Hallo Haiko,
sehr interessiert und auch amüsiert habe ich Deinen Bericht über die Schnorcheltour mit den Manatees in Florida gelesen.
Da Du sehr begeistert und auch entusiastisch berichtet hast will ich Dir diesen Spass auch gerne vergönnen und auch nicht vermiesen. Also schau meine Antwort nicht als Spielverderber an.
Auch ich bin ein riesen Florida-Fan und noch ein größerer der friedlichen Riesen der Flüsse von Florida.
Als ich vor ca. 6 Jahren den Westen Floridas bereist habe, mit meinen Kindern (damals 6 und 9 Jahren) sind wir ebenfalls über Fort Myers, St. Petersburg nach Crystal Springs gekommen. Da ich damals auch von den sagenhaften Tieren nur im SeaWorld gelesen und auch gesehen habe, wollte ich diese Tiere unbedingt in freier Wildbahn sehen. Wir haben also in einem Motel in Crystal River eingecheckt und gleich nach den Schnorcheltouren gefragt. Der nette Herr am Empfang empfahl uns, da es schon später Vormittag war, uns in Homosassa den "Homosassa Springs Wildlive Park" anzusehen. Wir also sofort dorthin! Über den Parkplatz kamen wir in ein kleines Verwaltungsgebäude der "freiwilligen" Parkranger und konnten einen "freiwilligen" Eintritt bezahlen (wie ich weiß, gibt es das heute nicht mehr). Die nette Lady sagte uns, wenn es uns gefallen hat, könnten wir ja später mehr "nachzahlen". Also mit einem kleinen Boot fuhren wir dann durch einen kleinen Fluß zum eigentlichen Park. Wen's interessiert kann es auf einer Karte der Park-Homepage nachsehen. Dort sind eigendlich nur Tiere, die irgendwann mal verletzt gefunden und dort wieder aufgepäppelt worden sind. Nicht nur Manatees, sondern auch Vögel, Aligatoren usw. Der Rundgang machte uns, und natürlich auch den Kindern einen Riesen-Spaß! Dann kamen wir an einen kleinen See, so auch Manatees lebten. Ein älterer Herr hat uns dann viel über die Riesen der Flüsse erzählt und zu guter letzt die 8 "Mädchen", die erliebevoll so nannte mit Salat und gelben Rüben gefüttert. Da nicht zu viele Zuschauer da waren, wagte ich, nachdem die meisten weg waren, zu fragen, ob er uns eine Schnorcheltour mit den Manatees empfehlen könne. Da wurde er traurig und fragte mich, ob ich mal mit ihm mitkommen will. Also wir folgten brav dem Sheriff (wie es sich später herausstellte wirklich ein pesionierter Polizist) in ein Nebengebäude. Dies war die Krankenstation der Manatees; sogar einen richtigen "Manatee-Rettungswagen" mit Kran gab es dort (für mich als Feuerwehrmann natürlich eine Schau). Er erzählte uns von den verletzten Tieren, die immer wieder von Motorbooten, auch von Schnorchen-Tour-Booten, am Rücken und Flossen schwer verletzt werden. Ein ganz schlimm verletztes Tier hatten sie dort, welches die ganze hintere Schwanzflosse abgeschnitten worden war und nun dort gepflegt wurde. Dieses Tier wird wohl nie wieder ausgewildert werden können, so erzählte uns der Rancher. Somit hat er uns von den Touren abgeraten. Ziemlich nachdenklich zogen wir dann von dannen. Dies merkte der ältere Herr auch und bot uns aber dann an, eines der Tiere zu füttern. Und dies war dann unser größtes Erlebniss!!!
Die Tour haben wir dann nicht gemacht!
Also, wie schon eingangs erwähnt, ich will niemanden die Sache vermiesen, doch sollte man sich schon mal überlegen, ob es ok ist, diesen friedlichen Tieren so auf den Pelz (enschuldigung, Haut) zu rücken, sie im Wasser mit Motorbooten zu verfolgen um dann ein Foto zu ergattern.
Bitte nicht böse sein aber dies ist ja immer noch ein freies Forum, oder?!
Viele Grüße
Bernhard