Samstag, 11th of July, 2015
Da wir heute Nachmittag (hoffentlich!) unsere „dolphin watching tour“ auf dem Programm hatten, blieben wir am Morgen wieder am Pool: freie Liegen fanden wir problemlos, weil wir ja wie immer bei den „early birds“ am Frühstücksbuffet waren.
Nebst den üblichen verdächtigen Ereignissen zu Lande konnte ich heute einen „Kreuzfahrt-Pott“ beobachten, welcher ausserhalb des Hafens vor Anker ging und einerseits mit einigen Barkassen Passagiere an Land brachte und andrerseits anscheinend einige Rettungsübungen durchführte:
mehrmals wurden die Boote zu Wasser gelassen, kurvten ein bisschen umher, wurden dann wieder an Bord gebracht und verschwanden hinter der Schiffswand: nichts mehr mit Booten in Davits auf dem Oberdeck…
Wir hatten ja Halbpension gebucht und das beinhaltete eigentlich Frühstück und Nachtessen, auf Voranmeldung am Vorabend konnte man am nächsten Tag aber auch zu Mittag essen, allerdings nur mit einer beschränkten Auswahl.
Davon machten wir heute Gebrauch: einerseits, weil wir nicht wieder in Mittags-Lunch-Stress geraten wollten und andrerseits, weil wir heute Abend im „all beef“ dinieren wollten: lassen wir uns überraschen, ob Stephan’s Empfehlung unseren Ansprüchen gerecht wird…..
Anschliesslich runter zur Marina und pünklich um 14.15 h ging’s ….. noch nicht los: es fehlten noch 2 Passagiere!
Die 2-Mann-Besatzung war bereit und so sagte ich: „Capt’n, fahr’ doch schon mal das Boot vor“.
Was er auch tat und wir am Steg schon mal die ersten Fotos schossen und die Schwimmwesten sowie Windjacken anzogen. Bald darauf kam das fehlende Pärchen und ENDLICH ging’s los: yeee-haw!
Noch ein paar Instruktionen (festhalten, nicht Plätze während der Fahrt wechseln) und Informationen zum Boot (Tornado RIB = Rigid inflatable boat, 365 PS) und Tour (rund 8 Meilen rausfahren, dank GPS und Echolot werden Fischschwärme gesucht und dann sind die Delphine auch nicht weit, aber ohne Garantie) tuckerten wir los.
Sobald wir den schützenden Hafen verlassen hatten, spürten wir den ( relativ ruhigen) Seegang und obwohl wir die Wellen von vorne nahmen, machte das Boot doch schon rechte „Luftsprünge“.
Auf offener See wurde „AK“ befohlen aber leider liessen die Wellen (gemäss Skipper) nicht mehr als 22 Knoten (= 40.75 kmh) zu. Trotzdem mussten wir uns an den Haltegriffen festkrallen und bei jeder grösseren Welle hatte man das Gefühl, auf einem wilden Bronco zu sitzen: für uns Cowboys einfach ein geiles Gefühl (wobei es manchmal recht ordentlich im Gebälk bzw. Kreuz krachte, wenn man nicht genau aufgepasst hatte.)
Wir fanden in den nächsten anderthalb Stunden auch ein paar Delphinschulen, welche sich mehr oder weniger dem Boot näherten, mal nebenherschwammen, mal unter dem Boot durchtauchten und manchmal auch ihre anmutigen Sprünge zeigten.
Zwei oder drei mal stoppten wir auch, aber die Meeressäuger blieben leider nie lange bei uns, darum gelangen mir auch keine guten Fotos. Eindrucksvoll war’s aber auf jeden Fall und die Bilder sind in unseren Festplatten eingebrannt.
Auf dem Rückweg wurden wir vorne Sitzenden reichlich mit Spritzwasser eingedeckt, trotzdem hatten wir die Fahrt genossen und waren happy: Marlis hatte mehr Freude an den Delphinen, ich mehr am speedboat = win-win.
Wir verabschiedeten uns von den Crewmitgliedern, nachdem wir uns für die Fahrt und die vielen Infos bedankt und sie auch reichlich „ge-tipped“ hatten.
Auf dem Boot war’s ja ziemlich windig und feucht gewesen, kaum aber wieder an Land, knallte die Sonne brütend heiss auf uns nieder und wir waren froh um eiskalte Drinks.
Unterwegs gab’s noch ein bisschen Flora und Fauna zum Knipsen und einen kleinen Zwischenhalt im Pub.
Danach warfen wir uns in Schale und da wir noch ein wenig zu früh für’s Nachtessen waren, setzten wir uns in eine Bimmelbahn, welche im Touristenführer empfohlen wurde und gemäss diesem an der Küste entlang und in der Touristenmeile fahren sollte.
Weit gefehlt: erst ein paar Meter auf dem Strip, dann durch Hinterhöfe zur Marina, einmal um den Parkplatz, dann auf Hauptstrassen durch ein paar mehr oder weniger schicke Quartiere mit interessanten architektonischen Bauwerken
und ganz am Schluss noch ein paar Meter auf den „Klippen“.
(Fast) jeder Cent war da zum Fenster hinausgeworfen aber wir trugen es mit Fassung!
Das „all beef“ war ganz am Ende der Flanierstrasse und wir kamen ganz schön in’s Schwitzen, obwohl es doch schon gegen 21.00 h war.
Wir wurden freundlich empfangen, wählten den klimatisierten Innenteil des Restaurants hahaha und während Marlis zu einem Tisch geführt wurde, durfte ich mich noch ein paar Momente im begehbaren und kühlen „Weinkeller“ umsehen und fand El Dorado.
Wir hatten kaum Platz genommen, schon brachte uns ein Kellner die Speisekarten und servierte uns ein anderer frische Brötchen, Tapas und einen Rosé Schaumwein: super Service!
Als Vorspeisen gab’s shrimps einer- und sautierte Champis andrerseits, das viel gerühmte Carpaccio teilten wir uns brüderlich. Bis jetzt alles ausgezeichnet.
Als Begleitung zum Hauptgang wählten wir einen regionalen Rotwein: Paxà Special, eine vortreffliche Wahl (ich habe jetzt auch ein paar Flaschen davon in meinem Weinkeller…).
Da uns das Chateaubriand auch von Stephan empfohlen worden war, entschieden wir uns dafür und ich fand den Preis von EUR 35.—auch absolut in Ordnung.
Was soll ich sagen: es wurde direkt am Tisch tranchiert (wie es sich auch gehört) und serviert und schmeckte wunderbar. Die Portion war auch ziemlich üppig ausgefallen, chapeau.
Zum Nachtisch gab’s die flambierten Erdbeeren für Marlisita, ich wählte Käse und Portwein.
Da ein weiterer Kellner das Dessert direkt am Tisch zubereitete, habe ich mir alles genau gemerkt und später auch aufgeschrieben.
Wie gehabt war auch dieser Gang zu unserer vollsten Zufriedenheit ausgefallen und als krönenden Abschluss wählten wir noch einen café Medronho.
Die Rechnung fiel für portugiesische Verhältnisse mit EUR 140.--relativ hoch aus, ich hatte mehr erwartet und merkte erst jetzt, dass die EUR 35.—vom Chateaubriand für ZWEI Personen waren, nicht für eine (bei uns zahlt man locker zwischen CHF 50.—und 70.—p.P. )
Wir genossen den Spaziergang am Strand entlang zurück zum Hotel,
wo wir auf der Veranda noch einen Kaffee mit Seitenwagen tranken,
bevor wir uns satt und zufrieden zu Bett begaben.