Hallo,
wir sind wieder im Lande. Um es gleich vorwegzunehmen: Wir haben den Navajo Point nicht erreicht. Die äußeren Bedingungen, Wetter und Schneelage, waren zwar fast optimal, doch der Faktor Mensch (Selbstüberschätzung), hat uns einen Strich durch die Rechnung gemacht. Aber erst mal der Reihe nach: Nach dem Start in Escalante haben wir noch Abstecher ins "Ätschi Bätschi" Valley und zu den Slots (Peekaboo rauf und Spookey runter) gemacht. Gegen 16 Uhr waren wir dann an der Sooner Bench Road, welche zum Fifty Mile Bench führt. Die Auffahrt verlief problemlos, nur eine Stelle war matschig, doch dies war auch kein Problem für unseren RAV 4 2WD, vom Liberty ganz zu schweigen. Oben angekommen bogen wir nach links ab und wunderten uns über die Spuren eines Kettenfahrzeuges, welches die Road "gegradet" hatte. Überall waren Felsbrocken wegzuräumen, welche ein SUV nicht überfahren konnte. Des Rätsels Lösung: Irgendwo stand ein riesiger Caterpillar mitten in den Plänen neben einem frisch ausgebaggerten Loch, welches als Viehtränke dienen sollte. Nach ca. 1,5 Stunden erreichten wir einen Abzweig, wo die Road nach rechts abbog. Da der Weg gesperrt war, errichteten wir unser Lager an dieser Kreuzung. Weil dies jedoch auch ein beliebter Rastplatz für das überall gegenwärtige Hornvieh war, mussten erst einmal großräumig die Hinterlassenschaften beseitigt werden. Danach wurde das Zelt aufgebaut und eingerichtet. Am Lagerfeuer gönnten wir uns dann die beste Bohnenpfanne seit dem letzten Uraub und etliche Budweiser. Am nächsten Morgen, Aufstehen bei Sonnenaufgang, 730 Uhr, "Körperpflege" und Frühstück: Rührei mit Schinken vom Lagerfeuer, "mmmhhh". Jetzt wirds ernst:
Rucksäcke gepackt, Abmarsch in Richtung Aufstieg. Nach 20 Minuten sind wir am Ende der alten Road angelangt. Einige Cairns weisen uns den Weg, der sich auch in Google Earth erahnen lässt. Diesen Weg verlieren wir jedoch recht schnell, weil der Hang in großen Teilen schneebedeckt ist. So benötigen wir allein für den Aufstieg 1,5 Stunden, ca. 350 Höhenmeter. Auf dem Fifty Mile Mountain müssen wir uns querfeldein durchschlagen. Die Richtung ist kein Problem, aber immer wieder müssen Canyons oder Kuppen umgangen werden, so dass aus 10km Luftlinie oneway auch schnell 20km zu erwandernde Strecke werden. Nachdem wir diese Tatsache realisiert hatten (Peter wusste es), suchten wir uns einen Punkt hinter dem Fifty Mile Point an der Abbruchkante, ca. 3 Miles Luftlinie vom Navajo Point entfernt, um eine ausgiebige Rast zu machen. Wir tauften diesen "Sioux Point". Tolle Aussicht auf den Navajo Mountain. Bis hierhin waren wir 4 Stunden unterwegs. Nach einer Stunde Pause begaben wir uns auf den Rückweg. Nachdem wir natürlich unsere alten Spuren schnell verloren hatten, versuchten wir, wider aller Vernunft, den Abstieg an einer anderen Stelle. Von oben sah die Geschichte ganz gut aus, aber im Hinterkopf waren immer die Bilder von den 3 Abbruchkanten, welche von unseren Camp aus zu sehen waren. Diese kamen dann auch. Nummer 1+2 relativ easy, aber Nummer 3 hat uns eine Stunde gekostet. Endlich im Camp angekommen, hieß es erst mal, das vom Winde verwehte Zelt wieder aufbauen, Abendessen kochen bei Sturm, 2 Budweiser trinken und wunderbar geschlafen, trotz Sturm.
Abfahrt am nächsten Morgen, kein Problem. Auf dem Rückweg Wanderung auf den Slickrocks hinter Dancehall und in den Red Breaks. Plattfuß beim Liberty am Ende der HITRR.
Navajo Point: wir kommen wieder!