Fort Sumter, SC

  • Fort Sumter


    Während meiner kurzen Fahrt zurück zum Hafen, hört der Regen glücklicherweise wieder auf. Ich parke das Auto und gehe direkt zum Schiffsanleger, da ich mein Ticket ja bereits in den Händen halte. Pünktlich um 13 Uhr startet die Überfahrt nach Fort Sumter.




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    Auf Grund des schlechten Wetters ist die Battery von Charleston leider nur schemenhaft zu erkennen. Mit Sonne würde das sicher fantastisch aussehen.


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    Immer näher kommen wir Fort Sumter und nach ca. 45 Minuten Überfahrt ist das Schiff bereit zum Andocken. Ich bin schon ganz gespannt auf diesen historisch so bedeutenden Ort.


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    Der Bau von Fort Sumter wurde 1829 begonnen und 1861 war die Verteidigungsanlage, die auf einer künstlichen Insel in der Hafeneinfahrt von Charleston liegt, so gut wie fertiggestellt. Benannt wurde das Fort nach Thomas Sumter, einem General aus dem amerikanischen Unabhängigkeitskrieg. Bis 1948 wurde Fort Sumter militärisch genutzt, bevor es vom National Park Service übernommen wurde. Seitdem ist das Fort für Besucher geöffnet.


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    Ich beeile mich vom Schiff zu kommen, damit ich ein paar Bilder ohne Menschen bekomme und das gelingt tatsächlich. So bin ich sogar die erste Besucherin unseres Schiffs, die das Fort betritt. Und da immer nur ein Schiff hier anlegt, ist keiner weiter hier. Es ist schon ein faszinierender Moment, diesen historisch so bedeutsamen Ort einmal selbst zu betreten. Hier stehe ich an einen weiteren Ort auf dieser Erde, der die Geschichte nachhaltig verändert hat.


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    Es war am 12. April 1861, als auf das Fort die ersten Schüsse des amerikanischen Bürgerkriegs abgefeuert wurden, dem, bis heute, blutigsten Konflikt der amerikanischen Geschichte. Noch heute kann man die Beschädigungen des Krieges deutlich erkennen. Es sind unglaubliche Zerstörungen, die hier stattfanden, doch davon erfahre ich erst im kleinen Museum so richtig.


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    Bevor ich dorthin gehe, klettere ich allerdings zum heute höchsten Punkt. Der ist die Spitze einer neueren Verteidigungsanlage, die in das alte Fort hineingebaut wurde. Während des Spanisch-Amerikanischen Krieges wurde beschlossen, das Fort weiter militärisch zu nutzen. Im folgenden Jahr begann der Bau eines massiven Betongebäudes, das unter dem Namen Battery Huger bekannt wurde. Die Battery diente als Fundament für schwere Geschütze und war in beiden Weltkriegen besetzt, kam jedoch nie militärisch zum Einsatz.


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    Im Inneren der Battery Huger befindet sich ein kleines Museum, das ich mir nun anschaue, da draußen sowieso überall Menschen umher wuseln. Hier wird die Geschichte des Forts sehr schön erzählt. Besonders beeindruckend finde ich das Modell des intakten Forts oder auch die Geschichte der Palmetto Flag. Die kannte ich schon von meinem Besuch in Fort Moultrie in 2010.


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    Schließlich drehe ich noch eine komplette Runde um die heute zerstörten Kasematten. Und da entdecke ich eine interessante Stelle. Hier ist noch ein original Geschütz aus dem Civil War zu sehen, genau dort, wo es einst in der Mauer stecken geblieben ist.


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    Einen Teil der Insel, auf der Fort Sumter steht, kann man auch erlaufen. Viel ist es nicht, aber es reicht, um einen Blick von außen auf das Fort zu werfen. Der Rest der Landflächen ist nur zu sehen, wenn Ebbe ist, aber selbst dann wird davon abgeraten, dort umherzuwandern. Und dann kommt doch tatsächlich zum ersten Mal heute die Sonne heraus. Nur für einen ganz kurzen Moment, aber genau in diesem Moment drücke ich auf den Auslöser und so werden die alten Mauern extra für mich angestrahlt.


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    Bald heißt es auch schon wieder Abschied nehmen. Wir fahren zurück nach Charleston.

  • Auszug aus Reisebericht:


    Für den Nachmittag stand die Überfahrt nach Fort Sumter auf dem Programm. Die Bootsfahrt durch den natürlichen Charleston Harbour mit der Aussicht auf den Historic District hat Spaß gemacht und das Wasser war zum Glück so ruhig, dass selbst mein Vater die 40 Minuten Überfahrt überstanden hat, ohne seekrank zu werden.


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    Brücke über den Charleston Harbour


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    Blick auf den Historic District


    Hier begann der Civil War und das Fort wurde fast 2 Jahre lang durchgehend mit Kanonen beschossen. Dementsprechend wenig ist vom historischen Fort übrig. Nur einige Außenmauern und Kasematten.


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    Das Innere wird von einem hässlichen schwarzen Neubau beherrscht.


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    Immerhin sah die Flaggensammlung vor dem Wolkenhimmel recht nett aus.


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    Insgesamt eine Tour, die ganz nett war, die man aber nicht unbedingt machen muss.

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