Beiträge von littlenick

    Donnerwetter muß Argentinen teuer sein, damit sich so ein Trip lohnt.


    traurigerweise ist hier alles genau das - teuer.
    Neben den Outdoor-Sachen hatte ich auch noch einen Laptop und diverses Kamerazubehör auf meiner Einkaufsliste.
    Mit den Preisen in Deutschland bin ich nicht mehr so ganz auf dem Laufenden - aber für so um die 400 Euro kriegt man in den Elektrogrossmärkten einen brauchbaren Mittelklasselaptop, oder?
    Ich hab grad nochmal nachgeguckt - ein vergleichbares Gerät eines Herstellers, dessen Namen ich vorher noch nie gehört habe, kostet mich hier im Supersonderangebot 4000 Pesos. Das sind nach heutigem Kurs ca. 700 Euro.
    Dann noch das Kamerazeugs - 50mm Macro-Objektiv, 1TB externe Festplatte, Ersatzbatterien, Speicherkarten - was man halt so braucht. In den USA sind die Sachen ja nochmal billiger als in Deutschland und damit war mit der Differenz der Flug schon mal bezahlt.
    Bevor jetzt einer sagt, dass man für 300 Euro aber niemals einen Langstreckenflug bekommt - ich hab ja auch nie gesagt, dass ich ein Supersonderangebotslaptop gekauft habe :gg:


    Die Dinge sind hier nicht immer einfach und werden gerade im Moment zunehmend schwieriger - deswegen ist der Punkt wohl nicht mehr weit, an dem wir über die Zeit in Argentinien in der Vergangenheitsform sprechen werden ...

    Ich bin ja eher stiller Teilhaber hier, meine letzte Tour in die USA will ich dann aber doch mal wenigstens erwähnen - auch wenn es kein Urlaub als solcher war. Oder nur ein bisschen.


    Der Grund für die Reise war, dass ich ab Juni für drei Monate mit einer englischen Jugend- und Hilfsorganisation (Raleigh International) nach Costa Rica und Nicaragua reisen und deren Expedition dort als Fotograf begleiten werde.
    Da meine bisherigen Urlaubsaktivitäten so absolut überhaupt gar nichts mit den Erfordernissen einer solchen Tour zu tun hatten, gibt es eine Menge Dinge, die ich einfach nicht habe und mir besorgen musste. Sowas wie Rucksack, Schlafsack, ISO-Matte, Moskitonetz usw. usw.. Nun ist es leider so, dass hier in Argentinien solche Sachen eher schwer zu bekommen sind und wenn es die denn gibt, sind die Preise völlig absurd hoch. Dank der etwas eigensinnigen Politik der Regierung hier sind auch andere Dinge aktuell nicht erhältlich - neue Autos, Elektronikartikel (Handys, Laptops), frischer Lachs, englische Bücher - aber das ist ein anderes Thema.


    Flüge in die USA sind von Buenos Aires zwar sehr lang aber immerhin noch einigermassen bezahlbar, so dass ich mal durchgerechnet und dabei festgestellt habe, dass ich tatsächlich inklusive Flug, Mietwagen und Unterkunft für eine Woche immer noch weniger ausgebe, als wenn ich alles hier kaufe. Völlig absurd eigentlich - aber so ist das nun mal.
    Los gehts also - Shoppingtrip in die USA, als Daten habe ich den 21. bis zum 28. März ausgesucht.


    Die nächsten Flughäfen von hier aus sind entweder Miami oder Dallas - Flugpreise sind ungefähr gleich. Hotels sind in Texas aber deutlich günstiger als Florida, ausserdem gibt es in der Umgebung von Dallas und Houston ein paar Läden von REI (in Florida sind die gar nicht vertreten) - und ich brauche ja schliesslich Outdoor-Ausrüstung.
    Texas also.


    Bis auf eine sehr detailierte Einkaufsliste bin ich ziemlich unvorbereitet auf mein Ziel, ich habe nicht die geringste Ahnung, was man sich in Dallas oder so angucken könnte - gibt es da überhaupt was? Bei der Ankunft fällt mir auch auf, dass die Strassenkarte, die ja schon mal beim Auffinden von scenic routes oder anderen interessanten Orten hilft, irgendwie zuhause im Regal geblieben ist. Ich bin also vollständig auf meine Adressenliste und das Navi angewiesen. Zum Shopping reicht das - aber das dauert ja auch nicht den ganzen Tag ...
    Immerhin hatte ich die Woche auf drei Orte verteilt - Dallas, Huntsville und Galveston. Huntsville deshalb, weil ich da einen Fotowalk gefunden habe, an, dem ich mitmachen wollte und Galveston, weils wenigstens am Wasser ist und mir Houston total unsympathisch erschien. Und da ich eh viel Zeit im Auto sitzen würde, kam es auf die paar Meilen dann auch nicht mehr an.


    Muss ich was zum Shopping sagen - eigentlich nicht, oder?
    Ich finde das dort eigentlich immer sehr angenehm, die Beratung - vor allem bei REI - ist gut und mein Kofferraum füllte sich zügig mit allem, was das Dschungelleben so erfordert.


    Dallas hat mich bei der Ankunft mit typisch norddeutschem Schmuddelwetter empfangen - 10 Grad und Regen - ich habe mich gleich heimisch gefühlt. Das hat sich aber schnell geklärt und der Rest der Zeit waren 25 bis 30 Grad. Der Strassenverkehr ist ein einziger Alptraum gewesen, meinem Eindruck nach sind die grad dabei, ALLE Strassen auf einmal zu sanieren und selbst mit einer hochaktuellen Karte im Navi war das alles andere als einfach. Brücken waren weg, Strassen auch oder plötzlich woanders - die arme Frau im Navi kam mit dem neuen Berechnen kaum nach.
    Ein bisschen was gesehen habe ich dann ja doch, downtown Dallas und Daley Plaza boten mir wenigsten ein paar Fotomotive, aber sonst habe ich wenig Reizvolles entdeckt.


    Ohne den Fotowalk wäre ich nie auf die Idee gekommen, in Huntsville Station zu machen - und gleich an der Abfahrt vom Highway steht ja auch erstmal ein riesiges Gefängnis. Nicht sehr einladend. Es war dann aber doch ein netter Tag und auf diese spezielle typisch amerikanische Kleinstadtart ist es doch ein sympathischer Ort. Grosse Architektur gibt es nicht, ebenso bedeutende historische Persönlichkeiten (immerhin Sam Houston haben die dort zu bieten), aber das stört da keinen, trotzdem grosse Töne um die Bedeutung der Stadt zu machen. Obendrein war an dem Tag auch noch eine Parade der Girl Scouts (die mit den Keksen), man kann sich das ungefähr so wie einen Karnevalsumzug in der Voreifel vorstellen. Nur ohne Kostüme. Und ohne Zuschauer am Strassenrand. Ausser Familie und ein paar Freunden der Mädels war da niemand, der zugeguckt hat. Spass hatten die anscheinend trotzdem.


    Galveston war am Ende der interessanteste Ort. Ein bisschen wie eines der Seebäder an der Ostsee mit starken Flair aus den siebziger Jahren, angejahrte Spielhallen, Pommesbuden und die unvermeidliche vierspurige Strasse immer am Strand entlang. Abends gab es da ordentlich Show mit diversen netten Autos. Ich hatte ein Zimmer im Gaidos Seaside Inn mit Meerblick gebucht, da konnte man schön vorm Zimmer sitzen und aufs Wasser gucken. Und auf die Strasse natürlich. Die beiden Restaurants, die zum Gaidos gehören, servieren aber 1a Seafood. Sehr lecker.
    Was mir gar nicht so klar war - wie auch, wenn man sich nicht vorbereitet - wie schwer die ganze Insel beim letzten grossen Hurricane betroffen war. Das muss da alles komplett einige Meter unter Wasser gestanden haben. Sogar in der ersten Reihe am Strand waren viele Gebäude, die von ihren Eigentümern wohl als unrettbar aufgegeben worden sind und da jetzt vor sich hin gammeln.
    Am Besten hat mir der historic district auf der anderen Seite der Stadt gefallen. ich denke mal, dass der Plan dort war oder noch ist, die alten Gebäude schön für Touristen herzurichten und mit Restaurants, Shops und Galerien zu füllen. Der Terminal für die Kreuzfahrtschiffe ist ja auch gleich um die Ecke. Der Hurricane hat den Plan aber wohl ziemlich verhagelt und das Viertel hat noch einen leicht trashigen und unfertigen Charme - sowas finde ich ja immer spannender, da kommen normalerweise interessantere Bilder bei raus.


    Würde ich das so nochmal machen? Zum Einkaufen ja - wenn man sich mit den grossen Entfernungen arrangieren kann (ich bin in den sieben Tagen 1200 Meilen gefahren), findet man alles was man braucht. Dallas ist gut als internationaler Flughafen, aber man kann sich dann auch relativ schnell vom Acker machen. Houston habe ich weiträumig umfahren - so weit das technisch möglich ist - und in Galveston hätte ich mich tatsächlich noch ein paar Tage länger aufhalten können. Für jemanden, der gerne mit einer Kamera und offenen Augen herumläuft, gibt es da einiges zu entdecken.



    Vielen Dank fürs Gucken
    Björn

    Buchung
    ======
    Mietwagenfirma: Alamo
    gebucht bei: Billiger-Mietwagen
    Zeitraum:22.03.12 – 28.03.12
    Preis: 180 Euro
    Verleihstation: Dallas DFW
    gebuchte Fahrzeugkategorie: midsize SUV
    Modellbeispiel: Jeep Liberty


    tatsächliches Fahrzeug
    ==============
    Uhrzeit in der Mietstation: 10:00 Uhr
    erhaltene Fahrzeugkategorie: midsize SUV
    erhaltenes Fahrzeug (Hersteller und Modell): Hyundai Santa Fe
    Upgrade: [ ] kostenlos [ ] kostenpflichtig / Preis:
    Choiceline: [x] ja [ ] nein
    Wartezeit auf ein Fahrzeug: keine
    Informationen über andere Fahrzeuge in der Choiceline: eine Reihe von Ford Escapes


    Zustand des Wagens
    =============
    [x] Werkzeug [x] Anleitung [x] Ersatzreifen [ ] Notrad
    [] 4WD [ ] AWD [x] 2WD
    Reifen: [x] neu [ ] gut [ ] ausreichend [ ] abgefahren
    [x] sauber [ ] leicht verschmutzt [ ] dreckig


    Besonderheiten / Was gibt es noch zu erzählen?
    =============================
    keine besonderen Vorkommnisse - der Hyundai ist ein sehr bequemer Reisewagen mit viel Platz und gutem Verbrauch, ich bin mit 8,5 Litern auf 100km klar gekommen

    Buchung
    ======
    Mietwagenfirma: Alamo
    gebucht bei: Billiger-Mietwagen
    Zeitraum:08.10.11 – 16.10.11
    Preis: 230 Euro
    Verleihstation: San Antonio Airport
    gebuchte Fahrzeugkategorie: midsize SUV
    Modellbeispiel: Jeep Liberty


    tatsächliches Fahrzeug
    ==============
    Uhrzeit in der Mietstation: 15:00 Uhr
    erhaltene Fahrzeugkategorie: midsize SUV
    erhaltenes Fahrzeug (Hersteller und Modell): Dodge Journey Modelljahr 2012 mit 2000 Meilen
    Upgrade: [ ] kostenlos [ ] kostenpflichtig / Preis:
    Choiceline: [x] ja [ ] nein
    Wartezeit auf ein Fahrzeug: keine
    Informationen über andere Fahrzeuge in der Choiceline: mehrere Dodge Journey und Ford Escapes


    Zustand des Wagens
    =============
    [x] Werkzeug [x] Anleitung [x] Ersatzreifen [ ] Notrad
    [] 4WD [ ] AWD [x] 2WD
    Reifen: [x] neu [ ] gut [ ] ausreichend [ ] abgefahren
    [x] sauber [ ] leicht verschmutzt [ ] dreckig


    Besonderheiten / Was gibt es noch zu erzählen?
    =============================
    wir hatten kein Interesse an 4WD, insofern war der Dogde vollkommen in Ordnung. Bequemes Auto und wir hatten zum ersten Mal das Sirius Satellitenradio. Feine Sache.
    Leider ging nach vier Tagen die Motorwarnlampe an, so dass ich den Wagen dann in Austin am Flughafen umgetauscht habe. Wahrscheinlich bestand kein echtes Problem, aber bei Mietwagen habe ich wenig Neigung, das selber herauszufinden – da soll sich der Eigentümer drum kümmern :gg:
    Das neue Auto war ein Ford Escape (2WD) in Limited Ausstattung. Kann man auch nicht klagen – persönlich fand ich den Dodge aber komfortabler und vor allem leiser.
    Der Umtausch war innerhalb weniger Minuten ohne Schwierigkeiten erledigt.

    in Irland gibts die Bucht schon (immerhin haben die da ja ihr Europa-Hauptquartier) - seit Juli sind wir aber ein kleines bisschen viel weiter weg. In Buenos Aires, Argentinien.


    Ebay gibt es hier tatsächlich nicht, wohl aber was ähnliches - mercadolibre.com.ar - mein spanisch ist nur derzeit eher rudimentär und ich fühle mich noch etwas unwohl dabei zu versuchen, da was zu verkaufen.
    Grundsätzlich ist das eine gute Idee, Elektroartikel hierher zu bringen und zu verkaufen - die sind hier sch***** teuer und jeder, der ins Ausland reist, bringt sich oder Freunden was mit. Das sind aber dann immer Iphones, Ipads oder Laptops, die wird man hier immer los. Wie das mit Navis ist, weiss ich nicht.
    Und da ich erst seit gestern sicher weiss, dass mein Navi für mich bis auf weiteres unerreichbar ist (das hängt seit ziemlich langer Zeit mit unseren anderen Habseligkeiten im Zoll fest), habe ich nicht genug Zeit, um mich um Alternativen zu kümmern.
    Insofern will ich einfach nur den Weg des geringsten Widerstands gehen und mir bei Ankunft ein Navi an die Scheibe pappen und losfahren =)

    Ich habe es damals in Washington einfach vor Ort dazu gebucht. Gehört zu den Dingen, die man neben sinnlosen Versicherungen und kostenpflichtigen Upgrades bei Alamo eigentlich immer angeboten bekommt.


    Genau sowas wollte ich hören :!!


    kaufen ist keine Option, ich hab ein Navi, es ist bloss grad nicht da, wo ich es brauche.
    Und da ich ein kleines bisschen weit weg von Deutschland bin, kommt auch Ebay oder ähnliches nicht in Frage.
    Wir kommen mit einem Nachtflug morgens um sieben in Dallas an und wollen gleich nach San Antonio weiter, ich habe da wenig Neigung, erst noch einen WalMart oder ähnliches zu suchen. Ich möchte einfach nur die freundliche Dame einschalten und mich auf dem kürzesten Weg ans Ziel bringen lassen

    Eine kurze Frage an die Experten:
    Wir fliegen am Freitag für eine Woche nach Texas (Dallas, Austin, San Antonio) und ich habe dafür natürlich ein Auto gemietet. Normalerweise hätte ich mein eigenes Navi dabei mit allen Karten, die man so braucht.
    Nun ist es leider so, dass aus etwas komplizierten Gründen das Navi derzeit nicht in meiner Reichweite ist und ich es nicht mitnehmen kann.
    Also muss ich vor Ort eines mitmieten - an sich dachte ich, dass das keine grosse Sache ist, beim Abholen sage ich denen einfach, dass ich noch ein Navi brauche und bezahle die 10 oder 15 Dollar pro Tag für so ein tragbares Ding. So steht es meinem Verständnis nach auf der Seite von Alamo.
    Gemietet habe ich bei billiger-mietwagen - und eigentlich wollte ich da nur bestätigt haben, dass das eben genau so geht. Die machen da jetzt aber ein grosses Drama draus und wollen bestenfalls unverbindlich anfragen, ob es überhaupt Navis gibt und ggf. eine neue Buchung für midsize-SUV + Navi haben.
    Stelle ich mir das zu einfach vor und sollte ich lieber die umständliche Umbuchung machen ?


    Dank und Gruss
    Björn

    Wow, ihr wandert also aus. Das wird bestimmt eine tolle Erfahrung und ich drück euch ganz fest die Daumen, das ihr euch schnell im fremden Land eingewöhnt und euren Schritt nicht bereut.
    Ist die Versetzung zeitlich befristet oder auf unbestimmte Zeit?


    die Aufenthaltsgenehmigung für Argentinien wird erstmal nur für ein Jahr erteilt und kann dann beliebig oft verlängert werden. Irgendwann kann das dann auch eine dauerhafte werden.
    Der Arbeitsvertrag ist unbefristet, von daher haben wir kein echtes Enddatum. Als wir damals nach Irland gegangen sind, haben wir uns gedacht, dass wir das mal für ein Jahr oder zwei probieren - inzwschen sind wir im siebten Jahr hier. Wir werden sehen, wie sich die Dinge entwickeln.


    Wegen Orcas sehen oder nicht - ich denke einfach, dass man sich bei Tierbeobachtung davon lösen muss, irgendetwas als garantiert zu nehmen. Wild lebende Tiere sind eben nicht der Grand Canyon, der ist immer an der selben Stelle. Die Tiere machen, was sie wollen wann sie es wollen. Die Ingrid Visser hat auch erst bei ihrem dritten Besuch in Argentinien endlich Orcas gesehen - und sie ist Walprofi und hat viel mehr Zeit in solche Expeditionen investiert. Irgendwann wird es auch für uns so weit sein- man muss nur Geduld haben und es immer wieder probieren.

    Auch wenn es eigentlich keine grosse Reise gewesen ist, will ich doch ein paar Worte darüber schreiben.
    Wie in meinem Bericht aus dem letzten Jahr erwähnt, hatten wir einen sehr konkreten Grund, uns jetzt im März wieder auf den langen Weg nach Argentinien zu machen.
    Orcas gucken. Am Ende war dann aber einiges etwas anders als gedacht.
    Aber der Reihe nach.
    Einen grossen Teil Reiseplanung haben wir auch dieses Jahr wieder der freundlichen Agentur Argentina-Travels aus Leipzig überlassen - nachdem das beim letzten Mal schon so super war, sahen wir keinen Grund, das jetzt anders zu machen.
    Geflogen sind wir mit British Airways - Iberia mag auf der Strecke zwar immer günstiger sein, aber wir wollten mal sehen, obs nicht auch etwas bequemer geht. Und BA hat eine neue Klasse "World Traveller Plus" eingerichtet, das ist Economy mit grösseren Sitzen. Der Flug von London nach Buenos Aires (mit Zwischenstopp in Sao Paulo) dauert 13 Stunden - da lohnt sich das auf jeden Fall. Das ist zwar immernoch kein Kuraufenthalt, aber man übersteht so eine lange Strecke etwas besser als in normaler Economy. Besonders wenn man so wie ich etwas längere Beine hat ...


    Auf dieser Tour gab es nur zwei nennenswerte Stationen - La Ernestina/Punta Norte auf der Peninsula Valdes an der Atlantikküste und das Hotel Rio Hermoso im Siete-Lagos-Distrikt nördlich von Bariloche in den Bergen.


    1. La Ernestina:
    Hier gab es nur ein Ziel - die Orcas. In einer rein ergebnisorientierten Betrachtung war das ein Reinfall, die Tiere haben sich trotz idealer Rahmenbedingungen nicht gezeigt. Aber so ist das nun mal mit der Natur, sie macht einfach nicht, was sie soll und hält sich an keinen Zeitplan. Insgesamt waren wir knapp fünf Tage dort und trotz des Ausbleibens der Hauptdarsteller bereuen wir keine Minute davon.
    Das Leben auf der Estancia folgt in der Saison sehr einfachen Regeln - um halb sieben gibts Frühstück und um sieben gehts los zum Ausguckspunkt, wo man dann darauf wartet, dass die Orcas kommen. Je nach Wetterlage gibts Mittagessen auf der Estancia (alternativ hat man seine Lunchbox dabei) und mit Sonnenuntergang ist die Wartezeit am Leuchtturm vorbei. Abendessen gegen acht/halb neun, ein bisschen Small-Talk mit den anderen Gästen und dann ab ins Bett für einen neuen Versuch am nächsten Tag.
    Es gibt keine Ablenkung durch Fernsehen, Handy, Internet - im letzten Grunde ist man völlig aus der Welt herausgetreten. Und genau das macht den eigentlichen Reiz eines Aufenthalts dort aus - jedenfalls für uns. Es ist eine beinahe meditative Erfahrung, es bleibt einem gewissermassen nichts anderes übrig, als sich mit sich selbst zu beschäftigen. Wann hat man schon mal Zeit und Gelegenheit, mehrere Tage einfach nur da zu sitzen, nichts zu tun und den Gedanken freien Lauf zu lassen ?
    Ich finde das sehr entspannend, kann mir aber gut vorstellen, dass viele Andere so etwas entsetzlich langweilig finden - was macht man, wenn man in sich geht und dort nichts Nennenswertes vorfindet?
    Ausserdem haben wir ein paar ausgesprochen freundliche und interessante Menschen kennen gelernt. Sehr abseits aller touristischen Pfade gelegen zieht so ein Ort natürlich Leute an, die auch sonst ihre eigenen Wege gehen. Spannend war es, aufschlussreiche und den Horizont erweiternde Gespräche und obendrein viel Spass haben wir gehabt. Wenn alles klappt, treffen wir ein paar davon nächstes Jahr dort wieder.
    Ein paar ergänzende Worte noch - das Ganze da ist keine touristische Spassveranstaltung, eigentlich ist es eher eine wissenschaftliche Expedition, bei der zahlende Gäste unter bestimmten Voraussetzungen willkommen sind. Andere Gäste auf der Estancia während der Saison sind internationale Filmteams (BBC, Discovery Channel, National Geographic sind regelmässige Besucher). Und die durchaus gesalzenen Übernachtungspreise dienen auch dem Unterhalt des Projekts. Betrieben wird die Forschung von Orca Research aus Neuseeland - die Leiterin des Projekts (Ingrid Visser - Bericht der ARD) war während unserer Zeit auch da und wir hatten viel Gelegenheit, um von ihr vielerlei Informationen rund um Orcas - aber auch Reisen in die Antarktis und dergleichen zu bekommen.


    2. Rio Hermoso
    Für den Transfer einmal quer durchs Land hatten wir uns für eine Busfahrt entschieden - fliegen würde auch gehen, alle Inlandsflüge gehen aber über Buenos Aires und wir hätten damit einen ganzen Tag verbraucht. Ausserdem ist es tatsächlich ziemlich billig so zu Reisen, so eine Fahrt kostet gerade mal EUR 50.
    Die Busse fahren über Nacht, so dass man damit weniger Zeit verliert. Und sie sind ziemlich bequem - wie man hier sehen kann. Wir waren erst nicht ganz sicher, ob das wirklich eine gute Idee war, rückblickend kann ich aber berichten, dass so eine Fahrt eine sehr angenehme Art ist, um von A nach B zu kommen.
    Ab Bariloche hatten wir dann wieder einen Mietwagen - 4x4 Pick-Up (ein Ford Ranger ists geworden) - wir wussten, dass die Strassen in der Gegend eher ungeteert sind und so ein Kleinlaster ist dann einfach bequemer. Nicht unbedingt notwendig - da sind alle möglichen Autos unterwegs und es ist erstaunlich, was z.B. ein Opel Corsa alles mitmacht. Aber Allrad, grosse Reifen und lange Federwege machen das Fahren deutlich entspannter.
    Wir mussten dann aber feststellen, dass wir bei der Planung eine Kleinigkeit übersehen hatten - wir hatten überhaupt nicht bedacht, dass man auch einfach mal nichts machen kann, anstatt dauernd durch die Gegend zu düsen. In 5 Tagen 650 Kilometer mit einem Mietwagen - ein absoluter Negativrekord für mich, weniger bin ich noch nie gefahren.
    Die Hauptschuld daran liegt eindeutig bei dem Hotel, das ist derartig schön dort, dass wir kaum Grund gesehen haben, es für Ausflüge zu verlassen.
    Wir waren einmal in San Martin und ich habe eine Rundfahrt um ein paar der sieben Seen gemacht - das wars dann aber auch. Den Rest der Zeit haben wir den perfekten Service des Hotels genossen und es uns gut gehen lassen.
    Die Gegend um Bariloche ist Bergland, je nach Blickwinkel habe ich die Schweiz, British Columbia oder Colorado wieder erkannt. Je nach Jahreszeit fährt man dort hin, um Ski zu fahren, zu wandern, zum Boot fahren oder was einem sonst so zum Thema Outdoor einfällt. Ausserdem haben wir gelernt, dass die argentinischen Schüler und Studenten zweimal im Jahr zu sowas ähnlichem wie Spring-Break in Bariloche einfallen. Gut zu wissen.
    So verging auch der zweite Teil der Reise wie im Flug und viel zu früh mussten wir uns wieder auf den Heimweg machen.


    Am vorletzten Tag zurück nach Buenos Aires und dann wieder mit British Airways nach Hause. Von Tür zu Tür hat die Rückreise 22 Stunden gebraucht - wenn man bedenkt, welche Strecke dabei zurückgelegt wird, gar nicht mal schlecht.


    Ein paar Bilder habe ich hier zusammen gestellt: KLICK
    Da wir ja nicht wirklich viel erlebt haben, sind es auch nur ein paar wenige geworden.


    Aber wie das so ist - nach dem Ende kommt noch was.
    Ein Nebenaspekt dieser Reise war auch so eine Art Generalprobe. Denn mit Argentinien war das für uns nur der Anfang. Wir werden sehr bald Europa hinter uns lassen und mal schauen, wie uns das Leben in Argentinien, genauer in Buenos Aires, bekommt.
    Und "sehr bald" bedeutet, dass meine Frau bereits in der ersten Aprilwoche umziehen wird, ich bleibe noch ein paar Wochen in Irland, ich bin mit der wichtigen Aufgabe betraut, unser Hab und Gut sicher auf den Weg zu bringen und werde voraussichtlich im Juni folgen.
    Wie kommts? Meine Frau hat ihren Arbeitgeber erfolgreich davon überzeugt, dass sie eine interne Versetzung in das Büro in Buenos Aires bekommen soll. Auf diese Weise kriegen wir sehr elegant einen solchen transkontinentalen Umzug organisiert und viel einfacher kann man sowas nicht haben. Alle Formalitäten - Visum, Aufenthalts- und Arbeitsgenehmigungen und was man sonst noch so alles an Papierkram braucht - werden für uns erledigt und wir müssen uns um kaum mehr kümmern als alles zu unterschreiben, was man uns vorlegt.
    Wenn ich dann auch da bin, werde ich meine Zeit erst einmal damit verbringen, ordentlich spanisch zu lernen, so dass ich dann irgendwann auch am öffentlichen Leben teilnehmen kann und vielleicht sogar eines Tages einen Job finden werde. Aber über solche Details mache ich mir erstmal keine Sorgen, wenn die Zeit reif ist, wird sich schon was finden.
    Das heisst natürlich auch, dass meine Reisen in die USA erstmal beendet sind - da unten gibt es so viel zu sehen, so dass wir damit für eine Weile ausreichend beschäftigt sein werden.


    Und so sehen wir voller Erwartungen einer neuen und aufregenden Zukunft entgegen. Wenn Interesse besteht, werde ich ab und zu darüber berichten, was wir da so erleben. Schliesslich heisst das Forum hier ja "Discover America" - und Buenos Aires ist nun mal eine der grössten Städte in Amerika ;)


    Danke fürs Gucken und Viele Grüsse
    Björn

    littlenick


    Genau so einen "Sandsack" http://www.amazon.de/Garmin-N%…TF8&qid=1295544062&sr=8-1 habe ich mir für mein Navo extra geholt. Einfach super !


    Andreas


    wenn du damit zurecht kommt, ists ja gut.
    Mit dem Sitzsack, den ich damals hatte, war ich nicht wirklich zufrieden - vielleicht war das Armaturenbrett ungewöhnlich abschüssig oder rutschig, das Navi war irgendwie immer in Bewegung und nie da, wo es sein sollte.
    Wobei - war das nicht in Kalifornien, wo es nicht mehr erlaubt ist, ein Navi mit dem Saugnapf an die Frontscheibe zu pappen ?
    Vielleicht ist dieser Sack ja die Lücke im Gesetz, mit dem man ein Navi doch auf Augenhöhe bekommt ?(

    Hallo,


    die Navis sind zwar portable, aber trotzdem fest eingebaut in einer Halterung unterhalb des Radios.
    Wir hatten letzten Sommer eins bei Hertz.
    Manche Routenführungen, besonders in Städten, waren allerdings sehr seltsam, daß ich dann abgeschaltet hatte und meine gute alte Karte genommen hatte.


    Gruß, Evi


    das ist nur bei Hertz so, die haben mit ihrem NeverLost-System eine eigene Loesung entwickelt.
    Alle anderen haben (so weit ich weiss) portable Navis, die man an die Scheibe pappt oder sonstwie befestigt. Bei Alamo hatten die vor zwei Jahren so eine Art Sandsack mit Antirutschbelag, auf dem dann die Halterung fuer das Geraet ist - keine wirklich optimale Loesung.

    dann will ich auch mal ein Bild einstellen, das rueckblickend eine gewisse Bedeutung fuer uns hat.
    Die Flosse ist von einem Orca namens Mel, gemacht habe ich das Bild am Strand auf der Peninsula Valdes in Argentininen. In den wenigen Augenblicken, in denen das Tier an uns vorueber geschwommen ist, war klar, dass alle Urlaubsideen fuer 2011 hinfaellig waren, weil wir unbedingt an diesen Strand zurueckkommen wollten, wenn Jagdsaison ist, damit wir die Tiere in Aktion erleben koennen.
    Ende Februar ist es so weit, wir werden wieder um die halbe Welt fliegen, nur um dort am Strand zu sitzen - und ich hoffe, ich kann dann ein paar mehr Bilder von dem Spektakel zeigen.
    Wenn man Seehunde "suess" findet, sollte man hier vielleicht lieber nicht klicken ...

    Matze, was brauchst du noch, um anzuerkennen, dass da was im Argen liegt?
    Einen Bericht bei Stiftung Warentest?
    Es gibt hunderte wenn nicht tausende von Augenzeugenberichten ueber das unangemessene Verhalten der TSA Leute, es ist auch ein internes Memo der TSA veroeffentlich worden, in dem sich das Securitypersonal ueber die unzumutbaren Arbeitsbedingungen beschwert - sie werden von morgens bis abends als Perverse beschimpft (warum bloss ??). Ebenso sind interne Anweisungen der TSA bekannt geworden, nach denen alle Passagiere, die den body-scanner verweigern, eine extra eklige Untersuchung bekommen sollen. Und so weiter und so fort.
    Das alles ist belegbar - und zwar nicht auf irgendwelchen obskuren Blogs und schmierigen Webseiten sondern bei der NY Times, Washington Post, Spiegel, Zeit etc..
    Es geht hier nicht um Einzelfaelle, es geht um einen systematisch vorgenommenen Eingriff in unsere Privatsphaere - schoen fuer dich und alle anderen Wikinger, die sich am Flughafen immer "vorbildlich" verhalten und das noch nicht erleben mussten. Fakt ist aber, dass es passiert und dass es zu weit geht. Und das es nichts mit Sicherheit zu tun hat.

    Mann sollte hier drei Dinge bedenken:


    1. Die ACLU ist ein ziemliches Sammelbecken von 'Nutcases'.


    ACLU sind "nutcases" ?
    Gewagte Theorie - gibts da mehr zu oder ist das eine gefuehlte Einzelmeinung ?
    Die Infos ueber die bei Wikipediaklingen ziemlich normal.


    "Nach den japanischen Angriffen auf Pearl Harbor im Jahr 1941 setzte sich die ACLU vehement gegen die Internierung von Amerikanern japanischer Abstammung ein."
    "Im Jahr 1954 spielte die ACLU eine wichtige Rolle im Prozess Brown vs. Board of Education of Topeka, der zum Verbot der Rassentrennung in den amerikanischen Schulen fuehrte."


    Ich find nix falsch daran.

    die ACLU ist die American Civil Liberty Union - macht einen serioesen Eindruck.


    Den Link selber habe ich ueber den Guardian gefunden - Guardian.co.uk
    Wenn man das durch Google-Translate schiesst, kann man das auch auf deutsch haben - nicht das beste deutsch, aber lesbar. KLICK


    "Die TSA-Agent verwendet die Hände unter und zwischen meinen Brüsten fühlen. Dann rammte ihre Hand in meinen Schritt, bis es in mein Schambein eingeklemmt ... Ich war in der Schamgegend zwischen meinen Schamlippen berührt ... Sie zog dann mit der Hand über meine Schamgegend und ab dem inneren Teil meiner Oberschenkel auf den Boden. Sie wiederholte diese Prozedur auf der anderen Seite"


    "Angemessen und notwendig" sieht fuer mich anders aus.
    Und ich weiss nicht, wie ihr das so kennt - mein Arzt untersucht mich im privaten Sprechzimmer mit Respekt und frischen Handschuhen. Die TSA wechselt ihre Handschuhe angeblich erst nach 10 pat-downs.

    nur mal so am Rande - erfolgreiches Profiling hat dann ja auch was mit der Qualitaet der Daten zu tun.
    Ein Pfadfinder im Visier
    Mir ist egal, dass sowas ein Einzelfall sein mag (im Artikel steht, dass die TSA in den letzten drei Jahren ueber 80.000 solcher "Einzelfaelle" hatte), dass jeder einzelne von uns bereit ist, sich damit abzufinden, dass sowas ueberhaupt akzeptabel sein kann, ist ein einziger Skandal.


    Ein israelischer Sicherheitsbeamter sagte mal in einem Interview 'Warum soll ich eine 90jährige Holocaust-Überlebende genauso screenen wie einen 19jährigen Palästinenser?' Eine gewisse Logik ist dieser Vorgehensweise nicht abzusprechen.


    Und der israelische Sicherheitsbeamte hat leider Unrecht - laut der FBI-Auswertung, die ich weiter oben zitiert habe, sind 6% der Terroristen in den USA Islamisten und 7% juedische Extremisten. Und ein 90 Jaehriger hat weniger zu verlieren als ein 19 Jaehriger, er wird ausserdem nicht als Bedrohung wahrgenommen - somit ist er der ideale Attentaeter und jeder Profiler muesste darauf anspringen.
    Und schon sind wir mitten drin in der eigenartigen Logik der Berufsparanoiker - will man das wirklich ??