Ok, dann geht's jetzt weiter.
Panorama ist auch ein Resort von mehreren Hotels. Diese sind aber wie eine Ortschaft aufgebaut und ich fand es gar nicht so schlecht.
Hier hatten wir zwei Appartments mit je zwei Schlafzimmer und zwei Bädern. In der großen Wohnküche war ein gemühtlicher Kamin.
Hier sah man zwar auch die Piste vom Fenster aus, aber wir mußten doch tatsächlich ca. 150 m bis zum Lift laufen. Das waren wir jetzt ja überhaupt nicht mehr gewöhnt.
Wir merkten schnell, daß die Pisten hier nicht mehr ganz so steil waren wie in Kicking Horse. Aber es waren immer noch nicht mehr Leute auf der Piste und sie waren auch wieder so schön breit.
Unten am Lift gab es sowas wie einen kleinen Marktplatz. Hier gönnten wir uns nach dem Skifahren, so als Apreski, den einen oder anderen Pitcher Kokanee.
Da wir schon zuhause überlegt haben, ob wir nicht auch das Heliskifahren mal ausprobieren sollten, gingen wir an diesem Abend zum Office in dem man dieses Abenteuer buchen kann.
Ich war zu diesem Zeitpunkt noch zu 100% überzeugt, daß ich da nicht mitmachen werde. In den Alpen finde ich tiefschneefahren nämlich immer total schrecklich. LOL
Also sind wir erstmal mit der kleinen Gondel, die den unteren Teil des Dorfes mit dem oberen verbindet, nach unten gefahren und zum Office glaufen.
Im Büro wurde uns dann genau erklärt was uns denn so erwarten würde. Meine Überzeugung es nicht zu machen schwand langsam. Und nachdem mir erklärt wurde, daß man dafür extra Skier bekommt und es bis jetzt noch jedem super gefallen hat, war ich nach ca. 30 Minuten auch davon überzeugt es unbedingt machen zu müssen. Also buchte ich, so wie 5 andere von uns, 3 Abfahrten. (Was das gekostet hat, sage ich jetzt besser mal nicht )
Am nächsten morgen fuhren wir mit den Autos zum Office. Pünktlich um 8:30 Uhr trafen wir ein.
Im angrenzenden Restaurant gab es dann erstmal ein super Frühstück.
Gleich beim Frühstück bekamen wir die erste Einweisung zum "Gas-Pack". Das ist ein Rucksack mit Funkgerät, Lawinensonde, also so ein langer Stekcen den man zusammenstecken muß um ein einer Lawine nach verschütteten zu suchen, ein Klappspaten und ein erste Hilfe Set.
Nach dem Frühstück bekam jeder von uns einen Lawinenpipser und seine Ski plus Stöcke.
Jetzt kam die Einweisung am Helikopter.
Wie man richtig einsteigen muß, wo man sich hinkniet nachdem wir ausgestiegen sind, wie man rauskommt falls er notlanden muß. Jetzt wurde es mir schon etwas mulmig.
Dann kam die Einweisung an den Lawinenpipsern und wie man nach einer Lawine verschüttete finden kann. Nachdem ich einen der Guides gefragt habe ob er denn schonmal einen Lawinenabgang mitgemacht hat, meinte er: "Ja, schon mehrere."
Eigentlich wollte ich jetzt schon wieder meine Ski abgeben. Aber dann sagte der andere, er war jetzt schon 25 Jahre Guide hier und es ist noch nie jemande durch eine Lawine umgekommen. Da dachte ich mir dann: No Risk, no Fun! Es wird schon schief gehen und somit stieg ich mit den anderen 9 in den Helikopter ein. Wir waren 6 und es waren noch zwei andere Skifahrer dabei. Guides hatten wir zwei.
Kaum hatten wir uns angeschnallt hob der Heli schon ab.
Von dort oben hatte man einen schönen Blick über Panorama und das Skigebiet.
Nach einem kurzen Flug waren wir an unserem ersten Startpunkt und stiegen alle schnell aus dem Heli aus.
In ca. 1 m Entfernung kauerten wir uns alle zusammen bis der Heli abgehoben ist.
Als sich der aufgewirbelte Schnee gelegt hat, sahen wir die wunderschöne Landschaft, ein Traum von weiß, um uns.
Und dann war es so weit. Die erste Abfahrt im vielgepriesenen Champagnerpowder stand kurz bevor.
Nach meinem ersten Schwung dachte ich ich träume. So schön hätte ich es mir nicht vorgestellt. Man fuhr wie auf Woken! Zumindest stelle ich mir vor, daß es so sein müßte wenn man auf Wolken fährt. Es war wirklich TRAUMHAFT!!
Bei einem Blick nach oben sah man nur unsere Spuren im Schnee. Genau so wie ich es schon oft im Fernsehen gesehen habe.
Ab diesen Zeitpunkt waren alle meine Zweifel verschwunden.
Obwohl wir fast 800 Höhenmeter nach unten fuhren kam mir diese erste Abfahrt viel zu kurz vor. Schon sahen wir den Heli und wir schnallten die Ski wieder ab.
Jetzt erst bemerkte man, wie tief der Schnee tatsächlich war. Kaum trat man neben die Ski steckten wir bis zum Oberschenkel im Schnee. Man mußte sich richtig bis zum Heli durchkämpfen.
Nach dieser ersten Abfahrt folgten noch zwei wunderschöne. Wobei die letzte Abfahrt am Schluß nicht mehr so gut war. Da mußte man seinen Weg zwischen Bäumen finden und mit den Fat Boy's ist das gar nicht so einfach.
Fat Boy's werden diese Tiefschneeski genannt da sie viel breiter sind als normale Ski. Da sie breiter sind ist es aber auch leichter auf dem Tiefschnee zu fahren. Man sinkt nicht so tief ein.
Am Schluß gab es noch Lunch. Mitten in den Rockies!! Es war super!!
Da ich am Vorabend gesagt habe, daß ich eine Flasche Sekt ausgebe wenn wir alle wieder wohlbehalten zurück sind wollte ich noch am General Store vorei gehen. Alles war schon im Kofferraum verstaut, als ich noch meine Skibrille aus meiner Jackentasche gezogen habe.
Leider habe ich nicht gesehen, daß Peter schon seine Hand am Kofferraumdeckel hatte und er hat nicht gesehen, daß ich noch schnell was reinlegen wollte......
Es knallte und ich dachte nur "ups, das tat weh!"
Mit meiner Hand fühlte ich ob es eine Beule geben würde und da bemerkte ich, daß mir das Blut übers Gesicht gelaufen ist. Weh hat es eigentlich überhaupt nicht so getan. Ich fragte nur, ob irgendwer schnell etwas Eis besorgen könnte. Irgendwie dachte ich, daß dies jetzt das Richtige wäre.....und das war es dann auch.
Also, anstatt im General Stor Sekt zu kaufen (das haben dann Stefan, Frederike und Sepp übernommen) bin ich mit Peter und Manfred zum First Aid gefahren.
Dort hatte es dann schon fast aufgehört zu bluten. Der Sani schaute sich meinen Kopf dann kurz an, es sah aus wie ein ca. 6 cm langer Schnitt, und meinte am Besten ist wenn ich überhaupt nicht mache. Durch das Eis hat sich die Wunde schon wieder so zusammengezogen, daß nichts genäht werden müßte.
Er meinte, es war gut sofort Eis drauf zu tun. Da ich kein Kopfweh hatte, es mir auch nicht schlecht war und ich auch keine Gedächtnislücken zeigte hat er mir dann noch etwas Schnee in eine Tüte gefüllt die ich dann noch für ca. 15 Minuten auf die Wunde halten sollte. Aber nicht länger da ich sonst Kopfweh bekommen würde als hätte ich zuviel Eis gegessen.
Ich füge jetzt hier mal kein Foto ein.
Sollte es wen interessieren, dann sagt es bitte. Ich werde das Bild dann nachreichen.
Nachdem ich im Hotel etwas das Blut aus meinen Haaren gewaschen hatte bin ich zu den anderen zum "Marktplatz" gegangen. Ich wollte mir unseren Heli-Apreski ja nicht entgehen lassen. Wobei ich dort erstmal bei Ginger Ale blieb. Ich wollte ja nicht riskieren doch noch Kopfweh zu bekommen.
Den Sekt am Abend habe ich mir aber dann nicht mehr entgehen lassen.
So, daß war der erste und zweite Tag in Panorama.
Den Rest von unserem Urlaub gib es dann morgen.
Schöne Grüße
Bettina