Pünktlich um 05:15 Uhr warten wir dann zusammen mit drei weiteren Gästen auf die Abholung zur Ballonfahrt.
Der kleine Bus kommt allerdings erst um 05:30 Uhr. Wir bekommen jeder eine „Hundemarke“ umgehängt und fahren nur wenige Meter bis zur Station des Ballonfahrtveranstalters (Es gibt eine Reihe solcher Firmen in Göreme). Hier warten bereits viele weitere Passagiere und es gibt ein schnelles Frühstück in Form von Kaffee oder Tee sowie trockenen Sesambrötchen. Dann werden wir zum Startplatz gefahren.
Ein Ballonstartplatz
Das Aufheizen und Aufblasen der Ballons hat bereits begonnen.
Die gesamte Mannschaft ist in gelbe Fleecejacken gekleidet. Mit vereinten Kräften wird schließlich der Fahrkorb aufgerichtet.
Dann stehen die beiden Ballons wie eine Eins!
Wir haben kaum Zeit, vernünftige Fotos von den uns bislang unbekannten Vorbereitungen aufzunehmen, sondern werden – sortiert nach der Farbe unserer Umhängemarke – zu verschiedenen Ballons dirigiert. Wir befinden uns mit mindestens 20 Personen im Korb und meine Nachbarin macht sich ziemlich breit. Wir fahren mit einer türkischen Pilotin mit Namen Derya. Bevor wir jedoch endgültig starten, werden zur Kontrolle die Hundemarken wieder eingesammelt. Kein Unbefugter ohne Ticket kann sich somit in den Korb schleichen.
Ziemlich schnell befinden wir uns schon in luftiger Höhe und ebenso schnell stelle ich fest, dass es mir aufgrund der heißen Luft direkt über unseren Köpfen viel zu warm in meiner Fleecejacke ist.
Die Fahrt beginnt im Dämmerlicht des erwachenden Tages und gespannt warten wir dann auf den Sonnenaufgang.
Da kommt sie – die Sonne – und ermöglicht im Gegenlicht die ersten schönen Silhouettenaufnahmen!
Über Göreme hinweg trägt uns der Wind allmählich in Richtung Südwesten.
Die Aussichten sind beeindruckend. Wir verändern immer wieder die Höhe. Mal sind wir ganz weit oben und andere Ballons in Bodennähe wirken wie in einer Miniaturlandschaft, andererseits tauchen wir auch ganz tief in Täler hinab, kriechen fast in sie hinein und man könnte beinahe Blätter an den Bäumen berühren.
Und manchen Ballonfahrern können wir direkt zuwinken:
Diese hier sind schon gelandet:
Wir sind dagegen immer noch unterwegs.
Allmählich nähern wir uns Uçhisar. Die hoch oben thronende Burg ist nicht zu übersehen.
Und wir bemerken schon seit einiger Zeit die Fahrzeuge inkl. Anhänger der jeweiligen Firmen, die ihre Ballons verfolgen. Auch für uns stehen schon bald gelbgekleidete Helfer in der Landschaft bereit.
Schließlich landen wir nach ca. 60 Minuten Fahrt über Feenkamine, Hoodoos, Badlands und die kleinstädtischen Strukturen Göremes in unwegsamem Gelände. Dabei wird der Korb von Seilen gezogen und direkt auf den Anhänger der Ballongesellschaft dirigiert und dort dann platziert.
Dann steigen alle aus, es gibt für jeden Passagier ein Teilnahme-Zertifikat sowie einen Schluck Sekt. Auch die Bilder mit den Gruppen- und Einzelaufnahmen sind natürlich schon fertig und werden für jeweils 10 TL verkauft.
Unsere Pilotin
Nun ist es amtlich : Uwe ist mit einem Ballon gefahren.
Im mittlerweile eingetroffenen Sprinter geht es dann zur Pension zurück.
Unsere erste Ballonfahrt liegt nun also hinter uns und wir sind um ein Erlebnis reicher.
Hat sie uns gefallen? Eindeutig ja! Es war schon ein tolles Erlebnis, speziell in die Täler hinab zu tauchen, die sonst nicht unbedingt per einfacher Wanderung zu erreichen sind. Der Überblick von oben ist auch toll und der eigene Ballon inmitten von vielen weiteren ein nicht alltäglicher Anblick. Die Reisegeschwindigkeit ist so schön langsam, dass man alles entspannt aufnehmen kann. Dazu kommt dann noch das Quäntchen Ungewissheit, dass man ja nicht genau weiß, wohin man treiben wird. Nur der Wind weiß es…
Ja, und würden wir so etwas noch einmal machen? Im Augenblick denke ich, dass ich es in dieser Form – doch sehr eingezwängt im Korb – so nicht noch einmal machen würde. Aber wer weiß: vielleicht gibt es wieder einmal eine abwechslungsreiche, wunderbare Landschaft, die einen besonderen Blick von oben wert ist ….
Sollte man eine Ballonfahrt nur wegen des Fotografierens unternehmen? Nun, ich fotografiere sehr gerne und hatte mir daher auch viel von dieser Tour versprochen. Letztendlich war das Fotografieren aus dem Korb jedoch schwieriger als erwartet. Und damit meine ich nicht die Tatsache, dass man so dicht gedrängt im Korb stand. Viele meiner Aufnahmen sind unscharf geworden, da die Belichtungszeit für die Lichtverhältnisse am frühen Morgen doch zu lang war. Man sollte nicht unterschätzen, dass man sich in einem sich bewegenden Korb befindet. Hat man ein schnelles Objektiv zur Verfügung, sollte es kein großes Problem sein. Insgesamt kann ich sagen, dass es für mich einfacher war, vernünftige Aufnahmen von fahrenden Ballons vom Boden bzw. einem etwas erhöhten Standort aus zu schießen als selbst in einem zu stehen und von dort zu fotografieren. Für Uwe, der für die Videos zuständig war, war alles wunderbar …