Okay, dann gibt's jetzt noch ein paar mehr Tage...
23. Oktober 2006
Der Jetlag hat uns noch immer in der Hand.
Um 5.30 sind wir wach und an Schlaf ist auch nicht mehr zu denken.
Also hole ich das Laptop raus und arbeite den Reisebericht auf. Nach einer guten Stunde machen sich auch die Kinder meiner Freundin bemerkbar und das ganze Haus erwacht zum Leben.
Zum Frühstück gibt’s Rührei und Croissants und so gestärkt machen wir uns um kurz vor 8.00 auf unsere Rundreise so richtig zu beginnen.
Auf der Ironwood geht’s von Queen Creek nach Apache Junction.
Dort nehmen wir die # 88 und sind schon auf dem Apache Trail dem wir komplett bis Roosevelt folgen.
Unseren ersten Halt machen wir in Goldfield. Dieses Geisterstädtchen aus dem späten 19. Jahrhundert ist irgendwie urig, wenn auch etwas kommerziell aufgemacht.


Wir laufen ein Weilchen herum, knipsen ein bisschen herum und weiter geht’s auf dem Apache Trail.
Dieser führt durch die Superstition Mountains, die Straße ist rechts und links gesäumt mit Saguaro Kakteen.
Vorbei am Canyon Lake

erreichen wir Tortilla Flat und holen uns erst einmal jeder eine Kugel des berühmten Prickly Pear Eis. Schmeckt wirklich lecker.
Ein paar Meilen hinter Tortilla Flat endet der geteerte Teil der Straße und die nächsten 22 Meilen geht es über eine gut zu fahrende Schotterpiste. Unser 4Runner sieht jetzt nach der ersten Ladung Staub nicht mehr so trist weiß aus!

Über Meilen geht es immer wieder in Serpentinen die Berge rauf und runter.
Unterwegs machen wir auch die erste tierische Begegnung mit dieser Schlange:

Der Apache Lake ist, je weiter man nach sich Roosevelt nähert, immer ausgetrockneter. Direkt vor dem Damm ist eigentlich nur noch eine Pfütze zu erkennen.
An den fotogenen Stellen zu Beginn sind leider die Stromleitungen immer störend im Bild, aber das lässt sich halt nicht ändern.

Die Roosevelt Lake Bridge präsentiert sich da schon wesentlich schöner.

Zurück auf dem Teer geht es jetzt schneller voran. Über Globe fahren wir nach Safford, machen dort einen kurzen Tankstop, und bringen dann die letzten Meilen bis nach Willcox hinter uns.
Für morgen haben wir uns den Chiricahua NP vorgenommen – leider sind die Wetteraussichten nicht so rosig – 60% chance of rain and thunderstorms.
24.10.2006
Aufgestanden, den Vorhang an die Seite gezogen und…enttäuscht festgestellt, dass der Wetterbericht wohl Recht behält. Alles ist grau in grau und nachts hat es bereits geregnet. Das ist nicht das Geburtstagswetter was ich bestellt hatte.
Bevor wir uns auf dem Weg zum Chiracahua NM machten haben wir im Frühstücksraum vorbeigeschaut. Das inkludierte Continental Breakfast hier im Super 8 kann man aber komplett knicken; nur Toast und ein paar alte labbrige Bagels, Kaffee und Milch. André sucht gleich das Weite, ich mache mir wenigstens noch einen Toast.
Auf der Fahrt entlang der # 186 wird das Wetter immer schlechter, wir fahren durch eine regelrechte Waschküche mit einer Sicht unter 100 m.
Das kann ja heiter werden, aber wir setzen unseren Weg unverdrossen fort. Wir haben nur diesen einen Tag und wir sind ja schließlich keine Schönwetter-Hiker.
Um 8.00 sind wir am Visitor Center. Da wir es gestern nicht mehr pünktlich vor Toreschluss zum Visitor Center geschafft hätten um uns für den Shuttle vormerken zu lassen, haben wir uns nach studieren der Karte dazu entschlossen einfach ein paar Meilen mehr zu laufen und den Big Loop in Angriff zu nehmen.
Heute morgen erkundige ich mich dann aber doch noch mal wie es mit freien Plätzen im Shuttle aussieht – einer wäre noch zu haben gewesen, für uns also inakzeptabel.
Hinter mir standen 2 Amerikanerin die im selben Moment ihre Shuttle-Buchung zurücknahmen. Damit waren jetzt wieder 3 Plätze frei, aber wir sind doch bei unsere Alternativroute geblieben.
Wir frühstücken noch im Kofferraum unsere 4Runners und fahren kurz vom dem Shuttle hinauf zum Echo Canyon Parking Lot.
Bei kühlen 15 °C machen wir uns abmarschbereit. Hier oben auf 2.066 m hängen die Wolken tief und unser Stimmungsbarometer geht gegen Null.

Wir will schon ein Bild vom Big Balanced Rock wenn dessen Spitze im Nebel verschwindet…
Auf dem Ed Riggs Trail geht es langsam hinein in das „Wonderland of Rocks“.
Weiter geht es über den Mushroom Rock Trail (der Mushroom Rock ist nur in Umrissen auszumachen) zum Big Balanced Rock Trail. Der Wettergott scheint sich doch entschieden zu haben sich von seiner besseren Seite zu präsentieren, denn es klart tatsächlich auf und nach einer Weile können wir sogar unseren Schatten erkennen. Die Stimmung steigt.
Gut, strahlend blauer Himmel ist jetzt was anderes, aber wenigstens herrschen letztendlich klare Sichtverhältnisse.
Beim Big Balanced Rock angekommen sieht die Welt schon anders aus und wir fangen ausgiebig an zu knipsen.

Von hier geht es mitten hinein in den Heart of Rocks Loop, vorbei an der Duck on a Rock und anderen Formationen.



Wir folgen dem Sarah Deming Trail und an der nächsten Kreuzung halten wir uns Richtung Upper Rhyolite Canyon Trail und beginnen dann den Aufstieg über den Echo Canyon Trail an dem uns die Formationen noch einmal so richtig begeistern.

15,2 km weiter und gut 5 Stunden später kommen wir kaputt aber voller neuer Eindrücke wieder am Parking Lot an.
Nach einem kleinen Mittagssnack fahren wir noch kurz hinauf zum Sugarloaf Viewpoint und anschließend zum Massai Point, aber zu weiteren Trails können wir uns heute wirklich nicht mehr aufraffen.
Auf dem Weg zurück zum Visitor Center stoppen wir noch an einigen Aussichtspunkten entlang des Scenic Drive und fahren nachdem wir uns noch den Film im Visitor Center (ja ja, das macht man eigentlich vorher) angesehen haben zurück nach Willcox.
Das Chiricahua NM hat uns trotz der zunächst widrigen Bedingungen super gefallen. Ist irgendwie mal was anderes als die roten Steine. Und es war wirklich nicht viel los. Auf dem ganzen Trail sind uns keine 20 Leute entgegen gekommen und an den Viewpoints haben wir auch nur vereinzelt welche getroffen.
Dieses Kleinod liegt halt abseits der normalen Südwestschleife, hätte aber definitiv mehr Aufmerksamkeit verdient, obwohl wir die Ruhe sehr genossen haben.
Das mit dem feudalen Geburtstagsmenü verschieben wir vielleicht lieber auf einen anderen Tag (kann mir was besseres vorstellen als McDonald’s oder Burger King).
Dafür gönnen wir den müden Knochen noch ein entspannendes Bad im Whirlpool und drehen eine Runde im Indoor-Pool.
Das amerikanische Pärchen aus Pittsburgh was wir dort treffen kommt gerade aus New Mexico wo es auch richtig schön geregnet hat. Hoffentlich hat es sich ausgeregnet, denn schließlich haben wir für morgen White Sands auf dem Plan.
25.10.2006
Wieder einmal sind wir früh wach, aber da wir heute noch eine lange Fahrtstrecke vor uns haben und beim Grenzübertritt nach New Mexiko eine Stunde verlieren ist das nicht weiter tragisch.
Heute verzichten wir beide auf das Frühstück im Super 8 und checken gegen 7.00 aus.
Nach einem Stopp bei Safeway verlassen wir Willcox und fahren auf den Interstate 10 in östliche Richtung.
Etliche Meilen geht es durch eher eintönige Landschaft, aber mit immerhin 75 mph doch recht zügig. In Lordsburg halten wir an um uns im New Mexico Welcome Center mit Kartenmaterial und Info-Flyern einzudecken und fahren dann durch bis Las Cruces. Dort tanken wir noch mal für 2.19 $ auf, wechseln für 7 Meilen auf die I 25 North und nehmen dann denn Abzweig auf die # 70 East die uns direkt zum White Sands NM bringt.
Zunächst aber fahren wir daran vorbei bis Alamogordo, stocken unsere Einkäufe noch mal im Wal Mart auf und suchen uns dann ein Zimmer für die Nacht. Wie landen im Best Western, ein Zimmer mit Kingsize-Bett für 52,99 + tax mit AAA-Rabatt.
Um kurz vor 14.30 machen wir uns dann endlich auf zu den White Sands Dunes. Nach der ganzen Fahrerei wird es Zeit das wir uns die Beine vertreten.
Aufgrund der heftigen Regenfälle in den letzten Tagen sind nur die ersten 4 Meilen des Dune-Drives geöffnet, es ist aber gestattet zu Fuß die Absperrung zu übertreten und in den Dünenfeldern herumzulaufen.
Die Feuchtigkeit im Boden hat einen Vorteil, es lässt sich wunderbar einfach durch die Dünen laufen.
Unseren ersten Halt machen wir am Dune Nature Trail. Diesem folgen wir allerdings nicht, sondern laufen kreuz und quer durch die Dünen um erste Photos zu machen.

Einen unberührten Flecken zu finden erweist sich eher als schwierig. Deswegen halten wir uns auch gar nicht allzu lange auf, sondern fahren weiter zum Interdune Boardwalk. Ab hier ist die Straße gesperrt. Wir stellen also den Wagen ab und laufen los hinein in das Heart of the Sands.
Auch hier finden sich noch immer viele Fußabdrücke, aber je weiter wir in die Dünenlandschaft hineinlaufen, umso mehr verlieren sich diese.



Ca. 1 Stunde vor Sonnenuntergang suchen wir uns eine schöne Stelle und verweilen in der Sonne sitzend und die nähere Umgebung mit der Kamera erkundend.


Sonnenuntergang ist um 18.15 und kurz danach machen wir uns wieder auf zurück zum Parkplatz. Es wird jetzt wirklich schnell dunkel.
Um 19.00 sind wir zurück in Alamogordo und fahren direkt bei Denny’s ran um zu Abend zu essen. Gegen 20.00 Uhr betreten wir dann endlich unser Zimmer im Best Western gegenüber und sind zufrieden. Den Rest des Abends verbringen wir mit dem Überspielen der Photos und dem Reisebericht.