
    Über ihre Kanten fallen tosende Wasserfälle in die Tiefe. In der Ebene gibt es saftige Wiesen und es schlängelt sich ein kleiner Wildbach durch das Tal.



    Wir befinden uns hier auf 2.200 m Höhe und haben eine herrliche Sicht auf das Tal. Der Park erstreckt sich über 3.000 qkm und ist damit so groß wie Luxemburg.
    Das sind die schneebedeckten Berge der Sierra Nevada, die wir sehen.
    Der Yosemite gehört zu den schönsten Parks der USA und im Nachhinein hätten wir mehr Zeit dort verbringen müssen.


    Über den Tioga-Paß in 3.000 m Höhe verlassen wir den National Park.
    Die Tioga Road, eine der schönsten Paßstraßen der Welt, führt durch eine wild zerklüftete Landschaft.



    Wir sehen jetzt den Mono Lake, einen Gebirgssee, im Tal liegen.



    Los Angeles bekommt von ihm seit den 40er Jahren das Wasser. Im Gegensatz zum Norden leidet der Süden Kaliforniens immer an Wasserknappheit. Der Wasserspiegel ist seitdem um 14 m gesunken. Heute wird die Abnahme gedrosselt.


    Wir übernachten in Bishop. Dort treffen wir amerikanische Deutsche auf dem Campground.


    Wir rufen wieder bei DER in SFO an: Wo geben wir den Camper ab? In LAX oder SFO?
    Man bittet uns, am 8. oder 9. August nochmals anzurufen. Wir geben zu bedenken, daß wir einen Flug LAX-SFO am 25.8. gebucht haben.


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    7. Tag - Fr. 08.08.80


    Der


    Death Valley National Park


    liegt vor uns.



    Der Name sagt alles, obwohl in dem Tal bisher nur ein einziger Mann wegen der Hitze zu Tode kam.


    Wir haben eine Temperatur von über 120 Grad Fahrenheit, das sind 49 Grad Celsius im Schatten.
    Durch die Hitze bekommt unser Camper nicht mehr genug Kühlung und wir müssen die Heizung (!) anmachen, damit die Wassermenge erhöht wird.


    Aber es ist auch ein Ort der besonderen Schönheit.
    Einerseits sehen wir gleichzeitig 4.000 m hohe Berge, andererseits ein Tal von 86 m unter dem Meeresspiegel.
    Es sieht aus wie eine Mondlandschaft und man hört keinen Ton. Es ist nur still.



    Am "Zabriskie Point", benannt nach einem Präsidenten der USA, machen wir eine kleine Wanderung.



    Abseits der Straße fühlen wir uns einsam und allein und die Hitze von über 60 Grad in der Sonne gibt uns zu denken, denn wir wollen nicht der zweite und dritte sein, die hier zu Tode kommen. Es ist einer der heißesten Orte der Erde.



    Unser Tank wird fast bis auf den letzten Tropfen leer und wir atmen auf, als wir endlich eine Tankstelle sehen.
    Unterwegs treffen wir auch eine bayrische Familie, die am North Rim des Grand Canyon war. Weil es keine Brücke gibt, fahren sie nach fünf Minuten wieder weg. Sie haben genug gesehen.


    Wir nehmen Abschied von dieser Einöde und fahren nach Nevada, dem Silver State.
    Abends kommen wir in Las Vegas an und machen noch einen Bummel über die Hauptstraße, den "Strip".
    Die Stadt hat heute 130.000 Einwohner und wurde erst 1945 so groß, als das Glücksspiel erlaubt wurde.



    Wir können uns in den klimatisierten Casinos abkühlen, nachdem Michael mal wieder seinen Pass vorgezeigt hat.
    Die Nacht in Las Vegas ist irre: viel Licht, Menschen und "Banditen", die Spielautomaten.
    Alles sehr billig, außer zocken, das ist teuer.
    Es werden $ 50,-- verspielt, aber das haben wir uns anders vorgestellt.


    Im Laufe der Zeit sehen wir Circus Circus, Plaza, Aladdin, Bally's, Flamingo Hilton, Sahara, Frontier, Stardust, Tropicana, L.V. Hilton, Sands und all die anderen berühmten Hotels.
    Auch das MGM Grand sehen wir uns an. Und das ist gut so, denn im November 1980 brennt es im Hotel. 80 Menschen kommen ums Leben. Mitte 1981 wird es wieder eröffnet.


    Wir treffen die Deutschen nach dem Death Valley hier das 2. Mal.


    Übernachtet wird auf einem Campground in Las Vegas. Die angezahlten $ 10,-- bekommen wir nicht erstattet, weil wir den Termin nicht eingehalten haben.


    Am Tag sind es 45 Grad C., in der Nacht immer noch 38 Grad C.


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    8. Tag - ST. 09.08.80


    Am Morgen stottert nach den ersten 100 m Fahrt der Motor. An eine Weiterfahrt ist nicht zu denken und wir lassen an einer Tankstelle den Benzinfilter wechseln.
    Wir machen eine Probefahrt und alles ist o.k., aber nach einem km das gleiche. Und das auf Samstag.
    Nach einer kleinen Irrfahrt finden wir doch noch eine Werkstatt, die glücklicherweise offen hat. Die Zündkabel werden erneuert (Filter für $ 12,70, Kabel $ 54,--). Jetzt ist aber wirklich alles in Ordnung, hoffen wir.



    In Bonnie Springs, 30 Minuten von Las Vegas entfernt, besichtigen wir Old Vegas (oder Old Nevada), ein Fort, das die Touristen anlocken soll.
    Wir bekommen einen Eindruck von der Pionierzeit. Man kann Ausritte mit Postkutsche oder Pferd unternehmen, aber wir besichtigen nur das Fort von innen.


    Nach dem wir den Tank unseres Campers aufgefüllt und uns mal wieder über die niedrigen Benzinpreise gewundert haben, fahren wir über einen breiten Highway, um unser nächstes Ziel zu erreichen.
    Wir begegnen vielen Trucks, die immer wieder unsere Aufmerksamkeit erregen, denn solche Dimensionen kennen wir in Deutschland nicht.



    Zeitweise geht es kilometerlang nur geradeaus und die grosse Freiheit ist auch mit uns.



    Übernachtet wird am Lake Mead, einem sehr schönen Stausee. Da die Temperatur nachts nach wie vor bei ca. 38 Grad ist, finden wir aber kaum Schlaf, denn wir haben keine Klimaanlage im Camper.



    9. Tag - So. 10.08.80


    Wir fahren zum 1935 fertiggestellten Hoover Dam und bestaunen dieses Meisterwerk.
    Der Colorado wird hier aufgestaut. Er ist nicht nur für's Trinkwasser zuständig, sondern ist auch ein Freizeitparadies, das sich bis zum Lake Mead erstreckt.



    Am Hoover Dam kommt ein neuer Schock: Die Kiste springt wieder nicht an.
    Nach mehrmaligem Versuch werden unsere Gebete erhört (Magnetschalter, Anlasser, Automatik ??).


    Wir verlassen jetzt den Silver State Nevada und kommen in den Grand Canyon State Arizona.
    Unterwegs kaufen wir einiges ein, unter anderem auch einen Grill sowie "Aluminum", Aluminium !! (Bis wir das mal raushatten, wie das auf englisch heisst .....)


    Die Fahrt geht weiter über Kingman und Williams.
    Von Williams aus fahren wir durch die wunderschöne Landschaft der Pinienwälder des Kaibab National Forest, in denen der Sage nach die Götter der Hopi Indianer leben.
    Der "Kegelberg" führt uns zum


    Grand Canyon National Park.


    Bei unserem Aufenthalt im Südwesten der USA dürfen wir ihn natürlich nicht auslassen.



    Im "Grand Canyon Camper Village" übernachten wir an der Seite vieler anderer Camperfreunde.


    Direkt neben unserem Campground fliegt ein Hubschrauber unter einer Stromleitung hindurch zu seinem Landeplatz.
    Wir staunen, daß so etwas überhaupt erlaubt ist, aber hier nimmt keiner Notiz davon.


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    10. Tag - Mo. 11.08.80


    Um 9:00 Uhr gibt es Frühstück, danach spülen, abräumen, usw.


    Wir machen uns auf den Weg, um die Schönheit des 1919 gegründeten Nationalparks auf uns wirken zu lassen.
    Erster Aussichtspunkt ist der "Mather Point". Der Anblick ist großartig.
    Wir sind sprachlos, als wir die Wand der Schlucht vor uns sehen.



    Ein Trampelpfad führt hinunter zum Ufer des Colorado.
    Er wird benutzt von den Maultieren und von fußfesten Touristen.
    Nach dem steilen und anstrengenden Aufstieg haben sich die Mulis eine Ruhepause verdient.


    Aber auch wir halten oft an, um uns an der schönen Aussicht zu erfreuen. Die Zeit vergeht dabei wie im Fluge.
    Sehr oft haben wir die Möglichkeit, dicht an den Canyonabgrund heranzugehen. Der Blick in die Schlucht ist gewaltig.
    Am South Rim gibt es kurz vor dem Abgrund eine Bemerkung von Michael: "Toni, wenn Du mich jetzt stupst, rede ich kein Wort mehr mit Dir!"



    Auf Bildern, im Film und im Fernsehen haben wir den Grand Canyon schon alle gesehen. Aber "in natura" ist er doch etwas Besonderes.
    Natürlich gibt es tiefere, breitere oder engere Schluchten, aber keine ist so spannend wie der Grand Canyon. Dieses Weltwunder der Natur ist 450 km lang, 1 1/2 km tief und 15 km breit und wurde vom Colorado River gegraben.



    Auf dem weiteren Weg treffen wir einen Parkangestellten, der mit einer großen Fotoausrüstung Aufnahmen für die Parkverwaltung macht.


    Wir haben uns entschieden, uns den Grand Canyon einmal von oben anzusehen. Aber nicht mit einem Hubschrauber, sondern mit einem kleinen Flugzeug.
    Darum fahren wir zum Grand Canyon Airport und buchen für nur $ 30,-- einen Flug über den Canyon. Das ist ein Erlebnis für's Leben.



    Zuerst fliegen wir über den Kaibab National Forest und dann kommt unvermittelt die "Große Schlucht".


    Es ist überall ein überwältigender Einblick in die Tiefe des Schluchtenlabyrinths.
    Von hier oben sehen die Rapids, die Stromschnellen, ganz harmlos aus.
    Wir sehen auch, warum der Fluß Colorado heißt. Im spanischen bedeutet das "rote Farbe".


    Wir genießen den Flug, obwohl gerade vor einer Woche ein Kleinflugzeug abstürzte. Die Fallwinde drückten es gegen eine Schluchtenwand.
    Auch wir fliegen teilweise unterhalb des Canyonrandes, was auch einen Reiz ausmacht. Später sind die Flüge unterhalb des Randes verboten worden.



    Buddha Tempel, Wotan's Thron, Walhalla Overlook oder Siegfried's Scheiterhaufen heißen die fast 2.000 m hohen Berge innerhalb des Canyons.
    Unser Pilot fliegt sehr dicht an diese Kegel innerhalb des Canyons heran, z.B. Mount Hayden.



    Wir machen uns aber keine trüben Gedanken, sondern genießen einfach den Flug.
    Der wie so oft viel zu schnell vorbei geht.
    Über den Kaibab Forest fliegen wir wieder zum Airport zurück.



    Die Landung verläuft problemlos und der Pilot erntet unseren Beifall.
    Der kleine Flieger hat ebenfalls seine Aufgabe hervorragend gelöst.
    Auf dem Flugfeld steht auch eine alte Propellermaschine, die anscheinend noch gut in Schuß ist.


    Dann fahren wir zum Camper Village zurück und weiter zum East Rim, der Ostseite des erschlossenen Canyonrandes.


    Wir kommen zum Desert View. Hier ist der 1932 erbaute und 20 m hohe Watch Tower. Mit einem Museum erinnert der Watch Tower daran, daß der Grand Canyon einmal Indianerland war.


    Als Souvenir kauft Toni dort in der Trading Post einen Teppich, der "uns" noch viel Freude bei der Beförderung bereiten wird.
    Weil Toni später in seinem Koffer keinen Platz mehr hat, hat sich Michael nach kurzer Überzeugungsarbeit bereit erklärt, ihn in seinem Koffer zu befördern. Und das durch sämtliche Flughäfen, ins Taxi rein und raus, durchs Hotel zum Zimmer und zurück, usw.
    Und Toni ist ihm dankbar dafür. :MG:


    Die Temperatur heute: am Tag 35 Grad, in der Nacht 20 Grad.
    Wir übernachten wieder auf unserem Campground.




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    11. Tag - Di. 12.08.80


    Es tut uns leid, aber heute geht es weg vom Canyon.


    In Cameron in der Trading Post essen wir zu Mittag. Es gibt Navajo Taco. Das sind sehr delikate Pfannkuchen.


    Durch einen öden Landstrich fahren wir weiter Richtung Osten.
    In Fort Defiance, Arizona ist ein Friedhof der Navajo Kriegsveteranen, die in den beiden Weltkriegen, im Korea- und im Vietnamkrieg ums Leben kamen.


    Weiter geht's in einer Gewaltfahrt nach New Mexico, dem Land of Enchantment, dem Land der Verzauberung.



    "Land der Verzauberung" - wer einmal durch das weite Land gefahren ist und die abwechslungsreichen, manchmal unreal erscheinenden Landschaften kennt, der weiss, was gemeint ist.
    New Mexico liegt zwischen Texas, Colorado und Arizona und an der Grenze zu Mexiko und ist seit 1912 der 47. Staat der USA. Der Staat ist so groß wie die alte BRD, hat aber nur 2 Mio. Einwohner.


    Wir haben uns Gallup als nächsten Halt ausgedacht, die heimliche Hauptstadt der Indianer.


    Übernachtet wird auf dem "KOA RV-Park", dem Kampground Of Amerika Rental Vehicals Park in der Nähe der "Stadt".


    Nachts kühlt es angenehm ab.


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    12. Tag - Mi. 13.08.80


    Wir machen heute eine "Stadt"-Besichtigung von Gallup.
    Die Stadt ist für unseren deutschen Geschmack nicht gut angelegt, aber typisch amerikanisch: 2 Straßen, die 10 km von West nach Ost gehen. An den beiden Straßen sind die Geschäfte und Restaurants.
    Rechts und links davon ist so gut wie nichts mehr.
    Gallup wurde 1881 gegründet und zog die Menschen wegen der Arbeit in den Kohleminen und bei der Eisenbahn an.


    Wir laufen durch die Straßen und sehen uns in Souvenir-Shops und anderen Geschäften um, ohne daß wir in einen Kaufrausch verfallen.
    Allerdings gibt es auch einen indianischen Flohmarkt.


    In der Stadt sind fast nur Indianer, die jedoch die Kleidung der Weißen tragen. Von Indianerromantik ist hier nichts zu spüren.
    Wir haben uns die "Indianer-Stadt" Gallup ausgesucht, weil in der Nähe, im Red Rock State Park, an diesem Wochenende nationale Indianertänze und -zeremonien dargeboten werden.



    Wir sind oft unsicher, da die Indianer meist betrunken sind und haben manchmal das Gefühl, daß wir nicht sehr willkommen sind.


    Abends besuchen wir einen Lichtbildervortrag über Gallup und Umgebung.



    13. Tag - Do. 14.08.80


    Wir schlafen lange und schauen uns dann noch etwas in der Stadt um.


    Dann fahren wir zur Festival-Arena.
    Nachmittags stellen sich einige Darsteller vor und sie können in ihren prächtigen Gewändern fotografiert werden.


    Restaurants und Souvenir-Shops mit indianischen Speisen und Geschenken sind gut zu erreichen. Auch Kunstgegenstände der "Native Americans", wie die amerikanischen Ureinwohner genannt werden wollen, können erworben werden.


    Wir besuchen einen sehr auf Show getrimmten Indianertanz, der uns aber nicht zusagt.




    Die Hauptveranstaltung der Indian Ceremonial Dances findet jedoch abends statt, nämlich dann, wenn alle da sind. Und sie hört auf, wenn alle gegangen sind.
    Daniel Martinez, der Chef der Zuni-Pueblo-Tänzer eröffnet die Zeremonie mit einer Ansprache.



    Und Kay Bennett vom Stamm der Navajos begeistert mit seiner Flöte.


    Es folgt der Einmarsch der einzelnen Stämme.
    Tom Ware, ein Indianer vom Stamm der Kiowa, führt seine Gruppe an.
    Wir sehen viele historische Kostüme und hören traditionelle Musik.
    Die Trommel ist ein heiliges Instrument bei den Sioux. Sie hat eine Seele und man darf nicht über sie hinweg greifen.
    Die farbenprächtigen indianischen Tänzerinnen und Tänzer repräsentieren ihre Stämme in anmutiger Weise. Die besten Tänzer und die schönsten Kostüme werden prämiert.



    Verschiedene Indianerstämme aus vielen Staaten der USA zeigen ihre Tänze, und wir finden es sehr schön.


    Aber auch Schaukämpfe, die an alte Zeiten erinnern, werden vorgeführt.
    Das Kriegsbeil ist zwar begraben und die Friedenspfeife geraucht, aber die Tradition darf nicht in Vergessenheit geraten.



    Hopi, Pima, Yaqui, Taos Pueblo, White Mountains Apache, Comanche und Uteh Indianer sind zu sehen.
    Und alle führen sie ihre über Generationen vererbten Stammestänze vor.


    Die verschiedenen Stämme haben natürlich auch unterschiedliche Kostüme und Tänze.
    Eine Berühmtheit sind die Azteken aus Mexiko. Es sind "Die Voladores von Papanta – Die Vogelmenschen". Sie zelebrieren ein altes indianisches Ritual.


    Bei der Abfahrt wieder ein Schock: Der Motor springt nicht an. Es liegt eindeutig an der Batterie, denn mit Fremdhilfe klappt es.


    Glück muß der Mensch haben.


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    14. Tag - Fr. 15.08.80


    Wir sehen uns um 10:00 Uhr in Gallup die Parade aller Indianerstämme an.
    Es erinnert uns zwar an einen Karnevalsumzug, aber wir haben unseren Spaß.
    Der Umzug ist gut besucht, denn von nah und fern kommen die Menschen, um dieses Ereignis mitzuerleben.




    Alle Mitwirkenden, die in der Nacht dabei waren, dürfen sich heute nochmals der Bevölkerung zeigen.
    Und auch die Ceremonial Queen Terrie Frazier ist hoch zu Roß mit dabei.



    Gefolgt von dem Spielmannszug der Pueblo-Indianer.
    Auch kleinere Gruppen von uns nicht bekannten Stämmen bereichern die Show.
    Die Youme-Indianer folgen als nächstes. Der Medizinmann mit seinem Lehrling darf nicht fehlen.
    Sie scheinen sich bereits in Trance getanzt zu haben.



    Der folgende Stamm sind die Navajos. Viele wollen in der Parade mitmachen, auch wenn sie sich gerade mal auf einem Pferderücken halten können.
    Die Navajo Queen, Jenifer Bennally, ist im Zug zu sehen.
    Die Footsteps zeichnen sich dadurch aus, daß sie den Eagle Dancer Tony Whitecloud in ihren Reihen haben.



    Aber auch die Plains Dancer zeigen ihr Können.
    Kurz vor Schluß sehen wir die Miss Indian Ceremonial, Virginia Yazzie.
    Die Parade ist fast zu Ende und uns hat sie gefallen.
    Krönender Abschluß sind aber die Vogelmenschen, die mit gebührendem Applaus bedacht werden.



    Dann begeben wir uns nach Anweisung unseres Vermieters in eine Dodge-Werkstatt. Dort wird eine neue Batterie eingesetzt und ein "lebenswichtiges" Scharnier erneuert. Alles nach Rücksprache.


    Zwischenzeitlich fahren wir mit dem Taxi zum Red Rock State Park, um uns das Rodeo um 14:00 Uhr anzusehen.
    In der über 8.000 Besucher fassenden Freiluftarena ist der Wilde Westen.
    Es gibt sehr gute Kunststücke und Einzelleistungen, die nur von Indianern, old and young, dargeboten werden.


    Die erste Disziplin nennt sich "Calf Roping". Das Kalb wird mit dem Lasso eingefangen und die Hufe werden zusammengebunden. Wichtig ist, daß das Pferd den Lasso stramm hält.
    Mustang reiten kennen wir alle, es nennt sich "Bareback".
    Wer schnell runterfällt, hat verloren, wer innerhalb einer gewissen Zeit auf dem Rücken des Pferdes bleibt, hat gewonnen. So einfach ist das.



    Manchmal treffen einen die Hufe, wie hier, aber harte Männer wirft nichts aus der Bahn. Oder?
    Denn man kann humpeln, aber nicht das Gesicht verziehen, denn es könnte ja einer der Stars zufällig hinsehen. Cooler geht's nicht. Aber es gibt so viele "Charlies", so nennt man die Verlierer.


    Der Reiter kann sehr schnell fallen oder er hält sich extrem lange im Sattel.
    Der Gurt wird unter dem Bauch des Pferdes festgezurrt und dann geht's los. Sie gebärden sich dann wild und bockig.
    Einer dieser Cowboys wird wahrscheinlich die Ausdauermedaille gewinnen.
    Er verliert die Übersicht - und das Pferd hat sie. Es macht im richtigen Augenblick einen Schlenker und der Cowboy knallt mit dem Kopf ans Gatter (leider wird's nur im Film festgehalten).
    Das Pferd hat sicher in Kürze keine Probleme mehr, aber unser Freund irrt richtungslos in der Gegend herum. Im Film sieht das klasse aus.



    Rodeo ist wie Autorennen. Ein Teil der Attraktion für die Zuschauer liegt darin, daß etwas passiert, bzw. das jemand verletzt wird. Das ist eben Nervenkitzel pur.
    Der Superstar unter den Rodeoreitern ist ein gewisser Tye Morrey. Der hat im Jahre 1993 etwa 300.000 Dollar Preisgeld verdient.


    Der nächste Wettkampf nennt sich Steer Wrestling. Dabei muß der Stier vom Pferd aus mit der Hand gefangen werden und durch Drehen des Kopfes von den Beinen geholt werden.
    Der Stier verliert das Gleichgewicht und wird dann wieder frei gelassen.



    Für die Indianerinnen gibt es Barrel Racing. Das Tonnenrennen geht um drei Fässer herum und wer am schnellsten ist, hat gewonnen.
    Beim Team Roping muß einer der Reiter dem Kalb den Lasso um den Kopf werfen, ein zweiter den Lasso ums Hinterbein.


    Tosender Abschluß der Wettkämpfe ist das Bull Riding, das Bullenreiten.
    Viele sagen, das ist der ultimative Männersport. Das Fernsehen macht mit und sponsert die Leute. Das Ziel heißt: acht Sekunden drauf bleiben und eine Hand in die Luft. Punkte gibt es für gute Haltung, je nach Wildheit des Stieres. Eine gute Figur machen ist also wichtig.
    Die Reiter tun immer so, als ob sie Schmerzen ignorieren, dabei haben sie Knochenbrüche, Quetschungen und Fleischwunden hinter sich. Meistens von Jugend an. Auch hierbei treten die Besten der Indianer gegeneinander an. Oberstes Gebot ist Obacht vor den Hufen.




    Zum Schluß haben auch die Kleinen etwas Spaß, indem sie Früchte für die Familie sammeln können.
    Wer zuerst den Berg Früchte erreicht, kann die größten für sich ergattern.



    Dann trampen wir zur Werkstatt zurück.
    Wir haben Glück, daß uns der Sprecher beim Rodeo, Frankie Marianito, mit in die Stadt nimmt.
    Der Wagen ist fertig und wir zahlen $ 157,-- per Traveller-Schecks.
    Mit dem Vermieter ist vereinbart, daß wir den Betrag bei der Abgabe des Campers zurück bekommen.
    Uns macht mittlerweile eine solch "kleine" Panne nichts mehr aus und wir sind auf die nächste gespannt.


    Abends haben wir ein gemütliches Camper-Dasein.


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    • Offizieller Beitrag

    15. Tag - ST. 16.08.80


    Wir verlassen Gallup nach einem gemütlichen Frühstück und fahren durch eine sehr schöne und weite Landschaft.
    Es geht weg von New Mexico.


    Unterwegs sehen wir einen von fünf Loks vorne gezogenen, unendlich langen Güterzug.
    Wie lang er wirklich ist, läßt sich noch nicht mal abschätzen.



    Der Eindruck bisher: Das Land ist gewaltig groß, aber man kann sich hier wohl fühlen. Vieles kommt uns bekannt vor, obwohl wir noch nicht hier waren, aber die vielen Filme machten uns das Land vertraut.



    Wir tanken und gehen noch zum Einkaufen, um unsere Vorräte aufzufüllen.
    Überall, sogar im Supermarkt, ist man hilfsbereit und man verabschiedet uns dort fast immer mit einem freundlichen: "Have a nice day" oder "Have a nice trip".
    Sobald man hört, wir sind Deutsche, überschlägt man sich fast vor Freundlichkeit.


    Die Zuni Pueblos sehen wir uns nur kurz an.



    Wir durchqueren die


    Painted Desert,


    die angemalte Wüste.



    Dieses riesige Dürregebiet schillert in allen Farben und trägt daher den Namen.
    Mineralien sind Schuld daran, damit wir uns heute daran erfreuen können.
    Es sieht aus wie eine Mondlandschaft und Ruinen zeugen davon, daß hier früher Menschen wohnten.
    Es waren die Anasazi-Indianer, die vor 700 Jahren diese Gegend bevölkerten.




    Wir folgen dem Scenic Drive und kommen nahtlos zum


    Petrified Forest National Park,


    dem versteinerten Wald, einer beeindruckenden Landschaft und ein Überbleibsel einer längst vergangenen Zeit.



    Vor 200 Millionen Jahren war hier im Rainbow Forest ein weites Sumpfgebiet, mit Bäumen, Farnen und Schachtelhalmen.
    Alte Bäume stürzten um und fielen ins Moor.



    Zu 95 % waren das Nadelbäume, Laubbäume waren noch nicht so weit entwickelt.
    Mehr als 10.000 Jahre fiel regelmäßig vulkanische Asche auf diese Sümpfe.
    In die Zellen der Bäume drang siliziumhaltiges Wasser ein. Das Wasser verdunstete und ließ Kieselsäure zurück.
    Die Kieselsäure, die durch die fein verästelten Transportleitungen der Bäume floss, verwandelte die Bäume buchstäblich von innen nach außen in Steine.
    Die Rinde versteinert übrigens nicht, denn sie löst sich im Wasser vom Stamm.
    Zellstruktur und Form der Stämme aber bleiben erhalten.
    Vor 60 Millionen Jahren waren sie noch von einer 900 m dicken Erdschicht bedeckt. Dann ließen Wind und Regen die verkieselten Bäume ans Tageslicht kommen.
    Das ist der "Versteinerte Wald".
    Durch Anhebungen in der Erdkruste zerbrachen sie mehrfach. Nur wenige sind ganz erhalten geblieben.



    Für Wissenschaftler ist hier ein El Dorado. Oft ist erst auf den zweiten Blick ihre steinerne Beschaffenheit zu erkennen. Sogar die Jahresringe sind dann gut zu sehen.


    Den größten versteinerten Stamm mit über 30 m Länge nennt man "Agate Bridge".
    Der ehemalige Nadelbaum steckt mit beiden Enden im Sandstein und überspannt eine kleine Schlucht. Zu seiner Erhaltung wurde er mit Beton unterlegt.



    Anschließend geht die Fahrt ins Apachengebiet, nach Show Low.
    Während des Einparkens auf dem Campground hat Michael einen Blackout.
    Wir haben jetzt ein Loch in der oberen Scheibe - ein Ast wurde übersehen!! Sehr peinsam.


    Show Low ist im Jahre 2002 durch einen Waldbrand beinahe vollständig zerstört worden. 40 Häuser brennen nieder, erst dann sind die Flammen gestoppt.


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    16. Tag - So. 17.08.80


    Wir sind jetzt in der Ft. Apache Indian Reservation.
    Vom ursprünglichen Fort Apache sind nur noch baufällige Baracken übriggeblieben.
    Die Apachen betreiben Landwirtschaft, künstlerische Tätigkeiten und ein Museum, daß jedoch am heutigen Sonntag geschlossen ist.
    Kein Mensch läßt sich blicken.



    Das waldreiche Gebiet macht auf uns den Eindruck einer vollkommenen Indianer-Reservation. Aber ob die Indianer hier auch glücklich sind, wagen wir zu bezweifeln. Denn es liegt doch abgeschieden und Kontakt zu anderen will man anscheinend auch nicht.
    Unser Camper macht uns nach anfänglichen Schwierigkeiten keine Probleme mehr.



    Durch wunderbares Waldgebiet fahren wir über Globe in Richtung Roosevelt Lake.
    Wir fahren auch mal von der Hauptstraße ab und sehen uns die Reste einer frühen Besiedlung an. Wer hier gewohnt hat, haben wir leider nicht erfahren. Es handelt sich um die Kinishba Ruins.



    Bei der Rückfahrt kreuzen einige frei laufende Pferde unseren Weg.


    Dann geht's zum Salt River Canyon, der aussieht wie ein Mini-Grand-Canyon.
    Über einen Bergrücken kommend, können wir fast bis an die gelbe Brühe des Flusses heranfahren.
    Er gräbt sich immer noch seinen Weg, um einen größeren Canyon entstehen zu lassen.



    Im Tonto National Monument besichtigen wir die Felsklippenwohnung Lower Ruin der Salado-Indianer, die wir über einen kurzen, aber steilen Weg erreichen.
    Die Salado-Indianer bewohnten sie bis etwa 1400 nach Christus.
    In diesem zweistöckigen Cliff Dwelling gab es 20 Räume mit Stützbalken und Türen.
    Heute werden die Felsenwohnungen nur noch von einer Menge Hornissen bewohnt.



    Zu den Höhlen gehen auch noch andere Touristen, nach dem Motto: "Ich kam, sah und ging". So schnell waren sie wieder weg.


    Von hier oben haben wir einen schönen Blick auf den romantischen Roosevelt Lake, wo wir abends direkt am Ufer des Sees campen.



    Mit Grill und Lagerfeuer lassen wir es uns gut gehen.


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    • Offizieller Beitrag

    17. Tag - Mo. 18.08.80


    "Wildpferde" überraschen uns am Morgen und wir lassen es uns nicht nehmen, sie in Augenschein zu nehmen.
    Und so wild sind sie dann auch nicht, denn sie fressen uns aus der Hand.


    Die Fahrt geht zum Theodore Roosevelt Dam und wir machen eine kurze Besichtigung des höchsten gemauerten Staudamms der Welt, der den Roosevelt Lake formt.
    Er ist 87 m hoch und 213 m lang und wurde 1911 fertiggestellt.



    Östlich von Phoenix beginnt eine rauhe Strecke zu den Geisterstädten Arizonas.
    Wir biegen zum Apache Trail ab, der zu den landschaftlich reizvollsten Routen in den USA gehört.
    Auf manchen Straßenkarten ist er auch als "AZ 88" verzeichnet.
    Wir haben eine abenteuerliche Fahrt über eine schmale, kurvenreiche Sandpiste in der wunderbaren Landschaft der Sonora-Wüste und der Superstition Mountains vor uns.
    Erschwerend kommt auch hinzu, daß die Straße Querrillen hat, die den Camper erzittern lassen.



    An den Hängen tiefer Schluchten windet sich die Schotterstraße durch eine der schönsten Landschaften des Südwestens. Aus der Kakteenwüste ragen meterhoch Saguaros, rot blühende Ocotillos oder Prickley Pears.



    Ein tolles Gefühl von Freiheit und Abenteuer befällt uns, denn der heutige Apache Trail folgt in etwa dem alten Pfad der Apachen.
    Im 19. Jahrhundert holperten die Planwagen der Händler und Siedler über diese Route, den Tonto Trail, wie er damals genannt wurde. In den Schluchten der Berge warteten die Apachen, stürzten sich mit Geheul auf die Beute und verschwanden im Flimmern der Hitze.
    Die Straße geht von Fish Creek Hill erst über eine Brücke und dann steil bergauf.
    Wir vermeiden es auch, an die Klippenseite der Straße zu fahren, denn Leitplanken gibt es hier nicht.
    Die herrliche, wüstenhafte Gebirgslandschaft führt uns in Schluchten, wo es keine Wendemöglichkeit gibt.



    Einige Haarnadelkurven bringen uns schließlich nach Tortilla Flat mit seinen 6 Einwohnern und 3 Hütten, wo wir eine Verschnaufpause machen.
    Die Mini-Geisterstadt hat schöne Westernfassaden, die auch eine ausgezeichnete Kulisse für Westernfilme ausmacht.
    Das baufällige Motel, der Saloon mit den angeblich größten Hamburgern des Westens und der Laden mit den Souvenirs sind nur Kulisse. Innen ist es aber sehr gemütlich.



    Überall verstreut sind oft merkwürdige Requisiten, wie z.B. der gehenkte Mörder vor uns.
    Ab hier ist die Straße asphaltiert und wir kommen am Canyon Lake vorbei.


    Wir verlassen den Apache Trail bei Apache Junction, einem gesichtslosen Vorort in der Greater Phoenix Area, und haben wieder normale Straßen unter den Rädern.


    Wir besuchen Rawhide, eine Westernstadt von 1880.
    Hier gibt es Kutschfahrten, Schießereien und Banküberfälle, aber alles zu seiner Zeit.
    Golden Bell Restaurant, General Store, Navajo Hotel, Planwagen und das unvermeidliche Museum sind an der Straße authentisch aufgebaut.



    Die Einrichtungen sind aus allen Teilen des Westens zusammen getragen worden.
    Über Holzstege kommen Mensch und Tier zu den Geschäften. Natürlich darf auch ein Schmied und der Doc nicht fehlen.



    Wir kommen nach Scottsdale, etwa 1/2 Stunde von Phoenix entfernt.
    Die "Altstadt" von Scottsdale ist heute gerade mal 50 Jahre alt.
    Abends bummeln wir über die 5th Avenue von Scottsdale, einer sehr hübsch angelegten Ladenstraße.
    Leider sind die Geschäfte zu diesem späten Zeitpunkt schon geschlossen, aber wir erkennen den charmanten Flair der Stadt. Die Stadt entwickelt sich zur Boomtown von Arizona.


    Später am Abend besuchen wir eine Kneipe, den "Rusty Spur Saloon".
    Die Kneipe ist sehr hübsch, wie alles in Scottsdale - auch die Frauen.


    Die Temperatur steigt wieder an und das Wüstenklima treibt uns den Schweiß auf die Stirn. Darum genehmigen wir uns eine Abkühlung in Form vom Bier.


    Übernachtet wird auf einem Parkplatz vor einem Supermarkt.


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    18. Tag - Di. 19.08.80


    Wir kommen spät "in die Hufe" und machen uns dann gemütlich auf den Weg.
    Uns ist klar, daß wir in den beiden nächsten Tagen viel fahren und wenig sehen werden.
    Zunächst geht die Tour durch eine abwechslungsreiche Gegend, mal Wald, mal Halbwüste.


    Weiter kommen wir auf unserer Reise an riesigen Baumwollfeldern vorbei.
    Diese sind für uns interessant, denn Baumwolle in der ursprünglichen Fassung haben wir noch nie gesehen.



    Die nächste Etappe ist das historische Gefängnis in Yuma, heute ein Arizona State Park.
    Die Zellen sind aus Granit gehauen worden, ein Ausbruch war für die "Jungs" also unmöglich.
    Es war von 1876 bis 1909 das Zuhause vieler gefährlicher Krimineller, die manchmal auch in der Dunkelzelle untergebracht wurden.



    Da wir mit der Unterwelt nichts zu tun haben wollen, fahren wir zu einem Campground in der Nähe.


    Dort fallen uns die kleinen Nester überall auf. Und wir können uns darauf noch keinen Reim machen.
    Dann sehen wir die kleinen Vögel in den Palmen. Und wir sehen zum ersten Mal Kolibris.
    Sie können bis zu 80 mal in der Sekunde mit den Flügeln schlagen und dabei sogar rückwärts fliegen. In Amerika gibt es 327 verschiedene Arten von Kolibris.
    Die Vielfalt der "Schwirrflieger" reicht vom Riesenkolibri, der fast so groß wie ein Mauersegler ist, bis zur Bienenelfe, dem kleinsten Vogel überhaupt.
    Er wiegt ganze zwei Gramm, so viel wie ein Bogen Seidenpapier.



    Auf dem Campingplatz scheinen sie sich wohl zu fühlen, denn an Futter mangelt es nicht.


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    19. Tag - Mi. 20.08.80


    In Yuma geben wir ein Paket in die Heimat auf (Prospekte und Sachen, die wir nicht mehr brauchen). Es kommt zwei Monate später an, denn es geht den Seeweg durch den Panamakanal.


    Die Stadt Yuma ist bekannt für ewige Sonne, ein warmes Winterklima und billiges Wasser vom Colorado. In der fruchtbaren Schwemmlandebene wächst alles, ob Artischocken, Datteln, Tomaten oder Melonen. Es gibt riesige Gärtnereien, die das ganze Jahr über Gemüse anbauen.


    Heute fahren wir durch einen Streifen echter Wüste und die Fahrt nimmt fast den ganzen Tag in Anspruch.
    Hier sind die dürren Sand- und Steinwüsten Südkaliforniens. Hohe Sanddünen versperren komplett die Aussicht.


    Wir kommen vorbei an einem riesigen Geröllfeld.
    Die Steinquader haben die Ausmaße unseres Campers.


    San Diego, kurz vor der mexikanischen Grenze, wird jetzt angesteuert.
    Hier ist ein für uns gutes Klima, das heißt warme, trockene Luft und ein leichter Wind.
    Mexikanisches Flair und amerikanische Lebensart treffen hier positiv aufeinander, dazu kommen die Sonne Südkaliforniens, Traumstrände und jede Menge Sehenswertes.
    San Diego gefällt uns sehr gut. Die Stadt ist sauber und hat sehr viel Grün, wie Palmen, Blumen, Parks usw. Heute hat San Diego 1 Mio. Einwohner.
    Es ist die Stadt des ewigen Sonnenscheins und berühmt für seine Blumenpracht.
    Die schönen alten Häuser mit den prachtvollen Gärten sehen sehr hübsch aus.


    Wir fahren durch den Balboa Park mit den Flamingos und entspannen in der Anlage, die auch ein Space Theatre & Sience Center beinhaltet.
    Im Sience Center sehen wir uns eine Filmvorführung in Super-Vision über Sterne, unsere Erde und den Ausbruch des Vulkans St. Helens an. Wir sehen Raumfahrt hautnah. Das muß man gesehen haben.


    Wir übernachten im schönen RV-Park "Campland", der allerdings mit $ 13,-- sehr teuer ist.

    • Offizieller Beitrag

    20. Tag - Do. 21.08.80


    Die Hauptsehenswürdigkeit San Diegos ist Sea World, das 10 Minuten von der Innenstadt entfernt an der Mission Bay ist.
    Es ist ein "tierisch tolles" Erlebnis im "maritimen Disneyland".
    Man setzt ganz auf Meerestiere und der Eintritt ist ganz schön teuer.


    Erste Anlaufstelle dort ist der Japanische Garten.
    Rings herum sind überall exotische Pflanzen, einfach toll angelegt.


    In "America's finest Oceanarium" sehen wir uns eine Delphin- und Tümmler-Show an.
    Acht mal am Tag müssen die Säugetiere ihre Kunststücke vorführen, es scheint ihnen aber Spaß zu machen.



    In anderen Becken gibt es auch Seelöwen, See-Elefanten und Seehunde.


    Hauptattraktion ist allerdings die Killerwal-Show.
    In einem großen Freiluftbecken sind die gefährlich-eleganten Killerwale untergebracht.
    Wir staunen darüber, das die schwarz-weißen Orcas über 200 Befehle verstehen können. In jahrelangem Training haben sie das gelernt.
    Jeder der Wale hat seine Bezugsperson, die ihm die Kunststücke vormacht.
    Jede Menge Gags, Tricks und "spontane" Aktionen gibt das Team zum Besten.
    Den Namen Killerwal erhielten sie, weil sie gute Robbenjäger sind. Besser ist der Name Schwertwal, wegen der Rückenflosse, die wie ein Fingerabdruck einmalig ist.
    The Show must go on, denn der Wal hat keine andere Wahl.



    Der Orca Namu ist ziemlich neu in Sea World, kann aber schon einiges.
    Dauerspringen und Wasserklatschen hat er schon gelernt.



    Auch kleine historische Spielchen werden zum Besten gegeben. Hier will General Washington trockenen Fußes an die andere Seite des Flusses gelangen und ruft dafür seinen Wal.



    Jetzt kommt der bekannteste Star des Meerestier-Ensembles ins Bild: der Schwertwal Shamu.
    Shamu ist der erste Killerwal, der in einem Aquarium geboren wurde.
    Und wie groß er hier geworden ist, können wir zum Abschluß sehen.



    Abends machen wir einen Bummel durch Old San Diego, der 1769 gegründeten Altstadt und der Wiege Kaliforniens.
    Hier, in der San Diego Bay, der geschützten Bucht in der Nähe der mexikanischen Grenze, landeten im 16. Jahrhundert die ersten portugiesischen Seefahrer.


    Übernachtet wird "wild" am Information Center.


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    • Offizieller Beitrag

    21. Tag - Fr. 22.08.80


    Wir stehen spät auf und machen ein schnelles Frühstück.


    Das schöne San Diego lassen wir jetzt hinter uns und begeben uns wieder auf den Highway.


    In Irvine besuchen wir den Lion Country Safari Park und machen eine Tour durch das wildeste Afrika.
    Der Park ist in verschiedene Sektionen aufgeteilt, denn Zebras und Strauße kann man nicht mit Löwen zusammen tun. Oder nur einmal!
    In der ersten Sektion sind auch Impalas, Springböcke und Gnus.


    In der zweiten sind Gazellen, Giraffen, Zebras und Nashörner.
    Wir fahren durch den Safari Park und haben manchmal Angst, daß ein Rhinozeros unseren Camper rammen könnte.



    In der Fluß-Abteilung sind Lamas, Störche und Flamingos zu Hause.
    Die Löwen und bengalischen Tiger bekommen wir leider nicht zu sehen.
    Die afrikanischen Elefanten hat man abseits der Straße untergebracht und durch einen Graben von uns getrennt.
    Die Bären haben wieder einen eigenen Platz.



    Unser nächstes Ziel ist in Reichweite. In der weiten Ebene erstreckt sich ein unendliches Häusermeer und 2.000 km Stadtautobahn.
    Los Angeles ist ein Moloch mit 16 Mio. Einwohnern die größte Stadt Kaliforniens und 2. größte der USA mit einer Fläche von der Größe Schleswig Holsteins. 88 Städte haben sich zu einem Verbund zusammen getan.


    Wir schauen uns noch ein paar Hochhäuser an, die hauptsächlich von Banken in Beschlag genommen wurden. Ansonsten hat die sogenannte Innenstadt von L.A. rein gar nichts zu bieten, denn eine Innenstadt gibt es nicht.


    Wir machen eine kleine Irrfahrt bis nach Santa Monica zum Campground und reservieren unseren Stellplatz.


    Dort entschließen wir uns, zu den Universal Studios zu fahren.
    Auf einem der "tausend" Freeways fahren wir ins aufregende Hollywood.
    Als erstes steht natürlich der weltberühmte Hollywood Blvd. an. Doch als wir den kilometerlangen Boulevard erkundschaften, sind wir doch etwas enttäuscht: Die vielen kleinen, heruntergekommenen Shops sind hauptsächlich auf den gemeinen Tourist aus.
    Und die Marmor-Steine mit Gravierung der ganzen Hollywood-Stars auf dem "Walk of Fame" sind auch alles andere als spektakulär.
    Vom "Mann's Chinese Theater" aus verewigt Hollywood sich in Hand- und Fußabdrücken und den bisher 2.000 rosa Sternen.


    Der Aufenthalt in den Universal Studios ist sehr erlebnisreich und wir sehen uns einige Shows an.
    Stuntmen prügeln aufeinander ein, ob mit Fäusten, Füßen oder Peitsche, alles wird genommen, was verfügbar ist. Und das so lange, bis einer ohnmächtig ist.
    Nachdem er wieder wach ist, werden Baseball-Schläger ausprobiert.
    Aber anscheinend hat der "Schwarze" keine Lust mehr, und der Gegner hat's nicht gemerkt. Zu guter Letzt wird er doch "erschossen".


    Es gibt auch tierische Schauspieler.
    Und ich glaube sogar, daß es den Tauben Spaß macht, in einem Windkanal zu fliegen.



    Ein für uns schnell gedrehter Film, wie "Airport", darf nicht fehlen.
    Ein Flugzeug ist ins Meer gestürzt und die männlichen Passagiere sollen die weiblichen retten. Aber irgendwer hat was falsch verstanden.
    Der Crash geht natürlich gut aus, die Tür wird geöffnet und das Personal geleitet die Passagiere nach draußen.
    Wobei die eine oder andere bevorzugt wird.



    Abends fahren wir über den Sunset Boulevard wieder nach Santa Monica. Wir haben nicht gewußt, daß eine Straße so lang sein kann!!
    Der Sunset Boulevard ist die Lebensader von Los Angeles. Der Boulevard ist mit fast 40 Kilometern die längste Ost-West-Verbindung der Stadt.


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    22. Tag - ST. 23.08.80


    Wir haben heute nichts Besonderes vor und erledigen einiges.
    Der Camper wird betankt und innen und außen gereinigt, damit wir übermorgen vor der Abgabe keine Zeit mehr verlieren.


    Dann fahren wir zum Flughafen, um bei PSA eine Klärung der doppelten Bezahlung des Fluges L.A.-SFO. zu erhalten. Sie können (oder wollen) aber nicht helfen. Wir müßten uns mit der RV-Station einigen.


    Anschließend fahren wir quer durch Los Angeles, um nach San Fernando zum KOA Campground zu kommen.
    Auf dem KOA machen wir uns einen faulen Nachmittag am Pool.



    23. Tag - So. 24.08.80


    Am Morgen fahren wir über den Freeway 405 zum Sunset Blvd.


    Von dort erreichen wir Beverley Hills, das Viertel der Stars und Reichen.
    Doch von den Villen ist nicht viel zu sehen, da alles mit Hecken zugewachsen ist.
    Wir kaufen uns extra eine Spezial-Straßenkarte, um zu sehen, wo die Prominenz wohnt.
    Aber außer Gärtnern und Chauffeuren ist hier niemand zu sehen. Enttäuschend - für uns.
    Dazu gibt's hier unglaublich gut gepflegte Rasenflächen und Power-Walking betreibende Omas.


    Anschließend machen wir Einkauf in einem Supermarkt, kaufen aber nur das Nötigste, wie Bier usw.


    Den Nachmittag verbringen wir wieder faul in der Sonne.


    Abends lernen wir auf dem Campground zwei Schweden kennen. Sie erklären uns, daß sie "nur" fünf Monate in den USA bleiben. Wir geben ihnen sämtliche Sachen, die wir nicht mit nach Hause nehmen können, wie z.B. Grill, Nescafe, usw. und haben unsere Adressen weiter gegeben.
    Wir haben aber nichts mehr von ihnen gehört.

    • Offizieller Beitrag

    24. Tag - Mo. 25.08.80


    Morgens um 6:00 Uhr stehen wir auf, um den Camper abzugeben.
    Nach 45 Minuten Fahrt finden wir ohne Schwierigkeiten die RV-Station. Es geht ziemlich schnell, als wir uns einverstanden erklären, die Quittungen in der SFO-Filiale beim dortigen Vermieter einzulösen.


    Dann fliegen wir in die Traumstadt


    San Francisco.


    Das Wetter hier ist leider nicht gut: ca. 15 Grad und diesig. Aber das ist typisches San Francisco-Wetter.
    Obwohl die Stadt mehrmals durch Feuer und Erdbeben zerstört wurde, lebt die Stadt heute mehr denn je.


    Wir quartieren uns im Hotel "Ellis" für $ 32,-- ein. Es ist ein ganz gutes Hotel, aber es gibt nur eine Steckdose im Zimmer.


    Zunächst erkunden wir die nähere Umgebung des Hotels.
    Wir wollten es ja nicht wahr haben, aber die Straßen von San Francisco sind wirklich steil. Aber gut, daß wir bequeme Schuhe anhaben.
    Ein alter VW-Käfer versucht es mehrmals, bergauf auf die Querstraße zu kommen, aber dann kommt die Kupplung zu schnell und er wird abgewürgt.



    Die Stadt am "Goldenen Tor" hat 42 Hügel. Wir "begehen" die Hügel eine Weile, bis die Sohlen qualmen, und benutzen dann überwiegend die Cabel Cars.
    Eine Fahrt mit der Cabel Car ist unsere erste "Beschäftigung". Pro Fahrt bezahlen wir 50 Cents. Wir steigen ein und dann geht's los. Es ist ein Erlebnis.
    Stahltrossen unter den Schienen ziehen die Wagen durch die Straßen und die steilen Hügel hinauf. Sie haben also keinen Motor.
    Es gibt sie seit 1873. In der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts waren sie das Verkehrsmittel Nummer 1 in San Francisco.
    Sie sind eine enorme Erleichterung bei der Besiedlung der steilen Hügel gewesen.
    Heute gibt es drei Hauptrouten von insgesamt 16 km.


    Wir kommen zum Financial District. Hier gibt's fast ausschließlich Banken.
    Im Finanzdistrikt bewundern wir die erdbebensichere Transamerica Pyramid.



    Die größte Privatbank der Welt, die Bank of America, ist ebenfalls hier angesiedelt.


    Jeder Winkel an den Straßen wird als Wohnraum genutzt.
    Am Nachmittag besuchen wir das Civic Center mit der City Hall.



    Dann geht's nach China Town, mit 65.000 Einwohnern die größte außerasiatische Chinesenstadt der Welt. Ihr Ursprung liegt bei der Einstellung von Chinesen für den Bau der Bahnlinie quer durch den Kontinent von 1863 bis 1869.
    Wir sehen viele Leute, die Tai Chi zelebrieren, die chinesische Kunst zur Selbstfindung.
    Man kann als Chinese hier auch leben, wenn man kein englisch spricht.



    Wir bummeln am Embarcadero, der Uferstraße, entlang und essen abends exklusiv im "Embarcadero Center" fangfrischen Fisch.
    Danach machen wir wieder einen Bummel durch China Town.


    Alle Bilder in 6.

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