"Rundreise 2000 - Silberhochzeit im Westen"

  • Matze, ein fantastischer Tag! Meine Anerkennung für diese Wanderung :!!! Ich habe mich dort noch nicht hinunter getraut. Runter ginge es ja vielleicht noch, aber danach kommt ja noch der Aufstieg …


    Für den Bright Angel Campground braucht man doch sicherlich eine Reservierung, oder?


    Gruß
    Gundi

  • Zitat

    Original von Sequoia
    Hallo,
    ein super Bericht, bei dem ich Dir in allen Punkten bezüglich des Grand Canyon nur zustimmen kann. So richtig intensiv erleben kann man den Canyon sicher nur, wenn man ihn erwandert. Man gewinnt Eindrücke, die ewig in Erinnerung bleiben.


    Gruß, Evi


    Es ist wohl auch hier so, wie in anderen NP! Richtig "ergreifen" kann man diese tolle Landschaft oft nur durch eine Wanderung!
    So geht es mir z.B. mit dem Zion NP - den viele nicht so viel abgewinnen können!
    Andererseits reicht beim Bryce z.b. die Viewpoints - da ändert sich durch eine Wanderung nicht so viel!


    Jedenfalls ist und bleibt der GC einer meiner besonderen Parks!



    Diesen Gedanken haben wir auch, allerdings würde uns die Strecke S. Kaibab - Tonto Trail - Plateau Point - B- Angel Trail reizen!


    Zitat

    Original von Globi


    Für den Bright Angel Campground braucht man doch sicherlich eine Reservierung, oder?


    Gruß
    Gundi


    Das ist richtig! Wir haben uns diese Reservierung, besser gesagt den Permit (gleichzeitig überhaupt damit die Erlaubnis im Grand Canyon zu übernachten) rechtzeitig besorgt.
    Damals noch telefonisch (hatten noch kein Internet) mit Hilfe eines Arbeitskollegen, der gut englisch beherrscht!

  • 16. 07. Der Aufstieg aus dem Canyon


    5 Uhr, es heißt aufstehen! Heute steht uns bestimmt auch noch ein anstrengender Tag bevor, denn wir müssen wieder vom Colorado hoch zur Rim wandern!
    Nachdem wir alles wieder verpackt haben und ein kleines Frühstück zu uns genommen haben, geht es los! Obwohl früh am Morgen, haben wir schon wieder 25°!!! Na, schaun mer mal!!



    Zunächst geht es über die andere Brücke (wer sich die Fotos genau ansieht, wird bemerken, dass ich beide Brücken fotografiert hatte!), denn wir müssen ja wieder auf die andere Flußseite! Eine ganze Zeit geht es am Fluß entlang, ehe der Trail dann vom Colorado weg geht! Zunächst ist es noch angenehm zu laufen, obwohl die Sonne schon schön herab brennt! Neben dem Weg ist ein kleiner Bach, so dass immer wieder eine Abkühlung möglich ist! Sehr beliebt sind dabei Handtücher, die man sich nass in den Nacken legt! Leider ist es inzwischen schon so warm, dass diese Kühlung nicht lange anhält!
    Aber bald geht es nach oben und der Bach ist weg, dafür wird es noch wärmer - von oben die Sonne und von der Seite die Wärme der angestrahlten Felsen!! Jedes bischen Schatten wird zur Pause genutzt! Das sieht dann weiter oben so aus: zügiges gehen in den von der Sonne erreichten Abschnitten, dann Pause (Trinken!) in schattigen Abschnitten! Dabei wechseln wir uns immer mit einer anderen Familie ab - sind sie im Schatten laufen wir weiter - wenn wir pausieren, kommen sie an uns vorbei! Nach einiger Zeit begrüßt man sich schon, mit einem Lächeln! Allerdings wird das Lächeln mit jeder Pause etwas "gezwungener" - die Anstrengung des Aufstiegs!
    Trotz aller Anstrengung erfreuen wir uns immer wieder an der grandiosen Landschaft! Wir werden uns immer wieder daran erinnern!!!
    Endlich kommen wir zu Indians Garden ! Hier machen wir eine längere Rast, essen wieder etwas und füllen die Wasserflaschen nach! Es ist ja noch ein ganzes Stück zu gehen!
    Inzwischen sind hier in Indians Garden auch schon die ersten Ausflügler von oben eingetroffen, die uns teilweise etwas interessiert, aber auch kritisch ansehen! Man sieht schon, dass wir von unten kommen!
    Nun beginnen aber die Serpentinen, und das Gewicht der Rucksäcke macht sich am Rücken immer mehr bemerkbar.! Martina bekommt allmählich Probleme und ihr schmerzen die Zehen! (Und dass wird noch Folgen haben und immer noch erzählt sie überhaupt nichts, von ihren Problemen!)
    Eine kleine, weitere Rasthütte ist schon zu sehen, da geht es bei Martina nicht mehr weiter! Sie kann nicht mehr -sie droht um zu kippen, ihr Gesicht ist hoch rot, der Kreislauf "spielt" verrückt!
    Was tun, nach einer kurzen Pause??? Hoch müssen wir!!
    Also nehme ich ihren Rucksach auch noch, habe jetzt also vorn und hinten Gepäck!! Langsam geht es dann bis zur Hütte! Nun bin ich auch heftig geschafft, dass doppelte Gepäck hinterlässt auch bei mir Spuren!Wir legen nun eine lange Pause ein und schließlich geht es bei Martina wieder! Dabei hilft ihr auch, dass es in der Hütte frisches Wasser gibt - sie kann trinken und ihr Gesicht und Nacken kühlen!
    Und dann ist es doch, gegen 14. 15 Uhr geschafft und wir sind wieder oben! Martina ist geschafft, aber auch glücklich dass sie diese Tour gemeistert hat! Naja, und ich bin auch nicht mehr so frisch!!!
    :) :)
    Eine kleine Episode noch kurz vor dem Erreichen des Rims! Seit einiger Zeit geht vor, manchmal hinter uns ein Herr, mittleren Alters und Mexikaner, mit einer korpulenten :gg: Frau! Diese zog und schob er hoch zum Rim! Dann kam er plötzlich zurück und wollte Martina den Rucksack abnehmen! Das ließ aber ihr Stolz nicht zu: "Das kurze STück schaffe ich auch noch allein"! Es war ja kurz vor dem kleinen Tunnel unterhalb der Rim Kante! Kennt bestimmt jeder, der mal zu Indians Garden gelaufen ist!


    Nun geht es schnell zum Campgr. und unter die Dusche! Eine Wohltat!!!
    Da wir unser Zelt vorher noch schnell aufgebaut haben, können wir in Ruhe wieder kochen! Natürlich Nudeln, baut doch am Schnellsten die verbrauchte Energie wieder auf! Oder!?
    Anschließend noch ein wenig relaxen, aber nicht zu lange! Wir merken, was wir für eine Tour hinter uns haben und so gehen wir schlafen, obwohl es noch hell ist!
    Ob wir morgen heftigen Muskelkater haben werden??
    (Hatten wir überhaupt nicht - allerdings hat die Tour für Martina schmerzhafte Folgen, die erst nach zwei Tage so richtig deutlich werden!)


    PS.: Leider habe ich vom Aufstieg keine Fotos, bzw. sind irgendwie in schlechter Qualität!
    Irgendwie ist Licht von der Seite in die Kamera gedrungen!

  • Matze,wenn ich deien Bericht so lese, möchte auch mal wieder in den Grand Canyon hinunter. Dann aber auch mit Übernachtung bis ganz zum Colorado und nicht nur zum Plateau Point.
    Und ich kann die anstrengende Rückwanderung förmlich spüren, die du schilderst. Die ist echt nicht ohne und hatte auch mehr als einmal über die Serpentinen geflucht.


    Matze, und nach wie vor Respekt für euch beide, daß ihr diese Tour gemacht habt. Und es ist sicherlich immer noch ein einmaliges Erlebnis



    Greetz,


    Yvonne

  • Die Anstrengung des Aufstiegs kann ich sehr gut nachempfinden. Wir waren "nur" runter bis zum Plateau Point und das hat mir schon gereicht.
    Ist wirklich ne reife Leistung!
    Und ganz im Gegensatz zu Yvonne verspüre ich nicht das geringste Bedürfnis das ganze zu wiederholen :)


    Gruß
    Eva

  • Zitat

    Original von jolly


    Und ganz im Gegensatz zu Yvonne verspüre ich nicht das geringste Bedürfnis das ganze zu wiederholen :)


    Gruß
    Eva


    :gg: :gg:
    Martina ist auch nicht mehr so interessiert - vor allem, wenn sie an die anschl. Probleme denkt! Diese Erinnerung kommt halt auch immer wieder!


    Aber ich denke, wenn wir erst mal gemeinsam wieder am Rim stehen, wird sie wohl....!!! ;) ;)

  • 17. 07. Moab
    Wir schlafen lange! Martina kann in der Nacht ihre Beine nicht bewegen, sie sind wie Blei, und sie befürchtet einen heftigen Muskelkater! Aber nichts davon, wir fühlen uns sauwohl!
    Ja, es ist tatsächlich so - wir haben erstaunlicherweise keinerlei Muskelkater! Und so macht es uns, besonders Martina, ganz stolz, diese Tour geschafft zu haben!
    Unser Thema zum Frühstück dreht sich nur um diese Wanderung! Welche tolle Landschaft wir durchwandert haben - die Stille, die uns umgab! Aber auch Ehrfurcht und Respekt vor der Natur, die diese Landschaft geschaffen hat!
    Nach einem kurzen Besuch noch mal an der South Rim, mit stolzen Blick zurück in die Tiefe



    ja,da unten sind wir gewesen, (Rechts, halb in der Mitte, dass Grün des CGr.!) verlassen wir den Grand Canyon, mit unvergeßlichen Eindrücken! Und wir werden bestimmt noch mal herkommen!
    Unser nächstes Ziel ist Gooseneck SP und Natural Bridge NP! Aber was ist dass?? Ist da vorn die Straße zu Ende??



    Man fährt auf diesen Felsen zu und meint, da ist gar keine Straße! Aber das täuscht, sehr imposant geht es die Serpentinen des Moki Dugway nach oben!



    Mit WoMo bestimmt nicht einfach, aber sicherlich möglich!!
    Beeindruckend ist dann auch Gooseneck! Was hat der Fluß da gigantisches geschaffen!
    Im NP fahren wir diesmal nur die View Points an, nach wandern steht uns heute nicht der Sinn! :gg: :gg:
    Am Nachmittag erreichen wir dann wieder Moab! Diesmal buchen wir bei KOA eine Camping Cabin, mal was anderes! Ganz einfach eingerichtet, aber die Schaukel Vor dem Haus gefällt uns sehr! Am Abend sitzen wir dort und genießen bei Bier und Wein den Sonnenuntergang!
    Hier machen sich aber immer mehr Martinas Zehen bemerkbar - sie hat Schmerzen, und es sieht auch nicht gut aus!
    Wenn es sich verschlimmert, werden wir wohl einen Arzt aufsuchen müssen!

  • Zitat

    Original von jolly
    Die Anstrengung des Aufstiegs kann ich sehr gut nachempfinden. Wir waren "nur" runter bis zum Plateau Point und das hat mir schon gereicht.
    Ist wirklich ne reife Leistung!
    Und ganz im Gegensatz zu Yvonne verspüre ich nicht das geringste Bedürfnis das ganze zu wiederholen :)


    Gruß
    Eva




    also mich reizt das echt noch einmal. Aber ich brauche ja eh immer meinen Auslauf :MG:



    Greetz,


    Yvonne

  • 18. 07. Moab - Hospitall


    Wir haben relativ gut geschlafen, damit meine ich: ICH habe gut geschlafen, Martina weniger! Wegen Schmerzen an ihren Zehen hatte sie eine unruhige Nacht! Sie sind tiefblau und geschwollen!



    So steht als erstes Ziel des heutigen Tages ein Arztbesuch an! Auf der Karte von Moab entdecken wir ein Hospital und finden auch schnell dahin! Nach den Formalitäten verschwindet Martina im Behandlungsraum! Wie aber verständigen, besonders was medizinische Sachen betrifft? Da gibt es aber in Amerika eine Lösung! Pensionäre mit Sprachkenntnissen kann man kontaktieren - und sie helfen! (Gibt da so eine Vereinigung - vielleicht kennt jemand Namen, habe es nicht mehr so in Erinnerung!) Jedenfalls kommt nach einem Anruf eine nette, alte Dame, die mal in Dt. gelebt hat und sie übersetzt alles!
    Zurück zu Martina's Beschwerden! Vom Doc (in Cowboystiefeln und Jeans :gg::gg:) erfährt sie, dass sie wohl den gr. Zehennagel rechts und eventuell den Linken verlieren wird! (so war es dann auch: in Celle mußte der Eine operativ entfernt werden, der Linke ging von allein ab)
    Der Arzt hat dann noch, für den Abfluß von Wundflüssigkeit, am Zeh 2 - 3 Einschnitte vorgenmmen!
    Hier muß ich feststellen, dass Frauen wohl doch etwas härter im Nehmen sind! Denn Schmerzen hatte Martina schon unten im Grand Canyon, aber es kamen keine Klagen! Wahrscheinlich hat auch noch unser mehrmaliger Aufenthalt im Creek dafür gesorgt, dass Schwellung usw. noch nicht so stark - es kam dann erst durch Aufstieg und Ruhe auf dem KOA! Trotz des kühlen Wassers muß sie aber zwei Tage in den Schuhen Schmerzen gelitten haben!
    Nach Meinung des Arztes lag es an den Schuhen, die wir bei der Wanderung an hatten! Er hat solche, vom langen abwärts gehen, gestauchte Zehen schon oft behandeln müssen! Alpine Bergstiefel sind nicht besonders geeignet zum Canyonwandern, so seine Meinung!!
    Die nette Dame half uns dann auch noch beim Einkauf der notwendigen Medizin, sie fuhr mit uns zum entsprechenden Geschäft!
    Wie im Hospital wurden wir auch hier sehr nett und freundlich behandelt!
    Dann sind wir zu unserem Motel, dem Landmark Motel, ein sauberes und nettes Motel!



    Wir haben hier ein Zimmer für zwei Tage gebucht! Nachdem wir unsere Sachen ins Zimmer gebracht haben und die Wäsche in den Maschinen sich befindet, verbringen wir die Zeit am und im Pool! Martina darf ins Wasser, und sie fühlt sich in dem kühlen Wasser wohl! Auch ihren Zehen bekommt das kalte Nass!!



    Am späten Nachmittag fahren wir noch hinaus zum Canyonlands NP! Von verschiedenen Viewpoints betrachten wir diese faszinierende Landschaft! Und uns wird klar, hier müssen wir nochmal hin kommen und dann vielleicht eine Tour in den Canyon machen!! 2003 ist es dann geschehen, mit Jeep und Boot!!
    Wir bleiben im NP bis die Sonne versinkt und die Felsen in prächtigste Farben verwandelt! (gibt leider kein Bild - Matze hat Kamera im Motelzimmer vergesen!! :(:traen: :traen:

  • :EEK: :EEK: :EEK:


    Und ich dachte erst, das ist dunkler Nagellack :EEK:


    Das ist ja der Wahnsinn, wie die Zehen ausgesehen hab. Das erhöht nochmals meinen Respekt vor der tollen Leistung :!!


    Tja Matze, da erlebst Du einen schönen Sonnenuntergang und dann hast Du keine Kamera :gg:


    Gruß


    Sandra

  • Oje, ich hatte ja eher angenommen, dass einen eventuell ein Wahnsinns-Muskelkater nach solch einer Wanderung außer Gefecht setzt, aber so etwas? :EEK:


    Zitat

    Original von Matze
    Nach Meinung des Arztes lag es an den Schuhen, die wir bei der Wanderung an hatten! Er hat solche, vom langen abwärts gehen, gestauchte Zehen schon oft behandeln müssen! Alpine Bergstiefel sind nicht besonders geeignet zum Canyonwandern, so seine Meinung!!


    Was zieht man denn dann am besten an: Turnschuhe?


    Gruß
    Gundi

  • Oh je, die arme Martina :EEK:, ich dachte auch erst das ist dunkler Nagellack.
    Die Schmerzen müssen wirklich furchtbar gewesen sein. Mir reicht es schon wenn ich mal wieder Blasen von neuen Schuhen habe.


    Wir hatten damals zum Glück nur Muskelkater. Mein Mann und ich hatten beide zum Wandern alte Turnschuhe an. Für die beiden Trails absolut ausreichend, da sie recht gut ausgebaut sind. Hin und wieder muß man nur einem Haufen Muli-Mist ausweichen.


    Gruß, Evi

  • Ich muß mich jetzt, nach Rücksprache mit Martina, korrigieren!


    Es ist tatsächlich Nagellack :EEK: :EEK: - aber nach Aussagen des Arztes hätten ihre Zehen auch ohne Nagellack so ausgesehen!
    Schon auf Grund der Wundflüssigkeiten, die sich unter den Nägeln gesammelt hatte und die der Arzt durch Einschnitte zum Abfließen gebracht hat!
    Am Schlimmsten für Martina war eigentlich das Entfernen des Zehnnagels, operativ, hier in Celle!



    :gg: :gg: Und die folgenden Tage die Angst, irgendwo an zu stossen, bzw. das jemand auf den Fuß "latscht"!! Z.B. bei den Menschen Massen in Vegas!

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