Da Stephan vorhin schon zum AC/DC-Openair aufgebrochen ist, stelle ich heute mal den nächsten Tagesbericht ein. Viel Spaß damit!
Sonntag, 07.09.2008
Heute früh wachen wir gegen 8 Uhr auf und sind ganz erstaunt, dass das erste Mal in diesem Urlaub die Fenster gar nicht beschlagen sind – es ist also relativ warm draussen. Dafür weht ein ziemlich starker Wind und auch die grauen Wolken hängen relativ tief. Zum Glück hatten wir gestern klare Sicht auf den Mt. McKinley!
Wir fahren gleich nach dem Aufstehen los, da wir hoffen, auf der Rückfahrt zum Visitor Center noch ein paar Tiere zu sehen. Doch leider sind die bei diesem Wetter wohl noch nicht so früh unterwegs. Trotzdem genießen wir die Fahrt auf dem nicht öffentlichen ungeteerten Stück der National Park Road. Selbst bei dem trüben Wetter sind die bunten Herbstfarben immer noch beeindruckend!
Gegen 10 Uhr erreichen wir einen Parkplatz in der Nähe des Park Headquarters. Zufällig sehen wir dort den Weg zu den Dog Sled Kennels (Schlittenhunden) und beschließen, dort vorbeizugehen. Es sind nur wenige Minuten zu Fuß und wir haben Glück: Gerade eben hat eine Vorführung begonnen.
Zuerst gibt es vom Parkranger ein paar Infos: Die Schlittenhunde wurden im Winter seit Bestehen des Nationalparks bis in die 50’er-Jahre eingesetzt. Anschließend wurden die Hundeschlitten durch Schneemobile ersetzt, die sich aber nicht als so wetterresistent & zuverlässig erwiesen haben. Daher werden seit den 80-er Jahren auch wieder verstärkt Hunde eingesetzt. Nach den Infos werden dann 5 Hunde geholt, die den Parkranger samt Demoschlitten eine Runde durch das Gelände ziehen.
Anschließend gibt es Infos zu den einzelnen Hunden, es können Fragen gestellt werden und wir können das Gelände noch auf eigene Faust besichtigen. Alles in allem ein kurzer Überblick in einer knappen Stunde. Anschließend fahren wir bis zum Visitor Center, wo wir uns auf dem Parkplatz erst mal Kaffee und Rührei zum Frühstück machen. Anschließend schauen wir uns das gut gemachte Center an und kaufen dort noch Postkarten sowie ein Tier-/Pflanzenbestimmungsbuch. Vor der Weiterfahrt halten wir noch am Denali Postoffice, um gleich Briefmarken zu kaufen. Doch dort stellen wir dann fest, dass es nicht geöffnet hat, da heute Sonntag ist.
Nun geht die Weiterfahrt Richtung Fairbanks los. Zuerst durchqueren wir noch die Ausläufer des Nationalparkrummels mit Jetboat- und Helitouren, hässlichen in die Landschaft gepflanzten Hotels und so weiter.
Aber schon nach kurzer Strecke ist es wieder landschaftlich schön und es kommen ewig keine Ansiedlungen.
Da es nun weiter nach Norden geht, wird die Herbstfärbung immer intensiver, bis sie teilweise schon in rot übergeht. Immer wieder halten wir an einigen Viewpoints an, um noch ein paar Photos davon zu machen. Leider sind jedoch die Viewpoints oft von Bäumen verdeckt, daher ist die Ausbeute insgesamt eher mager.
Am späteren Nachmittag erreichen wir Fairbanks und füllen dort bei Meyer’s und Sears noch unsere Vorräte auf, bevor es ab morgen noch mehr in die Einsamkeit gehen wird. Wir beschließen, hier nicht viele Besichtigungen zu machen, sondern die Fahrt lieber gleich fortzusetzen. Goldgräberstädte werden wir noch einige sehen, die Tagestouren Richtung Norden (Chena Hot Springs, Circle,…) sprengen leider unseren Zeitrahmen und die Stadt selber reisst uns bei der Durchfahrt nicht vom Hocker. Da alle unsere Akkus leer, unsere Abwassertanks voll und der Frischwassertank ebenfalls leer sind, beschließen wir, heute das erste Mal einen Full-Hookup-Campingplatz aufzusuchen. Hierzu haben wir uns einen schön am Fluß gelegenen Platz ausgesucht, etwas ausserhalb der Stadt, um eventuell vorhandene Polarlichter besser sehen zu können. Aber leider ist dieser Campground „closed for the season“. Was nun? Wir fahren weiter bis zum nächsten Ort, North Pole. Dort landen wir auf dem Santaland RV Park, der nicht besonders schön ist, aber immerhin einigermaßen ruhig. Da hier kostenloses Wifi vorhanden ist, checken wir mal kurz unsere Emails, lesen die Nachrichten und schauen ins Forum . Das Laptop haben wir hierbei draußen am Strom angeschlossen.
Somit sitze ich zum Reisebericht schreiben im Freien, während Stephan nebenher den Grill zusammenbaut und anschließend ein paar Würstchen zum Abendessen grillt.
Übernachtung: Santaland RV Park, North Pole
Gefahrene Meilen: 211