Beiträge von Mike

    Montag, 12.7.2010, mostly cloudy, max 85°
    Ponca City – Oklahoma City/OK, 15670 – 16057 miles


    Um 7.30h machten wir uns auf den Weg: der Himmel war blau und die Sonne schien; wir fuhren jedoch in die Richtung, in welcher der Himmel
    schwarz und schwärzer wurde.


    In Stillwater machten wir einen Halt für’s Frühstück:
    In einem Perkins Restaurant kriegte Marlis ihre heiss geliebten „eggs benedict“; wieder ein kulinarisches „Muss“ abgehakt…


    Zweimal hatten wir ein kurzes aber heftiges Gewitter zu überstehen, ansonsten aber fuhren wir dem Regen anscheinend auf nassen Strassen
    immer hinterher.


    Je mehr wir Richtung Tulsa bzw Muskogee fuhren, desto mehr verschwanden die Ebenen und es ging immer auf- und abwärts, als ob man riesige Wellen hinaufkletterte und nach dem Wellenkamm tauchte man wieder ins Wellental.
    Auch gab es wieder Bäume: erst vereinzelt, dann richtig grosse Wälder. Zudem wich die trockene Hitze einer schwülen und feuchten Wärme.


    In einer Reisebroschüre war Fort Gibson als absolut besuchenswert empfohlen worden: wir sahen zuerst den Gibson Dam und nachher das
    (ehemalige) Fort:


    Es gab da einige authentische Gebäude zu sehen, der Rest von Ft. Gibson dient aber ehemaligen Soldaten als „Altersheim“.


    Da es immer wieder mehr oder weniger mehr regnete, erkundeten wir die wirklich schöne Altersiedlung nur von der Strasse bzw vom
    Auto aus und fuhren direkt weiter nach OKC.


    In unseren Augen war das absolut kein Muss; vielleicht haben wir ja auch etwas übersehen.


    Auf dem Weg fuhren wir auch auf der historischen Route 66, ich aber „got no kicks on route sixty-six“


    Kurz nachdem wir in Oklahoma „einreisten“, haben wir uns bei einem Tourist Information mit Karten und Prospekten von OKC und dessen
    Sehenswürdigkeiten eingedeckt: viel Neues war aber nicht dabei; Stockyard, Bricktown und Cowboy Museum hatte ich mir ja schon zuhause notiert.


    Wir haben uns noch nach Motels in der Nähe des Stockyards erkundigt und die nette Dame am Schalter hat uns auch bestätigt, dass es „in
    der Nähe“ ganz viele Motels gäbe….


    Da es langsam dämmerte, der Himmel sich immer mehr verdunkelte und ich langsam eine Tankstelle suchen musste, fuhren wir wieder
    ein wenig nervös stadtauswärts, bis wir endlich ein „Rudel“ von Motels fanden.


    Wir entschieden uns für ein Best Western, da es auch ein full hot breakfast anbot.


    Dort erhielten wir auch ein schönes Zimmer mit einer Polstergruppe, Ohrensessel und 2 Betten. Marlis wollte den Fernseher ein bisschen drehen, damit wir vom Bett aus TV schauen konnten. Als ich den Apparat mit der Fernbedienung einschaltete, sind zwei TV-Geräte angegangen:


    Direkt vor uns und zwischen den beiden Betten und ca 2 Meter vom ersten entfernt war ein zweites aufgestellt!!


    An der Türe habe ich dann auch die Preise gesehen: $ 150.—pro Nacht: das war doch teurer als die bisherigen Motels….aber immerhin mit Frühstück.


    Dann machten wir uns wieder auf den Weg in Richtung Stockyard, um im Cattleman’s Steakhouse wieder einmal J ein schönes Stück Fleisch zu verzehren.


    Auf den rund 5 Meilen dahin haben wir „überall“ Tankstellen und dementsprechend auch Motels gesehen, aber was soll’s…..


    Zur Freude von Marlis gab’s im Cattlemans auch eine smoking area; anscheinend hatte es aber eine sehr gute Lüftung: man hat (praktisch)
    keinen Rauch gerochen.


    Das Essen war wirklich sehr gut, die Steaks schön medium-rare (meistens sind sie ja eine Stufe mehr gebraten als gewünscht…),
    wunderbar zart und auch sehr gut im Geschmack (es wurden auch die sonst obligaten A1 oder HP Saucen nicht mitgebracht), wenn auch mit 16 oz nicht sehr
    gross: ich überlegte mir, anstelle eines Desserts noch ein zweites Steak zu bestellen, liess es dann aber doch sein.


    Wieder im Motel angekommen, schalteten wir den Wetterkanal an und sahen, dass sich ein „severe thunderstorm“ mit gegen 100 mph OKC
    näherte; immer wieder wurden live-Bilder eingeschaltet und eine 10-Minuten-Prognose gestellt, wohin sich der Sturm wann bewegen würde…


    Die tennisballgrossen Hagelkörner stimmten uns nicht gerade fröhlich.


    Je später der Abend…
    …desto mehr veränderte sich der Sturm aber: statt in Richtung Südosten (nach OKC) weiterzuziehen, teilte er sich gegen 22.30 h und setzte
    seinen Weg genau nach Süden und genau nach Osten fort: wir aber blieben verschont und gingen beruhigt in’s Bett.

    Es geht interessant weiter...Cowboy Schiessstunde, dann historische Ecken, die man aus fast jeden Western kennt ... :!! :!!


    Das wäre ja was für mich. :gg: :gg:


    hi Matze


    soll ich Dich beim nächsten Trip anfragen, ob Du mitkommen willst? Kann aber ein bisschen dauern, hoffentlich nicht mehr 4 Jahre, aber da wir jetzt ja ohne kizz verreisen können.....


    c u


    Mike

    So. Jetzt bin ich auch wieder up-to-date. Mir gefällt der Reisebericht wirklich sehr gut.


    Das Tiere reintreiben / Tiere raustreiben ist aber schon etwas eigenartig. Ich weiß auch nicht, ob ich das glauben soll. Ich kenn das nur anders. Bei Bonanza (wie viele T hat Bonanza?) haben die die Tiere nur immer von der Westweide auf die Nordweide getrieben oder so. ;)


    hi Werner


    Du kannst mir glauben, das war so. Uebrigens hatten wir nur Ost- und Südweiden, vielleicht deshalb :gg:


    c u


    Mike

    Sonntag, 11.7.2010, partly coudy, max 97°
    Wakeeney – Ponca City, 15327 – 15670 miles


    Pünktlich um 07.30 h erschienen Mary und Dave wieder und bereiteten unser Frühstück zu:


    Fruchtcocktail mit frischen Früchten, Pancakes, Rührei mit Rosmarin, Speck, Aprikosen cup-cakes, O-Saft und einem richtig guten und starken Kaffee.


    Nachdem wir noch ein bisschen gequatscht und uns ins Gästebuch eingetragen hatten, machten wir uns auf den Weg nach Dodge City.


    Dort schauten wir uns 2 Stunden im Boot Hill Museum die verschiedenen Ausstellungen an:


    -People of the plains (nomadic indians of the plains, the railroad, the american buffalo, the aera of the cowboys, Victorian fashion)


    -Guns that won the west


    sowie einige rekonstruierte “Häusern” wie die Beeson Gallery (Bank, Leichenbestatter, Gefängnis, Dr. Office and Barber shop, etc), den weltberühmten „Long Branch Saloon“, Boot Hill Cemetery…


    Eine Ecke war natürlich für die berühmte TV-Western-Serie „rauchende Colts“ (gunsmoke) reserviert mit vielen Bildern, Requisiten, Infos
    und einem alten Fernsehgerät, in dem pausenlos alte Folgen liefen.


    Die älteren user erinnern sich vielleicht noch an Festus, Marshall Matt Dillon, Miss Kitty…


    Die Kansas Cowboy Hall of Fame öffnete erst um 14.00h; solange wollten wir nicht warten und wir fuhren deshalb weiter nach Wichita.


    Dort besuchten wir das Old Cowtown Musum mit folgenden verschiedenen Sektionen:


    -hunter/trader area


    -industrial/business area


    -residential street mit vielen Originalgebäuden


    -drovers camp


    Es war verd… heiss und wir waren froh, dass wir im Saloon eine kühle Erfrischung zu uns nehmen konnten. Die Pause benützen wir auch, um –ganz
    old fashioned- ein paar Ansichtskarten zu schreiben.


    Eigentlich wollten wir in Wichita übernachten, dann nach Oklahoma City weiterfahren und dort 2 Tage bleiben und von da aus „die Gegend erkunden.“


    Jetzt entschieden wir uns aber, noch ein bisschen weiterzufahren, um dann morgen via Muskogee und Fort Gibson nach OKC zu fahren, somit hatten wir etwas Zeit gewonnen, denn unterwegs war wirklich nicht viel Sehenswertes.


    Hier noch eine Bemerkung:
    liebe „Kansasianer“, die erwähnten scenig highways haben sich leider in keiner Weise von der übrigen Gegend unterschieden: bis zum Horizont eine Strasse,
    wie mit dem Lineal gezogen, links und rechts flach bis zum Horizont.


    Vielleicht wäre die Gegend im Frühling mit all den wild flowers etwas schöner…

    Samstag, 10.7.2010, sunny, max 90°
    Ranch – Wakeeney/KS, 14975 – 15327 miles


    Noch ein Nachtrag zu gestern:
    Marlis hatte schon das meiste gepackt und ich sollte die beiden grossen Koffer im Kofferraum des Chevy versorgen:
    Da hat es doch eine grosse Beule im der Stossstange, das ganze Heck ist leicht eingedrückt und beim Kofferrauf hat es auch eine
    Verschiebung gegeben.


    Niemand wusste etwas oder hat etwas bemerkt…..Schau’n wir mal, wie Alamo reagieren wird.


    Ich habe mich wirklich geärgert: da parke ich mein Auto 2 Wochen lang und fange mir eine Beule ein und bei all den gefahrenen Meilen in
    all den Jahren war nie etwas passiert!


    Unser letzter Tag auf der Ranch:
    Doug ist wieder hier und wir lösen noch die versprochenen Schiessübungen ein:
    Mit seinem Pickup fahren wir in’s Gelände, wo ein kleiner „Schiessstand“ eingerichtet ist.


    Dort erhalten wir einige Informationen über die Waffen und deren Munition, dann noch Sicherheitsinstruktionen sowie Gehörschützer.


    Conny, Marlis und ich natürlich sowieso wählen sowohl die Pistole (Glock) als auch die pump action (Remington).


    Pistole (und Revolver) habe ich ja schon genug geschossen, daher hat mich das schlechte Resultat nicht überrascht: die beiden Frauen waren
    besser.


    Mit der shotgun war es einfacher: den Lauf einfach Richtung Ziel halten und abdrücken, fertig (das beiliegende Trefferbild sagt alles).


    Danach ging’s zurück zum Haupthaus, wo wir uns von allen allen verabschiedeten.


    In Wakeeney hatte ich (bereits von zuhause aus) ein Zimmer in einem B&B reserviert und uns für ca 17.00h angemeldet, genügend Zeit
    also, um einen scenic highway zu fahren.


    Da die Vermieterin, Mary, das Cottage anscheinend nicht selber bewohnt, hattte sie mich gebeten, sie anzurufen, wenn ich ca eine halbe
    Stunde vor Wakeeney sei und sie mich dort treffen könne.


    Viel gibt es von der Fahrt nicht zu berichten, ausser


    - mein (Schweizer) mobil funktionierte nicht: ich wurde auf die hotline des aktuellen providers verbunden und erhielt eine automatische
    Nachricht, dass ich für „diesen Service“ nicht autorisiert sei???????
    Da habe ich bei einer Tankstelle angehalten und der clerk hat mir sofort sein cell phone zur Verfügung gestellt.


    - bei der Planung hatte ich nicht bemerkt, dass wir uns von der Mountain in die Eastern Time Zone verschieben: es war also schon 18.00 h,
    als ich anrief, und Mary war ein bisschen besorgt, ob ich überhaupt noch kommen würde (hatte keine Anzahlung geleistet, da sie nur cash akzeptiert)


    - der Horizont (in Fahrtrichtung) verdunkelte sich immer mehr und wir glaubten, 2 kleine typische Tornadowirbel zu sehen


    Beim cottage angekommen, warteten Mary und ihr Mann Dave schon auf uns. Wir waren die einzigen Gäste und hatten das ganze Haus (Schlaf-,
    Wohn- und Esszimmer ganz für uns).


    Anlässlich des schwarzen Himmels und der Wettervorhersage (isolated thunderstorms) wurde uns auch noch der Keller gezeigt, welcher
    als „tornado shelter“ dient: wenn die Alarmsirenen ertönen, bitte sofort dort runter gehen: schöne Aussichten.


    Wir schwatzen noch ein bisschen miteinander, können Wünsche für das Frühstück anbringen (Kaffee bitte, aber STARK, nicht dieses gefärbte
    Wasser, das hier so üblich ist…) und fragen, ob sie uns ein Restaurant empfehlen könnten.


    Wir verdrücken ein richtig gutes Steak im Western Kansas Saloon und kommen noch trockenen Fusses wieder zuhause an, machen uns
    bettfertig und hoffen, ohne Störung bis morgen durchschlafen zu können.

    hi guys


    für mich -nebst Ruth's ist für mich das "outback" (verschiedene locations) zu empfehlen; das allerbeste war bis jetzt für mich aber das Cattlemen's Restaurant in Oklahoma City


    c u


    Mike

    hi Toni


    so arbeitsintensiv ist das gar nicht; ich kann ja meinem Hobby nachgehen und wenn da halt ein paar Kuhär**** vor dem Pferd sind, macht das auch nichts :gg:


    mit dem Wetter hatten wir bis jetzt wirklich Glück, wird sich später (ein klein wenig) ändern, schau'n wir mal


    Ja, der Spass an der Freud bzw Arbeit war wirklich riesengross; wir hätten uns ja gewünscht, noch mehr in das daily busines der Ranch einbezogen zu werden, aber die anfallenden Arbeiten differieren auch je nach Saison und ein paar Dinge wollte Tom halt aus Sicherheitsgründen (könnte ja allenfalls verklagt werden) nicht machen, ist verständlich.


    aber da wir jetzt ja zertifizierte cowboys und keine dudes ;) mehr sind, dürfen wir beim nächsten mal (?) vielleicht etwas mehr machen??


    c u


    Mike


    Hallo Silke


    das müsste ich mal Tom fragen: eigentlich sind Ranchaufenthalte in den USA immer relativ teuer, vielleicht ist das einfach eine weitere Einkunfsquelle und solange es bezahlt wird...


    Natürlich hat er erst mal viel investiert (cabins) und bei Vollpension und Gratisgetränken rund um die Uhr...


    wenn nur der Flug nicht wäre, dann ginge es ja noch


    trotzdem, man gönnt sich ja sonst alles...


    ...darum sind wir ja normalerweise nur alle 2 Jahre drüben und dieses Mal hat's sogar 4 Jahre gedauert, aber das ist es uns Wert


    c u


    Mike

    Freitag, 9.7.2010, sunny, max 90°
    Auf der Ranch


    Da uns immer noch ein steer fehlte und wir ihn gestern bei den „girls“ nicht gesehen hatten, machten wir uns auf die Suche bei den „boys“.


    Und wirklich, wir fanden ihn „in the middle of no-where“ und trieben ihn zum „pond“ (Weiher), wo sich seine Kollegen rumtrieben.


    Kaum machten wir uns aber wieder auf den Weg, sahen wir den Stier schon wieder in die Richtung trotten, wo wir ihn hergetrieben hatten.


    Also wieder kehrt und dieses mal wurde er mitten unter die Herde und direkt an’s Wasser gebracht und da blieb er auch.


    Wenig später fanden wir ein „bloated calf“, dessen Bauch auf mehr als das Doppelte aufgebläht war.
    Anscheinend tritt dies auf, wenn das Kalb weder „rülpsen, furzen oder kacken“ kann.
    Falls man nichts unternimmt oder das Kalb zu rasch treibt, kann es zu einem Herzversagen führen.


    Also ein grosszügies „U“ formen, damit sich das Kalb nicht gedrängt fühlt und langsam nachhause bringen. Zufällig fanden wir kurz darauf
    auch noch die Mutter (nummeriertes Tag im Ohr….) und zusammen trotteten die beiden Richtung Ranch. Per Funk wurde Betsy avisiert, sie solle die
    entsprechenden Tore bei den Gattern öffnen und sie brauste auf ihrem ATV davon.


    Das Kalb wurde anschliessend mit Medikamenten behandelt und mittels einem eingeführten Luftschlauch „entlüftet“ und der Bauchumfang ist auf die normale Grösse geschrumpft.
    Am W/E erfolgt dann nötigenfalls eine Nachbehandlung.


    Nach dem Mittagessen durften wir zum Abschluss unseres Aufenthaltes und weil wir „ganz brav“ angefragt hatten, noch auf der frisch
    gemähten Wiese noch ein wenig galoppieren!


    Da uns Judy heute verlassen hatte, waren wir noch zu viert (Conny, Frank, Marlis und ich) und wir bildeten 2 Paare, welche gemeinsam oder
    alleine gefilmt werden konnten.


    Gemäss Frank sollten wir im „controlled lope“ reiten und das taten wir beide auch.


    Bei Frank und Conny sah’s ein bisschen anderst aus: nach 3-4 kontrollierten Galoppsprüngen trieben beide ihre Pferde in den gestreckten
    Galopp und donnerten auf uns zu.
    Beim ihrem Ueberqueren der „Ziellinie“ hat sich mein Little Joe so erschrocken, dass er eine Pirouette machte und ich um mein Pferd statt
    um die Videokamera kümmern musste.


    Nachdem alles im Kasten war, haben wir in der Arena noch ein bisschen barrel racing (alle innerhalb von 0.50 Sekunden) und key hole (da
    waren die Differenzen zwischen Conny und Marlis und mir doch grösser) geübt sowie rollbacks.


    Die Pferde waren aber doch müde vom heutigen Tag und so haben wir sie schliesslich etwas früher in’s Wochenende geschickt.


    Solong and goodbye, Naria und Little Joe:


    ein bisschen traurig waren wir schon, ach Sch** es war mehr als nur ein bisschen: das tat weh!!!


    Nach einer Dusche und Umziehen machte ich mich an eine Arbeit „der anderen Art“:


    Ich hatte mit Sheila vereinbart, dass ich Ihr bei der heutigen Steak Nite zur Hand gegen würde und habe garlic bread, bacon wrapped
    bananas und grill salad zubereitet.


    Geschmeckt hat es anscheinend allen: nicht nur, weil sie es mir sagten, sondern auch, weil die Platten ratz-fatz leer waren!


    Anschliessend gab’s noch eine Ueberraschung für Marlis und mich:


    Tom hielt eine kleine Abschiedsrede und Frank überreichte uns mit ein paar netten Worten ein Zertifikat, das uns jetzt als „american
    trained cowboys“ ausweist.


    Die werden eingerahmt und in unserer „hall of fame“ (Wohnzimmer) aufgehängt.


    Da wir morgen ausschlafen konnten (breakfast um 09.00 h), gingen wir heute etwas später ins Bett.

    Donnerstag, 8.7.2010, partly cloudy, max. 75°
    Auf der Ranch


    Heute wollten wir das Angenehme mit dem Nützlichen verbinden:
    Wir nahmen den Tag „off“ und ritten zum Vergnügen, schauten dabei aber natürlich wie immer nach kranken oder fremden Kühen aus.


    Frank erwähnte auch ein besonderes Kalb, das wir suchen sollten: ein paar Minuten nach dessen Geburt vor einiger Zeit hat anscheinend
    ein Gast die Mutterkuh erschreckt und diese ist vom Neugeborenen fortgerannt und nicht mehr zurückgekommen.


    Also halten wir Ausschau nach einem einzelnen Kalb oder einem, welches von einer anderen Kuhr adoptiert wurde (die Kühe und deren
    Kälber haben nummerierte, verschiedenfarbige „tags“ in den Ohren).


    Wir waren knapp 4 Stunden im Sattel und hatten kurz vor 14.00 h im haunted house lunch, welcher wiederum von Tom geliefert wurde.


    Gefunden haben wir auf dem Rückweg nichts, haben dafür einen Adlerhorst (golden eagles) entdeckt, welcher aber gerade leer war. Leider haben
    wir keine (glückbringende) Feder gefunden.


    Aus dem „teilweise bewölkt“ wurde je länger je mehr ein rabenschwarzer Himmel, die ersten paar Regentropfen fielen und kaum hatten wir
    auf der Ranch abgesattelt und uns etwas zu trinken geholt, brach ein heftiges Gewitter los: back home just in time….


    Nach einer Viertelstunde war’s aber schon vorbei mit dem Regen und wir hatten blauen Himmel.


    Ansonsten im Westen nichts Neues: Nachtessen, quatschen auf der porch, Lichter löschen, gute Nacht

    Mittwoch, 7.7.2010, cloudy, windy, max. 65°
    Auf der Ranch


    Während wir die üblichen morgendlichen Arbeiten verrichtet hatten, hat ein Nachbar angerufen, er habe gestern „früh“ 7 Tiere zurück auf
    unsere Weide getrieben; er konnte aber nicht mehr genau sagen, wann das war.
    Für uns stellte sich nun die Gretchenfrage: war es vor oder nach unserem gestrigen Zusammentreiben?? Wahrscheinlich nachher, denn dann
    würden uns nur noch 0-1 Tiere fehlen.


    Also wieder der gleiche Job wie gestern: Herde zusammentreiben, auf die Ranch bringen und nochmals zählen.


    Auch heute hat das relativ gut geklappt und schlussendlich hatten wir dieses mal (definitiv) 159 Tiere gezählt, d.h. es fehlt nur noch 1 steer.


    Beim Kontrollieren haben wir noch 2 kranke Tiere entdeckt, welche auch wieder separiert wurden.


    Am Nachmittag wurde die Herde wieder auf die Weide getrieben und nachher gab’s wiederum horsemanship training.


    Vor dem Nachtessen ist Doug wieder aufgetaucht (arbeiten US Marshals nur 50 %?) und hatte eine grosse Ueberraschund dabei:


    Eine Plakette betreffend unserer Einweihung des hot tub: das musste natürlich sofort fotografisch festgehalten werden.


    Wir liessen den Abend gemütlich mit 1-2 bud lite ausklingen

    Dienstag, 6.7.2010, sunny, max. 85°


    Auf der Ranch


    Heute war steer zählen angesagt, d.h., wir mussten die Rinder von 2 verschiedenen Weiden holen und heim in den corral treiben. Das ist
    uns auch recht gut gelungen, wir sind halt schon alte Hasen ;)



    Fremde (steers) haben wir keine gefunden, aber einen kranken, der wurde dann auch sofort aussortiert und in einem separaten corral gehalten.



    Das Zählen geht so von sich: die Viecher von einem corral in den anderen treiben und während sie durch das gate gehen, zählen. Das tönt
    einfach, ist es aber nicht immer:



    Entweder will kein steer durch das gate oder es gehen alle, manchmal schön langsam, manchmal aber in vollem Karacho, 4-5 Tiere neben-,
    hinter- und sogar aufeinander und alle sind gleich schwarz….



    Resultat nach rein- und wieder raustreiben: 152 oder 153 , ganz sicher waren sich die Zähler nicht…. Also fehlen 7 oder 8 Rinder (bei ca $
    700.—pro Kopf ein schöner Batzen Geld). Werden wir morgen wohl suchen müssen.



    Nachdem wir die Herde nach dem lunch wieder auf die Weide getrieben hatten, gab’s den Rest des Nachmittages „horsemanship“ Training mit
    Frank. (Horsemanship ist die harmonische Partnerschaft zwischen Mensch und Tier. Sowohl bei der Bodenarbeit als auch beim Reiten sollen nur Methoden und Hilfsmittel angewendet werden, die das Pferd nicht überfordern und ihm keine Schmerzen oder Angst zufügen.)



    Im roundpen wurde jeder einzeln trainiert. Zuerst wollte Frank schauen, ob wir alle richtig sitzen, die Zügel sowie die Hacken


    (Mike, you’re shining your boots, not kicking the horse…) richtig einsetzen, Körperhaltung, etc und zwar in allen 3 Gangarten. Ich war der erste und hatte
    die volle Aufmerksamkeit von allen und musste mir vieles von Frank anhören, u.a. war mein Aussitzen im Galopp nicht perfekt und mein Hintern hat ein
    bisschen „gehoppst“:



    „Mike, can you remenber when you had sex last time? Riding is like sex:
    slow andrhythmic motions”…..
    Und siehe da, diese Info hat mir sehr geholfen :schaem:



    Dann wurden „rollbacks“ geübt, das sind 180° Wendungen auf der Hinterhand, normalerweise im Galopp, aber wir haben langesam mit Schritt
    und Trott begonnen bzw nach Reitkönnen (Conny) nur im Trott oder Galopp.



    Am Schluss hat’s aber auch im Galopp ganz gut geklappt und ich habe sogar einmal einen schönen „sliding stop“ hingekriegt.



    Das heutige Nachtessen haben wir uns wirklich verdient (und die Pferde bekamen von uns auch noch eine kleine Extraportion, bevor wir sie
    wieder auf die Weide liessen).



    A propos Pferd: war mein Shiloh trittsicher, folgsam und ruhig, fehlte doch manchmal ein bisschen Pfeffer im Hintern.



    Little Joe hingegen hat die obigen Eigenschaften auch, aber zudem Temperament, speed und vor allem „cow sense“: wenn er beim Treiben einer
    Kuh zu nahe kommt, weil sie lieber fressen will statt sich zu bewegen, legt er die Ohren nach hinten und beisst der Kuh in den Hintern, auch vor einem grossen
    Bullen hat er keine Angst gehabt: good boy!

    Montag, 5.7.2010, sunny, max.
    85°



    Auf der Ranch



    Gestern habe ich mit Tom darüber diskutiert, ob ich Shiloh
    noch eine weitere Woche reiten oder auf ein anderes Pferd wechseln soll. Der
    Entscheid fiel zugunsten von Shiloh aus: eine Woche Ferien für ihn, hat er auch
    verdient.



    Somit hatte ich ab heute einen neuen Partner: Little Joe,
    wiederum ein Paint!






    Heute ist Frank, der Head Wrangler, nach seiner
    Augenoperation auch wieder dabei; er hat gleich einen alten Freund, Johnny,
    mitgebracht, welcher eines seiner Pferde verkaufen will.



    Da kann er gleich mitkommen, wenn wir die verletzte Kuh von
    letzter Woche (die durch die fence ging…) suchen.



    Da der Nationalfeiertag auf einen Sonntag fiel, ist heute
    „frei“: eine gute Erfindung der Amis! Somit haben Tom und Darcy entschieden,
    auch wieder mal auszureiten und dabei gleichzeitig das zum Kauf stehende Pferd
    (Lilly) bei der Arbeit anzuschauen.






    Die Kuh wurde auch relativ rasch gefunden, liess sich aber
    auch nicht so einfach treiben, sondern rannte in entgegengesetzter Richtung
    davon. Als sie aber einen kleinen Bach überqueren wollte, war sie für Johnny
    und Frank einfach mit dem rope einzufangen, auf’s Trockene zu schleppen und vor
    Ort zu verarzten. Somit hatten wir noch Zeit, eine andere Weide abzureiten und
    kranke oder fremde Tiere zu suchen.






    Nach dem lunch war geplant, die Wassertanks zu kontrollieren
    und gleichzeitig, wenn nötig, die Rinder zu denselben zu treiben.



    Obwohl es um 14.00 h hiess, in 30 Minuten soll’s losgehen,
    dauerte es doch bis fast 15.00 h, bis
    alle bereit waren. Nein, doch nicht, es mussten noch 2 Pferde getränkt und
    eines umgesattelt werden!






    Kaum waren wir eine Viertelstunde unterwegs, haben wir 2
    Nachbarn getroffen und es wurde wiederum 15 Minuten getratscht. Endlich bei der
    ersten Tränke angekommen, wurde von den Ranchern, den Wranglern und Johnny über
    Gott und die Welt oder das neue Pferd oder sonst was „Wichtiges“ diskutiert und
    wir standen bzw sassen wie blöd in der Hitze und warteten.



    Vielleicht hätten wir etwas insistieren sollen oder einfach
    alleine weiterreiten, aber es war ja ein „Frei-Tag“ und das Rancherehepaar
    wollte ihn einfach geniessen.






    Jedenfalls waren Marlis, Judy und ich ein wenig sauer und
    als wir um knapp 17.00 h auf der Ranch eintrafen und Frank vorschlug, noch ein
    wenig roping vom Pferd aus zu üben, hatten wir keine Lust mehr.



    Nach dem Nachtessen um 18.00 h haben wir uns dann auch
    zurückgezogen und in unserem loghouse wieder gelesen.






    Das neue Pferd wurde übrigens gekauft; es hat sich als
    wunderbares cow horse herausgestellt: unter anderem hat es sich während der
    gesamten Verarztung der Kuh keinen Schritt bewegt, obwohl es nicht gehalten wurde
    oder angebunden war: nur die Zügel lagen am Boden und das reichte (ground
    tying).

    So wie das Regenbogenfoto z.B. das ist der Hammer :clab: :clab:


    Ich bin immer noch begeistert, zumal man von dir wirklich alles gut erklärt bekommt, was da so im einzelnen abgeht :!!


    Freu mich auf die Fortsetzung :wink4:



    Also der Bericht über eure Erlebnisse gefällt mir ausgezeichnet.


    Das sieht so richtig nach harter Landarbeit aus. Aber du konntest ja immer auf dem Pferd sitzen und dieses musste die Hauptarbeit leisten.


    Ich nehme an ihr seid auf einer Art ländliches Rodeo gewesen. Ich wurde mal in Wisconsin zu so einem eingeladen, war aber trotzdem interessant. In Ramona CA war ich dann an einem grösseren derartigen Anlass, der zwar gleich war jedoch mit bedeutend mehr drumherum. Als Laie war ich natürlich nicht so fachkundig wie du es jetzt bist.


    Auf eine Schlange vor dem Zimmer verzichte ich aber gerne.


    Ernst


    Das sieht so richtig nach harter Landarbeit aus. Aber du konntest ja immer auf dem Pferd sitzen und dieses musste die Hauptarbeit leisten.


    Ich nehme an ihr seid auf einer Art ländliches Rodeo gewesen. Ich wurde mal in Wisconsin zu so einem eingeladen, war aber trotzdem interessant. In Ramona CA war ich dann an einem grösseren derartigen Anlass, der zwar gleich war jedoch mit bedeutend mehr drumherum. Als Laie war ich natürlich nicht so fachkundig wie du es jetzt bist.






    ja, das war in Kimball, welches gut 2,000 Einwohner hat.


    wir sind auch schon auf richtig grossen gewesen (z.B. Cody, wo es auf beiden Seiten der "Speakertribüne" je 4 "shoots" für die Tiere hat, hier waren es 2 auf einer Seite...


    und soo hart war die Arbeit nicht (im Frühling und Herbst wird wieder mehr "Handwerk" gefordert und ja, das Pferd hat den Löwenanteil zu verrichten


    Mike

    hi guys


    @ Matze: dann geh' doch auf alles ein ;) und danke für das Fotokompliment, diesbezüglich bin ich manchmal einfach übereifrig und knipse einfach alles, was mir vor die Linse kommt (typisch Touri halt) ; manchmal probiere ich aber auch, einen "künsterlischen Wert" einzubeziehen...


    @ Werner: ist aber noch nicht fertig, es folgen noch 2 weitere Wochen


    c u


    Mike

    hi guys


    jaj, es war Arbeit und wir haben noch dafür bezahlt und 2 Esel waren auch auf der Ranch, wenn auch nicht aus Draht (Dein Esel ist wahrscheinlich etwas weniger störrisch...)


    und das Bett war jetzt wirklich besser, aber für uns immer noch zu weich


    further details coming soon


    c u


    Mike

    Sonntag, 4.7.2010, cloudy, max 80°
    Auf der Ranch
    Am Nationalfeiertag haben wir richtig ausgeschlafen und uns um 09.00 h zum Frühstück getroffen. Aufgrund des kühlen Wetters haben wir uns den Morgen mit lesen, schwatzen und etwas TV vertrieben; zum lunch haben wir uns selber aus den beiden riesigen fridges bedient.


    Am Nachmittag war Sauna, hot tub und pool angesagt bis um ca 16.00 h Doug eintraf.
    Er hatte sein eigenes rope dabei und Philip, Marlis und mir noch eine Extra-Lektion sowie einige Tricks des Lassowerfens gegeben.


    Und siehe da, nach einigem Ueben habe ich 6 x hintereinander das dummy-Kalb eingefangen, worauf mein nick von Swiss Mike zu Mike the rope gewechselt wurde :gg:
    Der plötzliche, heftige Regen hat uns dann zurück ins Haus getrieben, wo wir bis zum dinner miteinander schwatzten. Dann passierte für mich der Super-Super-GAU:


    Die Matratze in unserem Bett war uns viel zu weich; wenn einer sich umdrehte, schaukelte der andere noch 10 Minuten nach…
    Tom bot uns als Alternative einen Umzug in eine cabin an, welche für uns aber zu klein waren; einen Wechsel der Matratzen fand er nicht einfach zu bewerkstelligen, da der Eingang, das Entree sowie das Schlafzimmer doch zu verwinkelt wären.


    Als Marlis meinte, im Notfall würde sie einfach eine Türe aushängen und unter die Matratze legen, hat Tom die Idee aufgegriffen und Phlip aufgetragen, ein „board“ zurechtzuschneiden.


    Als dieser jetzt nach erfolgtem Auftrag zurück in den living-room kam, hatte er eine SCHLANGE um den Arm gewickelt und auf meine Frage, wo er denn die her hätte, antwortete er:


    VOR DEINER HAUSTUERE!!!


    Es sei aber nur eine harmlose bullsnake


    Auf jeden Fall war ich ab sofort viel vorsichtiger, wenn ich nachhause ging und den Schreck musste ich mit einem grossen Whiskey hinunterspülen.
    Es regnete wiederum die ganze Nacht.