Gegen 10:00 Uhr verlassen wir gemeinsam mit unseren Kanadiern bei blauem Himmel Pender Hbr. mit Ziel Smuggler Cove. In der Malaspina Strait angekommen können wir wieder Segel setzen und es geht im Kaffeefahrttempo an Secret Cove vorbei nach Smugglers Cove wo wir gegen Mittag ankommen.
ein Schleppverband, man beachte die Länge des Seils
Laut Revierführer ist die Einfahrt 15 Meter breit, nur steht da nicht bei, bei welchem Wasserstand und gefühlt sind das bei Niedrigwasser wenn es hochkommt doppelte Rumpfbreite, wo es ausreichend tief ist. Auch der GPS Plot wird schon über das Riff geführt.
Capri Is. links von der Einfahrt
die Durchfahrt bei Niedrigwasser
Smuggler Cove ist nicht nur ein Name, er war auch während der Prohibition in den 30iger des letzten Jahrhunderts Programm, ein geheimes Transitlager bevor es in die USA weiter ging. Vorstellen muß man sich diesen Allwetterankerplatz als eine liegende 8 die mit einem Kanal mit einer liegenden Null verbunden ist. Das erste Becken hinter der Einfahrt wird durch Felsen und Inselchen vom zweiten Becken getrennt.
Im zweiten Becken ist dann in der Mitte noch ein Felsen, der auch bei Niedrigwasser immer noch mit Wasser bedeckt ist, die maximale Wassertiefe beträgt 2-4 Meter (bei Niedrigwasser) Zu dem hinteren Becken kommt man durch einen Kanal der zwischen den beiden privaten Inselchen durchführt, die Wassertiefe beträgt 90cm! Man kommt also nur bei Flut rein oder raus. Zudem liegt dieses Becken hinter einem kleinen bewaldeten Hügel, so das es abends früher im Schatten liegt. Wir endscheiden uns für das zweite Becken, der Kanadier wirft den Anker und Frau steigt in das Dinghi um sie abzuhohlen. Zuerst wird frau aber gleich eingesetzt um deren Heckleine am Ufer durch den Eisenring zu führen und zum Boot zurück zu bringen. Derweil dreh ich Kreise um den Felsen im Wasser. Der Anker fasst aber nicht richtig, also wird das ganze Manöver nochmal wiederholt. Ich dreh hier schon Stunden, hier so meine Runden geht mir da durch den Kopf, aber gegen 12:30 ist es vollbracht, die beiden sind an Bord und just for fun gehts wieder hinaus auf die Malaspina Strait.
da wo das Meer dunkler ist, da ist der Wind
Ich übergebe das Ruder an unsere Gäste, wir setzen Segel und fahren einfach weiter auf die Malaspina Strait hinaus. Der Wettergott ist uns hold und wir machen ordentliche Fahrt.
Nach einer Stunde drehen wir um und nehmen Kurs auf Secret Cove. Obwohl die beiden auf Vancouver Island seit Jahren wohnen, waren sie noch nie in Secret Cove. Wir erinnern uns, Secret Cove kann man sich als dreiblättriges Kleeblatt vorstellen.
Zuerst geht’s geradeaus in die Bucht die direkt hinter der Einfahrt liegt. Dort liegen die Werft und einige Bootshallen zum Überwintern.
links oben Jolly Roger Inn und Pub
Ich kann nun endlich die Aufnahmen bei Sonne machen, die mir zu Anfang verwehrt wurden. Obendrein zeigt sich Secret Cove von seiner schönsten Seite, wir haben Flut, befinden uns also nicht im „Keller“ wie am Anfang der Reise, als wir bei Niedrigwasser ankamen und wir 4,60m tiefer waren. Dann geht’s in die links von der Einfahrt gelegene Bucht mit der öffentlichen Marina, Tankstelle und kleinem Supermarkt.
Tankstelle, Supermarkt und Pub
Anschließend in die Dritte, die rechts von der Einfahrt liegt. Beide Seiten dieser Bucht sind von Stegen samt den dazugehörigen Wochenendhäusern gesäumt. Too much money meinen unsere Gäste, Too much money.
Inzwischen hat sich der Wind gelegt und wir motoren zurück nach Smuggler Cove.
Um 17:30 treffen wir uns noch einmal an Bord der Kanadier zum gemeinsamen Abendessen und Adressen austauschen. Die kleine 30 Fuß Jacht hat sogar eine Windsteueranlage. Damit war er mit seiner Tochter nach Hawaii und zurück gesegelt. Das Problem war der Rückweg, der hat wegen Windstille und Sturm etwas länger gedauert als geplant, so daß ihnen fast das Wasser ausgegangen wäre. Für uns wäre das nix, drei Wochen nur Wasser. Um 20:00 verabschieden wir uns um noch einen kurzen Trail um die Bucht zu laufen. Wir fahren durch den Kanal ins dritte Becken und gehen an Land.
Dieses schöne Fleckchen Erde war natürlich schon vor dem weißen Mann besiedelt, man findet noch alte Fischteiche der Sechelt Indianer am Ufer. Einst waren die Ufer nicht von Ferienhäusern gesprenkelt, sondern von ihren Dörfern. Besucher waren immer willkommen und man ehrte sie, indem man sie zum Essen einlud. Das Teilen der landschaftlichen Schönheit mit den Besuchern war ein Weg dem Schöpfer Danke zu sagen. Geblieben von dem Mi-la Miwala – Willkommen der Sechelt ist der Name der Passage zwischen der Halbinsel und Thormanby Island, die Welcome Passage
Grant Is. und Blick auf die Welcome Passage im Hintergrund
und der Name der Halbinsel – Sechelt Peninsula. Nein sie sind nicht ausgestorben, sie haben sogar als erster Stamm 1988 das Recht der Selbstverwaltung ihrer Gemeinde erhalten, wie jede andere kanadische Gemeinde auch, Sechelt Village, „The Land Between Two Waters“ an der schmalsten Stelle der Halbinsel gelegen, dort wo sie nur ein Kilometer breit ist, Strait of Georgia auf der einen und Sechelt Inlet (Zufahrt über Skookumchuk!) auf der anderen Seite.
Smuggler Cove im Mondlicht